Der Pfad der Erkenntnis - Ist der Mensch erkenntnisfähig? Inhaltsverzeichnis Der Pfad der Erkenntnis - Ist der Mensch erkenntnisfähig? 1 Der Pfad der Erkenntnis 2 Wie tritt die Welt nun an uns heran? 4 Die einzelnen Schritte auf dem Pfad der Erkenntnis 5 Herzdenken 12 Literaturverzeichnis 14 Der Pfad der Erkenntnis Grundsätzlich ist die menschliche Organisation, der Mensch so geartet, dass sie einmal aufgestellte Fragen auch beantworten kann. Wir nehmen nur deshalb eine scheinbare Erkenntnisgrenze war, weil in uns der Wunsch entsteht möglichst viel, möglichst schnell zu wissen. Anstatt geduldig auf den Moment der Erkenntnis zu warten. Vielmehr ist der Mensch als geistiges Wesen langfristig keinen Erkenntnisgrenzen1 unterworfen (GA4, S.117ff). Es ist nur unser Eigenes Sein, unser gegenwärtiger Entwicklungszustand, unser Schicksal, dass uns Erkenntnis noch ferne halten kann. Denn Erkenntnis kann nicht geschenkt, geschult oder auswendig gelernt werden, sondern muss eigenständig errungen werden. Für Goethe war der Weg zu einer Erkenntnis damit verbunden, dass er wusste, alle Dingen sind aus dem Geist entstanden, aus Gedanken geworden, wir müssen diese Gedanken aus den Dingen hervorholen, um sie zu erkennen. Erkenntnis ist das Verbinden von Wahrnehmung mit geistigen Inhalt. Der Erkenntnismoment ist das sich Durchdringen mit dem Wesen der Gedanken, das sich in den Dingen offenbart. Unsere Vorurteile hindern uns und einseitige Gedanken führen in die Irre. Vorurteilsloses betrachten, durchdenken aller auftretenden Gesichtspunkte (ideelle, reale, geistige, materielle, ...). Reines selbstloses Aufnehmen des Wahrgenommenen, warten was uns, als Erkenntnis zukommt. „Reine Erfahrung ist die Form der Wirklichkeit, in der diese uns erscheint, wenn wir ihr mit vollständiger Entäußerung unseres Selbst entgegentreten.“ (GA2, S. 28). Mit jeder neuen Gegebenheit dieser Welt, die auf uns zukommt, können wir entweder diese aus unseren bestehenden Vorstellungen, heraus beurteilen ohne wirklich genau die Sache beobachten zu wollen oder gehen eben, einen solchen Weg der Erkenntnis. Erkenntnis kommt nicht von selbst zu uns. Es muss sich schon in uns so etwas wie ein Erkenntnisdrang entwickeln. Ein Wunsch des Selbst- und Weltverstehens. Der Erkenntnisdrang ist ein Durchdringen der Beobachtung mit Begriffen bis zu einem Verstehen, dabei haben wir die freie Wahl, ob wir unsere Erkenntnisgrenzen an der sinnlichen Wahrnehmung und der physischen Welt festsetzt oder darüber hinausgehen. Das uns voranschreitende Beispiel wieder ein Ganzes als Mensch zu bilden, sehen wir in dem Wirken des Jesus Christus und seiner zwölf Jünger. Jeder Jünger stellt eine Menschheitsströmung, eine Menschenart in der Welt zu stehen, dar. Der Christus ist mitten unter ihnen der Dreizehnte, ist alle Zwölf und wirkt durch alle zwölf. Er zeigt uns den ganzen Menschen. So können wir auch das menschliche Denken als ein dreizehntes ansehen, dass alle Blickwinkeln, Anschauungen, Denkweisen und Denkarten aufnimmt und so zum Ganzen, zur Welterkenntnis kommen kann. So können wir auch sagen, das sachliche Denken, das liebevoll alle Erscheinungen (beobachtend und begreifend) der Welt erfassen kann, ist ein christliches Denken ist das Denken das wir als Mensch erstreben können. Und dieses Denken der Erkenntnis, wird dann auch ein wirklichkeitsgemäßes Denken sein. Ein Denken das wirken kann in der Welt. Dann wird es dem Menschen möglich sein von seinen individuellen Begriffen hinzukommen zu allgemeingültigen Begriffen, zur Erkenntnis. Im Moment der Erkenntnis werden die verschiedenen Ereignisse, Erlebnisse und Vorgänge des Lebens in Neues, klares bewussteres Licht getaucht, sie scheinen sich im Moment zu vereinigen, zu bündeln um Neues hervorzubringen. Hindernisse und Irrwege fallen ab und ein neuer Weg, zu neuen Zielen tritt vor das geistige Auge. Einen solchen Pfad der Erkenntnis schildert uns Rudolf Steiner in seiner Theosophie, (GA9, „Der Pfad der Erkenntnis“): Wie tritt die Welt nun an uns heran? Die einzelnen Schritte auf dem Pfad der Erkenntnis 1. Die unbefangene Aufnahme: Um neue Erkenntnisse zu erringen muss man auch Anerkennen können, das es solche geben kann. Dass es also Dinge in der Welt gibt, die man nicht kennt. In solch einem Anerkennen das es etwas geben kann, was ich noch nicht erfahren habe, was meinen bisherigen Erkenntnis auch widersprechen kann2, liegt eine erste Stufe zu weiteren Erkenntnissen. „Eine wichtige geistige Einsicht erweckt, in dem nicht durch Vorurteil getrübten Gemüt die Kraft des Verständnisses.“, (GA9, „Der Pfad der Erkenntnis“). 2. Gedankenarbeit: Eine Sache verstehen zu wollen, heißt auch sich damit auseinanderzusetzen, alle Möglichkeiten, Blickwinkel, Informationen suchen und zum Bild von der ganzen Sache zusammenfügen. Dies ist eine Herausforderung an die eigene Gedankenarbeit, an sachliches und unvoreingenommenes Arbeiten. Wahrnehmen was von Wichtigkeit ist, neue Möglichkeiten, Fakten erkennen, noch unbekannte Verhältnisse und Zusammenhänge verstehen lernen, die Auswirkungen auf die Umgebung, auf mich selbst, auf meine Vorstellungen prüfen, die Entscheidungen dann nach bestehenden Wissen und Gewissen treffen. Im Gedanken das Für und Wider prüfen, so das rechte Urteil suchen. Wer so eine ernste Denk- und Gedankenarbeit auf sich nehmen will, wer seine Erkenntnisfähigkeiten ausbilden will, lebensbezogenes nicht abstraktes Denken üben will, der wird so auch zu einer Gesundung seines Seelenlebens kommen, denn dieses ergibt sich aus der Pflege des Denkens. Den der Mensch kann sich bewusst werden, das gültig ist: „Die Seele hat ein natürliches Vertrauen zu dem Denken“, (GA16,GA17, „Von dem Vertrauen, das man zu dem Denken haben kann“). 3. Rückhaltlose und unbefangene Hingabe an das was einen die Welt sagen kann: Jede eigene Selbstsucht, schiebt sich vor dem, was mir die Welt mitteilen will. Halte ich mich, meine Meinung, meinen Wohlstand und Wohlgefühl für wichtiger als die Wahrheiten der Welt, dann werde ich taub und blind für dieselben. Daher muss jedes Urteil und jede Kritik in mir schweigen. Ich werde wie ein leeres Gefäß, in das die fremde Welt einfließt. Auch für das Erkennen und Aufnehmen des Unangenehmsten muss man offen sein, denn auch dieses kann einen neues mitteilen. „Übung der selbstlosen geistigen Hingabe in dem Menschen zur Kraft des Schauens in die geistigen Welten.“ (GA9, „Der Pfad der Erkenntnis“). Wer nur das Vergangene gelten lässt und nicht das (gnadenvoll) befruchtende des Zukünftigen sehen will, dem kann sich das Neuen einfach nicht erkenntlich machen. So alle Meinungen gelten lassen nicht die Wahrheit für sich beanspruchen. 4. Gelassenheit gegenüber Freud und Leid: Wichtig ist, zu erkennen: An eigener Freud oder Leid erfährt man nicht viel von den Dingen die Außenwelt, sondern mehr nur von sich selbst. Der sinnlich Befangene stößt also Sinnliches teilweise ab. Sympathie, Antipathie, Lust, Unlust sollen nicht Senstationsvermittler sein, um starke Empfindungen zu haben oder zu genießen, sondern Möglichkeiten der Wahrnehmung. Die Freude oder Lust an einem Ding kann einen vom Ding abhängig machen. Aber wenn man diese Freude oder Lust benutzen, um Selbsterkenntnis und Verständnis von dem anderen Wesen zu erlangen. Die Lust/Unlust oder Freude/Leid die einem das Ding bereitet, teilen mir mein Verhältnis und die Wesensart des Dinges mit. Freud und Leid werden so Sinnesorgane der eigenen Seele, die das Fremdes und Eigenes offenbaren. 5. Ordnung des Denkens, geregeltes Denken: Unsere Gedanken sind oft kurz, wechselnd, zusammenhanglos. Es ist ein Unterschied zwischen solchen irrilierenden Gedanken und solchen die geistigen und göttlichen Ursprungs sind. Durch die Kontrolle des Denkvorganges, wo nur logisch und bewusst der eine Gedanke dem anderen folgt, kann das Denken vorbereitet werden geistige Inhalte aufzunehmen. 6. Im Handeln den Gesetzen des edlen Schönen und ewig Wahren folgend: Was zum Denken angestrebt wird, soll auch für das Handeln gelten. Erkennt man etwas, als richtig so darf nicht das persönliche Gefühl einen, leiten dies zu tun oder nicht zu tun, sondern nur die Anschauung das es richtig ist. Oft handelt man im täglichen Leben was einen persönlich befriedigt, was einen Früchte bringt, dies sollte nicht der Antrieb sein. So kann der Mensch beginnen nicht nach seine Begierden und Trieben zu handeln, sondern nach höheren Idealen oder noch besser nach seiner moralischen Phantasie. Im Tun braucht man da keine Angst vor dem Irrtum haben, das Streben nach Wahrheit wird einem eine Kraft wecken, die von der unrichtigen Bahn ablenkt. Es entwickelt sich ein „Vertrauen auf die Kraft des Wahren“. 7. Ruhe und Sicherheit in der Seelenverfassung (Seelengleichgewicht): Versucht der Mensch die oben angeführten Schritte zu berücksichtigen so können ihm höhere Erkenntnisse zukommen. Der Erkenntnissuchende wird nicht mehr bloß in den seelischen Erlebnissen leben, sondern es wird möglich das ihm höhere Ideen, Gedanken und Erkenntnis zufließen. Solange der Mensch durch Lust und Leid lebt, kann er nicht durch sie erkennen, er muss gegenüber Lust und Leid in einem solchen seelischen Gleichgewicht bleiben, das ihm die Merkmale der Wesenheit die hinter Lust und Leid steht erkennbar werden. Hier ist aber notwendig, in Geduld warten zu lernen und zu arbeiten, bis einem ein solches gegeben wird. Solange man persönlich mit der Welt lebt, kann man nur das Vergängliche erkennen, überwindet man sich selbst kann man das Bleibende erkennen. Der Erkenntnisvorgang ist somit der Pendelvorgang des Lichtseelenprozesses, das unbewusst verbunden sein mit dem anderen, unbekannten, das vorurteilslos annehmen, zurück kommen in das Bewusste, verbinden dieser geistigen Erfahrung mit den sinnlichen Inhalten. Ein selbstbewusst werden. Erkenntnis ist nicht das Urteil, sondern das Erkennende, Liebende vereint sein mit dem Wesen. Durch die höhere Wahrnehmung gewinnen wir aus der geistigen Welt neue Erkenntnisse und Urteile. Diese Urteile sind noch mit unserer eigenen Person verbunden, diese verfälscht uns das Urteil. Geistesforschung verlangt hier Geduld, das Urteil in sich solange arbeiten zu lassen, bis das Persönliche verschwunden und nur noch die Dinge sprechen. „Man muss gewissermaßen ein solches Urteil leben lassen, ohne dass man dabei ist. Dadurch schmilzt man aus dem Urteil die Egoität heraus.“ (GA257, 30.1.1923, S.38). Und in einem zweiten Umschmelzen, dass auch wieder Geduld und lange Zeit benötigen kann. Kommt das Urteil in eine unmittelbare Verbindung mit der Wesen oder Tatsachen. „... aber zwischen dem ersten und zweiten Umschmelzen ist das Urteil untergetaucht in die objektive geistige Tatsache oder die objektive Wesenheit, und man merkt: Die Sache selber gibt einem mit dieser dritten Gestalt das Urteil, das eben eine Anschauung ist, zurück.“ (GA257, 30.1.1923, S.39). Herzdenken „Unser Denken bringt das sinnlich Wahrgenommene durch seine Urteilskraft in Verbindung mit dem durch geistige Intuition geschaute Verborgene, dass sich hinter dem wahrgenommenen Ding verbirgt, in einen wahrheitsgetreuen Zusammenhang und kann so die totale, weil sinnliche und geistige Wirklichkeit erkennen. Unser heutiges Denken ist gewohnt worden mit seinem physischen Gehirn alleine sinnliche Gedanken zu denken und ist durch ständige massenmediale Unwahrheiten zu Fehlurteilen konditioniert. Was wir erüben müssen ist das Denken von Gedanken die alleine aus der geistigen Welt stammen und die Fähigkeit zum wahrhaften selbstbewussten Urteilen. Erschauen wir die hinter den Dingen verborgenen geistigen Wahrheiten und erkennen, erfühlen wir sie als wahr, so sind wir des Herzdenkens mächtig. Wir erüben das leibbefreite Denken durch das längere unbeeinflusste, ungestörte Festhalten, Meditieren von geistigen Sinnsprüchen (Mantren), die uns von geistigen Lehrern gegeben wurden. Und erbilden uns wahrheitsgetreue Urteilsfähigkeit durch die Wahrheiten die sich durch sie ausdrücken.“, Herzdenken Gerhard Anger „das menschliche Blut, das eine physische Substanz...ist, sich fortwährend auflöst in ätherische Substanz, so dass in der Gegend des Herzens ein fortwährender Übergang des Blutes in feine ätherische Substanz stattfindet und diese strömt nach dem Kopfe herauf und umspielt glimmernd die Zirbeldrüse....Das intellektuelle Element strömt von unten nach oben in Form von Lichtwirkungen beim wachenden Menschen, und das, was eigentlich moralisch-ästhetischer Natur ist, das strömt von oben nach unten...Und darin, dass ein ruhiger Schein die Zirbeldrüse umgibt im Moment des Aufwachens und Einschlafens, zeigt sich die moralische Vornehmheit. So spiegelt sich im Menschen seine moralische Beschaffenheit.“ , Rudolf Steiner GA130, 1.10.1911 „...So aber ist seit dem Mysterium von Golgatha eine fortwährende Möglichkeit vorhanden, dass in diesen Strömungen von unten nach oben die Wirkung des ätherischen Blutes des Christus mitströmt....Aber eine Verbindung dieser beiden Strömungen kommt nur zustande, wenn der Mensch das richtige Verständnis entgegenbringt dem, was im ChristusImpuls enthalten ist.“, Rudolf Steiner GA130, 1.10.1911 „Wir erleben in jedem Herzen eine Sonne. ... Die Sonne löst Materie auf und wandelt sie in strahlende Energie um. Ihr Licht kann überall in unserem Weltall gesehen werden. Dieselbe Kraft, die in der Sonne wohnt, will in jedem Menschenherzen wohnen. Wenn man bemerkt, daß das Herz ein geistiges Sinnesorgan ist, dann beginnt man die Kraft zu entwickeln, den ätherischen Christus zu schauen. Das geschieht, indem man erkennt, daß die Kraft im Herzen die gleiche ist wie die Kraft in der Sonne, sowohl physisch wie geistig. Wenn man das ganz ernst nimmt, werden trotzdem noch Konflikte da sein, doch man wird auch erkennen, daß sich das ganze Weltbild ändert. Die Kraft des Herzens ist eine Kraft, die das Gute will. Das Verständnis des Christus-Jesus, des Ereignisses von Golgatha und den seit damals in irdischen Wesensstrom wirkenden Christuswesen, unser Verständnis für die Wissenschaft von Gral, unser Streben nach Geisterkenntnis und moralischer Entwickelung führt uns in eine bewusste Verbundenheit mit dem Welten-Menschen-Wesensstrom. Kann uns bringen in eine geistgetragene Erkenntnis, zu einem neuen liebedurchtränkten Herzdenken. Die Weltgedanken zu erfassen, Entreißt dem Leib die Seele Und löst in ihr den Geist. Den Seelenwillen am Weltgedanken Entzünden, und im Wollen Zur Welt zurückzuwenden, Was sie dem Denken geben mag: Befreit in Liebes Schöpferkraft Den Menschen durch die Welten, Die Welten durch den Menschen. 24. Dezember 1917 Dr. Rudolf Steiner Literaturverzeichnis GA2,Rudolf Steiner,Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1886 GA4 ,Rudolf Steiner,Philosophie der Freiheit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,189 GA9 ,Rudolf Steiner,Theosophie,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1904 GA16, GA17 ,Rudolf Steiner,Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen / Schwelle der geistigen Welt,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1913 GA26,Rudolf Steiner,Anthroposophische Leitsätze,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1925 GA27,Rudolf Steiner,Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1925 GA55,Rudolf Steiner,Die Erkenntnis des Übersinnlichen in unserer Zeit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1907 GA94,Rudolf Steiner,Kosmogonie,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1906 GA130,Rudolf Steiner,Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1962 GA257,Rudolf Steiner,Anthroposophische Gemeinschaftsbildung,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1923 GA267,Rudolf Steiner,Seelenübungen mit Wort- und Sinnbild-Meditation,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 GA270/I,Rudolf Steiner,Esoterische Unterweisung für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum, Erster Band,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 . GA270/II,Rudolf Steiner,Esoterische Unterweisung für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum, Zweiter Band,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 . GA270/III,Rudolf Steiner,Esoterische Unterweisung für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum, Dritter Band,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 GA350 ,Rudolf Steiner,Rhythmen im Kosmos und im Menschenwesen. Wie kommt man zum Schauen der Welt?,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1923 „Mensch“, Gerhard Anger, BoD Verlag, 2019
Der Pfad der Erkenntnis - Ist der Mensch erkenntnisfähig? Grundsätzlich ist die menschliche Organisation, der Mensch so geartet, dass sie einmal aufgestellte Fragen auch beantworten kann. Wir nehmen nur deshalb eine scheinbare Erkenntnisgrenze war, weil in uns der Wunsch entsteht möglichst viel, möglichst schnell zu wissen. Anstatt geduldig auf den Moment der Erkenntnis zu warten. Vielmehr ist der Mensch als geistiges Wesen langfristig keinen Erkenntnisgrenzen1 unterworfen (GA4, S.117ff). Es ist nur unser Eigenes Sein, unser gegenwärtiger Entwicklungszustand, unser Schicksal, dass uns Erkenntnis noch ferne halten kann. Denn Erkenntnis kann nicht geschenkt, geschult oder auswendig gelernt werden, sondern muss eigenständig errungen werden. Für Goethe war der Weg zu einer Erkenntnis damit verbunden, dass er wusste, alle Dingen sind aus dem Geist entstanden, aus Gedanken geworden, wir müssen diese Gedanken aus den Dingen hervorholen, um sie zu erkennen. Erkenntnis ist das Verbinden von Wahrnehmung mit geistigen Inhalt. Der Erkenntnismoment ist das sich Durchdringen mit dem Wesen der Gedanken, das sich in den Dingen offenbart. Unsere Vorurteile hindern uns und einseitige Gedanken führen in die Irre. Vorurteilsloses betrachten, durchdenken aller auftretenden Gesichtspunkte (ideelle, reale, geistige, materielle, ...). Reines selbstloses Aufnehmen des Wahrgenommenen, warten was uns, als Erkenntnis zukommt. „Reine Erfahrung ist die Form der Wirklichkeit, in der diese uns erscheint, wenn wir ihr mit vollständiger Entäußerung unseres Selbst entgegentreten.“ (GA2, S. 28). Mit jeder neuen Gegebenheit dieser Welt, die auf uns zukommt, können wir entweder diese aus unseren bestehenden Vorstellungen, heraus beurteilen ohne wirklich genau die Sache beobachten zu wollen oder gehen eben, einen solchen Weg der Erkenntnis. Erkenntnis kommt nicht von selbst zu uns. Es muss sich schon in uns so etwas wie ein Erkenntnisdrang entwickeln. Ein Wunsch des Selbst- und Weltverstehens. Der Erkenntnisdrang ist ein Durchdringen der Beobachtung mit Begriffen bis zu einem Verstehen, dabei haben wir die freie Wahl, ob wir unsere Erkenntnisgrenzen an der sinnlichen Wahrnehmung und der physischen Welt festsetzt oder darüber hinausgehen. Das uns voranschreitende Beispiel wieder ein Ganzes als Mensch zu bilden, sehen wir in dem Wirken des Jesus Christus und seiner zwölf Jünger. Jeder Jünger stellt eine Menschheitsströmung, eine Menschenart in der Welt zu stehen, dar. Der Christus ist mitten unter ihnen der Dreizehnte, ist alle Zwölf und wirkt durch alle zwölf. Er zeigt uns den ganzen Menschen. So können wir auch das menschliche Denken als ein dreizehntes ansehen, dass alle Blickwinkeln, Anschauungen, Denkweisen und Denkarten aufnimmt und so zum Ganzen, zur Welterkenntnis kommen kann. So können wir auch sagen, das sachliche Denken, das liebevoll alle Erscheinungen (beobachtend und begreifend) der Welt erfassen kann, ist ein christliches Denken ist das Denken das wir als Mensch erstreben können. Und dieses Denken der Erkenntnis, wird dann auch ein wirklichkeitsgemäßes Denken sein. Ein Denken das wirken kann in der Welt. Dann wird es dem Menschen möglich sein von seinen individuellen Begriffen hinzukommen zu allgemeingültigen Begriffen, zur Erkenntnis. Im Moment der Erkenntnis werden die verschiedenen Ereignisse, Erlebnisse und Vorgänge des Lebens in Neues, klares bewussteres Licht getaucht, sie scheinen sich im Moment zu vereinigen, zu bündeln um Neues hervorzubringen. Hindernisse und Irrwege fallen ab und ein neuer Weg, zu neuen Zielen tritt vor das geistige Auge. Einen solchen Pfad der Erkenntnis schildert uns Rudolf Steiner in seiner Theosophie, (GA9, „Der Pfad der Erkenntnis“): 1. Die unbefangene Aufnahme 2. Gedankenarbeit 3. Rückhaltlose und unbefangene Hingabe 4. Gelassenheit gegenüber Freud und Leid 5. Ordnung des Denkens, geregeltes Denken 6. Im Handeln den Gesetzen des edlen Schönen und ewig Wahren folgend 7. Ruhe und Sicherheit in der Seelenverfassung (Seelengleichgewicht) Sie können dieses Video auch gerne auf der Homepage: http://www.imgaja.org/PfadDerErkenntnis.html ansehen. Mobil: http://www.imgaja.org/m/PfadDerErkenntnis.html Dort können Sie auch den Text als PDF herunterladen. Sowie die Audio oder Video Datei herunterladen. Bitchute: Odysee: Telegram: Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger Wenn Sie meine Arbeit unterstützen wollen würde ich mich sehr freuen http://www.imgaja.org/Kontakt.html http://www.imgaja.org/m/Kontakt.html Vielen Dank
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