Die Philosophie der Freiheit 1. Grundlagen der Freiheit „Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber die Empfindung hat, es könne sich nicht selber stützen. Es könne von Zweifel und kritischem Urteil in den Bereich des Ungewissen getrieben werden. Die andere Frage ist die: Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben, oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion, die in ihm entsteht, weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut, an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Naturgeschehen?“, Vorwort 1918 Also: Ist der Mensch überhaupt Erkenntnisfähig, kann er Selbsterkenntnis und Welterkenntnis erringen? Kann der Mensch als ein freies Wesen betrachtet werden, sind der Mensch und die Welt so gestaltet, das die Möglichkeit der Freiheit gegeben ist? Das Denken Im Denken verbinden wir das Wahrgenommene mit einem Begriff (ideellen Gegenstück) und machen es so zu unserer Vorstellung. Die Tätigkeit des Denkens hat dadurch seinen Inhalt. Diesen Inhalt bringt das Denken, der Wahrnehmung aus der Begriffs- und Ideenwelt des Menschen entgegen. Wenn ich irgendetwas über meine Wahrnehmung Aussagen will, so kann es nur mithilfe des Denkens geschehen. (GA4 , Seite 80ff). Unsere materielle Welt ist eine Schöpfung der geistigen Welt. Die lebendigen Gedanken geistiger Wesen haben unsere Welt hervorgebracht. So sind in allen Dingen, die in und um uns sind Gedanken vorhanden. Gedanken haben die Dinge gebildet. Wir und alle Dinge der Welt sind so ein Ausdruck des Geistes. In der sinnlichen Wahrnehmung tritt uns dieser sinnliche Ausdruck entgegen. Gleichzeitig können wir durch die Intuition die Gedanken die in den Dingen sind mehr oder weniger umfangreich aufnehmen, denn wie der Mensch über die Sinne, so auch übersinnlich, mit dem Objekt in Verbindung steht. „... sie besteht als ein lebendiger übersinnlicher Zusammenhang zwischen dem Menschen und dem sinnlich angeschauten Objekte.“ (GA21 ,S.140). In unserem Bewusstsein treffen somit zusammen, sinnliche Wahrnehmung als Ausdruck des Dings und deren geistige Wirklichkeit. Die volle lebendige Wirklichkeit, wird von unserem Verstand jedoch auf ein unserer jeweiligen geistigen Entwicklung entsprechendes Maß herab gelähmt und tritt uns als Begriff entgegen. Unser Denken kann nun beides zu unserer persönlichen Vorstellung verbinden. (GA84 , 15.4.1923). Diese Denkarbeit des Verbindens sinnlicher Wahrnehmungen mit Begriffen wird von uns durch das Wahrheitsempfinden geleistet. Nur wenn wir für uns vertreten können, dass der geistige Inhalt mit dem sinnlichen Ausdruck zusammen stimmt können wir dieses Urteil gelten lassen. Dies kann auch Logik genannt werden. Die Logik ist also ein „fühlendes Denken“ und der Denkzweck ist die Wahrheit. Dabei sollte das Wahrheitsgefühl der menschlichen Seele sagen, ob ein logischer Schluss korrekt ist. (GA58 , Seite 67, „Aus Mission der Andacht“). Ein solches Wahrheitsgefühl können wir nur nach und nach uns erarbeiten und erringen, um bis zu einer Fähigkeit zu kommen bei der wir ein durchleuchtet sein, unserer Begriffe und Ideen von unmittelbaren Fühlen der Wahrheit erleben, einer so genannten Logik des Herzens (GA119 , 30.3.1910). Um unser Denken zu entwickeln, können wir folgende Dinge beachten: „Erstens muss und soll der Mensch Interesse entwickeln für die äußere ihn umgebende Wirklichkeit, Interesse in Bezug auf Tatsachen und Gegenstände. Interesse an der Umwelt, das ist das Zauberwort, für die Gedankenerziehung. Lust und Liebe zu dem was wir tun, das ist das Zweite. Und Befriedigung an dem, worüber wir nachsinnen, das ist das Dritte.“ (GA57 , 11.2.1909). Wir können unser Denken nur ausbilden, wenn wir unser Gedanken auch aus den Dingen nehmen wollen. Wir ruhig zuhören, aufnehmen wollen was uns die Dinge, Wesen und Vorgänge der Welt sagen wollen, wenn unsere Denken ein gegenständliches Denken wird. Kein Willkürliches dahin Denken in persönlichen Vorurteilen, sondern ein wirklichkeits- und wahrheitsgetreues Denken. Das wir auch versuchen, Interesse für etwas was wir bisher ganz uninteressant gefunden haben, zu entwickeln. Eine Ehrfurcht gegenüber dem Höheren der Welt, den Menschen, der Wahrheit. Dann wird uns auch aufgehen können, das Denken hängt zusammen mit unserem Interesse für die ganze Welt. Interesse wenn wir es steigern, kann aber zu Liebe werden, sodass wir finden können: Denken ist Liebe geistiger Art (GA4 , Seite 137ff). Vorstellungen Die Art und Weise, wie wir zu unseren Vorstellungen kommen ist nun für unsere eigene Person von größter Bedeutung. Wir können diese aus der eigenen Urteilsfähigkeit bilden oder von anderen Menschen übernehmen. Daher ist es für uns wichtig, auf die Art des Zustandekommens unserer Vorstellungen zu achten. Wir haben sozusagen die Pflicht gegenüber uns, unsere Vorstellung jederzeit zu prüfen, unser Urteil müssen wir jederzeit begründen können, nichts darf im Dunkeln vorgefasster oder fremd beeinflusster Denk-, Urteils- oder Vorstellungsmuster liegen. In dem Moment des Zustandekommens ist das Urteil, das aller Wertvollste was der Mensch besitzt, denn wir und diese neue Vorstellung sind nun eins. Unsere Wesenheit ist die Wesenheit dieser Vorstellung in reiner unabhängiger Art. Im nächsten Moment, unter anderen Voraussetzungen, ist es nur noch eine Gegebenheit unter anderen Gegebenheiten. Keine Verliebtheit in die eigene Meinung/Urteil, darf den Blick auf die Gegenwart trüben, in diesen Moment muss die alte Vorstellung/Meinung das aller unwichtigste der Welt sein. Jeder Moment kann etwas Neues bringen (z. B. eine neue zusätzliche Erkenntnis), dass alles bisher gewesene im neuen Lichte erscheinen lässt. Ein Weg ist zu gehen von den individuellen Vorstellungen des Einzelnen hin zu allgemeinen Vorstellungen, die für alle Menschen Geltung haben kann. Ein Beispiel für allgemeine Vorstellungen ist die Mathematik. Es gibt schon heute, menschliches Denken das über alle Grenzen hinweg, eine Einheitlichkeit hat. Ein mathematisches und geometrisches Denken lässt immer nur ein logisches Ergebnis zu. Ein Ergebnis, dass für alle Menschen gleich ist und das sich auch in Übereinstimmung mit der Welt befindet. Unsere Vorstellungen werden zu unserem Weltbild, zu unseren Gedanken von der Welt. Unsere Vorstellungen entstehen durch die Gedanken die wir uns von der Welt machen. Werden diese Gedanken wahr - entsprechen sie der Welt – werden unsere persönlichen Vorstellungen zu Weltgedanken. Das Erbilden einer Vorstellung ist eine innere Tätigkeit der Seele. „Wie das Samenkorn, wenn es zum Nahrungsmittel verarbeitet wird, aus derjenigen Entwicklungsströmung herausgehoben wird, die in seiner ureigenen Wesenheit liegt und zur Bildung einer neuen Pflanze führt, so wird die Vorstellung aus der ihr wesentlichen Entwicklungsrichtung abgelenkt, wenn sie von der vorstellenden Seele zur Nachbildung einer Sinneswahrnehmung verwendet wird. Die der Vorstellung durch ihr eigenes Wesen entsprechende Entwicklung ist die, in der Entwicklung der Seele als Kraft zu wirken.“ (GA21 , S.24). Eine wesentliche Tätigkeit der Seele, die zur Selbstbewusstwerdung beiträgt. „... so wenig liegt im Wesen der Vorstellung, nachgebildete Erkenntnis zu liefern. ... In Wahrheit ergreift in den Vorstellungen die Seele ihr eigenes sich entwickelndes Wesen. Und erst durch die eigene Tätigkeit der Seele geschieht es, dass die Vorstellungen zu Vermittlern der Erkenntnis einer Wirklichkeit werden.“ (GA21 , S.25). Sind die Vorstellungen aus eigener seelischer Tätigkeit gebildete Vermittler einer Erkenntnis, so wirken durch diese Vorstellungen bildende und entwickelnde Kräfte auf die Seele. In dem Meditieren entsprechender Mantren ist dies beschrieben, aber auch in den freien denkenden Tätigkeit erlebt sich die Seele wie schaffend. Es ist dann diese wahre Erkenntnis bildende Kraft im Sinne eines wirkenden geistigen Weltenwortes. Nutzen wir die Vorstellung für die Nachbildung von Erkenntnissen oder Sinneswahrnehmung dann ist es ein Hervorrufen von abgedämpften, toten und dieses entwickelt nicht entsprechende Wirkungen. „Diese Herabdämpfung geschieht durch jede sinnliche Wahrnehmung. So kommt, wenn die Seele einen Sinneseindruck empfängt, eine Herablähmung des Vorstellungslebens zustande; und die herabgelähmte Vorstellung erlebt die Seele bewusst als den Vermittler einer Erkenntnis der äußeren Wirklichkeit.“ (GA21 ,S.26). Dieser Umstand sollte bei jeder Frage einer Ausbildung der Seele mit betrachtet werden. Wie dies Seele auf der einen Seite herabgedämpft wird, um die Wirkungen der Sinneswahrnehmung empfangen zu können. Muss sie auf der anderen Seite in Tätigkeit gebracht werden, um die der Wahrnehmung entsprechenden höheren Begriffe empfangen zu können. „... sich für das Vorstellen wie im Leibe die Nerventätigkeit, so im Geistigen eine Grundlage findet. Die Seele steht nach der anderen, vom Leibe abgewandten, Seite in Beziehung zu einem geistig Wesenhaften, dass die Grundlage ist für das Vorstellen des gewöhnlichen Bewusstseins. Dieses geistig Wesenhafte kann aber nur durch schauendes Erkennen erlebt werden. Und es wird so erlebt, indem sich sein Inhalt als gegliederte Imagination dem schauenden Bewusstsein darstellt. ... Dieses geistig Wesenhafte ist, was in meinen Schriften der Äther- oder Lebensleib genannt wird. Und dieser Lebensleib ... ist das Geistige, aus dem das Vorstellungsleben des gewöhnlichen Bewusstseins von der Geburt (beziehungsweise Empfängnis) bis zum Tode erfließt.“ (GA21, S. 161). Bewusstsein Das Bewusstsein ist der Ort wo Wahrnehmungen, sich verbinden können mit den Begriffen, die deren ideelle Gegenbilder sind, welche diese Abbilder beschreiben und in einen Zusammenhang mit dem vorhandenen Vorstellungen bringen. „Das Bewusstsein ist der Platz an dem sich Beobachtung und Begriff begegnen und vom Denken zu einer Vorstellung verbunden werden. Weil sich das Denken auf ein Objekt, richtet hat der Mensch ein Bewusstsein von diesem Objekte.“ (GA4 , ab Seite 57). Die Wahrnehmungen müssen sich jedoch nicht nur auf das Außen der Welt, sondern können sich auch auf das Innen des Menschenseins richten. So kann der Menschen, wenn er sein Denken auf sich selbst richtet, ein Bewusstsein von sich selbst erlangen, er hat dann ein Selbstbewusstsein. So ist es ein Bewusstsein von der Welt und ein Bewusstsein von sich selbst was der Mensch sich im Laufe seinen Lebens erbauen kann. Das Bewusstsein kann nun verschiedene Stufen erreichen (GA89, 25.10.1904): 1. Ein Trance- oder Allbewusstsein, das ähnlich ist dem Bewusstsein, wie es das Mineralreich hat. Diese Bewusstsein ist verbunden mit dem Weltbewusstsein, es hat keinerlei Eigenständigkeit. Es kann kein Selbstbewusstsein haben, es ist ein Allbewusstes, wo alle Dinge uns gleichzeitig gegenwärtig sind (Da wäre ein Individuelles Selbst nicht möglich, sondern ein Allgemeines). 2. Tiefschlaf- oder traumloses Bewusstsein: Das eigen ist der heutiger Pflanzenwelt und das wir im traumlosen Schlaf haben. 3. Das Traumbewusstsein oder Bilderbewusstsein: ähnlich dem Bewusstsein von höheren Tieren oder unseren Bewusstsein wenn wir Träumen. 4. Das Wach- oder Gegenstandsbewusstsein: Wie es dem heutigen Menschen im Wachzustand üblich ist. Ein Bewusstsein von sich und der Welt haben können. In seinen Vorstellungen eigenständig Gedanken von den Dingen halten und verändern können. 5. Ein höheres Bewusstsein, das der Mensch in Zukunft wird erreichen können. Das psychisches Bewusstsein, bewusstes Bilderbewusstsein: „Bewusstsein der Imagination“: imstande in Bildern die inneren, seelischen Zustände der umgebenden Wesen zu beobachten. Wie das Bilderbewusstsein, jedoch mit Beibehaltung des vollen Selbstbewusstseins. Im folgenden wird darauf eingegangen wie es dem Menschen durch Arbeit an sich selbst möglich wird, solch eine Bewusstseinsart zum Teil bereits heute zu erreichen. 6. Eine noch höhere Bewusstseinsstufe, die der heutige Mensch nur in seltenen Fällen erreichen kann und der Zukunft vorbehalten ist. Das überpsychische Bewusstsein, bewusstes Schlafbewusstsein: "Bewusstsein der Inspiration“ : Sie können die inneren Zustände anderer Wesen in Bildern wahrnehmen und nun auch in einer geistigen Tonsprache das Innere solcher Wesen selbst (Stufe der Inspiration). 7. Ein dem Menschen noch sehr fern liegende Bewusstseinsart: Das spirituelles Bewusstsein, bewusstes Allbewusstsein: „Bewusstsein der Intuition“ der Mensch kann unmittelbar und bei vollen Selbstbewusstsein das Ich anderer Wesen wahrnehmen. Das Bewusstsein wird durch das Wahrgenommene angeregt, anfangs können alle hereinströmenden Vorgänge der Welt unser Bewusstsein in ihren Banne ziehen. Durch das Denken wird es uns langsam möglich, Kontrolle auszuüben, welche Wahrnehmungsinhalte wir in unser Bewusstsein aufnehmen und in welcher Form wir unsere Begriffswelt mit denselben, zu eigenen Vorstellungen verbinden. Unterbrochen wird dieses Bewusstsein immer wieder durch den Schlaf, sodass wir nach jedem Erwachen wieder in einem neuen zusammenhängenden Teil unserer Bewusstheit uns befinden und orientieren müssen. Oft gelingt es uns nicht hereinströmende Gedanken unter Kontrolle zu behalten und kommen so von einem Gedanken zu ganz anderen, gleiten förmlich ab vom Ausgangspunkte. Aber es kann uns durch innere Übung gelingen die Zeitverläufe der Bewusstheit zu Verlängern und unterbrechungsloser zu machen. Dann wenn es uns gelingt, das Wollen in das Denken hinein zu bekommen. Willentlich unsere Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Es kann dann gelingen, Teile der im Schlafe verbrachten Ruhepausen, bewusst zu durchleben (Kontinuität des Bewusstseins, GA10, S.179). Die Erringung einer höheren Bewusstseinsstufe ist ein Aufwachen. Wir wachen am Morgen aus dem Schlafbewusstsein in das Tagesbewusstsein auf oder wir können auch zu den zuvor beschriebenen höheren Bewusstseinsstufen aufwachen. Wie im Kapitel III beschrieben, gibt es für die heutigen Menschen einen regelrechten Einweihungsweg, der es ermöglicht, bei vollem Ich-Bewusstsein in die geistige Welt einzutreten und dadurch höhere Bewusstseinsstufen zu erlangen. Es ist dies dann ein Erleben der höheren Welten, das Erleben der Anwesenheit geistiger Wesenheiten. Aber auch durch das Ausüben eines Kultus in der Gemeinschaft, kann der Mensch dieses Bewusstsein und diese Anwesenheit des göttlichen Erleben. In christlichen Opferhandlung entsteht ein solches Bewusstsein. „Der dritte Teil, die Transsubstantiation, die Wandlung, besteht darin, dass symbolisch dargestellt wird jenes Bewusstsein, das sich im Menschen entwickelt, wenn in ihm gefühlt wird die göttliche Substanz, wenn er in seiner eigenen Seele erfühlt die göttliche Substanz. ... Nicht ich, der Christus in mir.“, (GA342, S.98-99). Ein anderes Aufwachen kann das Aufwachen am Seelisch-Geistigen des anderen sein. „Finden sich Menschen, die mit Idealismus in einer Menschengruppe zusammenleben, die sich, sei es durch Vorlesen, sei es durch etwas anderes, dasjenige gegenseitig mitteilen, was Inhalt der Anthroposophie ist, dann ist ein anderes Verständnis da. Durch das gemeinsame Erleben des Übersinnlichen wird eben gerade am intensivsten Menschenseele an Menschenseele erweckt, die Seele erwacht in ein höheres Verständnis hinein, und wenn diese Gesinnung da ist, bildet sich etwas heraus, das bewirkt, dass auf Menschen, die vereinigt sind im gegenseitigen Sich-Mitteilen und im Miteinander-Erleben anthroposophischer Ideen, ein gemeinsames, wirkliches Wesen sich herniedersenkt.“ (GA257, 3.3.1923). Die Erringung höherer Bewusstseinsstufen kann für manche Menschen wie ein Geschenk, Gnade oder Schicksalsfügung eintreten. Für die meisten Menschen ist es jedoch, ein lange mit Mühen und Leiden verbundener Weg, der nur durch größte Willensanstrengung erreicht werden kann. So sind auch diese Wege der Opferhandlung und des Erwachens an dem Geistige-Seelischen des anderen, Wege die eine größere Willensanstrengung für die Beteiligten fordert. Wie auch immer diese erlebt wird. Denkarten, berechtigte Weltanschauungen Mathematismus Man erklärt sich die materielle Welt nur durch alles wo auch mathematische Formeln und Berechnungen dahinter stehen. Rationalismus In der Welt leben Ideen, Ideen die sinnlich wahrnehmbar sind Hintergrund der Weltprozesse Idealismus Es sind Ideen die die Welt vorwärtsbewegen. Hinter dem Realen wirkt das Ideal in dem Weltprozess Psychismus Die Welt wird von Weltprozessen gebildet hinter denen Wesen sind. Die aber nicht unbedingt aktive gesehen werden. Pneumatismus Hinter den die Welt bildenden Weltprozessen stehen aktive, tätige Wesen. Es sind Geister in der Welt aber unklar in welcher Zahl. Spiritualismus Die Welt besteht aus eigenständigen Geistern verschiedener Hierarchien. Die Materie wird vom Geist hervorgebracht und ist nur eine Maja. Monadismus Es gibt unkonkretisierbare Wesen aus deren Vorstellungen die Welt sich bildet. Es sind von den dumpfesten bis zu den höchsten Wesen. Dynamismus Es sind unsichtbare Kräfte deren wirksamkeit die Realität ist. Kräfte wie der Magnetismus, Schwerkraft, Elektrizität Realismus Anerkennt nur das real um sich Existierende an. Die Welt der realen Wahrnehmung ist ihm einziger Inhalt der Welt Phänomenalismus Was ich wahrnehme sind nur die Phänomene die mit sagen das ist eine reale Welt. Die Welt ist ja nur die Welt die mir erscheint. Sensualismus Nur das von den Sinnesorganen wahrgenommene ist real, weder dahinter liegendes Phänomen noch Materie werden anerkannt Materialismus Aller Welt liegt Materie zugrunde, sucht in ihrem Inneren Gesetzmäßigkeit denkt sich ihr Äußeres Zufälligkeit Intuition Der Begriff der Intuition bezieht sich auf eine höhere Erkenntnis- und Wahrnehmungsart die durch geregelte, ausdauernde und ernst gemeinte Schulung erreicht werden kann. Es ist die Fähigkeit einer menschlichen Individualität sich mit anderen Wesen im Geistigen zu verbinden, verschmelzen um so das andere Wesen erkennen zu können. Keinesfalls ist mit Intuition der in der Umgangssprache verwendete Begriff beliebiger Einfälle von Ideen gemeint. „Intuition ist das im rein Geistigen verlaufende bewusste Erleben eines rein geistigen Inhaltes. Nur durch eine Intuition kann die Wesenheit des Denkens erfasst werden.“ (GA04, „IX. Die Idee der Freiheit“). Bei der wahren Intuition, bin ich als Mensch so mit einem anderen Wesen verbunden, dass es in mir denkt. Meine Ideen fließen mir aus der geistigen Welt zu, weil in der Intuition bin ich mit einem geistigen Wesen in solch einer engen Verbindung, das dessen Gedanken in meinem Geiste offenbar werden. Es fließt mir neues, mir zuvor unbekanntes aus der geistigen Welt von einem lebendigen geistigen Wesen zu. Bei voll entwickelter Intuition kann der Mensch das andere Wesen in sich erleben. „Intuition bezeichnet hier eine Erkenntnis von höchster, lichtvollster Klarheit, deren Berechtigung man sich, wenn man sie hat, in vollstem Sinne bewusst ist. ... Ein Geisteswesen durch Intuition erkennen, heißt völlig eins mit ihm geworden sein, sich mit seinem Innern vereinigt haben ... in der Intuition dringt er in die Wesen selbst ein.“ (GA13, Kap. „Die Erkenntnis der höheren Welten“, S. 357). „Wenn die Übungen der Intuition gemacht werden, so wirken sie nicht alleine auf den Ätherleib, sondern bis in die übersinnlichen Kräfte des physischen Leibes hinein.“ Dies sind aber nur im Übersinnlichen wahrnehmbare Veränderung. „Nun sind aber die Erfahrungen der Intuition zart, intim und fein; und der physische Menschenleib ist auf der gegenwärtigen Stufe seiner Entwickelung im Verhältnisse zu ihnen grob.“ (beide GA13, S.371). Die Wirkungen des physischen Leibes stehen als starke Hemmnis und Hürde vor den Wahrnehmungen der Intuition. Erst durch intensive, ernste und mit allen seelischen Kräften durchgeführte Übungen können diese überwunden werden. Die Meditationsübungen zum Erlangen intuitiver Erkenntnis ist noch einen Schritt weiter, als die der Inspiration. „Die Übungen zur Intuition erfordern, dass der Geistesschüler aus seinem Bewusstsein nicht nur die Bilder verschwinden lässt, welche er sich zum Erlangen der Imagination hingegeben hat, sondern auch das Leben der eigenen Seelentätigkeit, in welche er sich für die Erwerbung der Inspiration versenkt hat. Er soll dann buchstäblich nichts von vorher gekanntem äußeren oder inneren Erleben in seiner Seele haben.“ (GA13, Kap. „Die Erkenntnis der höheren Welten“, S. 368). Die Stufe der Intuition ist ein unmittelbares Erkennen der Wesen der geistigen Welt, dazu muss eigene Innere völlig schweigen lernen. „Es ist dieses aber von ganz besonderer Art. Es ist gegenüber allen vorhergehenden Erfahrungen etwas wirklich Neues. Man weiß, wenn man es erlebt: Dies habe ich vorher nicht gekannt. ... die geistige Welt beginnt für die Erkenntnis offen zu liegen in einer Form, die nichts mehr gemein hat mit den Eigenschaften der physisch-sinnlichen Welt.“ (GA13, S. 369). Wie die Imagination die Ausbildung des Denken, die volle Kraft und Klarheit des Denkens, die Inspiration die Kraft des Fühlens, so ist die Intuition noch eine Stufe höher, eine Erlangung der Bewusstseinsstufe, die mit dem Wollen zusammenhängt (Spirituelles Bewusstsein). Das Wollen ist im Menschen in einem Tiefschlaf, so ist auch die größte Kraft des Wollens auszubilden wenn diese Stufe der Erkenntnis wirklich erreicht werden will. Der Meditationsspruch: "Die Weisheit der Welt erstrahlet im Lichte" (.GA266/2 , 4.11.1910, Aufz. C, GA152, 1.5.1913), leitet auf diesen Weg zur Intuition. Wir können unser eigenes Wesen mit der ausstrahlenden Kraft des Lichtes verbunden fühlen und können dieses Licht strahlen und vibrieren lassen durch die Welt. Wenn wir unsere Meditation mit der Kraft unseres Willens durchströmen lassen, so halten wir die Kraft zurück, die sonst in die Pulsation des Blutes übergehen würde. Das Leben des inneren Ich kann in das Pulsieren des Blutes übergehen. Diese Kräfte kann man beobachten beim blass werden durch Fürchten und rot werden durch Schämen. Wenn diese Kraft nicht ins Blut geht, sondern in der Seele bleibt, so fängt die Meditation des Willens an. Diese „Kraft ist eine höhere Ausbildung dessen, was sonst in der menschlichen Seele vorhanden ist, um zu veranlassen, dass das Blut schneller oder langsamer pulsiert, um eine größere oder kleinere Blutmenge zum einen oder anderen Organ des Leibes hinzuleiten, mehr nach der Mitte, wenn wir blass werden, mehr nach der Oberfläche, wenn wir erröten, mehr oder weniger nach dem Gehirn und so weiter.“, (GA152, 1.5.1913). Während seiner Entwicklung vom Kinde, zum Jugendlichen, zum Erwachsenen wird der Mensch immer erzogen von seiner Umwelt, von seinen Erziehern zu gewissen Verhalten und Gewohnheiten. Wenn sich selbst seine Gewohnheiten (Charaktereigenschaften) ändern und festlegen kann, dann sind das Willensübungen (Willenserkraftungen). Wenn man das, was die Welt normalerweise aus einen macht, selbst macht, dann nehmen die lebendigen Gedanken, in die man sich durch die Meditation und Konzentration hinein gefunden hat, für unser Erleben etwas ganz Besonderes an. Sie werden nämlich immer mehr und mehr zu schmerzhaften Erlebnissen, zu inneren Leiderlebnissen des Seelischen. Und niemand kann im Grunde genommen zu höheren Erkenntnissen kommen, der nicht diese Leid- und Schmerzerlebnisse durchgemacht hat, diese müssen durchgemacht und überwunden werden. Der Mensch konnte in früheren Zeiten die Erde erleben als den Quell von Stärke, „Er fühlte diese Kraft wiederum als die Gabe gütiger göttlichgeistiger Wesenheiten und nannte das Stärke. Der Planet in Stärke durchkraftet mich“ (GA202 , 28.11.1920), dies ist heute nicht mehr möglich. Durch die Erringung von Fähigkeiten der Intuition, wird der Mensch wieder Erleben können die Stärke die ihm aus dem Irdischen erwächst. Der Mensch muss erst durch die verschiedenen Einweihungsschritte gehen, die ihn näher heranbringen an die geistigen Welten, ihn in größere harmonische Übereinstimmung mit dem Höheren bringen, sich heran entwickeln, sodass er durch die Stufen der Imagination und Inspiration bis zur Intuition gelangt, wobei er unter Verzicht des Eigenen, sich in die Dinge versetzten. Er ist dann in diesen Moment nicht diese eine Individualität Mensch, sondern ist diese Dinge selbst, erfasst die Art und den eigentlichen Name der Dinge. Die Intuition ist es, die ihm das vollständige Wesen, als Idee und Begriff eines Dings, einer Sache, einer Pflanze, eines Tieres, eines Menschen oder eines Vorganges gibt. Er erkennt die Idee, die sich im Geistigen dahinter verbirgt. Vereinfacht gesprochen ist es hinter der Sache die Funktion, die den Begriff bildet, wie bei einem Tisch, dass er in gewisser Höhe etwas trägt, zum Nutzen des Menschen. Bei einem Lebendigen, wie einer Pflanze hat ein solcher Begriff eine viel größere Fülle, dass Leben (Werden und Vergehen) ist Teil des Urgedankens einer Pflanze (Urpflanze). Bei Tieren treten Empfindungen, Erlebnisse dazu. Beim Menschen das jeweilige individuelle Schicksal und das Ich. Erkenntnis Grundsätzlich ist die menschliche Organisation so geartet, dass sie einmal aufgestellte Fragen auch beantworten kann. Wir nehmen nur deshalb eine scheinbare Erkenntnisgrenze war, weil in uns der Wunsch entsteht möglichst viel, möglichst schnell zu wissen. Anstatt geduldig auf den Moment der Erkenntnis zu warten. Vielmehr ist der Mensch als geistiges Wesen langfristig keinen Erkenntnisgrenzen1 unterworfen (GA04, S.117ff). Es ist nur unser Eigenes Sein, unser gegenwärtiger Entwicklungszustand, unser Schicksal, dass uns Erkenntnis noch ferne halten kann. Denn Erkenntnis kann nicht geschenkt, geschult oder auswendig gelernt werden, sondern muss eigenständig errungen werden. Für Goethe war der Weg zu einer Erkenntnis damit verbunden, dass er wusste, alle Dingen sind aus dem Geist entstanden, aus Gedanken geworden, wir müssen diese Gedanken aus den Dingen hervorholen, um sie zu erkennen. Erkenntnis ist das Verbinden von Wahrnehmung mit geistigen Inhalt. Der Erkenntnismoment ist das sich Durchdringen mit dem Wesen der Gedanken, das sich in den Dingen offenbart. Unsere Vorurteile hindern uns und einseitige Gedanken führen in die Irre. Vorurteilsloses betrachten, durchdenken aller auftretenden Gesichtspunkte (ideelle, reale, geistige, materielle, ...). Reines selbstloses Aufnehmen des Wahrgenommenen, warten was uns, als Erkenntnis zukommt. „Reine Erfahrung ist die Form der Wirklichkeit, in der diese uns erscheint, wenn wir ihr mit vollständiger Entäußerung unseres Selbst entgegentreten.“ (GA02 , S. 28). Mit jeder neuen Gegebenheit dieser Welt, die auf uns zukommt, können wir entweder diese aus unseren bestehenden Vorstellungen, heraus beurteilen ohne wirklich genau die Sache beobachten zu wollen oder gehen eben, einen solchen Weg der Erkenntnis. Erkenntnis kommt nicht von selbst zu uns. Es muss sich schon in uns so etwas wie ein Erkenntnisdrang entwickeln. Ein Wunsch des Selbst- und Weltverstehens. Der Erkenntnisdrang ist ein Durchdringen der Beobachtung mit Begriffen bis zu einem Verstehen, dabei haben wir die freie Wahl, ob wir unsere Erkenntnisgrenzen an der sinnlichen Wahrnehmung und der physischen Welt festsetzt oder darüber hinausgehen. Das uns voranschreitende Beispiel wieder ein Ganzes als Mensch zu bilden, sehen wir in dem Wirken des Jesus Christus und seiner zwölf Jünger. Jeder Jünger stellt eine Menschheitsströmung, eine Menschenart in der Welt zu stehen, dar. Der Christus ist mitten unter ihnen der Dreizehnte, ist alle Zwölf und wirkt durch alle zwölf. Er zeigt uns den ganzen Menschen. So können wir auch das menschliche Denken als ein dreizehntes ansehen, dass alle Blickwinkeln, Anschauungen, Denkweisen und Denkarten aufnimmt und so zum Ganzen, zur Welterkenntnis kommen kann. So können wir auch sagen, das sachliche Denken, das liebevoll alle Erscheinungen (beobachtend und begreifend) der Welt erfassen kann, ist ein christliches Denken ist das Denken das wir als Mensch erstreben können. Und dieses Denken der Erkenntnis, wird dann auch ein wirklichkeitsgemäßes Denken sein. Ein Denken das wirken kann in der Welt. Dann wird es dem Menschen möglich sein von seinen individuellen Begriffen hinzukommen zu allgemeingültigen Begriffen, zur Erkenntnis. Im Moment der Erkenntnis werden die verschiedenen Ereignisse, Erlebnisse und Vorgänge des Lebens in Neues, klares bewussteres Licht getaucht, sie scheinen sich im Moment zu vereinigen, zu bündeln um Neues hervorzubringen. Hindernisse und Irrwege fallen ab und ein neuer Weg, zu neuen Zielen tritt vor das geistige Auge. Einen solchen Pfad der Erkenntnis schildert uns Rudolf Steiner in seiner Theosophie, (GA09, „Der Pfad der Erkenntnis“): 1. Die unbefangene Aufnahme: Um neue Erkenntnisse zu erringen muss man auch Anerkennen können, das es solche geben kann. Dass es also Dinge in der Welt gibt, die man nicht kennt. In solch einem Anerkennen das es etwas geben kann, was ich noch nicht erfahren habe, was meinen bisherigen Erkenntnis auch widersprechen kann2, liegt eine erste Stufe zu weiteren Erkenntnissen. „Eine wichtige geistige Einsicht erweckt, in dem nicht durch Vorurteil getrübten Gemüt die Kraft des Verständnisses.“, (GA09, „Der Pfad der Erkenntnis“). 2. Gedankenarbeit: Eine Sache verstehen zu wollen, heißt auch sich damit auseinanderzusetzen, alle Möglichkeiten, Blickwinkel, Informationen suchen und zum Bild von der ganzen Sache zusammenfügen. Dies ist eine Herausforderung an die eigene Gedankenarbeit, an sachliches und unvoreingenommenes Arbeiten. Wahrnehmen was von Wichtigkeit ist, neue Möglichkeiten, Fakten erkennen, noch unbekannte Verhältnisse und Zusammenhänge verstehen lernen, die Auswirkungen auf die Umgebung, auf mich selbst, auf meine Vorstellungen prüfen, die Entscheidungen dann nach bestehenden Wissen und Gewissen treffen. Im Gedanken das Für und Wider prüfen, so das rechte Urteil suchen. Wer so eine ernste Denk- und Gedankenarbeit auf sich nehmen will, wer seine Erkenntnisfähigkeiten ausbilden will, lebensbezogenes nicht abstraktes Denken üben will, der wird so auch zu einer Gesundung seines Seelenlebens kommen, denn dieses ergibt sich aus der Pflege des Denkens. Den der Mensch kann sich bewusst werden, das gültig ist: „Die Seele hat ein natürliches Vertrauen zu dem Denken“, (GA16, GA17, „Von dem Vertrauen, das man zu dem Denken haben kann“). 3. Rückhaltlose und unbefangene Hingabe an das was einen die Welt sagen kann: Jede eigene Selbstsucht, schiebt sich vor dem, was mir die Welt mitteilen will. Halte ich mich, meine Meinung, meinen Wohlstand und Wohlgefühl für wichtiger als die Wahrheiten der Welt, dann werde ich taub und blind für dieselben. Daher muss jedes Urteil und jede Kritik in mir schweigen. Ich werde wie ein leeres Gefäß, in das die fremde Welt einfließt. Auch für das Erkennen und Aufnehmen des Unangenehmsten muss man offen sein, denn auch dieses kann einen neues mitteilen. „Übung der selbstlosen geistigen Hingabe in dem Menschen zur Kraft des Schauens in die geistigen Welten.“ (GA09, „Der Pfad der Erkenntnis“). Wer nur das Vergangene gelten lässt und nicht das (gnadenvoll) befruchtende des Zukünftigen sehen will, dem kann sich das Neuen einfach nicht erkenntlich machen. So alle Meinungen gelten lassen nicht die Wahrheit für sich beanspruchen. 4. Gelassenheit gegenüber Freud und Leid: Wichtig ist, zu erkennen: An eigener Freud oder Leid erfährt man nicht viel von den Dingen die Außenwelt, sondern mehr nur von sich selbst. Der sinnlich Befangene stößt also Sinnliches teilweise ab. Sympathie, Antipathie, Lust, Unlust sollen nicht Senstationsvermittler sein, um starke Empfindungen zu haben oder zu genießen, sondern Möglichkeiten der Wahrnehmung. Die Freude oder Lust an einem Ding kann einen vom Ding abhängig machen. Aber wenn man diese Freude oder Lust benutzen, um Selbsterkenntnis und Verständnis von dem anderen Wesen zu erlangen. Die Lust/Unlust oder Freude/Leid die einem das Ding bereitet, teilen mir mein Verhältnis und die Wesensart des Dinges mit. Freud und Leid werden so Sinnesorgane der eigenen Seele, die das Fremdes und Eigenes offenbaren. 5. Ordnung des Denkens, geregeltes Denken: Unsere Gedanken sind oft kurz, wechselnd, zusammenhanglos. Es ist ein Unterschied zwischen solchen irrilierenden Gedanken und solchen die geistigen und göttlichen Ursprungs sind. Durch die Kontrolle des Denkvorganges, wo nur logisch und bewusst der eine Gedanke dem anderen folgt, kann das Denken vorbereitet werden geistige Inhalte aufzunehmen. 6. Im Handeln den Gesetzen des edlen Schönen und ewig Wahren folgend: Was zum Denken angestrebt wird, soll auch für das Handeln gelten. Erkennt man etwas, als richtig so darf nicht das persönliche Gefühl einen, leiten dies zu tun oder nicht zu tun, sondern nur die Anschauung das es richtig ist. Oft handelt man im täglichen Leben was einen persönlich befriedigt, was einen Früchte bringt, dies sollte nicht der Antrieb sein. So kann der Mensch beginnen nicht nach seine Begierden und Trieben zu handeln, sondern nach höheren Idealen oder noch besser nach seiner moralischen Phantasie. Im Tun braucht man da keine Angst vor dem Irrtum haben, das Streben nach Wahrheit wird einem eine Kraft wecken, die von der unrichtigen Bahn ablenkt. Es entwickelt sich ein „Vertrauen auf die Kraft des Wahren“. 7. Ruhe und Sicherheit in der Seelenverfassung (Seelengleichgewicht): Versucht der Mensch die oben angeführten Schritte zu berücksichtigen so können ihm höhere Erkenntnisse zukommen. Der Erkenntnissuchende wird nicht mehr bloß in den seelischen Erlebnissen leben, sondern es wird möglich das ihm höhere Ideen, Gedanken und Erkenntnis zufließen. Solange der Mensch durch Lust und Leid lebt, kann er nicht durch sie erkennen, er muss gegenüber Lust und Leid in einem solchen seelischen Gleichgewicht bleiben, das ihm die Merkmale der Wesenheit die hinter Lust und Leid steht erkennbar werden. Hier ist aber notwendig, in Geduld warten zu lernen und zu arbeiten, bis einem ein solches gegeben wird. Solange man persönlich mit der Welt lebt, kann man nur das Vergängliche erkennen, überwindet man sich selbst kann man das Bleibende erkennen. Der Erkenntnisvorgang ist somit der Pendelvorgang des Lichtseelenprozesses, das unbewusst verbunden sein mit dem anderen, unbekannten, das vorurteilslos annehmen, zurück kommen in das Bewusste, verbinden dieser geistigen Erfahrung mit den sinnlichen Inhalten. Ein selbstbewusst werden. Erkenntnis ist nicht das Urteil, sondern das Erkennende, Liebende vereint sein mit dem Wesen. Durch die höhere Wahrnehmung gewinnen wir aus der geistigen Welt neue Erkenntnisse und Urteile. Diese Urteile sind noch mit unserer eigenen Person verbunden, diese verfälscht uns das Urteil. Geistesforschung verlangt hier Geduld, das Urteil in sich solange arbeiten zu lassen, bis das Persönliche verschwunden und nur noch die Dinge sprechen. „Man muss gewissermaßen ein solches Urteil leben lassen, ohne dass man dabei ist. Dadurch schmilzt man aus dem Urteil die Egoität heraus.“ (GA257 , 30.1.1923, S.38). Und in einem zweiten Umschmelzen, dass auch wieder Geduld und lange Zeit benötigen kann. Kommt das Urteil in eine unmittelbare Verbindung mit der Wesen oder Tatsachen. „... aber zwischen dem ersten und zweiten Umschmelzen ist das Urteil untergetaucht in die objektive geistige Tatsache oder die objektive Wesenheit, und man merkt: Die Sache selber gibt einem mit dieser dritten Gestalt das Urteil, das eben eine Anschauung ist, zurück.“ (GA257 , 30.1.1923, S.39).
„Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber die Empfindung hat, es könne sich nicht selber stützen. Es könne von Zweifel und kritischem Urteil in den Bereich des Ungewissen getrieben werden. Die andere Frage ist die: Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben, oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion, die in ihm entsteht, weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut, an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Naturgeschehen?“, GA04, Philosophie der Freiheit, Vorwort 1918 Grundmaxime des freien Menschen: Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des Fremden Wollens. Nur der sittlich Unfrei stößt den Nebenmenschen zurück, ein aufeinanderprallen ist bei sittlich freien Menschen ausgeschlosse, sie beide schöpfen aus einer gemeinsamen Ideenwelt. Läge nicht in der menchlichen Wesenheit der Urgrund zur Verträglichkeit, man würde sie ihr durch keine äußeren Gesetze einimpfen. Rudolf Steiner überwindet den speziellen Monismus des Materialismus und des Spiritualismus und die Trennungen des Dualismus im wirklichen Monismus „.Jeder Mensch umspannt mit seinem Denken nur einen Teil der gesamten Ideenwelt, und insofern unterscheiden sich die Individuen auch durch den tatsächlichen Inhalt ihres Denkens. Aber diese Inhalte sind in einem in sich geschlossenen Ganzen, das die Denkinhalte aller Menschen umfaßt. Das gemeinsame Urwesen, das alle Menschen durchdringt, ergreift somit der Mensch in seinem Denken. Das mit dem Gedankeninhalt erfüllte Leben in der Wirklichkeit ist zugleich das Leben in Gott.“, Die letzten Fragen, Philosophie der Freiheit Literaturangaben: GA4 ,Rudolf Steiner,Philosophie der Freiheit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1894 GA10 ,Rudolf Steiner,Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1904 GA16, GA17 ,Rudolf Steiner,Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen / Schwelle der geistigen Welt,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1913 GA21,Rudolf Steiner,Von Seelenrätseln,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1917 GA57 ,Rudolf Steiner,Wo und wie findet man den Geist?,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1909 GA58 ,Rudolf Steiner,Metamorphosen des Seelenlebens,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1910 GA84,Rudolf Steiner,Was wollte das Goetheanum,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 GA89,Rudolf Steiner,Bewußtsein Leben Form,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1909 GA119,Rudolf Steiner,Makrokosmos und Mikrokosmos,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1910 GA152,Rudolf Steiner,Vorstufen zum Mysterium von Golgatha,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1914 GA184,Rudolf Steiner,Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben ,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1918 GA202,Rudolf Steiner,Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physischen des Menschen,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1920 GA257,Rudolf Steiner,Anthroposophische Gemeinschaftsbildung,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1923 GA266/2,Rudolf Steiner,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden II 1910-,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1912 GA342,Rudolf Steiner,Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken I,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1921 Sie können dieses Video auch gerne auf der Homepage: http://www.imgaja.org/PhilosophieDerFreiheitT1.html ansehen. Mobil: http://www.imgaja.org/m/PhilosophieDerFreiheitT1.html Dort können Sie auch den Text als PDF herunterladen. Sowie die Audio oder Video Datei herunterladen. Bitchute: https://www.bitchute.com/video/O6dqoj8tYUzW/ Odysee: https://odysee.com/@Imgaja:0/Freiheit-Teil1:4 Telegram: https://t.me/imgaja_org/235 Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger Wenn Sie meine Arbeit unterstützen wollen würde ich mich sehr freuen http://www.imgaja.org/Kontakt.html http://www.imgaja.org/m/Kontakt.html Vielen Dank
Kommentarfunktion wird in der Zukunft aktiviert