1.1 Geistesleben
IV.1.3 Geistesleben, Religion, Kunst, Wissenschaft Dem freien Geistesleben kommt es zu, den Menschen die Teil dieses dreigliedrigen sozialen Organismus sind, zu ermöglichen eine selbstbewusste freie geistigen Entwicklung nehmen zu können. In dem der Mensch aufnehmen und empfangen kann die geistigen, kulturellen, fachlichen, künstlerischen Errungenschaften der Gesellschaft und darauf aufbauen kann seine eigene Höherentwicklung. „O Mensch erkenne dich selbst! So tönt das Weltenwort.“, (B120, 9.Stunde). Das ist es die Aufgabe des freien Geisteslebens, die es in Zukunft werden soll, den fruchtbaren Boden zu bilden für das geistig moralische Streben der Menschen. Im Bewusstsein des Menschseins als Geisteswesen, der Mensch, der das Götterideal ist. „Welt ist Ich-wollend Geistes-Wort.“, (B123 , 18. Stunde). Ist das Ideal der guten Götter sie wollen der Menschen Ich-Entwickelung in den von der weißen Loge gewünschten Zeitenfolge, so das der Mensch und die Menschheit einst werden die zehnte Hierarchie der Engel, die Hierarchie der Freiheit und der Liebe. Es tönen so nicht nur an den Einzelmenschen, die heiligen Worte des „O Mensch erkenne dich selbst“, es erklingt auch an die ganze Menschheit ein: O Menschheit erkenne dich selbst, so tönt uns von überall heran der Welten göttlich Geisterwort. So ist es heute Erkenntnisaufgabe den Menschen als dreigliedriges Wesen, den sozialen Organismus als dreigliedriges Wesen und den Makrokosmos als dreigliedrig Wesen zu erkennen. „Das ist wirklich auch das, was wir anstreben in der Dreigliederung des sozialen Organismus. ... Wir müssen nicht nur den Geist haben irgendwie in Form von Begriffen, die in unseren Köpfen sitzen, sondern wir müssen den Geist herunterbringen auf die Erde, er muss in den Institutionen sein, er muss zwischen den Menschen walten. Das können wir aber nur, wenn wir ein selbstständiges Geistesleben haben, wo wir nicht nur aus Begriffen über den Geist heraus wirken, sondern aus dem Geiste selbst heraus wirken.“ (B171, 12.6.1921). Durch das freie Geistesleben und seinen kultischen, religiösen Handlungen heraus können dann höhere geistig Wesen den sozialen Organismus durchdringen. Die Menschheitsaufgabe lautet heute, das Menschsein dem Bewusstseinsseelenzeitalter entsprechend neu zu erkennen. Den Menschen als geistiges Wesen zu begreifen und das irdische Leben nach dieser Erkenntnis zu gestalten. „... dass das alltägliche Dasein geistgemäß werde.“ (B179, „III. Kapitalismus und soziale Ideen“). Damit das Ideal der Menschheit im sozialen Organismus lebt, das Ideal der Ich-wollenden Menschheit. Was Neues in den sozialen Organismus an Ideen, organisatorischen, sozialen, staatliche, technischen wirtschaftlichen Lösungen hineinkommt, kommt aus dem geistigen Glied der Menschen. Menschen sind dann im Gebiet des Geisteslebens tätig. Alle wahre Innovation, wirkliche Weiterentwicklung kann als ihren Quellenort, das Gebiet des Geistesleben anschauen. Für das fruchtbare Gedeihen des sozialen Organismus ist es daher richtige Wege zu finden, dass diesen Menschen eine entsprechende Entlohnung zukommt. „... dass dessen Hervorbringer von den Erträgnissen ihrer Leistungen auch leben.“ (B179, S. 86). Das alle Menschen, in welchen sozialen Gebiete sie auch den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit haben mögen, Verständnis für die Aufgaben, Existenzrechte und Wesentlichkeit der geistigen Arbeit entwickeln und anerkennen. So die Gesamtheit des dreigliedrigen sozialen Organismus verstehen. Was lebendiger sozialer Organismus ist, unterliegt einer ständigen Veränderung, Menschen sterben, neue werden geboren deren Individual- und Schicksalsimpulse sind jeweils anders als die der Vorgänger, neue technische und kulturelle Entwicklungen finden statt und die Kulturzeiträume der Menschheitsentwicklung schreiten voran. Der soziale Organismus lebt mit diesen Veränderungen, wenn er sich seiner Verbindung mit der geistigen Welt bewusst ist und daraus die Ideen bekommt, um sich jeweils mit dem Neuen berechtigt zu verbinden. Hier ist auch die Freiheit des Einzelnen der aus seiner Intuition aus seiner Ideenwelt heraus Freiheit leben kann in der er auch nicht die Freiheit der anderen beschränkt. „Im geistigen Gebiet waltet eine über das materielle Außenleben hinausgehende Wirklichkeit, die ihren Inhalt in sich selbst trägt. ... Die Freiheit des einen kann nicht ohne die Freiheit des anderen gedeihen.“ (B179, „II. Die vom Leben geforderten wirklichkeitsgemäßen Lösungsversuche für die sozialen Fragen und Notwendigkeiten“). Jede Organisation, jeder soziale Organismus, Gemeinwesen oder Staat braucht ein gemeinsames Wesen, wie das früher die Stadtgötter waren, die Erzengel die Geister der Sprachen sind, so muss auch heute wieder jede Menschengemeinschaft sich würdig erweisen so das sich die guten Engel und Götter mit ihr Gemeinwesen werden können. Es lebt dann eine innere Idee, ein höheres Ich, in dem sozialen Organismus, die für das Gemeinschaftsgefühl und das gemeinsame Zukunftsstreben steht. Als höchster Gemeinschaftsgeist der zukünftigen Ich-wollenden sozialen dreigliedrigen Menschheit west dann der lebendige Christus in ihr. Der Christus als das Menschen- und Menschengemeinschaftsideal. Die Menschen waren in vergangenen Zeiten verbunden mit den Göttern, mit den Engelwesen, den Erzengelwesen und Archai, als Gruppengeister, Volksgeister und Geister der Kulturzeiträume. Die Engelwesen leiteten als Stadtgötter, Volksgeister oder Sprachgeister die menschlichen Geschicke auf Erden. Die alten Theokratien, bis zu der Zeit des alten Ägypten und von Troja zeugten von Priester-Königen die in einer Verbindung mit der geistigen Welt die irdischen Verhältnisse regelten. Die menschliche Entwicklung zur Freiheit hin, löste solche Staatsformen auf. Die heutige Bewusstseinsseelenentwicklung bringt aufs Neue aber nun im Ichbewussten die Herausforderung an die Menschen sich neue demokratische Staatsformen zu entwickeln, die in sich auch die geistig-lenkende Verbundenheit mit den guten-göttlichen Geistern der geistigen Welt beinhalten. Das ist die Aufgabe eines freien Geisteslebens. Das Wirken eingeweihter Menschen die in Verbindung mit dem Christus und der weißen Loge im Sinne der berechtigten Menschheitsentwicklung moralische Impulse zum Wohle der Gemeinschaft herein tragen. Aufgabe des freien Geisteslebens ist es dann auch, die heutigen Wissenschaften zu verwandeln in eine lebendige spirituelle Wissenschaft. Naturwissenschaften die ihren Beobachtungs- und Erkenntnisraum absichtlich begrenzen und ihre phantasierten Theorien beweisen wollen, zu verwandeln in eine goetheanistische Wissenschaft, die aus der freien offenen Erkenntnis der Wirklichkeit hervorgeht. Die Urpflanze, den Urgedanken sucht und erkennen kann. Eine neue von der geistigen Welt inspirierte Geisteswissenschaft wird dann entstehen. Eine beobachtende Wissenschaft kann sich nur mit dem Bestehenden beschäftigen. Mit der Zukunft tut sie sich schwer. Nur wer Ideen und Impulse hinter dem sinnlichen Sein versteht, kann auch Verständnis für das Zukunftsdenken entwickeln. Das menschliche Denken entwickeln, befreien, stärken und üben, dass es die Fähigkeiten und Kräfte entwickelt die Weltgeheimnisse zu enträtseln. „4. Das moderne Denken hat die Fähigkeit verloren, unterzutauchen in die Wirklichkeit. Es handelt sich darum, in dem Seelenleben die «inneren Kräfte» zu lösen, denen sich dann die volle Wirklichkeit ergibt. 5. Dazu muss das «geistige Leben» auf die volle Freiheit auch im Leben gestellt sein. Diese Freiheit kann nie erreicht werden, wenn Aufsicht oder Verwaltung vonseiten des politischen Gliedes des sozialen Organismus da ist“, (B225, „Aufzeichnungen zu den Züricher Vorträgen über “). Der Mensch wird mit einem Schicksalswollen geboren, ein Schicksal zu leben, erleben und in diesem Schicksal sich zu entwickeln. Der berechtigte Schicksalsgang der Menschheit wird von den guten-göttlich-geistigen Wesenheiten geleitet. Jedes Menschen Schicksal hat Anteil daran. Hat ein Mensch eine für die Menschheit wesentlich Schicksalsaufgabe. Kann er diese durch Widersacherwirken oder individueller Versäumnisse nicht erfüllen, dann müssen andere Menschen diese Aufgabe erfüllen oder diese notwendigen Ereignisse treten nur mangelhaft oder gar nicht auf. Dies führt dann zu Verwerfungen für alle beteiligten Menschen. Ein freies Geistesleben hat hieraus die Verantwortung, den Menschen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, die ihrem Schicksalswollen entsprechen und Verwerfungen des selben in gemeinschaftlicher gegenseitiger Hilfestellung zu heilen (B119, Der Hüter der Schwelle, Zweites Bild, Thomaisus). In den Taten und vor allem in den Impulsen, die von den Menschen ausgehen, spiegeln sich auch wieder ihr Inneres. Alles Gute was sie hineinbringen wollen in das Leben der Menschen müssen sie bewusst durchführen, um es so vielleicht zur Geltung und Wirksamkeit zu bringen. Alles was an den handelnden Menschen noch wirkt an Unzulänglichkeiten und Fehlern, Unmoral, Widerstrebendem wird sich über ihr Tun auch in ihr Werk manifestieren können. Die Verantwortung der Schaffenden erstreckt sich dann auch auf ihr Werk, dass sie selbst auch ganz bewusst ihr Werk gestalten und dann auch mit den ungewollten widerstrebenden Nebenwirkungen ihres Werkes sich auseinandersetzen. Das freies Geistesleben Wer das wahre Wesen des Menschen und der Welt kennt, erkennt auch das Recht und die Notwendigkeit der Existenz des freien Geisteslebens in einem sozialen Organismus an. Das freie Geistesleben ist dann auch der Bereich des Wirtschaftssystems, in dem der Mensch reiner Verbraucher ist. Ein Wirtschaftssystem, das keine reinen Verbraucher haben will, die Zwänge erzeugt, damit ein jeder in dem Wertschöpfungsprozess drinnen stehen muss, eine solche Gesellschaft versucht das freie Geistesleben aus ihrer Mitte zu entfernen. Sie nimmt sich damit aber die Gedankenfreien, die besondere zukünftigen Entwicklungsfähigkeiten haben. Wo in einer Gesellschaft die Menschen reine Verbraucher sein können, da können diese auch in Freiheit ihr Geistesleben entfalten. Da lebt das Ich des sozialen Organismus auf. Das ist einem Gottesdienste gleich. Da kann die geistige Welt ihre Ideen und Zukunftsimpulse in dem menschliche Gesellschaft senden. „Wenn sie sich nämlich dieses freie Geistesleben auch wirklich befreit denken im sozialen Organismus, sodass tatsächlich immer die Fähigkeiten sich voll entwickeln können, dann wird gerade dieses freie Geistesleben in der Lage sein, einen außerordentlich befruchtenden Einfluss auszuüben auf das halbfreie Geistesleben, auf dasjenige Geistesleben, das in das materielle Schaffen hineingeht.", (B024, 29.7.1922). Ein Mensch der völlig frei ist, in der Entfaltung seiner geistigen Fähigkeiten, wird ganz neue nie gedachte Ideen aufnehmen und entwickeln können, Ideen die sich in den Zwängen der Wirtschaftsabläufe, bei den Menschen nicht so gut entwickeln können. So werden die ganz frei denkenden Menschen, die in realen Prozessen darinnen stehen, diese mit Neuem befruchten können und so zu organisatorischen, technischen und gestalterischen Entwicklungen wesentlich beitragen können. „Diese freien Geistesmenschen haben nämlich die Eigenschaft, dass sie die Geistigkeit (die geistige Beweglichkeit), bei den anderen loslösen, dass sie ihr Denken beweglicher machen, und dass dadurch die anderen besser in die materiellen Prozesse eingreifen können.", (B024, 29.7.1922). Das muss aber gegenwärtig geschehen, solche Menschen die geistig Arbeiten und solche die materiell Arbeiten die müssen schon gleichzeitig an einem kleineren oder größeren Ort zusammen sein, vergangene geistige Leistungen nützen da wenig. Die Geistesarbeit ist eine okkulte Arbeit und diese hat auch immer Auswirkung auf das Weltenganze. Wenn an einem Orte etwas Okkultes geschieht, kann wo anders mitunter Wirkung entstehen. Es darf dem Geistesarbeiter nicht wichtig sein unbedingt der Erfolg, oft ist es gerade auch das Tragen des Misserfolgs, was seine Arbeit ist. Offenheit für das was sich offenbart, starre Zielvorstellungen und Erfolgswünsche sind da behindernd und verleiten zum Irrtum. Das Kümmern um „Banales“ ist es für einen okkulten Arbeiter was von großer Wirksamkeit ist, in der Überwindung der luziferischen Versuchung. Immer trotz Behinderung und Ablenkung das Vorgenommene tun. Die Angst vor dem Versagen, die Angst vor Verlieren, bei der Auseinandersetzung mit den Menschen ist immer groß, wenn der nötige Ernst herrscht. In der Nachfolge Christi stehen die Wirkensziele des Geistesarbeiters. Wie der Christus in den Vorstufen des Ereignisses von Golgatha des Menschen Wesensglieder harmonisierte, so auch des Geistesarbeiters Aufgabe es ist auseinanderzerrende, gegeneinander wirkende Kräfte des sozialen Organismus zu harmonisieren. Die Schulung, Leitung, Führung der Geistesschüler zu verantworten, soweit dies heute berechtigt ist. Das fachliche, geistige, moralische Umfeld zu schaffen, zu erhalten, sodass neue Impulse aus der geistigen Welt in den sozialen Organismus einfließen können. In der Verbindung mit dem Christus und dem Heiligen Geist leben, eine Gemeinschaft des neuen Gedankenreichtums der getragen und befruchtet ist aus der geistigen Welt. Die Freude an dem neu Entstehenden, das Wohlwollen für das Neue. Im ästhetischen Urteil aufnehmend und entsprechend in die Welt einlebend. Eine Menschengeneration die ihr Leben weiht, einer Pflichterfüllung die über das individuelle Karma hinaus gehen will und kann. Die Entwicklung der Menschheit geht einen bewusst von höchsten geistigen Wesen geleiteten Gang. Die Geschichte der Menschheit ist so auch ohne Bruch, ohne Löcher oder Ähnliches. Alles was geschieht, wurde, wird jetzt oder wird in Zukunft werden, durch das Wirken guter oder widerstrebender Wesenheiten. Wie der Mensch in früheren Zeitaltern gelebt hat in geistiger Verbindung mit göttlichen Wesen, wie dies eine Zeit lang während des Kali Yuga ins Unbewusste, Unbekannte versinken musste, ist nun wieder die Zeit, dass die Menschen von ihrer göttlich-geistigen Herkunft Kenntnisse erhalten. Was heute Geisteswissenschaft, was die Weisheit vom Gral, was die Anthroposophie ist, muss allgemein Wissen und Erkenntnis der Menschheit werden. Das ist die Aufgabe eines freien Geisteslebens dieses Bekanntwerden, dieses Vermitteln eines wahrheitsgetreuen Weltbildes unter den Menschen zu gewährleisten. Wie die Menschen heute aufwachsen, ausgebildet und von den staatlichen Massenmedien einseitig informiert werden, wo ihnen geradezu aufgezwungen wird ein materialistisches naturwissenschaftliches Weltbild, kommt es nun dazu, dass die Menschen die in sich ein Gefühl für die Wahrheit entwickeln, die Irrtümer und Unwahrheiten dieses Weltbildes nicht mehr gelten lassen können und beginnen nach wahrheitsvolleren Weltvorstellungen zu suchen. Je höher die Wahrnehmungs- und Erkenntnismöglichkeiten eines Menschen sich entwickeln, umso umfassender werden seine Eindrücke von der Welt. Das Geistesleben muss als frei anerkannt werden. Jedem soll seine Vorstellung von Gott und der Welt frei zustehen. Wie es auch erlaubt sein muss die eigene Vorstellung darzustellen. Eine Darstellung der Geisteswissenschaft oder anderer Weltvorstellungen, muss eine freie Auseinandersetzung der Gedanken sein und es muss verhindert werden, das eine Art der Weltanschauungen die anderen durch rechtliche, wirtschaftliche, manipulative Mitteln versucht zu unterdrücken. Es ist eine freie Auseinandersetzung des Geistes, der im freien Geistesleben zum Ausleben kommt. Die Darstellung der Wissenschaft vom Geist als die Erkenntnis des Menschseins und der göttlichen Welt kann betrachtet werden, als etwas, was von einem Großteil der Menschheit heute aus tiefen Herzen gesucht wird. Da ist es an sich nur notwendig darzustellen, dass es eine solche Geisteswissenschaft gibt, sodass sie jeder sehen, hören, erfahren kann. Um dann selbst zu entscheiden, ob es das von ihm Gesuchte ist. Leseprobe aus dem Buch "Mensch"