Der Mensch: Leib, Seele, Geist (Das Menschenwesen)
Es ist auch die Frage des Menschseins, sind wir eine Funktion der Materie oder ein seelisch-geistiges Wesen in einem physischen Leib. Sein Menschsein zu erkennen muss aber jeder für sich leisten. Niemand kann uns diese Aufgabe abnehmen. Dazu müssen wir uns selbst für urteilsfähig halten. Das Anerkennen selbstständiger Urteilsfähigkeit führt zu einer anderen als der gängigen Erkenntnismethode1. Erkenne ich nur, als wahr an was im Physischen wiederholt beweisbar ist, vertraue ich nicht meinem eigenen Urteil. Kann ich egal welche physische, seelische oder geistige Gegebenheit auftritt diese als wahr oder falsch erkennen und glaube an meine eigene Fähigkeit dies zu ergründen, so vertraue ich meinem eigenen Urteil. Heute gehen viele davon aus der Mensch als stoffliches (die gängige naturwissenschaftliche Anschauung des Menschen) Wesen nimmt über die Sinnesorgane die Welt wahr. Bildet diese dann bruchstückhaft in seinem Gehirn nach. Welt und Vorstellung sind also getrennt und die Vorstellungsbildung ist, da nur die Wahrnehmung als gültig angesehen wird, wiederum nur durch Nachprüfung und Wiederholung der Wahrnehmung als zulässig zu betrachten. Diese Erkenntnistheorie verlegt also das Urteil außer dem Menschen und delegiert sie an die wiederholend/nachprüfende Forschung. Nun können wir aber heute den Menschen in seiner Fähigkeit zur Erkenntnis ernsthaft in Betracht ziehen. Es soll eben nicht in Betracht gezogen werden das wir Wahrnehmungen von der Welt haben, daraus uns eine willkürliche Theorie aufgrund anderer (bestehenden) Vorstellungen bilden und diese dann an der Wirklichkeit prüfen müssen. Sondern dass wir als Mensch in der Lage, sind völlig neue Erkenntnisse aus dem reinen Erfassen des Gegebenen erreichen zu können (B107, S. 28). Denken wir uns als Bürger dieser einen materiellen Welt und beschränken alles Sein darauf, kann uns auch keine andere Erkenntnistheorie als die der nachprüfenden Forschung sein. Denken wir uns aber als einen Bürger zweier Welten, einer uns offen-sinnlichen physischen Welt und einer uns teilweise verborgenen geistigen Welt, dann kann uns in jeden Augenblick unseres Daseins die totale Wirklichkeit entgegentreten. Man fragt sich wie? Ist der Mensch Bürger zweier Welten, so hat er mittels seines physischen Leibes durch seine Wahrnehmungsorgane (Sehen, Hören, Schmecken,...) eine Wahrnehmung, dessen was ihm entgegentritt. Durch unsere Organisation, die auch ein Geistiges umfasst, tritt uns aber dieses Ding was wir mit den Sinnen wahrnehmen auch in seiner geistigen Art, und zwar gleichzeitig entgegen. Jedes Ding der Welt, ob Stein, Pflanze, Tier oder Mensch ist im physischen ein Ausdruck eines dahinter sich verbergenden Geistigen. Form, Gestalt, Ausdruck, usw. sind aus dem Geistigen hervorgehend. Es tritt uns also in dieser Welt eine totale Wirklichkeit (B027, Kapitel: V. Das Erkennen der Welt) entgegen, wir haben mittels der Sinne eine physische Wahrnehmung von einem Ding und gleichzeitig hat unser Geist eine Intuition des Geistigen dieses Dinges. Dieses Geistige tritt uns als Begriff2 entgegen. Unser Denken ist nun die wesentliche Kraft die Begriff und Wahrnehmung zu einer neuen, zu unserer persönlichen Vorstellung von diesem bestimmten Ding der Welt zusammenfügt. Der Umfang, wie uns das gelingen mag, hängt von der Organisation und Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeiten, der Intuitionsfähigkeit (seiner Verbundenheit mit der geistigen Welt), der unbeeinflussten Denkfähigkeit und auch dem Bewusstsein ab. Das Bewusstsein ist es in dem Wahrnehmungsinhalt und Begriff vom Denken zu einer Neuen oder veränderten Vorstellung verbunden werden3. Wer sich dazu durchringen kann anzuerkennen, der Mensch ist ein Wesen, das zu einer selbstständigen Erkenntnis fähig ist, dann tut er damit einen Schritt die Welt offener anschauen und beurteilen zu können. Wer einen weiteren Schritt tut, wer anerkennt, der Mensch ist auch Teil der geistigen Welt und wir können unsere Fähigkeit diese geistige Welt wahrzunehmen weiter ausbilden, wird dann auch diesen uns bisher verborgenen Teil der Welt kennenlernen können. Durch diese beiden Schritte können wir zu dem Urteil kommen: Wir sind ein Wesen, dass Teil einer geistigen Welt ist und wir sind Bürger dieser irdischen physischen Welt! Dann stellen sich weitere Fragen: „Aus unserer Ausbildung, aus unserer öffentlichen Gesellschaft kennen wir Eigenschaften der physischen Welt, wir kennen aber nicht die geistige Welt, davon haben wir anfangs so gut wie kein Wissen, also was ist die geistige Welt? Wie ist die geistige Welt beschaffen? Was geht in ihr vor?“ Das soll nun Inhalt der folgenden Ausführungen sein, die beim Menschen und den uns bekannten physischen Leib beginnt und von diesem aus angefangen sich Stufe um Stufe zum Geistigen hinarbeiten will. Beruhend auf den Schilderungen von Menschen die eben eine solche Urteils- und Wahrnehmungsfähigkeit in sich entwickelt haben um von der geistigen Welt und von der Welt die zwischen der physischen und geistigen Welt liegen, der seelischen Welt berichten. Hierzu kann nur herangezogen werden eine Wissenschaft, die eben auf der Erkenntnistheorie beruht: Der Mensch ist selbst erkenntnisfähig und seine Wahrnehmungsfähigkeit kann bis in die geistige Welt hinein ausgedehnt werden. Als solch ein Geistesforscher lebte und wirkte Rudolf Steiner (1861-1925) und arbeitet eine Wissenschaft von Geist4 aus. Auf dieser Basis soll nun das Wesen des Menschen in seiner Gliederung als physisch-seelisch-geistiges Wesen beschrieben werden. „In Wahrheit ist die Sinneswelt also geistige Welt; und mit dieser erkannten geistigen Welt lebt die Seele zusammen, indem sie das Bewusstsein über sie ausdehnt.“ (B142, Kap. XVII). II.1 Der Mensch Mit unserem Leib (z. B. physischen Leib) haben wir Anteil an der Welt, die uns umgibt, mit dem Leib, sondern wir uns von der Welt (als Subjekt vom Objekt), weil wir einen Leib haben kann sich uns aber die Welt (weil außer uns) auch offenbaren. Durch die Seele können wir die Umwelt mit unserem Wesen verbinden, durch Sympathie und Antipathie, durch Lust und Leid, Freude und Schmerz empfindet der Mensch die Welt in seinem Inneren. Durch den Geist ist es uns veranlagt die Welt und uns selbst als ein Geistiges zu verstehen, wenn wir dazu kommen Urgedanken, Ideen, Wesenhaftes und Webend-waltendes der Welt anschauen zu können (B013, S.26). So wird im folgenden der Mensch in drei verschiedenen Gliedern, dem Leib, der Seele und dem Geist betrachtet, mit denen er jeweils wieder Bürger dreier Welten, der physischen, der seelischen und der geistigen Welt ist. Der Leib Leib ist eine in sich zusammenhängende Organisation, die von ihrer Umgebung gesondert betrachtet werden kann. Unser physischer Leib ist eine Materieansammlung, die aus ihrer Umgebung sich gebildet hat, aber in sich einen Organisationsgrad darstellt, durch den er von der Umgebung unterscheidbar ist. Wir können also einen Leib aus den Umgebungsbedingungen (das Objektive) gebildet und gleichzeitig als davon gesondertes (das Subjektive) erkennen. Am Menschen können nun drei verschiedene Qualitätszustände unterschieden werden: das Physisch-Sinnliche (unsere Stoffwelt), das Lebendige, Bildende (das Ätherische) und und das Empfindende, Bewusste (das Astrale). Diese drei Leiber (physischer Leib, Bildekräfteleib/Ätherleib und Astralleib) des Menschen bilden die Organisation in dem sich die Seele und darin der Geist des Menschen hinein leben können (B013, S. 28). Der physische Leib Die Stoffe die den physischen Körper des Menschen bilden sind vor der Geburt und sind nach dem Tode vorhanden, bilden aber während des Menschenlebens eine Einheit höherer Ordnung. Es sind im lebenden menschlichen Körper ständig Kräfte und Dinge im Tun die ein Auseinanderfallen (Verwesen) des Körpers wie nach dem Tode verhindern. Nach dem Tode wirken diese Kräfte nicht mehr, diese Eigenschaften aber hat der Mensch mit Tier und Pflanze gemein. So können die Eigenschaften: Abgrenzung zur Umgebung, mit den entsprechenden Sinnen wahrnehmbare Form und Gestalt, einmaliges Vorhandensein, aus den Stoffen der Welt gebildet; für den physischen Leib gefunden werden (siehe auch B007). „Wenn wir geisteswissenschaftlich sprechen von diesem physischen Leib, dann sprechen wir gar nicht einmal von dem, was das Auge sieht, sondern von dem Zusammenhang von Kräften, die den physischen Leib konstruiert haben, von dem, was als Kraftnatur hinter dem physischen Leibe konstruiert haben, von dem, was als Kraftnatur hinter dem physischen Leibe steht.“, (B192, 25.10.1906). Der wahre physische Leib ist ein geistiger, ätherischer Kräftezusammenhang, was wir als physisch-sinnlichen Leib sehen können ist der mit Stoff angefüllte geistig-physische Kräfteleib. Auf zwei verschiedenen Wegen kann dieser physische Leib (Körper) des Menschen gegliedert werden. In die Art des Aggregatzustandes, in Festes (z. B. Knochen), in Flüssiges (z. B. Blut, Magensäfte), in luftförmiges (Atemluft), in den Wärmehaushalt. In der anderen Art in die drei Organisationsglieder: 1. der Wahrnehmung (Sinne), der Gedanken und des Bewusstseins was zusammenfassbar ist mit Nerven-Sinnesmensch, 2. in den Bereich der rhythmischen Systeme von Herzschlag, Lungenschlag, Lichtseelenprozess5 was mit dem Begriff rhythmischer Mensch ausgedrückt werden kann (mit diesem hängen auch zusammen die Gefühle und der Mut) und 3. das Glied mit dem wir in der Welt tätig sein können, die Glieder, wodurch sich unser Wollen ausdrücken kann, ausgedrückt mit dem Begriff Stoffwechsel-, Gliedmaßenmensch. Der physische Leib dient dem Menschen als eine Verkörperungsmöglichkeit im Irdischen. Als eine Art von Gefäß für die Seele, die wiederum dann Gefäß für den Geist ist. In dem Sinne ist der physische Leib auch als der Spiegelungsapparat für das Bewusstsein anzusehen. Nur durch das Abgetrenntsein von der übrigen geistigen Welt können wir in unserem physischen Leib zu Selbstbewusstsein kommen. Durch die Qualität des abgetrennt sein von der Welt in unserem Leib können wir uns als individuelles Wesen begreifen. Wir können im ganz Wesentlichen ein Ich-Bewusstsein entwickeln. Dieses Entwickeln des selbstständigen Ich-Bewusstseins ist von der Qualität unseres physischen Leibes abhängig. Dem physisch-stofflich sichtbaren Leib liegt ein auch physischer aber nicht sichtbarer Leib zugrunde, der den Sichtbaren organisiert und in Form hält, dies ist der Phantomleib (B022). Dieser Phantomleib hängt in seiner Entstehung zusammen mit dem was die Bibel, den neuen Adam nennt. Also mit dem Auferstehungsleib des Christus. Der Kopf ist so gebildet, dass in ihm sich die Gedanken aus der geistigen Welt manifestieren können. Er spiegelt die lebendigen Gedanke wieder, sind uns als Gedanken des physischen Gehirns, aber nur der Leichnam der vormals in der geistigen Welt lebendigen Gedanken. Es liegt an der Art unserer Vorstellung die durch Intellektualität zur Erstarrung führen und durch geisteswissenschaftliche Schulung sich öffnen können für das Aufnehmen von Geistigem. „Dadurch, dass in der Überführung in Eiweiß die Materie ins Chaos kommt, wird die Materie wiederum bereit zu empfangen; nicht nur vom Irdischen zu empfangen, sondern aus dem ganzen Weltall, vom Kosmischen herein ihre Konstitution zu empfangen. Und darin besteht die Nachbildung des menschlichen Hauptes, das ja das Himmelsgewölbe nachbildet.“ (B171, S.107). Der Ätherleib (Bildkräfteleib oder Lebensleib) Bei der Betrachtung einer Pflanze kann einen die Frage auftauchen, was ist es was aus einem Pflanzenkeim eine Sprosse, aus diesen einem Stängel, eine Blüte, eine Frucht, einen neuen Keim hervorbringen lässt. Wie kommt es, dass die Umgebungsstoffe und Kräfte gerade in solch einer perfekten (weisheitsvollen) Art zu einer neuen und in sich lebensfähigen Organisation zusammengebaut wird. Diese Frage kann man an den Erklärungsmodellen der Naturwissenschaft als beantwortet erleben oder nicht. Wer aber diese Modelle als über (Baupläne, Gene, elektrochemische Vorgänge, usw.) als ungenügend erlebt, wird nach weiteren Kräften und Grundlagen des Lebens suchen. Um dies Tun zu können, ist es notwendig weniger auf die Materie und mehr auf das Lebendige zu achten. Aber was sind die besonderen Eigenschaften des Lebens? 1. Ein lebendiger Organismus geht immer aus einem lebendigen Organismus hervor6. 2. Wenn die Lebendigkeit des Organismus endigt und der Tod eintritt, dann zerfällt der Körper in die ihn aufbauenden Stoffe. 3. Während des Seins zwischen Entstehen (Geburt) und Vergehen (Tot) sind verschiedene Lebensprozesse erkennbar: Eine Art von Atmung, die man als ein ins Verhältnis Treten zur Außenwelt bezeichnen kann. Die Wärmung, als eine innerliche Durchwärmung, bzw. die Notwendigkeit gewisser Temperaturverhältnisse. Die Ernährung, das Zuführen von Stoffen aus der Außenwelt. Die Absonderung, die ein aufgenommenes Nahrungsmittels zu einem Teil des Organismus gemacht, der Rest wird ausgeschieden. Die Erhaltung des Organismus. Das Wachstum, das Erhaltene wird innerlich vermehrt. Reproduktion (Hervorbringung), ein Lebensprozess der höher ist als das innere Wachstum und das gleiche Individuum wieder hervorbringt. Die ersten drei Lebensvorgänge, bringen dem Leben von Außen (die äußere Luft, Umgebungswärme, Ernährungsstoffe) den inneren Lebensprozessen entgegen. Die nächsten drei Lebensvorgänge gehören mehr dem Inneren an, es sind Umwandlung, Umformung, Verinnerlichung. Der siebte Lebensvorgang ist das sich selbst wieder Hervorbringen. Das sind die wesentlichen Lebensprozesse, wie sie Rudolf Steiner zusammengefasst hat: „... ich bespreche jetzt das Leben selbst, wie es durch uns flutet..“ (B043, Seite 113ff). Die Kraft die diese Eigenschaften bewirkt wird im folgenden als Bildekraft7 bezeichnet. Sie bildet die Materie, die Stoffe, Elemente der Umgebung zu dem lebendigen physischen Leib der Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt um. Es ist also dem physischen Leib ein zweiter übergeordnet, aber den Menschen die keine entsprechenden Sinnesorgane haben zunächst unsichtbar. Dieser übergeordnete Leib wird daher Bildekräfteleib oder Ätherleib8 genannt, da er das Atmen, die Ernährung, das Wachsen des Körpers, das Heilen nach Krankheiten und Verletzungen, das Fortpflanzen in den nächsten Körper bildet. Ist die Materie vom physischen Leib und Bildekräfteleib getrennt (z. B. ein Organ) so zerfällt es innerhalb kürzester Zeit (es stirbt). Eine Hand kann nicht ohne menschlichen Körper leben, ein Ast nicht ohne Baum. Dieses Lebendige im Bildekräftleib sind Kräfte des Ätherischen, daher wird der Bildekräfteleib auch Ätherleib genannt. Der Bildekräfteleib ist es der im menschlichem Leib die Elemente und Stoffe mit Wärme durchdringt, Stoffe verwandelt und mineralisiert, Rhythmus und Bewegung verursacht, gliedert, formt, Organe bildet und die Lebensprozesse bewirkt. „Nun sind beim Menschen die Teilchen des Ätherleibes in einer fortwährenden Bewegung. Zahllose Strömungen durchziehen ihn nach allen Seiten. Durch diese Strömungen wird das Leben unterhalten und geregelt.“ (B023, Seite 140). „Wie das Eis aus dem Wasser herausgestaltet, so gestaltet sich der physische Leib aus dem Ätherleibe heraus; und durchzogen ist dieser Ätherleib nach allen Seiten hin von Strömungen, wie das Meer“ (B101, Vortrag 13.9.1907). Im Pentagramm können die fünf Ähterleibs-Hauptströmungen dargestellt werden, die vom Punkt zwischen den Augenbrauen, zum rechten Fuß, zur linken Hand, zur rechten Hand, zum linken Fuß und zurück zur Stirn gehen. Wie das Leben in verschiedenen Vorgängen (Prozessen) sich aus der Umgebung heraus in das Innere hinein bildet, um dann aus sich heraus die Reproduktion zu schaffen, so wird durch den Ätherleib die Umwelt Stufe für Stufe von der Qualität des Leblosen in das Innere der Lebewesen zum Lebendigen gebracht. In der Reihenfolge, dass erstens der Ätherleib die Sinnesorgane durchdringt, dadurch werden die Sinnesorgane die kaum mehr Leben sind lebendig Organe, in weiterer Folge bildet sich in dem Nervenleben aus, was in den Sinnen erlebt wird, das Atmungsleben bringt das flüchtige Sinnesleben zur Bildhaftigkeit9, es wird ein bildendes Leben, durch das Zirkulationsleben werden die Bilder in den ganzen Organismus verteilt, diesen Bilder werden Stoffe eingefügt es bilden sich stoffliche Organe (der Stoff tingiert die Bilder), dann schiebt sich aus den Bewegungsleben Kräfte in die Organe, aus dem kann hervorgehen das Reproduktionsleben (B039, Seite 87ff). Aber nicht nur für die Lebensfunktionen auch für Bewusstseinsvorgänge ist der Ätherleib oder Bildekräfteleib wesentlich. So werden die Erinnerungen im Ätherleib bewahrt. (B007, „Im Besitz der Erinnerung an das Leben zwischen Geburt und Tod“, S.95; und B008, S.54 „...Träger des Gedächtnisses“). Es dient sowohl der menschliche Ätherleib als der Träger seiner Erinnerungen dieser Erdinkarnation10 als auch der Weltenäther als die Weltenerinnerung (B200, 13.6.1924), der Akasha-Chronik. (B202, 11.5.1924). Im Ätherleib ist das Prinzip des Leidens (B114, S.176), nur durch die Beschädigung seines Ätherleibes kann ein Wesen leiden. Wer eine höhere Entwicklung durch machen will, muss diesen Umwandeln (B044, S. 213). Werden unsere Gedanken lebendig, so ist der Ort dieser lebendigen Gedanken der Ätherleib. Dies geschieht dadurch, dass wir unser Denken beweglich machen und in seiner Eigenständigkeit stärken. Wir müssen dazu die Wahrheit lieben. Die Wahrheit nicht zum sympathischen oder ungeduldigen Urteil, sondern zu wahren Erkenntnis über eine Sache machen. So das unser Denken auch das Unangenehme, bisher undenkbare, aber Wahre hervorbringen kann, dies ist ein Weg zu Umwandlung unseres Ätherleibes in der höheren Entwicklung. Unser Ätherleib wird verwandelt, in einen höheren Zustand versetzt, durch unsere Liebe zur Wahrheit, zum Einen durch unsere Liebe zu höheren Wesenheiten (B110, Seite 157), wenn wir zum Beispiel regelmäßig uns einer religiösen Stimmung11 hingeben oder in unserer Liebe zur Wahrheit. Wenn unsere Gedanken getragen werden von unserem Ätherleib (B051, der 3.Michaelsbrief), so ist es die Liebe zu der Wahrheit in unseren Gedanken. So wie dann gesagt werden kann: „Gedanken sind Liebe in geistiger Art“ (B027), so kann dann auch bezeichnet werden der Ätherleib, als der Liebesleib des Menschen (B051, 3.Michaelsbrief). Der Mensch verbindet sich in verschiedenen Stufen in einer Inkarnation mit der Erde, so wird er auch Schritt für Schritt ein unabhängiges, eigenständiges Wesen. Um das siebente Lebensjahr ist es ungefähr, das der Bildekräftleib sich von dem der Mutter trennt und eine Art Geburt erlebt. Dies kann mit den Ereignissen des Zahnwechsels in Zusammenhang gebracht werden. Wie der physische Leib seine Umgebungsbedingungen und Ernährung benötigt um gesund heranwachsen zu können ist dies auch beim Ätherleib der Fall. Ungefähr vom 7. bis 14. Lebensjahr bildet sich der Ätherleib des Menschen (er löst sich vom Ätherleib der Mutter). Hier sollte bedacht genommen werden auf die Ausbildung des Gedächtnisses und das Vertrauen zu Autoritäten, also Bezugspersonen (Eltern, Lehrer) zu haben die dem Kind eine Autorität in Wahrhaftigkeit und Weisheit vorleben können. Nicht geht es hier um das erlernen schneller Urteilsfähigkeit. „Diese im Ätherleibe wirksamen Kräfte betätigen sich im Beginne des menschlichen Erdenlebens — am deutlichsten während der Embryonalzeit — als Gestaltungs- und Wachstumskräfte. Im Verlaufe des Erdenlebens emanzipiert sich ein Teil dieser Kräfte von der Betätigung in Gestaltung und Wachstum und wird Denkkräfte, eben jene Kräfte, die für das gewöhnliche Bewusstsein, die die schattenhafte Gedankenwelt hervorbringen ... So offenbart sich der imaginativen Anschauung die bildsame (plastische) Kraft als ein Ätherisch-Geistiges von der einen Seite, das von der anderen Seite als der Seeleninhalt des Denkens auftritt.“ (B185, S. 12/13). Nun kann aber in jedem Alter an der gesunden Bildung des Ätherleibes gearbeitet werden. Erstens durch die Arbeit am Gedächtnis, durch Rückwärtsdenken, Erinnern an Erlebnisse die mehr als 7 Jahre12 zurückliegen, genaues Erinnern an Situationen des Tages oder kleine Dinge des Lebens (z. B. den Wohnungsschlüssel) bewusst an immer neuen und anderen Stellen abzulegen, um sie dann auch wieder zu finden. Zum Zweiten die Frage des Urteils. Sich streng erziehen nicht vorschnell-neugierig-ungeduldig-abwertend zu urteilen, viel mehr geduldig am eigenen Urteil arbeiten, wie im Pfad der Erkenntnis beschrieben (B013). Zum Dritten kann auch der erwachsene Menschen sich eine Autorität finden der er hinsichtlich Hingabe und Wahrheitstreue vertrauen kann. Zu dem er sich wie zu einer höchsten Stelle hinwendet. Zum göttlich gelenkten eigenen Schicksal und damit zu dem Christus selbst. Der menschliche Ätherleib (Bildekräfteleib) bildet sich aus dem Weltenäther, wird aber zu einem individuellen Ätherleib (B061, 26.6.1924). Der Ätherleib von Pflanze und Mensch unterscheidet sich insofern, dass der Ätherleib der Pflanze ein allgemeiner und der menschliche ein individualisierter ist. „Die Pflanze nimmt fortdauernd während ihres Lebens die auf die Erde einstrahlenden Ätherkräfte in sich auf. Der Mensch trägt sie aber schon von seiner Embryonalzeit an individualisiert in sich ... Er hat seinen besonderen Ätherleib wie seinen besonderen physischen Leib.“ (B185, Kap. III). Unseren Ätherleib verändern wir über unsere Art der Gedankenbildung. Denn „Gedanken sind in der sublunarischen Sphäre, da leben die Gedanken. ... In dem Äther, der bis zum Mond hinaufreicht, sind Gedanken ...“, (B201, 1.7.1924). Wie wir unsere Gedanken bilden, wie wahrheitsgetreu sie sind, wie sie den ewigen Weltgesetzen entsprechen, beeinflusst unseren Ätherleib. „Es liegt dem Ätherleib die allumfassende kosmische Gesetzmäßigkeit zugrunde; der Vereinheitlichung seines Wirkens liegt die Tendenz zugrunde, sich auf etwas wie auf einen Mittelpunkt zu beziehen. Und das Bild dieser Einheitstendenz ist der physische Leib. So erweist sich der Letztere als Ausdruck des Welt-Ich, wie sich der Ätherleib als Ausdruck der makrokosmischen Gesetzmäßigkeit erweist.“, (B195, S. 131). Es ist das Hereinwirken der Engelhierarchien auf den Ätherleib, die diesen zur Bildewirksamkeit bringt. Das waltende Weltenwort bildet im Schlafe immer wieder neu den Menschen. „Damit haben wir eine der inneren Tätigkeiten und Regsamkeiten des ätherischen Leibes im Menschen während des Schlafes charakterisiert. ...-, setzt sich während des Schlafzustandes in einer außerordentlich melodien- und harmonienreichen musikalischen Regsamkeit fort, die auch das ganze Innere des Menschen während des Schlafes durchsetzt. Diese musikalische Regsamkeit dauert vom Einschlafen bis zum Aufwachen ... was sie da im Bette zurückgelassen haben als den tönenden, klingenden ätherischen Leib, der aber in seinem Tönen und Klingen zugleich leuchtet.“ „... dieses besondere Tönen und Leuchten und Fluten in Wärmeströmungen des individuellen ätherischen Leibes des Menschen.“, (B025, 2.5.1923). Die Ätherkräfte fluten durch den Menschenleib ihn immer wieder von den Zersetzungen des Tages heilend und neu aufbauend. „dass dieses wärmende Strömen, dieses phosphoreszierende milde Leuchten, diese fluktuierende Musik die äußere Offenbarung für waltende Weltenwesen ist. Eigentlich ist alles dasjenige, was ich Ihnen beschrieben habe, wiederum das äußere Kleid, die äußere Offenbarung, der Schein von waltenden Weltenwesen. Und diese waltenden Weltenwesen enthüllen sich als diejenigen, die wir aus der anthroposophischen Literatur kennen als die Exusiai. …. Und wenn man nun diese ätherische Organisation des Menschen ins Geistesauge fasst, wenn man beginnt, sie zu verstehen nach alledem, wie sie sich enthüllt, dann kann man sie nicht anders ansprechen als: Sie besteht aus lauter Gedankenformen, aus strömenden Gedanken. Was da drinnen strömt, ist in jedem Punkte Gedanke ... Es ist die individualisierte Gedankenbildung des Kosmos. Diese individualisierte Gedankenbildung des Kosmos enthüllt sich als der individualisierte Logos. … Jetzt erst haben Sie aus dem Worte Ätherleib herausgeholt dasjenige, was wesenhafter Ätherleib des Menschen eigentlich ist. Er ist ein Zusammenwirken, Zusammenfluten, Zusammenweben der Exusiai, Dynamis, Kyriotetes, die ihre strömende, flutende, tönende, sprechende Wirksamkeit individualisieren und den menschlichen Ätherleib bilden.“, (B025, 2.5.1923). Der Astralleib Was ist es das den Menschen und das Tier unterscheiden von der Pflanze? Wo entstehen Bewusstsein, wo werden Empfindungen, Leidenschaften erlebbar? Mensch und Tier können Schmerzen aber auch Freude empfinden und können Unlust vor der Wiederholung von Schmerz und Lust auf die Wiederholung von ihm bereits empfundener Freude erleben. Der Mensch empfindet Sympathie und Antipathie gegenüber den Dingen und Wesen der Welt. Tiere entwickelt ein mehr oder weniger starkes Bewusstsein das auf Eindrücke reagieren kann, Menschen können Erinnerungen, Vorstellungen, neue Eindrücke und Begriffe im Bewusstsein aufleben lassen und zu neuen verbinden. Empfinden kann man Dinge der Umwelt, wie Farben, Töne und Geschmäcker. Man kann die einzelnen Sinnesorgane als Empfindungsorgane wahrnehmen. Man kann so empfinden mit seinen Sinnesorganen Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Farben, Schallwellen und Töne, Bilder. Diese Sinnesreize gibt es bei den Pflanzen nicht und bei diesen kann man auch nicht feststellen ein Bewusstsein, welches auf dieselben reagieren kann. Diese Sinneswahrnehmungen lösen Empfindungen aus wie Lust, Leid, Freude, Schmerz es ist also etwas vorhanden, was diese Empfindungen trägt. Dieser Träger der Empfindungen der den Menschen und das Tier unterscheidet von Pflanzen und Mineralen, ist der Astralleib genannt. Dieser Astralleib ist der Träger von Trieben, Leidenschaften und Begierden in gewisser Weise auch der Vorstellungen und macht die damit begabten Wesen zu mehr oder weniger bewusste Wesenheiten. Versinkt der Mensch in den Schlaf, so löst sich der Astralleib vom physischen Leib und dem Bildkräfteleib. Der physische Leib und Bildekräfteleib bleiben schlafend zurück. Es tritt im Normalfall Bewusstlosigkeit ein. Die losgelösten Glieder das Astralleibes und des Ich13 dehnen sich nun in die Umgebung aus. Vom Ort des physischen Leibes bis zum Tierkreis (Sternenhimmel) kann diese Ausdehnung geschehen. Im Schlafe verbindet sich also der Astralleib mit den Planetensphären und dem Tierkreis, deshalb die Bezeichnung Astralleib. Der Astralleib holt sich im Schlafe aus der astralen Welt die Stärkungen die es für den Zeitraum des Wachbewusstseins benötigt. In der Zeit in der Astralleib und Ich aus physischen Leib und Bildekräfteleib ausgetreten sind, durchdringen höhere Wesenheiten mit ihrem Astralleib und Ich die zurückgelassenen menschlichen Leiber und bauen diese wieder auf. So arbeitet der Astralleib während des Schlafes am Ausbessern der Kräfte des Äther- und Physischen Leibes (B026, Seite 28). Dies ist zum einen die Erholung des Schlafes, der Mensch hat noch nicht die Kräfte des Ich, das den Astralleib so durcharbeiten kann, dass dieser durchdrungen ist von reinen Gedanken, von hohen moralischen Idealen, von den Ideen und Formen des Tierkreises. Unser Tagesbewusstsein in seinen Abirrungen, Irrtümern, und unveredelten Leidenschaften, zerstört fortwährend den physischen Leib. Durch die Schlafphase holt sich der Astralleib in der Verbindung mit den geistigen Welten14 seine Auffrischung, so wie der physische Leib von einem höheren Wesen wieder aufgebaut wird (siehe dazu B007, Seite 60ff und B0013, S.30ff). Dem Astralleib (auch Empfindungs- oder Bewusstseinsleib) ist das Bewusstsein eigen. Dadurch erhält der Mensch ein Wissen von der Außenwelt. Hier entsteht das Bewusstsein von einem gegenwärtigen Gegenstand. Für die Sinneswahrnehmung ist nur die Wirkung beobachtbar. Im Bewusstsein verbindet der Mensch seinen Beobachtungsinhalt mit einem Begriff und bildet sich so seine Vorstellungen von der Welt. Er macht ein Äußeres (den Eindruck einer Erscheinung) zu seinem Inneren, einer Vorstellung. Im Schlaf erstarken die erschöpften Kräfte, es schwinden diese während dessen Handelns, Denkens, Schmerzerleben, Lust und Tagesbewusstsein. Wie der physische Leib den Bildekräfteleib benötigt, um nicht in den Tod überzugehen, so benötigt der Ätherleib den Astralleib um nicht in die pflanzenartige Bewusstlosigkeit zu sinken. Der Astralleib würde ohne das Vorhandensein eines Ichs vergessen, was gewesen ist. Das Ich benötigt als Hülle den Astralleib wie der Astralleib den Bildekräfteleib und dieser den physischen Leib, um den ganzen Menschen auf der Erde ausmachen zu können. So kann die menschliche Individualität sich nur dann vollständig verkörpern, wenn sie einem gesunden menschlichen Körper in seinen verschiedenen Leibern hat. Durch den physischen Leib und Ätherleib steht der Mensch in einem Allgemeineren von außen bestimmten Zusammenhang (z. B. Vererbungsstrom), erst durch den Astralleib beginnt eine Individualisierung des Menschen. So ist der Astralleib der Träger der gefühlten Erinnerung, die Erinnerung an das persönlich und besonders Erlebte, der Träger des Ich und damit das Individuellen. „Der Astralleib ist mehr der Träger des Individuellen (B044, S. 213)“. Wie erwähnt sind wir in unserem tagesbewussten Leben Verirrungen, Leidenschaften, Trieben, Fehlern usw. ausgesetzt. Das ist eine Beschreibung unseres ganz normalen Menschseins. Jede unsere Verirrungen hat aber auch eine Entsprechung in einer Richtigstellung, einer Tugend, die diese Verirrung überwindet. Wie unser Astralleib im Schlaf wieder in die geistige Welt zurückgeht, um im Astralen des Tierkreises seine Kräftigung in den Tugenden der höheren Wesen zu bekommen, so können wir auch bereits an uns arbeiten, dies zu erreichen. Wir können also an unseren Tugenden arbeiten, die unseren Astrallleib stärken. Wir können durch Ehrfurcht zur Opferkraft; durch Ausdauer zur Treue; durch Mitleid zur Freiheit; durch Geduld zur Einsicht; durch Gedankenkontrolle zum Wahrheitsempfinden; durch Mut zur Erlöserkraft; durch Großmut zur Liebe, usw. kommen. Diese Tugenden15 können dann auch im Tierkreis gefunden werden. Der Zusammenhang des Astralleibes mit der Leidenschaftlichkeit oder Tugendhaftigkeit wird deutlich, wenn man auf den ungefähren Zeitpunkt des eigenständigen Auftreten des Astralleibes des Menschen blickt. So ist die Geburt des Astralleibes um das vierzehnte Lebensjahr, dies kann mit den Ereignissen der Pubertät (B192, 24.1.1907) in Zusammenhang gebracht werden. Für eine höhere Entwicklung des Menschen und seiner Fähigkeit, höhere Wahrheiten erkennen zu können muss er an seinem Astralleib, an seinen Tugenden arbeiten, dadurch wird der Astralleib beweglicher. Denn der Astralleib ist es der durch seine Bewegungen (seelische Bewegungen) die okkulte Schrift, die sich im Ätherischen einformt lesen kann. (B229, 18.4.1914). Dies heißt die Arbeit an den eigenen Tugenden oder das Verfallen den Untugenden hat eine Auswirkung auf die Beweglichkeit des Astralleibes und somit auf die Fähigkeit im okkulten Lesen und wahrnehmen zu können. Auch haben Formen, Symbole, wahrheitsgetreu Gestaltungen Auswirkungen auf die Fähigkeiten des Astralleibes (B103, Freimaurertum). Durch unseren Astralleib ist also unsere Wahrnehmungsfähigkeit mitbestimmt, aber er ist auch der Träger unserer Vorstellungen. Stellen wir uns die Welt ohne Geistiges vor so werden wir das Geistige auch nicht finden können. Glauben wir an eine geistige Welt, so werden wir auch in einer Stimmung kommen können die Neues in unsere Vorstellungswelt mit aufnimmt, das uns Erkenntnis über höhere Welten und geistige Wesen mitteilt. So ist der Glaube eine wesentliche Eigenschaft des Astralleibes, er wird daher auch als Glaubensleib (B002, 30.11.19011) bezeichnet. Die Geburt des Astralleibes ist ungefähr im 14. Lebensjahr oder mit Eintritt der Pubertät. Die Seele Dasjenige was dem Wissen Dauer gibt, nennt man Seele. Der Astralleib ist eng verbunden mit dem Teil der Seele, die dem Wissen Dauer gibt. Beide sind gewissermaßen zu einem Glied der menschlichen Wesenheit vereinigt (B007, Seite 65). Die Seele ist das Mittelglied zwischen dem Leib und dem Geist und ist in sich in drei Teile gliederbar: die Empfindungsseele, die Gemüts- oder Verstandesseele und die Bewusstseinsseele. Die Empfindungsseele steht in Verbindung zu dem Astralleib und die Bewusstseinsseele zum Geist. Sinnesempfindungen und Gefühle sind seelischer Art. Hört der Leib einen Ton, so empfindet die Seele durch diesen Ton etwas, sie empfindet Lust oder Unlust in vielfältigsten Verschiedenheiten, diese Lust oder Unlust vermittelt die Seele dann dem Geist. Denkt der Geist einen Gedanken, so wird dieser zum Wunsch der Seele und diese veranlasst ihn zur Tat des Leibes zu werden (B013, „II. Die seelische Wesenheit des Menschen“). Die Kräfte der Seele sind Sympathie und Antipathie die Seelenäußerungen wie die Begierde, Reizbarkeit, Wunsch, Lust oder Unlust bewirken. Wie das Verhältnis der Seele in ihrer Sympathie oder Antipathie zur Welt und zu den Dingen der Welt ist, in einem solchen Verhältnis kann der Mensch sich auch in ein Verhältnis zur Welt setzen. Überwiegt seine seelische Antipathie so wird er sich vor den Tatsachen der Welt verschließen, die ihm unsympathisch sind, so wird der Mensch wenn er an sich arbeitet seine Seele so umformen, das die Sympathie zu allen Wesen und allem Sein so überwiegt, dass er seine bisherige Abgeschlossenheit überwinden kann (siehe dazu B007, Seite 60ff und B0013, S.30ff). Mit der Seele baut sich der Mensch seine eigene (seine innere) Welt auf. Wodurch er die Dinge mit seinem eigenen Dasein verbindet. Hier bewahrt er seine Eindrücke. Durch sie trägt er seine eigene Welt in sich. Die Dinge treten als Wahrnehmung an mich heran dies lässt eine Empfindung in mir entstehen. Diese Empfindung ist meine persönliche Sinnesempfindung=Seelisches. Daran schließt sich das Gefühl, die eine Empfindung macht Lust die andere Unlust, dies sind Gefühle. In seinen Gefühlen schafft sich der Mensch eine zweite, eine eigene persönliche Welt. In alten okkulten Zusammenhängen ist auch schon gesagt worden, „... dass Seelisches in irgendeiner Beziehung verdünnte Liebe ist“ (B055, 27.05.1910). Empfindungsseele Von dem Astralleib des Menschen kann auch als dem Seelenleib gesprochen werden, und von der Seele, insofern sie mit diesem vereinigt ist, als der Empfindungsseele (B007, Seite 65). Die Empfindungsseele arbeitet mit dem was sie durch die Eindrücke, der von den Sinnen wahrgenommenen Dingen erhält und davon in Erinnerung bewahrt. Die Empfindungsseele kann zusammengefasst werden als das in dem das Ich noch eher dumpf lebt, welches Eindrücke von außen aufnimmt und die Erinnerung daran sich als ein Bleibendes bewahrt. Den Teil des Astralleibes, den das Ich bereits unbewusst umgearbeitet hat, den bezeichnen wir als erstes seelisches Glied des Menschen, als die Empfindungsseele, diese hat sich also bereits (während der Menschheitsentwicklung) bevor der Mensch zu Bewusstsein gekommen ist gebildet (B047, Seite 17). Genau da, wo das innere Erlebnis beginnt, da beginnt die Empfindungsseele gegenüber dem Astralleib. Zum Beispiel kann man einen glühenden Stahl oder eine Rose real empfinden und dann wenn sie aus der Wahrnehmung verschwindet nur eine Vorstellung des glühenden Stahl oder der Rose in sich behalten. Diese Vorstellung wird immer anders sein als die Wahrnehmung (ein vorgestellter glühender Stahl verbrennt nichts). Und diese Vorstellungen liegen in der Empfindungsseele. In der Empfindungsseele liegen also die Vorstellungen, liegt aber auch alles dasjenige, was wir nennen können unsere Sympathien und Antipathien, unsere Gefühle unsere Empfindungen, die wir Erleben den Dingen gegenüber. Wenn wir die Rose schön nennen, so ist dieses innere Erlebnis ein Gut der Empfindungsseele. Die Empfindungsseele muss erst aus dem Astralleib heraus gegliedert, gebildet werden. Das Ich tut dies durch seine Tätigkeit vorerst unbewusst. Bis das geschehen ist, wird durch das unkontrollierte Wogen von Lust und Leid, von Freude und Schmerz das Ich kaum wahrgenommen es wird fortgerissen in den Affekten und Leidenschaften. Erst wenn das Ich zu klaren Urteilen kommt, wird es selber voller und klarer. Eine Kraft, ein Element der Empfindungsseele hilft als Erzieher des Ichs das ist dasjenige, was man den Zorn nennt (B047, Seite 23). Der Zorn ist, bis wir uns weit genug entwickelt haben, ein Ersatz für den klaren Gedanken. Wir reagieren sozusagen aus der Empfindungsseele heraus, mithilfe des Zorns, auf ein Ereignis der Außenwelt. Gerade durch solche zornerfüllte Urteile werden wir immer reifer und reifer hin zu lichterfüllten Urteilen in der höheren Seele. Der Zorn hat die Mission des Menschen Ich heraufzuheben in höhere Gebiete. Der Zorn kann bei Aufregung über eine Ungerechtigkeit zur Selbstlosigkeit führen. Um das einundzwanzigste Lebensjahr ungefähr ist es das der Mensch die Geburt seiner Empfindungsseele und das Auftreten, das Bewusstwerden des Ichs erlebt. Gemüts- oder Verstandesseele Das Ich richtet seine Tätigkeit auf das, was es aus dem Wissen über die Dinge in der Welt zu seinem Besitz gemacht hat. Die Arbeiten an dem was ihm durch seine Wahrnehmungen zugeflossen ist. (B047, Seite 19). In früheren Zeiten der Menschheitsentwicklung hat das Ich in dem Äther- oder Bildekräfteleib (unbewusst) das was als Verstandes- oder Gemütsseele bezeichnet hineingearbeitet. Durch die Verstandes- oder Gemütsseele erlebt der Mensch dasjenige, was er nun nicht bloß als etwas hat, was durch die Außenwelt angeregt ist. Aber nur dann, wenn er diese Äußere Anregung in seinem Inneren sozusagen fortsetzt. Wenn wir nicht nur äußere Wahrnehmungen machen und sie in unserer Empfindungsseele wieder aufleben lassen, sondern wenn wir nachdenken darüber. Wenn wir die äußeren Eindrücke zu Gedanken und Urteile, also zum Inhalt unseres Gemüts16 entwickeln. Was wir da innerlich erleben nur dadurch, dass unsere Seele in innerer Tätigkeit die Anregung der Außenwelt weiter erleben lässt, das nennen wir Verstandes- oder Gemütsseele. Ein entwickeltes höheres Seelenglied, dass selbstständige über das Erleben hinausgehende Gedanken hat. Die vom Denken bediente Seele ist die Verstandesseele oder auch die Gemütsseele. Die Verstandesseele durchdringt die Empfindungsseele, eine besondere Wesenheit der bloßen Empfindungsseele und nur der Teil der Seele, der mehr von dem Wahren und Guten in sich aufnimmt, ragt heraus aus der Empfindungsseele und ist die Verstandesseele. Es ist daher die Aufgabe des Menschenich das Erlebte weiter zu denken, zu bearbeiten und ihm ein Eigenes der Wahrheit Entsprechendes hinzuzufügen. Sieht man einen Berg nur von einer Seite, so gibt dies nicht die ganze Wahrheit wieder, sondern nur die Wahrheit des Berges von einem Standpunkte aus. Erst mehrere Standpunkte rund um den Berg können den Berg als Ganzes wiedergeben. Selbst Goethe war sich der Anfänglichkeit unserer Wahrheitssuche bewusst, er sprach: „Ganz und gar, Bin ich ein armer Wicht. Meine Träume sind nicht wahr, Und meine Gedanken geraten nicht.“ So muss der Mensch lernen, dass die Meinung die er sich bildet, zumeist abhängig ist von seinem Standpunkte, eigenen Eigenschaften und eigenen Individualität. Das heißt, die erste Anforderung an den wirklichen Wahrheitssinn ist, los zukommen von sich selber; ins Auge zu fassen, was von unserem Standpunkte abhängt. Diese Selbstsucht muss gebändigt werden, wenn man zur Wahrheit aufsteigen will. Wahrheit ist etwas was wir im Innersten erleben. Und dennoch kommen wir durch sie immer mehr und mehr los von unserer Selbstsucht durch die Wahrheit. Aber in das Streben nach Wahrheit darf sich nichts anderes hinein mischen als die Liebe zur Wahrheit. Liebe darf die einzige Leidenschaft sein, die beim Aufsuchen der Wahrheit nicht abgestreift werden braucht. Nur auf dem Gebiet der Mathematik (Rechnen, Zählen) hat dies die Menschheit bisher erreicht (hier ist die Leidenschaft zum Stillstand gebracht worden). Wir müssen die Wahrheit als etwas zu erfassen suchen, was sich uns im tiefsten Selbst ergibt. Die Wahrheit ist etwas, was die Menschen immer wieder zusammenführt, weil sie aus dem tief innersten der Seele jedem Menschen entgegen leuchtet. So ist die Wahrheit die Führerin der Menschheit zur Einigkeit und zum gegenseitigen Verständnis. Damit ist sie auch die Vorbereiterin von Gerechtigkeit und Liebe. Andererseits, die Abkehr von der Wahrheit führt immer zur Selbstsucht! (B048, Seite 40) Für die Wahrheit gibt es zwei Formen: Erstens: Die Wahrheit des Nachdenkens. Die ganze Natur ist von Weisheit durchdrungen, in allen Dingen lebt Weisheit. Der kann dann durch Denken dasjenige wiederfinden, was an der Erschaffung, an der Schöpfung der Welt beteiligt ist. Das ist die Wahrheit, die er durch Nachdenken gewinnt. Aber bloßes Nachdenken führt zu Vereinsamung und Verödung. Zweitens: Es gibt eine Wahrheit die durch Vordenken, entsteht über Dinge, die es in der Natur noch nicht gibt. Zum Beispiel muss eine Maschine vorgedacht werden, bevor sie erschaffen wird. Es gibt für sie nichts Entsprechendes in der Natur. Das Vorgedachte ist aber nur dann Wahrheit, wenn es auch realisiert wird und sich realisieren lassen kann, nur dann kann man es auch glauben. Im Bereich des Vordenkens ist der Mensch selbst produktiv. Wir müssen aber auch für die Bewahrheitung der vorgedachten Wahrheiten arbeiten, in das Leben hineintreten lassen, wie Goethe sagt: „Was fruchtbar ist, allein ist wahr!“ Der Vordenker verbindet sein Ich mit der Zukunft. Um das achtundzwanzigste Lebensjahr ungefähr ist es das der Mensch die Geburt seiner Verstandes- und Gemütsseele erlebt. Das Ich Nur zu uns selbst können wir „Ich“ sagen zu niemanden anderen. Das eigentliche Wesen des Ich ist von allen Äußeren unabhängig, es ist der „unaussprechliche Name Gottes“. Mit dem Göttlichen einerlei Art und Wesenheit (B092, Deutsche Predigten). In diesem ist die Individualität des Menschen, sie lebt fort von einer Inkarnation zur Nächsten, das Bewusstsein von sich selbst (Selbstbewusstsein) kann man nur darin finden, nicht im physischen Körper, nicht im Ätherleib und nicht im Astralleib. Der Mensch kann sich zunächst nur als eigenständiges Wesen fühlen, weil er abgeschlossen ist in seinem Körper von der Umwelt. Er ist in einem gewissen Maße unabhängig von seiner Umgebung und kann seine eigenen Gedanken denken, seine eigenen Gefühle fühlen und seinen eigenen Willen haben. Wären wir nicht gesondert von der geistigen Welt, sondern Teil von ihr, so könnten wir uns nicht als eigenständiges Individuum erleben. Man könnte dann nicht "Ich" zu sich sagen. So kann von allen Erdenwesen, nur beim Menschen von einer individuellen Biografie gesprochen werden. Unser Ich entwickelt sich durch das was wir als Denken, Fühlen und Wollen im Erdenleben an neuen Fähigkeiten erarbeiten. Die menschliche Ich-Entwicklung ist kommend von einem Eins Sein mit dem göttlichen Ich. „Der Mensch fühlte nicht ein menschliches Ich in sich, sondern ein göttliches Ich. Das göttliche Ich war ihm ein Tropfen aus dem Meer des Göttlichen.“ (B161, 27.5.1923). Vor der Zeitenwende erlebte der Mensch sein Ich nicht im physischen Leib, sondern ausgebreitet im Sternenhimmel. So erlebte er die Gedanken, die in ihm lebten als aus der Welt kommend. „Dasjenige, was aus dem Gedankenmeere der Welt in dieses Gefäß seines Kopfes schöpft, ist herausgeschöpft aus dem Gedankenmeere der Welt.“ (B161, 27.5.1923). Der Mensch erlebte sich also noch nicht in solcher Selbstständigkeit wie heute. Erst durch die Ich-Geburt zur Zeitenwende kann nun der Mensch sich als abgeschlossenes, eigenständiges Ich erleben. Der Mensch lebte mit seinem Ich in Verbindung mit der geistigen Welt. Durch das Wirken des Christus im menschlichen Leib, erleben wir nun auch unser Ich während des Erdenlebens. Dieses Erden-Ich hängt von der Beschaffenheit des physischen Leibes als seinen sogenannten „Spiegelungs-Leib“ ab. Wir können dieses Erden-Ich als eine Abspiegelung, einen Auszug oder Teil unseres wahren Ichs das in Verbindung mit der geistigen Welt ist, ansehen. „... dass auch das «Ich», welches der Mensch in seinem gewöhnlichen Leben als seine Wesenheit anspricht, nicht das «wahre Ich» ist, sondern die Spiegelung des «wahren Ich» in der physisch-sinnlichen Welt.“, (B095, Kap.: „Von dem Astralischen Leibe....“). Das Ich ist einerlei mit dem Gotte selbst, es ist der innerste Wesenskern den Menschen, das Ich macht des Menschen Individualität, „Und dieses Ich ist der Mensch selbst.“ (B013, S.48), das Ich in seinem wahren Umfang ist in einer höheren Welt zu suchen, seine Abspiegelung ist unser Erden-Ich, das von der Beschaffenheit unserer Leibesglieder abhängig ist. Das Erdenleben bringt uns durch das Schicksal, Wahrnehmungen und Begriffe in einen Umfang zu bewusstsein, dass für unsere Ichentwicklung entsprechend ist. „Die Sinneserscheinungen offenbaren sich dem
von der einen, der Geist von der anderen Seite.“ (B013, S. 48). Üben wir die Fähigkeiten des Ich willentlich in den Gedanken zu leben, Wollen in das Denken zu bringen, machen wir uns reif, als selbstständiges Ich auch wieder in der geistigen Welt zu leben. Das Ich ist der Mittelpunkt des Menschen und je voller und umgreifender dieses Ich erfüllt ist mit eigenständigen, selbsterarbeiteten Fähigkeiten, Begriffen und Ideen, umso mehr kann der Mensch auch ausstrahlen an Eigenheit an die Umgebung. Die Lebenserfahrung und das Wissen über die Welt machen einen Menschen immer mehr zu einem eigenständigen Individuum. Steigern können wir diese Ichentwickelung in dem wir bewusst daran arbeiten, durch Meditation geistiger Inhalte, auf das wir die Kontrolle über unserer Gedanken erlangen, die Gedanken vom Irdischen losreißen und mit dem eigenen Willen in diesen leibfreien Gedanken leben. Was wir uns bereits im Ich erarbeitet haben, das können wir als einen Teil von unserem Ichs betrachten und bringen es auch als Frucht in jedes neue Erdenleben wieder mit. Das Ich können wir innerhalb unseres Denkens finden. „Innerhalb des Eigenwesens des Denkens liegt wohl das wirkliche Ich ...“ (B027, S. 148). Wenn wir unser Denken beobachten dann werden wir erkennen können, das uns nur die Gedankengänge möglich sind die Begriffe und Wahrnehmungen betreffen die wir uns schon erarbeitet haben17. Also zum Inhalte unseres Ichs gemacht haben18. Das Ich-Bewusstsein tritt dadurch auf, dass im allgemeinen Bewusstsein sich die Spuren der Denktätigkeit in der Form des Zusammentreffens von Begriff und Wahrnehmung aus dem dann individuelle Vorstellungen hervorgehen eingraben (B027). Dieses Bilden von eigenen Vorstellungen, zur Ich-Bewusstwerdung bedarf einem gewissen Grad an eigensüchtiger Veranlagung. Nur wenn wir das was an uns heran dringt, zu unserem Eigenen machen wollen, wird es dies auch werden. Je weiter wir in der Ich Entwicklung kommen, umso Selbstbewusster und Eigenständiger können wir als Wesenheit sein. Hat unser Ich einen gewissen Grad an solchem Selbstbewusstsein erlangt, dann können wir von einem Wesen, das von anderen empfängt zu einem Wesen werden das seinen Mit-Wesen aus seinem eigenen Kräften gibt. Wir werden dann vom Geschöpf zum Schöpfer werden können, wenn wir wollen. Mit dem Gewahrwerden eines Bleibenden im Wechsel der inneren Erlebnisse, beginnt das Aufdämmern des Ichgefühls. Vergessen und Erinnerung ist für das Ich ähnlich wie Wachen und Schlafen für den Astralleib. Das Ich nimmt ein Bleibendes von etwas auf und macht es zu seinem Besitztum. Alle eigentliche Aktivität des Menschen geht vom Ich aus. Das Ich ist der eigentliche Kern von physischen Leib, Ätherleib und Astralleib. Darin kann es abgeschlossen von der äußeren Welt sich selbst erleben, an den Leibern spiegeln. „Und dass die Meinung des gewöhnlichen Bewusstseins, das Ich sei als absolut innerhalb des Leibes gelegene Wesenheit zu betrachten, als eine notwendige Illusion des unmittelbaren Seelenlebens zu gelten habe. Das Ich — mit dem ganzen Menschlichen — kann angesehen werden als eine Wesenheit, welche ihre Beziehung zu der objektiven Welt innerhalb dieser selbst erlebt, und die ihre Erlebnisse als Spiegelbilder des Vorstellungslebens aus der Leibesorganisation empfängt. Die Absonderung des menschlichen Wesenskernes von der Leibesorganisation darf naturgemäß nicht räumlich gedacht werden, sondern muss als relatives dynamisches Losgelöstsein gelten.“, (B195, S. 142). Das Ich ist es das dann nach und nach die anderen Wesensglieder, den Astralleib, den Ätherleib und den physischen Leib zu einem jeweils höheren (siehe weiter unten) umarbeitet. So braucht der Mensch aber auch die Erde, um sich auf ihr Verkörpern zu können. Würde der Mensch immer in der geistigen Welt sein, so wie er dies im Schlaf oder im Leben zwischen Tod und nächster Geburt ist, so wäre er nicht getrennt und selbstständig von den göttlichen Wesen. Wir arbeiten an unserem Ich indem wir immer neu daran schaffen. Am „Oh, Mensch erkenne dich selbst“, also an der Selbsterkenntnis. Wir müssen immer wieder aufs Neue unser Bewusstsein von uns selbst erschaffen (B096, 14.6.1908). Alle Welt ist Geist und das Geisteswort will die Entwicklung des Ich (B123). So sind unser physischer Leib, unser Ätherleib und unser Astralleib Schöpfungen höherer Geisteswesen, von diesen wurde uns während der Erdenentwicklung auch das Ich geschenkt. Heute können wir aus dem Ich dreierlei Höheres hervorbringen: 1. das logische, das selbstbewusst-kontrollierte Denken; 2. Wohlgefallen oder Missfallen entwickeln zu dem Schönen, Erhabenen, Humoristischen, wenn wir also aus dem Gegebenen etwas Neues wie die Freude hervorbringen. 3. die Fähigkeit zum moralischen Urteil, moralischer Intuition und daraus eine freie neue Tat vollbringen zu können. (B001, 1.10.1911) So zum Schöpfer aus dem Nichts werden, der Welt ein neues hinzufügt, was noch nicht vorhanden war, was aus dem Ich hervorgebracht wird. Die Ichs schöpfen Neues, aus dem Nichts, zur bestehenden Entwicklung kommen neue Einschläge19. Das Hervortreten oder man kann es auch die Geburt des Ich in der jeweiligen Inkarnation nennen, ist ungefähr um das 21. Lebensjahr herum. In dem Leben zwischen Tod und nächster Geburt geht der Mensch durch ein Ereignis, das die Weltenmitternacht genannt wird. Mit der Hilfe der hohen Wesen der 1. Hierarchie der Engel, arbeitet das höhere Ich des Menschen an dem Schicksal seiner nächsten Erdeninkarnation. Aus dem heraus gestaltet sich die Verkörperung eingebunden in die Stellung der Sterne, Planeten, des gewählten Erdenortes und Menschenumgebung zur Geburt hin, um dem neuen physischen Leib eine Gestaltung und Bildung zu geben, die den Entwicklungsweg des Ich entsprechen können. Die Ausbildung des physischen Leibes ist es, die eine Spiegelung des höheren Ich in einem Erden-Ich bewirkt. In einem heutigen physischen Leib kommt das höhere Ich nur zu einem gewissen Teil zu seiner Wirkung, diesen Teil können wir Erden-Ich nennen. Der physische Leib ist zum einen der „alte Adam“, der physische Leib des Sündenfalles, von den Widersachermächten ergriffen, daher kann das höhere Ich in ihm nicht zur Geltung kommen. Durch die Christustat zur Zeitenwende entstand eine „neuer Adam“ ein neuer physischer Leib für den Menschen, der vom Christus veredelt und neue aufgerichtet wurde (frei von den Widersachermächten), der wenn er in voller Reinheit dem Menschen gegeben wäre das höhere Ich vollständig in sich tragen könnte. In dem der Mensch sich mit dem Christus verbindet, verbindet er sich mehr und mehr mit dem „neuen Adam“, dem neuen physischen Leib. In der Schrift „Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten“ (B023) ist aufgeführt, wie das Erden-Ich an sich und seinen Leiberzusammenhang arbeiten kann, um sich mit dem Christus zu verbinden, sich diesen neuen physischen Leib (her-)anzuziehen und sein Selbst mit dem höheren Ich in Verbindung zu bringen. (B230, „... wie das Christus Ich als höheres Ich in den Aposteln lebte“). So steht unser höheres Ich als das unser Schicksal wollende zeitlich vor unserer Geburt. Wir leben als ein Erden-Ich Teil davon in unserem irdischen Tagesbewusstsein. „... das wirkliche Ich macht einen Stillstand, indem wir geboren werden. Dasjenige, was wir erleben als unser Ich, ist nur ein Spiegelbild des Ich. Das ist nur etwas, was das vorgeburtliche Ich in uns abspiegelt. Wir erleben in der Tat nur ein Spiegelbild des Ich, etwas vom wirklichen Ich erleben wir nur ganz indirekt.“, (B194, 24.12.1918). Wir können an der Stärkung unseres Ich, an der Veredelung unserer Leiber meditativ und moralisch arbeiten. Dann können wir unser Ich als das erleben, das in sich den Geist aufnehmen und das vom Geist gegebene, neu erstehen lassen kann. Ich-Erleben ist ein Auferstehungserlebnis, in dem wir Geist erfassen und willentlich als in uns selbst wahrheitsgetreu wieder auferstehe lassen. „Die Wirklichkeit des «Ich» wird gefunden, wenn man die innere Anschauung, durch die der Astralleib erkennend ergriffen wird, dadurch weiter fortbildet, dass man das erlebte Denken in der Meditation mit dem Willen durchdringt. Man hat sich diesem Denken zuerst willenlos hingegeben. Man hat es dadurch dazu gebracht, dass ein Geistiges in dieses Denken eintritt, wie die Farbe bei der sinnlichen Wahrnehmung in das Auge, der Ton in das in das Ohr eintritt. Hat man sich in die Lage gebracht, dasjenige, dass man auf diese Art, durch passive Hingabe, im Bewusstsein verlebendigt hat, durch einen Willensakt nachzubilden, so tritt in diesen Willensakt die Wahrnehmung des eigenen «Ich» ein.“ (B051, Leitsatz 12, S.20). Wir können finden das die Welt Ich wollende Wesenheit ist (B123). Dem Menschen ist ein Aufbau von Leib, Seele und Geist gegeben, dass darin ein Ich leben kann und in dem das Ich darin leben kann, kann das Ich selbst wieder neues hervorbringen. „Das Ich lebt in der Seele. Wenn auch die höchste Äußerung des «Ich» der Bewusstseinsseele angehört, so muss man doch sagen, dass dieses «Ich» von da ausstrahlend, die ganze Seele erfüllt und durch die Seele seine Wirkung auf den Leib äußert. Und in dem Ich ist der Geist lebendig. Es strahlt der Geist in das Ich und lebt in ihm als in seiner «Hülle», wie das Ich in Leib und Seele als seinen «Hüllen» lebt.“ (B013, S.51). Das Ich als ein Verbinder und Vermittler zwischen oben und unten. Das Ich benötigt die menschlichen Leiber, die Seele und den Geist um darin zu sein und diese benötigen das Ich um veredelt in ein Höheres verwandelt zu werden. In dem Ich kommen sinnliche und geistige Welt durch Wahrnehmung und Intuition in Verbindung, das Ich kann sie zu seinen eigenen Vorstellungen verbinden und daraus Neues entstehen lassen. So kann das, „Was sich durch Weltenzeiten des (Anm.: „alter“) Saturn, Sonne und Mond als Weisheit vorbereitet hat, wirkt im physischen, ätherischen, astralischen Leib des Menschen; und es stellt sich dar als «Weisheit der Welt»; im «Ich» aber verinnerlicht es sich. Die «Weisheit der Außenwelt» wird, von dem Erdenzustande an, innere Weisheit im Menschen. Und wenn sie da verinnerlicht ist, wird sie Keim der Liebe. Weisheit ist die Vorbedingung der Liebe; Liebe ist das Ergebnis der im «Ich» wiedergeborenen Weisheit.“, (B007, S.416). Der Mensch als zukünftig kommendes Engelwesen einer zehnten Hierarchie der Freiheit und Liebe. „Das ist ja gerade die Erdenmission, die sich durch die Liebe ausdrückt, dass das Ich dem Ich frei gegenüberstehen lernt. Keine Liebe ist vollkommen, die hervorgeht aus Zwang, aus dem zusammen gekettet sein. Einzig und allein dann, wenn jedes Ich so frei und selbstständig ist, dass es auch nicht lieben kann, ist seine Liebe eine völlig freie Gabe. Das ist sozusagen der göttliche Weltenplan, dieses so selbstständig zu machen, dass es aus Freiheit selbst dem Gott die Liebe als ein individuelles Wesen entgegenbringen kann ... So wird das Ich das Unterpfand sein des höchsten Zieles des Menschen. So ist es aber zu gleicher Zeit, wenn es nicht die Liebe findet, wenn es sich in sich verhärtet, der Verführer, der ihn in den Abgrund stürzt.“, (B079, 25.6.1908). Es ist eine enge Beziehung zwischen dem menschlichen Blut und dem menschlichen Ich. „... wo der Mensch als selbstständiges Wesen der Außenwelt entgegentritt, wo er aus den Empfindungen, zu denen die Außenwelt geworden ist, selbstständig wiederum Gestalten und Bilder schafft, wo er schöpferisch wird, wo also das Ich, der Eigenwille aufleben kann. ... Im Blute liegt das Prinzip für die Ich-Werdung. Ein Ich kann nur da zum Ausdrucke kommen, wo ein Wesen die Bilder, die es von der Außenwelt erzeugt, in sich selbst zu gestalten vermag. Ein Ich-Wesen muss fähig sein, die Außenwelt in sich aufzunehmen und innerhalb seiner selbst wieder zu erzeugen.“, (B192, 25.10.1906, S.57). In der Ätherisierung der Blutes wirkt das Ich. „Das Blut ist ebenso ein Ausdruck des individualisierten Ätherleibes wie das Gehirn und Rückenmark ein Ausdruck des individualisierten Astralleibes. Und durch diese Individualisierung kommt das zustande, was sich in dem «Ich» auslebt.“, (B192, 25.10.1906, S.55). Durch das Blut kann der Geist in den Menschen wirken und den menschlichen Leib aufbauen. „Das Blut nimmt die durch das Gehirn verinnerlichten Bilder der Außenwelt auf, gestaltet sie zu lebendigen Bildungskräften um und bildet durch sie den jetzigen Menschenleib aus. Das Blut ist so der Stoff, der den menschlichen Leib auferbaut.“, (B192, 25.10.1906, S.56). Bewusstsseinsseele Das Ich des Menschen befindet sich am Anfang seiner Entwicklung. So sind wir mit unserem Ich hingegeben dem was uns von Umwelt und unseren Leibesgliedern zukommt. Erst nach und nach erringen wir durch innere Ichtätigkeit Unabhängigkeit von unserer Umgebung. Die Arbeit des Ich ist es, am Erleben der Welt sich zu bilden, eigene Begriffe, Ideen, Vorstellung zu bilden und diese dann wieder mit der äußeren Welt in Verbindung zu bringen. Der Mensch wird durch sein Ich in Zukunft immer selbstbewusster an der Verwandlung seiner Seele arbeiten. Die Verwandlung und Bildung des Teiles der Seele die Bewusstseinsseele genannt wird, ist eine solche bewusste Arbeit. So wird sie benannt, weil sie nicht nur Erlebnisse hat aufgrund von Anregungen von außen, sondern diese zum eigenen Wissen macht über die Außenwelt. In dem Wissen die verborgenen Wahrheiten der Welt sucht. Wir sprechen von der Bewusstseinsseele, durch die wir wissende die Wahrheit erkennende Menschen sind. Das was in unserer Seele als Ewiges und Wahres von uns und der Welt aufleuchtet ist die Bewusstseinsseele. Nur indem der Mensch sich in die Welt stellt, wie es sein Schicksal verlangt, wenn die Pflicht über dem Gefallen steht. Der Mensch steht umso höher, je mehr er seine Neigungen seine Gefallen und Missfallen dahingehend veredelt hat, dass er Zwang und Unterwerfung unter sich selbst, also seiner Pflicht folgen kann (B050, Seite 46). Erst die Wahrheit ist das Bleibende, das sich losgelöst hat von allen Beigeschmack von Sympathie und Antipathie der Empfindung usw. derjenige Teil der Seele, wo diese Wahrheit wohnt ist die Bewusstseinsseele. Die Stärke, die Klugheit des Denkens, dadurch kann die Bewusstseinsseele zur Ausbildung kommen. Der Mensch muss ein Denker werden, denn die Selbst-Bewusstseinsseele soll wissen, wissen von der Welt und von sich selbst. Sie kann nur durch das höchste Instrument des Wissens, nämlich dem Denken zum Ausdruck kommen. In der Bewusstseinsseele enthüllt sich erst die wirkliche Natur des „Ich“. Denn während sich die Seele in Empfindung und Verstand an anderes hingibt, ergreift sie in der Bewusstseinsseele ihre eigene Wesenheit. Daher kann das Ich durch die Bewusstseinsseele20 auch nicht anders als durch eine gewissen innere Tätigkeit wahrgenommen werden. Soll das Ich sich selbst wahrnehmen, so kann es sich nicht bloß hingeben (an Wahrnehmung von den unteren Wesensgliedern bis hinauf zur Verstandesseele), sondern muss durch innere Tätigkeit seine eigene Wesenheit erst heraufholen aus den Tiefen (B007, Seite 69, auch die folgende Ausführung). Mit der eigenen Wahrnehmung – der Selbstbesinnung – beginnt eine innere Tätigkeit des Ich. Die Kraft, die sich hier offenbart, offenbart sich in allen unteren Wesensgliedern auch, nur hier tritt sie unmittelbarer hervor. Mit dem Hinansteigen über jede Stufe fällt ein Schleier, mit dem das Verborgenen umhüllt ist. In dem was die Bewusstseinsseele erfüllt, tritt dieses Verborgene hüllenlos in den innersten Seelentempel. Es zeigt sich wie ein Tropfen aus dem Meer der alles durchdringenden Geistigkeit. Der Mensch muss die Geistigkeit in sich selbst erkennen; dann kann er sie auch in ihren Offenbarungen finden. Was da wie ein Tropfen hereindringt in die Bewusstseinsseele, ist der Geist. So ist die Bewusstseinsseele mit dem Geiste verbunden, der das Verborgene in allem Offenbaren ist. Dadurch erhält der Mensch ein inneres Wissen von sich selbst. Hier enthüllt sich erst die wirkliche Natur des Ich. Hier ergreift die Seele ihre eigene Wesenheit. Wahrnehmung durch innere Tätigkeit. Die Bewusstseinsseele ist eine für viele Menschen der heutigen Zeit entsprechende Entwicklungsstufe. Das Gefühl ist ein Führer zum Wissen. Denn wer es ernst nimmt mit dem Wissen, muss beim Erwerb die Wahrheit von der Unwahrheit unterscheiden lernen, dies wird durch die Logik erreicht. Aber die Logik an sich kann man nicht wieder durch Logik beweisen. Sondern nur das Wahrheitsgefühl kann uns die Wahrhaftigkeit eines logischen Schlusses bestätigen. D. h. das Gefühl muss, den Anstoß geben zur Bewahrheitung des Denkens. Die Eigenschaft die das Gefühl annehmen muss um zu einem Unbekannten/Neuen zu führen, das muss eine Kraft sein, die aus dem Inneren kommt, das zu dem Unbekannten hinstrebt was man noch nicht kennt. Wenn der Mensch etwas anders umfassen will mit seinem Gefühl, so nennt man das Liebe. Der Mensch muss also Liebe empfinden z. B. zu etwas unbekannten wie dem Geist (dem Übersinnlichen) um es denkend erfassen zu können. Aber auch der Wille kann sich durchströmen mit einer Kraft, welche hinausgeht nach dem unbekannten Geist, in innerer Ergebenheit. So kann der Wille entwickeln die Ergebenheit in das Unbekannte, das Gefühl kann entwickeln die Liebe zum Unbekannten und wenn sich beiden vereinigen, dann entsteht was wir im wahren Sinne des Wortes Andacht nennen (B048, Seite 67). So wird die Andacht zum Erzieher der Bewusstseinsseele. Niemals wird die Bewusstseinsseele zu einem Wissen über ein Ding (auch eines äußerlich wirklichen) dem sie sich nicht in Liebe und Ergebenheit nähert, denn sonst würde sie unachtsam daran vorüber gehen. Die Andacht soll aus dem Ich herausströmen und zu dem Ding hinströmen, das erkannt werden soll. Die Andacht ergreift unser Ich und erhöht die Selbstkraft und diese hat die Möglichkeit, in die unbekannten Dinge hineinzudringen. Das Ich wird stärker und kräftiger durch die Andacht. Was früher unerleuchtete Sympathie und Antipathie war, wird Urteil, Gefühlsurteil das wird entweder ästhetischer Geschmack oder richtig geleitetes moralisches Gefühl. Es wird das dunkle Lust- und Unlustgefühl geläutert zum Gefühl für das Schöne, und Gefühl für das Gute. Jene dunklen Triebe und Instinkte, welche sonst die menschlichen Begierden und Willensimpulse durchsetzt, werden geläutert und allmählich bilden sich die moralischen Ideale heraus. Andacht ist eine Selbsterziehung der Seele. Die Geburt der Bewusstseinsseele geschieht ungefähr mit dem 35. Lebensjahr. Der Geist Was da wie ein Tropfen hereindringt in die Bewusstseinsseele, das nennt die Geisteswissenschaft den Geist. So ist die Bewusstseinsseele mit dem Geiste verbunden, der das Verborgene in allem Offenbaren ist (B007, Seite 70). Durch das Hereinragen des Geistes in die Bewusstseinsseele offenbart sich dem Menschen eine Welt, die über den anderen Welten (der Physischen und Seelischen) erhaben ist. Diese Welt des Geistes ist die Heimat der göttlichen Wesenheiten und auch des Menschen. Was im Menschen offenbar wird, wenn er die Dinge als „gleichsam göttliches Wesen“ ansieht (Zitat Goethe aus BA013, S. 27). Hier offenbart sich ihm die Dingen selbst. Durch ihn wird die Außenwelt in einer höheren Art offenbart. Die Geistige Welt ist für den Menschen die Welt des Heiligen. Der Geist des Menschen ist aus diesen heiligen Ort hervorgebracht. Der Geist ist das nicht von dem Gotte geschiedene, das Sündenlose, das Reine. „Geläutert und gereinigt, veredelt, der Katharsis unterworfen werden muss des Menschen Inneres, mit anderen Worten, sein Astralleib. Dann kann er erwarten, dass das äußere Geistige zu seiner Erleuchtung in ihn einströmt ... Läuterung seines astralischen Leibes; er macht seinen astralischen Leib zur «Jungfrau Sophia » und wird überleuchtet - wenn Sie wollen, können Sie es überschattet nennen - von dem «Heiligen Geiste», von dem kosmischen Welten-Ich ... Wenn er über die Sonne redet, redet die geistige Wesenheit der Sonne aus ihm.“, (B035, 31.5.1908). Das ist es was der Geist ist, das Göttliche Reine, von Gott nicht geschiedene. „Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, dass ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ (Matt. 18:3). Die aus der göttlich-geistigen Welt herausgeborenen Kinder, kommen aus dieser reinen Welt und werden Schritt für Schritt hereingeboren in die irdische Welt der Sonderung und Sünde, durch die Geburt des physischen Leibes, des Ätherleibes und des Astralleibes. Kinder haben dieses Gefühl für die Unschuld aus der geistigen Welt kommend und erleben auch dieses immer mehr verbinden mit der irdischen Welt, der Sonderung vom Guten, dem Verbinden mit der Sünde21. Der Geist ist das Lebendige, das Schaffende, das Schöpferische, das in jedem Menschen lebt und von jedem Menschen mehr und mehr erreicht werden kann. "Der Geist ist Aktivität, ist immer Tätigkeit. Der Geist ist schöpferisch. Der Geist ist das absolut Produktive. Der Intellekt ist das passive Bild des Geistes." (B232, 17.8.1922). Geistselbst (oder Manas) Es ist die zukünftige Aufgabe des Ich Herr zu werden innerhalb des Seelenlebens. „Das kann so weit gehen, dass in der Seele keine Begierde, keine Lust Platz greift, ohne dass das Ich die Gewalt ist, welche den Einlass ermöglicht. Auf diese Art wird dann die ganze Seele eine Offenbarung des Ich, wie es vorher nur die Bewusstseinsseele war.“ (B007, „Wesen der Menschheit“). Das Ich arbeitet von innen heraus an den Hüllen des Menschen, zunächst an der astralischen Hülle, an der Bewusstsseinshülle. Denjenigen Teil des astralischen Leibes, den das Ich schon verwandelt hat (Herr wird über die niederen Triebe wird), den bezeichnet man mit Geistselbst oder Manas (B0047, Seite 17). Wie der Mensch heute lebt, hat er einen Teil seines astralischen Leibes umgewandelt in Manas. Der als Ich lebende und das Ich bildende Geist wird Geistselbst genannt. Die Bewusstseinsseele berührt die von jeder Antipathie und Sympathie unabhängige, durch sich selbst bestehende Wahrheit. Das Geistselbst trägt in sich dieselbe Wahrheit aber aufgenommen und umschlossen durch das Ich. Das Geistselbst ist eine Offenbarung der geistigen Welt innerhalb des Ich. Die Offenbarung des Körperlichen ist die Empfindung (Sinnesempfindung), die Offenbarung des Geistigen ist die Intuition. Wie aus dem Physischen, Körper und Sinne aufgebaut werden, so baut das Geistige einen Geistkörper um durch Intuition das Geistige wahrnehmen zu können. Der Geist ist das Verborgene hinter allen offenbaren. Die Kraft welche in der Bewusstseinsseele das Ich offenbar macht, ist dieselbe welche sich in aller übriger Welt kundgibt. Ihre unterste Offenbarung ist der physische Leib, stufenweise offenbart sich der Geist in höherer Art bis zur Verstandesseele. In dem was die Bewusstseinsseele erfüllt, tritt dieses Verborgene hüllenlos in den innersten Seelentempel. Die innere Tätigkeit welche zum Wahrnehmen des Ich geführt hat und sich danach auf die offenbare Welt hinwendet. Dadurch entwickelt er sich zu einer höheren Stufe seiner Wesenheit. Er setzt den Leibes- und Seelengliedern Neues an. Ein Selbst, etwas was höher als das Ich ist. Das Ich entwickelt das Denken, Urteilskraft, seine Tugend und Eigenschaften. Was es entwickelt ist Vorstellung von der Welt aus Erleben, individuellen Fühlen und Denken, es ist ein Eigenes, ein neues das nur diesem, Ich gehörendes - sein Selbst - ein Geistselbst. Durch seine vom Ich ausgehende Arbeit. Das Geistselbst ist eine zukünftige Entwicklungsstufe der Menschheit und heute nur ganz wenigen Menschen möglich, es ist eine Entwicklungsstufe die der heutigen Hierarchie der Engel entspricht. Um das zweiundvierzigste Lebensjahr ungefähr ist es das der Mensch die Geburt seines Geistselbst erlebt, wobei dies im heutigen Entwicklungszustand der Menschheit zumeist nur ein anfängliches zartes Auftreten sein kann. Lebensgeist (oder Buddhi) Nach Umwandlung des Astralleibes in Geistselbst oder Manas, wird es dem Menschen in der Zukunft möglich sein, seinen Ätherleib umzugestalten; und den so umgestalteten Ätherleib nennt man den Lebensgeist oder Buddhi. Das Ich arbeitet hierbei von innen heraus an den Hüllen des Menschen. Denjenigen Teil des Ätherleibes, den das Ich schon verwandelt hat, den bezeichnet man also als Lebensgeist. Das Arbeiten am Ätherleib ist ungleich schwieriger und geht langsamer vor sich wie das Arbeiten am Astralleib (Triebe und Leidenschaften). Man muss hier das Temperament und den Charakter verändern, diese sind im Ätherleib. Sie sind gleicher Art mit den Kräften, welche im Bereich des Lebens herrschen, also mit den Wachstums-, Ernährungs- und Fortpflanzungskräften. Der stärkste Impuls hierzu im gewöhnlichen Leben ist der Religiöse, dieser kann eine Macht bis in den Ätherleib hinein bilden. Die religiöse Empfindung drückt allem Denken, Fühlen und Wollen etwas Einheitliches auf. Das religiöse Bekenntnis kann sich durch alle Wirren, Irrungen und Verwindungen des Lebens sich hindurchziehen, als etwas durchgreifenden gleichbleibendes, des Lebenslaufes (B007, „Wesen der Menschheit“). Das religiöse Bekenntnis22 hat dadurch etwas Durchgreifendes im Seelenleben; seine Einflüsse verstärken sich im Laufe der Zeit immer mehr, weil sie in fortdauernder Wiederholung wirken. Deshalb erlangen sie die Macht auf den Ätherleib zu wirken. In derselben Art können auch die Kunstwerke, die Töne, äußere Formen und Farben auf den Menschen wirken. Dass bedeutet das die Kunst eine ungeheure Bedeutung für die menschliche Entwicklung hat. Der Lebensgeist ist eine zukünftige Entwicklungsstufe der Menschheit und eine Entwicklungsstufe, die der heutigen Hierarchie der Erzengel entspricht. Um das neunundvierzigste Lebensjahr ungefähr ist es das der Mensch die Geburt seines Lebensgeistes erlebt, wobei dies im heutigen Entwicklungszustand der Menschheit nur ein anfängliches zartes Auftreten des Lebensgeistes sein kann. Geistesmensch (oder Atman) Wenn der Mensch Herr wird über die Vorgänge seines physischen Leibes, dann bezeichnen wir diesen umgewandelten Teil des physischen Leibes als Atman oder als den Geistesmenschen. Eine völlig selbstständige geistige Wesenheit ist der Geistesmensch. Die geistige Haut die den Geistesmensch von der einheitlichen geistigen Welt abgeschirmt sei Geisthülle (aurische Hülle) genannt. Diese wird durch die geistige Lebenskraft aufgebaut (wie der physischen Körper durch die physische Lebenskraft). Wenn also das Ich immer stärker und stärker wird kann es nach Umwandlung des Ätherleibes, dann immer stärker auch hinein umgestaltend wirken in den physischen Leib. Das Ich arbeitet von innen heraus an den Hüllen des Menschen, als letztes an dem physischen Leib. Der Mensch wird dann auch, wenn der umgewandelte physischen Leib nicht sichtbar ist, als der eigentliche Geistesmensch bezeichnet (B047, Seite 17). Heute haben wir ganz einfache und zarte Anfänge solcher Fähigkeiten, der erst zum Ende dieser Menschheitsentwicklung den Menschen möglich sein werden. „Einen Anflug von dem Einflusse des Ich auf den physischen Leib kann man sehen, wenn durch gewisse Erlebnisse z. B. Erröten oder Erbleichen eintreten.“, (B007, „Wesen der Menschheit“). Der Geistesmensch ist eine zukünftige Entwicklungsstufe der Menschheit, es ist eine Entwicklungsstufe, die der heutigen Engelhierarchie der Urbeginne oder Archai entspricht. Um das sechsundfünfzigste Lebensjahr ungefähr ist es das der Mensch die Geburt seines Geistesmenschen erlebt, wobei dies im heutigen Entwicklungszustand der allgemeinen Menschheit nur ein anfängliches zartes Auftreten des Geistesmenschen ist.
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