Jahresrhythmen: Die Jahresfeste: Johanni
Johanni Zu Johanni ist die Pflanzenwelt zum größten Wachsein gegenüber der Sonne und dem Kosmos erhoben. Da nimmt die Pflanze die Sonne und den Kosmos am stärksten wahr. „Das ganze rege Wachsen, das den Eindruck macht, als wenn der Kosmos mit seinen Sonnenwirkungen die Erde aufriefe, sich dem All zu öffnen, dieses Ganze tritt dann ein zur Johannizeit.“ (GA224, S.162). Es ist die Zeit, in welcher der Mensch sich in ein freies Verhältnis setzen kann, zwischen irdischen Verhältnissen und kosmischen Gegebenheiten. Sich überwindend über die Übel der Welt zu jammern, hin zu einer ausgeglichenen, selbstüberwindenden Stimmung, das Gegenwärtige als das hinnimmt, was es eben ist und dieses versucht aus eigenen Kräften, in ein neues sinnvolles Verhältnis mit geistig-göttlichen Welten zu bringen. Der Mensch, der sich selbst überwindet, der Bestehendes wie es auch immer sein mag, liebevoll durchdringen kann und mag, der ist dann in der Lage sich hineinzuversetzen in die Paulus Stimmung. „Nicht ich, sondern der Christus in mir ...“, (Gal 2,201). Im jährlichen seelisch-geistigen Atmungsvorgang der Erde ist Johanni zur Sommersonnenwende, der Höhepunkt des seelisch-geistigen Ausgeatmetseins der Erde. Das Erleben der geistigen Welt. Die Eindrücke des Frühlings, der sinnlichen Welt werden schwächer, das Erleben der geistigen Welt stärker. „Johannistimmung müssen wir empfinden als den Eingang in Geistesimpulse und als den Ausgang aus Sinnesimpulsen.“ (B025, S.171). Diese Stimmung haben in alten Zeiten hellsehende und Eingeweihte Menschen erlebt. „Sie haben ihre eigene Seele mit der Erdenseele in dieser Zeit hingegeben gefühlt den kosmischen Weiten. Sie haben sich lebend gefühlt nicht innerhalb des Irdischen, sondern in den kosmischen Weiten.“, (B036, 31.3.1923). Für die hohen mit der Erdenentwicklung verbundenen geistigen Wesen und auch für die Menschen ist es eine Zeit des Verbundenseinkönnens mit der geistigen Welt. Ein wieder kräftigen und stärken an der geistigen Welt. „Osterfest ... das war ein unmittelbares Erleben für den früheren Menschen, es war ein Wiederaufgenommenwerden in die Himmel nach dem Abgeschlossensein [im Winter], und zur Johannizeit ein seliges Sichfühlen in dem in den Himmeln webenden Göttlichen, in göttlicher Seligkeit die Vereinigung mit dem wirklich Geistig-Göttlichen, von dem sie zu Weihnachten nur die Erinnerung hatten und in das sie sich hineinlebten zur Frühlingszeit. Die ältere Sommersonnenwende war ja zunächst so, dass sie gefeiert wurde wie ein inneres Aufsuchen der Vereinigung mit dem Göttlichen, bei dem man mitfühlte, wie wenn die Erde nicht in sich abgeschlossen wäre, sondern wie wenn die Erde nun ein im Kosmos wirkendes Wesen wäre und der Mensch mit seinem ganzen Wesen mit dazugehörte zu diesem kosmischen Erleben.“, (B099 , 28.9.1921). Wenn der Mensch schläft, sind sein Ich und sein Astralleib hingegeben der geistigen Welt, physischer und Ätherleib schlafen. Ähnlich angesehen kann das bei dem Wesen der Erden werden. Im Sommer ist das seelische der Erde ausgeatmet. Hohe geistige Wesen können direkt in die Natur der Erde eingreifen und das Leben von Pflanzen und Tiere hervorrufen. Das Geistige wirkt während des Sommers in der schlafenden Natur Erleben. Wir haben den kosmischen Wille unten und die kosmische Intelligenz oben, Natürliches ist mit Moralischen verwoben. „Die alten Eingeweihten haben besonders lebhaft, namentlich in den nördlichen Gegenden Europas, den inneren Sinn und Geist dieser Zeit, unserer Junizeit, gefühlt. Sie haben ihre eigene Seele mit der Erdenseele in dieser Zeit hingegeben gefühlt den kosmischen Weiten. Sie haben sich lebend gefühlt nicht innerhalb des Irdischen, sondern in den kosmischen Weiten.“, (B036, 31.3.1923). Dieses Verbundensein im Sommer mit geistigen Welt im ausgeatmet Sein und das Wirken der geistigen Welt in der Natur kann zusammengefasst werden mit: „Es werden Stoffe verdichtet, Es werde Fehler gerichtet, Es werden Herzen gesichtet.“, (B098, S. 90). „Hochsommer Uriel-Imagination Mysterien der Höhen Schaue unser Weben, Das leuchtende Erregen, Das wärmende Leben. Mysterien der Tiefen Lebe irdisch Erhaltendes Und atmend Gestaltetes Als wesenhaft Waltendes. Mysterien der Mitte oder des menschlichen Innern Fühle dein Menschengebeine Mit himmlischem Scheine Im waltenden Weltenvereine. Wie eine kosmische Behauptung dieser Mysterien in das Ganze hineinklingend, wie mit Orgel- und Posaunentönen Es werden Stoffe verdichtet, Es werden Fehler gerichtet, Es werden Herzen gesichtet. (B098, V. Dornach 12. Oktober)“
Herunterladen des entsprechenden Abschnittes aus dem Buch "Mensch" als PDF