ist, zweckentfremdet verwendet wird. Auf der anderen Seite der möglichen Kapitalverwendung steht das illusionäre Vergrößern der Kapitalmenge durch Börsenspekulation, Derivatgeschäfte usw. Kapital wird durch unwahren Bezug zur Wirtschaft gebildet. Es kommt der menschlichen Schwäche nach, möglichst schnell möglichst viel verdienen zu wollen. Das so gebildete Phantasiekapital übersteigt in der heutigen Zeit die wirkliche Wirtschaftstätigkeit um das mehr als 100-1000 fache. Und bringt eine wirtschaftliche Instabilität zustande. Eine eher luziferische Verwendung von Kapital. Kapital bildet sich durch ein wirklichkeitsbezogenes Wirken des menschlichen Geistes in der Wirtschaft und hat dann Wert, wenn es wertbildend vom menschlichen Geist schöpferisch angewandt wird. Es verliert danach seinen Wert. So müssen Wege gefunden werden das Kapital im Gleichgewicht bleibt, also überschüssiges Kapital seinen Wert verliert. Im Alten Testament ist dies noch mit dem Jubeljahr beschrieben, einen Weg die unglücklichen Wirkungen von zu stark anwachsenden Kapitalmengen zu heilen. (Das Buch Levitikus, Kapitel 25). „Mit einem radikalen Nachlassen aller Schulden fallen alle volkswirtschaftlich schädlichen Vermögen beziehungsweise Kapitalien weg.“ (B157, 5.8.1922). Dieses bewusste regelmäßige Nachlassen der Schulden, ist also eine vordringlichste Aufgabe heutigen Wirtschaftslebens, um schwersten Schaden für die Weltwirtschaft abzuwenden. Durch Einsatz des Geistes ist den Menschen gelungen Maschinen, Fahrzeuge und Anlagen herzustellen und dadurch die direkte Abhängigkeit von der Natur zu verringern. Ein Autobus der mehrere Menschen zu einem Arbeitsplatz bringt, löst die Abhängigkeit vom zu Fuß gehen und schafft aber in Form des Busses ein freier verfügbares Kapital, das nicht nur zu dem einen Transport verwendet werden kann. Es ist also der Einsatz des Geistes zur Befreiung von der Natur und zur Veränderung der Arbeit, die damit erfolgte Schaffung von Arbeitsgeräten ist dadurch auch Schaffung von beweglichem Kapital. Der Mensch schafft durch Einsatz von Geist und Arbeit aus der Natur, Geräte die er unabhängiger als die Natur an verschiedenen Stellen einsetzen kann. Auch sind diese Geräte so geartet, dass sie menschliche Arbeit ersetzen und vervielfachen können (Ein Mensch kann einen Nagel in einer Stunde herstellen, eine Maschine kann einen Nagel 1/13 Sekunde herstellen). Die uns zur Verfügung stehenden Geräte erhöhen also die Leistungsfähigkeit der Menschheit, diese erhöhte Leistungsfähigkeit kann dann an die nächsten Menschen weitergegeben werden. Geräte bilden das Kapital, das sich die Menschheit bisher erarbeitet hat, dieses Kapital wird in Geldwerten ausgedrückt, Kapital ist somit in Geldwert ausgedrückte Fähigkeit der Menschen Änderungen an der Natur mittels Geräten herzustellen. Die Besonderheit der Natur verschwindet durch die Arbeit, durch den Einsatz des Geistes, verschwindet schrittweise die Besonderheit der Arbeit, in dem sie durch Kapital sich abbilden lässt. Kapital ist noch unabhängiger von der Natur, als es ein Gerät ist. Kapital kann an jeder beliebigen Stelle genommen und an einem Menschen weitergegeben werden. Kapital ist also ein Guthaben für die Verwendung der verfügbaren Wirtschaftsfähigkeiten und kann aber auch nur dort entstehen, wo Arbeitsteilung eine Erstellung von Geräten zulässt, ohne Arbeitsteilung kann es auch kein Kapital geben. Der Besitzer und Anwender von Geräten stellt damit mehr Werte her, als er selbst benötigt, der Überschuss kommt den anderen Menschen zu gute, dieser Überschuss drückt sich auch in neu entstehenden Kapital aus, das dann von anderen für neues oder anderes verwendet werden kann. Kapital ist der von der Natur befreite Gestaltungsspielraum für die geistige Betätigung des Menschen, so kann auch gesagt werden: „Wir müssen die Sache durchaus volkswirtschaftlich betrachten. Es mag religiös und ethisch das Geld eine noch so schlimme Sache sein; im volkswirtschaftlichen Sinn ist das Geld der in dem volkswirtschaftlichen Organismus drinnen wirksame Geist.", (B024, 27.7.1922). Der Einsatz geistiger Fähigkeiten der Menschen zur Verbesserung und Organisation der Arbeitsprozesse, also zum Beispiel zur Entwicklung von Maschinen und Anlagen führt dazu, dass die Menschheit, Produktionsmöglichkeiten besitzt, um mehr Waren herzustellen als ohne. Immer weniger Menschen müssen daher unmittelbar in der Werteherstellung tätig sein und bekommen Freiräume für soziale oder geistige Aufgaben. Andererseits sinken die Herstellungskosten, der materielle Reichtum steigt. Wenn durch Investitionen aber kein neuer, zusätzlicher Verbrauch geschaffen werden kann, verdrängt eine Neuinvestition bestehende Produktionsmittel. Daher entsteht die Notwendigkeit der Erweiterung von Märkten oder die Gefahr von Rezession (=Stillgelegte Anlagen und eine Verringerung der vorhandenen Wertschöpfungsfähigkeit). Für den Unternehmer besteht der Wunsch, Kapital zu verbilligen. "Das Kapital hat die Tendenz, fortwährend in seinem volkswirtschaftlichen Werte, oder eigentlich Preise, zu sinken, die Bodenrente hat die Tendenz, fortwährend in ihrem Preise zu steigen." (B024, 30.7.1922). Das Kapital wird dem Unternehmenden zur Verwirklichung seiner Ideen überlassen und dieser wird sie dann später wieder an die zukünftigen Unternehmer weiter geben. Maschinen kann man nicht ansparend in eine Ecke legen. Ungenutzte Maschinen erzeugen keine Werte, es muss damit gearbeitet werden. Man kann sie auch nicht als Privatbesitz ansehen, da sie nur für den Wirtschaftsorganismus, nicht aber für den einzelnen Menschen einen Wert darstellen. Geht das Nutzungsrecht von einem Menschen, zum anderen über, entspricht dies mehr einem Weiterverleihen von Allgemeineigentum als dem Verkauf von Privateigentum. Es sollten daher Wegen gefunden werden Unternehmerkapital nicht als Handel mit Waren zu begreifen, sondern als ein lehens- und leihensartiges Weitergeben. „Wo es anfängt zu produzieren, ändert sich für das Produktionsmittel der Strom des nationalökonomischen Geschehens ... es da anfängt der Natur ganz gleichwertig zu sein, weil es keinen Preis3 mehr haben kann. Es steht im Wirtschaftsprozess darin wie die bloße Natur.“ (B157, 4.8.1922). Wer in der Wirtschaft mit dem Kapital arbeitet versucht dieses Kapital zu möglichst geringen Kosten zu erhalten und es fruchtbar einzusetzen. "Das Industriekapital ist darauf angewiesen, möglichst die Rohproduktquellen aufzusuchen und möglichst die Märkte zu arrangieren." (B024, 1.8.1922). Wird also der Einfluss des Wirtschaftslebens nicht sozial, rechtlich oder politisch begrenzt, dann kann diese Bestrebung dazu führen Kriege um Rohstoffquellen und Absatzmärkte zu verursachen. Der Umgang mit Unternehmenseigentum sollte also von dem Ideal ausgehen, immer den oder die Menschen zu finden, die am fruchtbarsten für die Wirtschaft und den sozialen Organismus dieses Kapital anwenden und vermehren können. Unternehmen können nur aus dem bestehenden Wirtschaftssystem heraus sich entwickeln und sie werden sich nur durch die Impulse und Fähigkeiten der Unternehmenden zu dem Bilden was sie der Wirtschaft und den Menschen sein können. Es liegt am sozialen Organismus, die richtigen eigeninitiativen und fähigen Menschen mit dem verfügbaren Kapital auszustatten. Das Kapital mit den entsprechenden Menschen zusammenzubringen. Nicht die Suche nach Profit verwaltet Kapital, sondern die Verantwortung, Menschen unternehmerische Gestaltungsmöglichkeit und dem Kapital sinnvolle Verwendung zu ermöglichen. Dies kann aus verständlichen Gründen nur von Gremien, Assoziationen getan werden die das Wirtschaftssystem verstehen aber aus dem geistigen Gebiet heraus handeln. Es müssen also Regelungen gefunden werden, dass Unternehmenseigentum nach Ende der Tätigkeit eines Unternehmers an besonders geeigneten Menschenkreise übergeht, die dann mittels ihrer Fähigkeit die entsprechenden Menschen findeen, denen dieses Unternehmenskapital zu neuer Tätigkeit übergeben wird. Überschüsse die ein Unternehmen erwirtschaftet verbleiben soweit notwendig für Investitionen im Unternehmen, was darüber hinaus geht kann für einen angemessenen Anteil zur Deckung der Kapitalkosten des Unternehmers und alles weitere an soziale und geistige Einrichtungen gehen. Überschüsse können nur durch die Gesamtheit des Wirtschaftssystems und des sozialen Organismus erzielt werden, sollte daher auch wieder an diesen zurückfließen (B179). „Den gesamten Kapitalbesitz so zu verwalten, dass der einzelne in besonderer Richtung begabte Mensch oder dass zu besonderem begabte Menschengruppen zu einer solchen Verfügung über Kapital kommen, die lediglich aus ihrer ureigenen Initiative entspringt, daran muss jedermann innerhalb eines sozialen Organismus ein wahrhaftes Interesse haben.“ (B179, „III. Kapitalismus und soziale Ideen“) Ist Kapital, Unternehmensstruktur und Produktionsmittel nicht frei verfügbar, so werden Menschen in ihrer Entfaltungsmöglichkeit gehemmt. „... das damit verbundene Eigentumsrecht muss in dem Augenblick verändert werden können, in dem es umschlägt in ein Mittel zur ungerechtfertigten Machtentfaltung.“, (B179, „III. Kapitalismus und soziale Ideen“).
Die Dreigliederung des sozialen Organsimus: Geistesleben Freiheit Rechtsleben Gleicheit Wirtschaftsleben Brüderlichkeit Angeleiten von Ausführungen Rudolf Steiners und der Anthroposophie zu den Fragen von Selbsterkenntnis, Welterkenntnis und Erkenntnis des sozialen Organismus. GA341 Rudolf Steiner, Nationalökonomischer Seminar, 1922 GA34 Rudolf Steiner, Lucifer-Gnosis, 1903-1908 GA340 Rudolf Steiner, Nationalökonomischer Kurs, 1922 GA23 Rudolf Steiner Kernpunkte der sozialen Frage, 1919 IBAN978-3928780087 Wilhelm Schmundt, Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU (1993),1997 GA4 Rudolf Steiner, Philosophie der Freiheit, 1894 GA328, Rudolf Steiner, Die soziale Frage, 1919 GA93 Rudolf Steiner, Die Tempellegende und die Goldene Legende, 1906 GA196 Rudolf Steiner, Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwickelung, 1992 Sie können sich dieses Video auch gerne auf der Homepage: http://www.imgaja.org/Wirtschaftsleben.html Mobil: http://www.imgaja.org/m/Wirtschaftsleben.html Dort ist es auch m,öglich den Text als PDF herunterzuladen Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger
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