Vorbereitung für die Ausbildung höherer Wahrnehmung Die Entwicklung von Wahrnehmungsorganen für die höhere Welt besteht in einer ganz bestimmten Pflege des Gefühls- und Gedankenlebens (B023, S.43ff). Wir können im wesentlich drei Arten von höherer Wahrnehmung unterscheiden. Die Imagination als das bildhafte Erleben eines geistigen Inhaltes oder Wesens, die Intuition als das begriffliche oder gedankliches Erleben eines geistigen Inhaltes oder geistigen Wesens und die Inspiration als unmittelbares Erleben und in Verbindung treten mit einem geistigen Wesen. Sind diese höheren Wahrnehmungsorgane ausgebildet, wird uns eine neue feinere Art der Wahrnehmung, die uns Tatsachen der Seelen- und Geisteswelt erkennen lassen. Nur durch eigene Tätigkeit, durch eigenverantwortliches Arbeiten an uns. Der Arbeit an der Art wie wir der Welt Gefühle und Gedanken entgegenbringen können wir uns reif, würdig machen höhere Wahrnehmung zu erreichen. In der Folge Anleitungen, wie wir unsere Gedanken und Gefühle zu kontrollieren in ein Gutes zu verwandeln lernen. Übungen Für das Erlangen einer Wahrnehmung von Lebens- und ätherischen Vorgängen, die Aufmerksamkeit lenken auf feine Vorgänge des Lebendigen: Erstens auf Vorgänge des sprießende, wachsende, blühendes, gedeihende Leben und zweitens denen des verblühende, verwelkende, absterbende Leben. Anfangs lebhaft und genau schauen, dann aufkommenden Gefühlen hingeben. Ruhig und gelassen die Erscheinungen auf sich wirken lassen und seine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf diese Tatsachen lenken. Alles andere aus der Seele verbannen. Sich einen Moment lang ganz alleine diesen einen Eindruck überlassen (ohne Begriffs- und Vorstellungszusammenhänge). Es wird ein Gefühl langsam stärker und nimmt eine energische und kräftige Form an, die diese Vorgänge vergegenwärtigen. Diese Gefühlsformen ruhig in sich nachklingen lassen. „Wer oft die Aufmerksamkeit auf den Vorgang des Werdens, des Gedeihens, des Blühens gelenkt hat, der wird etwas fühlen, was der Empfindung bei einem Sonnenaufgang entfernt ähnlich ist. Und aus dem Vorgang des Welkens, Absterbens wird sich ihm ein Erlebnis ergeben, das in ebensolcher Art mit dem langsamen Aufsteigen des Mondes im Gesichtskreis zu vergleichen ist.“ (B023, Seite 43ff). In sich die Welt der Töne aufleben lassen. Erkenne lernen, was sich durch die Töne, an Mineralischen, Lebendigen, Empfindungen, an Gedanken und Wesenhaften mitteilt. Dadurch kann die Aufnahmenfähigkeit, die vorerst auf das Tote der mineralischen Welt herabgedämpft ist, wieder langsam so erweitern und verfeinern, dass sie auch die seelischen und geistigen Mitteilungen empfinden kann. „... nur das soll seine Seele erfüllen, was in dem Wesen vorgeht, von dem der Ton kommt ... der wird sich dadurch die Fähigkeit aneignen, mit einem Wesen, sozusagen, zusammenzufließen, von dem der Ton ausgeht. “, (B023, „1. Die Vorbereitung“, S.47). Anderen Menschen beim Sprechen vorurteilslos zuhören. „Die Schüler fühlen sich verpflichtet, übungsweise zu gewissen Zeiten sich die entgegengesetztesten Gedanken anzuhören und dabei alle Zustimmung und namentlich alles abfällige Urteilen vollständig zum Verstummen zu bringen.“, (B023, „1. Die Vorbereitung“). Das eigene Innere vollkommen zum Schweigen bringen. Keine Zustimmen / kein Widerspruch. Durch einen Widerspruch oder vorschnelle Zustimmung, beraubt man sich der höheren Entwicklung, da man ein vorgefasstes Urteil hat und so sich neuen Erkenntnisse verschließt. Man muss dies in sich vollständig zum Schweigen bringen. Dies wird nur langsam sich wandeln können, aber so wird entstehen langsam eine ganz andere Art des Zuhörens. Höhere Wahrnehmungsorgane ausbilden, die Chakren Der Mensch hat Wahrnehmungsorgane für die sinnliche Welt. Aus der Vergangenheit heraus hat er auch ausgebildet Wahrnehmungsorgane für die übersinnliche Wahrnehmung (B097). Diese höheren Wahrnehmungsorgane sind die Grundlage eines atavistische Hellsehens. Dieses atavistische Hellsehen versiegte bis zum 19. Jahrhundert fast vollständig. Heute treten wieder Menschen, auf die ein solches Hellsehen mitbringen. Diese Art des Wahrnehmens höherer Welten erlaubt es aber im allgemeinen, nicht im vollen Selbstbewusstsein in die geistige Welt einzutreten. Die hier vorliegende Beschreibung zeigt einen, für heutige Menschen berechtigten Weg einen jeweils zweiten Teil der höheren Wahrnehmungsorgane auszubilden. Die „Lotusblüten“ haben jeweils eine Art Blätter1 die durch eigene Tätigkeit durch eigene Arbeit an sich selbst ausgebildet werden. Kommen diese zur Tätigkeit, so werden von ihnen auch die früher ausgebildeten (die für das atavistische Hellsehen verantwortlich waren) zur Tätigkeit erwachen. Die folgenden Übungen sollen nun zeigen wie am Astralleib2 so gearbeitet werden kann das sich diese neuen feinen Wahrnehmungsorgane (Chakren) ausbilden können. Auch sollte durch die geschilderten Übungen es erreicht werden, dass der Erkenntnissucher bewusste Kontrolle über die Strömungen seines Ätherleibes erreicht (B023, S.138ff). Diese bewusste Kontrolle wird erreicht, indem der Astralleib während der Nacht am Ätherleib arbeitet, diese neuen Organe heranbildet. Die vorhergehenden Angaben für Übungen und Mantras bringen den Astralleib dazu, diese höheren Organe auszubilden. Werden keine solchen Übungen durchgeführt arbeitet der Astralleib während des Schlafes am physischen Leib und Ätherleib, sie werden vom Astralleib wieder aufgebaut. Durch Meditation und Konzentration bringt man den Seelenleib dazu an seinen geistigen Wahrnehmungsorganen zu arbeiten (B005, S.21). Stirn-Chakra: „Swastika oder Sonnenrad“ (B026, S. 29). Sitzt an der Nasenwurzel im Kopf und ist ca. einen Zentimeter tiefer als die Mitte der Augenbrauen. Wenn der Mensch an diesem Punkt denkt, mit ganz bestimmten Wortzusammensetzungen erweckt er im Inneren des Astralleibes gewisse Fähigkeiten. Wann an diesen Punkt intensiv gedacht wird mit gleichzeitigen Aussprechen eines bestimmten Wortes entsteht eine Art aufblitzen, Lichtwerden, welches für den Hellseher sichtbar ist. Durch Schulung werden die einzelnen „Blüten“ aktiv und das Rad beginnt sich zu drehen. Hals-Chakra: 16-blättrige Lotusblume3. Diese nimmt Gestalten wahr. Die Gedankenart die eine Seele hat, die Gesetze, nach denen eine Naturerscheinung sich vollzieht, treten für die 16-blättrige Lotusblume in Gestalten auf. Das sind aber nicht starre, ruhige Gestalten, sondern bewegte, mit Leben erfüllte Formen. Der Hellseher, bei dem sich der Sinn entwickelt hat, kann für jede Gedankenart, für jedes Naturgesetz eine Form nennen, in den sie sich ausprägen (B023, S. 123). Die früheren acht können nicht aktiv ausgebildet werden, die anderen acht schon, durch Erwerb gewisser Fähigkeiten. Der Mensch muss auf gewisse Seelenvorgänge Aufmerksamkeit und Sorgfalt verwenden. Folgende acht Seelenvorgänge sind es: Art und Weise, wie man sich Vorstellungen aneignet: „Die richtige Meinung“. Gewöhnlich überlässt sich in dieser Beziehung der Mensch ganz dem Zufall. Zu diesem Zweck auf seine Vorstellungen achten, jede Vorstellung muss für einen von Bedeutung sein. Sie ist jeweils eine bestimmte Kunde über Dinge der Außenwelt, von Vorstellungen ohne Bedeutung nicht befriedigt sein. Sein ganzes Begriffsleben so lenken, dass es ein treuer Spiegel der Außenwelt wird. Unrichtige Vorstellungen aus seiner Seele entfernen. Alles was man aufnimmt, muss man zuvor prüfen, ob es den Realitäten der Außenwelt entspricht, ob es von Wichtigkeit ist, wie weit die bestehenden Vorstellungen sich dadurch verändern müssen. Ständig an der eigenen Wahrnehmung und Begriffsbildung arbeiten. Bewusstwerdung des ganzen Prozesses. Die Art und weise wie man sich Vorstellungen aneignet. Eine jede Vorstellung soll für den Menschen Bedeutung gewinnen. Voll bewusst entschließen und handeln: „Das richtige Urteil, das nicht von Sympathie und Antipathie abhängig gemacht wird“. Entschlüsse nur in voller Überlegung fassen. Nur aus begründeter, voller Überlegung selbst zu dem Unbedeutensten sich entschließen. Alles gedankenlose Handeln, alles bedeutungslose Tun von der Seele fernhalten. Zu allem wohlerwogene Gründe haben. Und unterlassen wozu kein bedeutsamer Grund drängt. Nur was Sinn und Bedeutung hat, sagen: „Das richtige Wort.“ Alles Reden um des Redens willen bringt vom Weg zu dem Geist ab. Die gewöhnliche Art der Unterhaltung wo bunt durcheinandergeredet wird, soll vermieden werden. Dabei aber nicht Ausschließen vom Verkehr mit den Mitmenschen. Gerade im zwischenmenschlichen Kontakt soll das Reden sich zur Bedeutsamkeit entwickeln. Jedem Rede und Antwort stehen, aber gedankenvoll, nach jeder Richtung überlegt. Gerne schweigen. Niemals unbegründet redet. Zuerst ruhig hinhören und dann verarbeiten. Das rechte Maß der Worte anstreben. Äußeren Handlungen, die in die Beziehung zu den Mitmenschen eingreift, so anlegen, dass sie für dieselben nicht störend sind: „Die richtige Tat.“ Regelung des äußeren Handelns in Harmonie zu Umgebung, den bestehenden Vorgängen und Mitmenschen. Man unterlässt Handlungen, welche für andere störend sind oder die im Widerspruch stehen mit dem, was um ihn herum vorgeht. Sein Tun so einrichten, dass es sich harmonisch eingliedert in die Umgebung und Lebenslage. Wo man veranlasst wird zu handeln, sorgfältig beobachtet, wie der Veranlassung am besten zu entsprechen sei. Wo man aus sich heraus handelt die Wirkung der Handlungsweise genauestens erwägen. Die Einrichtung des ganzen Lebens natur- und geistesgemäß: „Der richtige Standpunkt.“ Nichts überhasten, nicht träge sein. Überbeschäftigung und Lässigkeit sollten einem gleich ferne liegen. Man sieht das Leben als Mittel der Arbeit und Höherentwicklung an und richtet sich dementsprechend ein. Gesundheitspflege, Gewohnheiten usw. richtet er sich so ein, dass ein harmonisches Leben die Folge ist. Alles Vermeiden was Unruhe und Hast ins Leben bringt. Sein Können prüfen und versuchen nur was innerhalb der Kräfte, Fähigkeiten liegt zu tun: „Alle vorangegangenen Übungen zur Gewohnheit werden lassen.“ Man versucht nichts zu tun, was außerhalb der eignen Kräfte liegt; aber auch nichts zu unterlassen, was innerhalb derselben sich befindet. Andererseits steckt man sich Ziele, die mit den Idealen, mit den großen Pflichten eines Menschen zusammenhängen. Man fügt sich nicht gedankenlos, als ein Rad ein in das Menschengetriebe, sondern sucht seine Aufgabe zu begreifen, über das Alltägliche hinauszublicken. Das Streben möglichst viel vom Leben zu lernen: „Das richtige Gedächtnis.“ Nichts soll an einem vorbeigehen, dass nicht Anlass gibt, Erfahrung zu sammeln, die einem nützlich sind im Leben. Hat man etwas unrichtig und unvollkommen verrichtet, so wird das ein Anlass, ähnliches später richtig oder vollkommen zu machen. Sieht man die anderen handeln (und enthält sich dabei jeglicher Lieblosigkeit), so beobachtet man sie zu einem ähnlichen Ziele. Man kann von jedem Menschen viel lernen, auch von Kindern, wenn man aufpasst. So versucht man sich einen reichen Schatz von Erfahrungen zu sammeln und diesen stets sorgfältig zurate zu ziehen. So tut man nichts, ohne auf Erlebnisse zurückzublicken, die einen eine Hilfe sein können bei seinen Entschlüssen und Verrichtungen. Von Zeit zu Zeit Blick in sein Inneres tun: Man muss sich in sich selbst versenken, sorgsam mit sich zurate gehen, seine Lebensgrundsätze bilden und prüfen, seine Kenntnisse in Gedanken durchlaufen, seine Pflichten erwägen, über Inhalt und Zweck des Lebens nachdenken. Je mehr z. B. dasjenige, was ein Mensch denkt und redet, mit den Vorgängen in der Außenwelt zusammenstimmt, desto schneller entwickelt sich diese Gabe. Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit sind in dieser Beziehung aufbauende, Lügenhaftigkeit, Falschheit, Unredlichkeit sind zerstörende Kräfte. Es kommt nicht auf die gute Absicht, sondern die wirkliche Tat an. Denke oder sage ich etwas, was mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt, so zerstöre ich etwas in meinem geistigen Sinnesorgan, auch wenn ich dabei eine noch so gute Absicht zu haben glaube. Die Dinge müssen selbstverständliche Lebensart werden, dann zeigen sich die ersten Spuren des Hellsehens. Herz-Chakra : 12-blättrige Lotusblume (B023, S. 125ff). In einer ähnlichen Art wird die zwölfblättrige Lotusblume in der Nähe des Herzens gestaltet. Auch hier war die Hälfte (sechs) der Blätter in einem vergangenen Entwicklungszustand bereits vorhanden und in Tätigkeit. Diese Erscheinen von selbst und Beginnen sich zu drehen, wenn an den anderen sechs gearbeitet wird. Die Art des Wahrnehmungsinhaltes kann man annähernd charakterisieren, wenn man sie als Seelenwärme und Seelenkräfte bezeichnet. Man fühlt von den Figuren, die durch die 16-blättrige Lotusblume wahrnimmt, Seelenwärme und Seelenkälte ausströmen. Die 16-blättrige zeigt die Form, die 12-blättrige bemerkt das Ausströmung des Gedankens (z. B. die Form und das Ausströmen der Seelenwärme). Der übersinnliche Wahrnehmende eröffnet sich durch die Ausbildung der 12-blättrigen Lotusblume auch ein tiefes Verständnis für Naturvorgänge. Alles was auf ein Wachsen, Entwickeln begründet ist, strömt Seelenwärme aus; alles was in Vergehen, Zerstörung Untergang begriffen ist, tritt mit dem Charakter der Seelenkälte auf. Die Ausbildung dieses Sinns wird auf folgende Art gefördert: Man muss achten auf die Regelung seines Gedankenlaufes „die Gedankenkontrolle.“ Irrlichtelierende Gedanken, die nicht in sinngemäßer logischer Weise, sondern rein zufällig aneinandergefügt sind, verderben die Form der Lotusblume. Je mehr ein Gedanke aus dem anderen folgt, je mehr allem Unlogischen aus dem Wege gegangen wird, desto mehr bildet sich die entsprechende Form aus. Hört man Unlogische Gedanken, so lässt man sich gleich das Richtige durch den Kopf gehen. Dadurch aber nicht lieblos einer unlogischen Umgebung entziehen. Man soll auch nicht den Drang in sich verspüren, gleich alles unlogische zu korrigieren. Vielmehr still in seinem Inneren die von außen auf ihn einstürmenden Gedanken in eine logische, sinngemäße Richtung bringen. Und er bestrebt sich, in seinem eigenen Gedanken überall diese Richtung einzuhalten. Eine Folgerichtigkeit in sein Handeln zu bringen „Kontrolle der Handlungen.“ Alle Unbeständigkeit, Disharmonie im Handeln gereichen der 12-blättrigen Lotusblume zum Verderben. Wenn der Geistesschüler etwas getan hat, so richtet er sein folgendes Handeln danach ein, dass es in logischer Art aus dem Ersten folgt. Wer heute anders handelt als gestern, wird nie den charakterisierten Sinn entwickeln. Die Erziehung zur Ausdauer. Man lässt sich nicht durch diese oder andere Einflüsse von seinem Ziel abbringen, dass man sich gesteckt hat, solange man dieses Ziel als ein richtiges ansehen kann. Hindernisse sind eine Aufforderung sie zu überwinden, aber keine Abhaltungsgründe. Duldsamkeit (Toleranz) gegenüber Menschen, andere Wesen und auch Tatsachen. Man unterdrückt alle überflüssige Kritik gegenüber dem Unvollkommenen, Bösen und Schlechten und sucht vielmehr alles zu begreifen, was an ihn herantritt. Wie die Sonne nicht ihr Licht dem Schlechten und Bösen entzieht, so er nicht seine verständnisvolle Anteilnahme. Begegnet der Geistesschüler irgend einem Ungemach, so ergeht er sich nicht in abfälligen Urteilen, sondern er nimmt die Notwendigkeit hin und sucht, soweit seine Kraft reicht, die Sache zum Guten zu wenden. Andere Meinungen versucht er, aus der Sicht des anderen zu verstehen. Unbefangenheit gegenüber den Erscheinungen des Lebens („Glauben“ oder „Vertrauen“): Der Geistesschüler tritt jedem Wesen mit diesem Vertrauen entgegen. Und der erfüllt sich bei seinen Handlungen mit solchem Vertrauen. Er sagt nie, wenn ihm etwas mitgeteilt wird: Das glaube ich nicht, weil es meiner bisherigen Meinung widerspricht. Er ist vielmehr in jedem Augenblicke bereit, seine Meinung und Ansicht an einer Neuen zu prüfen und zu berichtigen. Er bleibt immer empfänglich für alles, was an ihn herantritt. Und er vertraut auf die Wirksamkeit dessen, was er unternimmt. Zaghaftigkeit und Zweifelsucht verbannt er aus seinem Wesen. Hat er eine Absicht, so hat er auch den Glauben an die Kraft dieser Absicht. Hunderte Misserfolge können ihm diesen Glauben nicht nehmen. Es ist jener „Glaube der Berge versetzen mag“. Erwerbung eines gewissen Lebensgleichgewichtes (Gleichmut): Man strebt an, eine gleichmäßige Stimmung zu erhalten, ob ihn Leid, ob ihn Erfreuliches trifft. Das Schwanken zwischen himmelhoch-jauchzend und zu Tode betrübt gewöhnt man sich ab. Das Unglück, die Gefahr finden ihn ebenso gewappnet wie das Glück, die Förderung. Auch hier hängt die „regelmäßige“ Ausbildung der Form der Blätter dieses Sinnesorgan von der Entwickelung der aufgezählten Eigenschaften ab. Wird dies außer Acht gelassen, so gestaltet sich das Organ zu einem Zerrbild. Der Mensch kann besonders: Unduldsam, zaghaft, ablehnend gegen seine Umgebung werden. Er kann z. B. eine Empfindung bekommen für die Gesinnung anderer Seelen und diese deswegen fliehen und hassen. Er kann wegen der Seelenkälte, die ihn bei Ansichten überströmen, welche ihm widerstreben, gar nicht zuhören. Polaritäts-Chakra: 10-blättrige Lotusblume (B023, Seite 131ff). Von besonders feiner Art ist die Seelenpflege, die zur Entwickelung der zehnblättrigen Lotusblume notwendig ist. Denn hier handelt es sich darum, die Sinneseindrücke selbst in bewusster Weise beherrschen zu lernen. Für den angehenden Hellseher ist das ganz besonders nötig. Nur dadurch vermag er einen Quell zahlloser Illusionen und geistiger Willkürlichkeiten zu vermeiden. Der Mensch macht sich gewöhnlich gar nicht klar, von welchen Dingen seine Einfälle, seine Erinnerungen beherrscht sind und wodurch sie hervorgerufen werden. (Irrilierende Gedanken, die bunt durcheinander durch unbewusste Wahrnehmungen ausgelöst werden, man denkt an jemand, weil man unbewusst eine ähnliche Person sieht, man kann eine Farbe nicht Leiden weil sie ein Lehrer getragen hat, der einen schikaniert hat, …). Unzählige Illusionen beruhen auf solchen Zusammenhängen. Durch diese Lotusblume kann man tief verborgene Eigenschaften an Seelen wahrnehmen. Aber Wahrheit ist diesen Wahrnehmungen nur dann beizumessen, wenn man von den gekennzeichneten Täuschungen ganz frei geworden ist. Man muss Herr werden dessen, was von der Außenwelt auf einen einwirkt. Man muss es dahin bringen, dass Eindrücke, die man nicht empfangen will, man auch wirklich nicht empfängt. Solch eine Fähigkeit kann nur durch ein starkes Innenleben heran erzogen werden. Man muss es in den Willen bekommen, dass man nur die Dinge auf sich wirken lässt, auf die man die Aufmerksamkeit wendet, und dass man sich Eindrücken wirklich entzieht, an die man sich nicht willkürlich wendet. Was man sieht, muss man sehen wollen und worauf man keine Aufmerksamkeit wendet, muss tatsächlich für einen nicht da sein. Lebhaft, energische innere Arbeit nötig. Man muss alles gedankenlose Herumschauen und Herumhören vermeiden. Man muss sich darauf üben, dass man im größten Trubel nichts hören braucht, wenn man nicht hören will. Wie mit einem seelischen Panzer muss man umgeben sein für alle unbewussten Eindrücke. Bewusstes Hereinlassen des Gedankens. Man setzt sich einen Gedanken vor und versucht nur weiterzudenken, was man ganz bewusst in völliger Freiheit an diesen Gedanken angliedern kann. Beliebige Einfälle weist man ab. Will man einen weiteren Gedanken zum Ersten in Beziehung bringen, so mache man sich zuerst bewusst, wo dieser zweite an einen herangetreten ist. Wenn man z. B. eine Antipathie gegen irgendetwas hat, so bekämpft man sie und sucht eine bewusste Beziehung zu dem betreffenden Dinge herzustellen. Auf diese Art mischen sich immer weniger unbewusste Elemente in das Seelenleben ein. Nur durch solche strenge Selbstzucht erlangt die zehnblättrige Lotusblume die Gestalt, die sie haben sollte. Es muss ein Leben in Aufmerksamkeit werden, und worauf man keine Aufmerksamkeit verwenden will oder soll, das muss man sich wirklich fernzuhalten wissen. Mit zusätzlichen Meditationsübungen kommt die Lotusblume in der richtigen Weise zum Reifen. Und die durch die 16- und 12-blättrigen Lotusblumen wahrgenommenen Formen und Wärme, erhält geistig Licht und Farbe. Dadurch enthüllen sich z. B. Talente und Fähigkeiten von Seelen, Kräfte und verborgene Eigenschaften der Natur. Die Farbenaura der belebten Wesen wird dadurch sichtbar; seine seelenhaften Eigenschaften. Dieser Sinn tritt nahezu sofort auf, sobald der Mensch seine Wahrnehmung entsprechend in seiner Gewalt hat. Solarplexus oder Basis-Chakra: 6- blättrige Lotusblume (B023, Seite 135ff) Schwieriger als die Ausbildung der 10-blättrigen Lotusblume. Die 6-blättrige Lotusblume befindet sich in der Körpermitte. Es muss die vollkommene Beherrschung des ganzen Menschen durch das Selbstbewusstsein angestrebt werden, sodass ihm Leib, Seele und Geist in einer vollkommenen Harmonie sind. Die Verrichtungen des Leibes, die Neigungen und Leidenschaften der Seele, die Gedanken und Ideen des Geistes müssen in einen vollkommenen Einklang miteinander gebracht werden. Der Leib muss so veredelt und geläutert werden, dass seine Organe zu nichts drängen, was nicht im Dienste der Seele und des Geistes geschieht. Die Seele soll durch den Leib nicht zu Begierden und Leidenschaften gedrängt werden, die einem reinen und edlen Denken widersprechen. Der Geist aber soll nicht wie ein Sklavenhalter mit seinen Pflichtgeboten und Gesetzen über die Seele herrschen müssen; sondern diese soll aus eigener Neigung, den Pflichten und Geboten folgen. Nicht wie etwas, dem er sich widerwillig fügt, soll die Pflicht über dem Geheimschüler schweben, sondern wie etwas, das er vollführt, weil er es liebt. Eine freie Seele, die im Gleichgewichte zwischen Sinnlichkeit und Geistigkeit steht. Dahin bringen dass er sich seiner Sinnlichkeit überlassen darf, weil diese so geläutert ist, dass sie die Macht verloren hat, ihn zu sich herabzuziehen. Er soll es nicht mehr nötig haben seine Leidenschaften zu zügeln, weil diese von selbst dem Rechten folgen. Solange der Geistesschüler sich kasteien muss, kann er nicht auf eine gewisse Stufe kommen. Eine Tugend zu der man sich zwingen muss, ist für den Geistesschüler noch wertlos. Der Leib darf keine Entzugserscheinungen oder Leiden haben durch die Vermeidung einer Begierde. In einem solchen Falle kann es durchaus sein, dass man auf die Erreichung eines angestrebten, geistigen Zieles verzichten muss, vielleicht bis zu einer nächsten Inkarnation warten muss. Ein vernünftiger Verzicht ist in einer gewissen Lage eine viel größere Errungenschaft, als das Erstreben einer Sache, die unter gegebenen Verhältnissen eben nicht erreichbar ist. Wer die 6-blättrigen Lotusblume ausgebildet hat, der gelangt zum Verkehr mit Wesen in der höheren Welt, der Seelenwelt. Aber bevor er dazu gelangt, muss der Geistesschüler eben das vollkommene Gleichgewicht zwischen Sinnlichkeit (Leib), Leidenschaft (Seele) und Idee (Geist) erlangt haben. Zur Wahrnehmung höherer Wesen in höheren Welten ist jedoch die Ausbildung noch höherer Organ notwendig. Höhere Wahrnehmungen und Erkenntnisstufen Die Erkenntnis entwickelt sich für den Menschen aus der sinnlichen Wahrnehmung in vier Stufen. Am Anfang steht erstens die materielle, sinnliche Wahrnehmung, diese Wahrnehmung hinterlässt zweitens in uns ein Bild, eine Erinnerungsvorstellung, aus dieser bilden wir uns, drittens einen Begriff der dieses Bild beschreiben kann und in der vierten Stufe bilden wir aus den Bildern und den Begriffen eine Einheit (ein Ganzes). In der ersten Stufen der Erkenntnis nehmen wir die materielle Welt direkt wahr, es ist die materielle Erkenntnis. Kommen wir zur zweiten Stufe der Erkenntnis, nehme wir die Bilder die hinter den materiellen Erscheinungen wirken direkt wahr, diese zweite Stufe ist die imaginative Erkenntnis. Auf der dritten Stufe der höheren Erkenntnisse ist eine Wahrnehmung der Begriffe unmittelbar möglich, diese ist die Stufe der inspirativen Erkenntnis. Auf der vierten Stufe, ist eine unmittelbare Wahrnehmung der Wesenheiten die hinter den Erscheinungen walten möglich. Diese ist die intuitive Erkenntnis (B005, Kap. „Die Stufen der höheren Erkenntnis“). Durch die materielle Erkenntnis nimmt der Mensch über seine Sinne das Mineralreich und seine Gesetze auf. (B026, Vortrag 7.12.1907). Auf der imaginativen Erkenntnisstufe erlangt er die Fähigkeit der Erkenntnis der Bildekräfte des Pflanzlichen. Durch die inspirative Erkenntnis die Gesetze des Tierreiches und durch die intuitive Erkenntnis die Gesetze des Menschenreiches. Um diese Erkenntnisstufe zu erreichen, müssen wir den Erkenntnisstufen entsprechende Stufen des Bewusstseins erreichen. Während der höheren Wahrnehmung lösen sich der Astralleib und das Ich von ihrer Verbundenheit mit dem Ätherleib und physischen Leib. Hierdurch tritt im Normalfall der Schlaf und die Bewusstlosigkeit ein. Wir treten in einen dunklen Abgrund. Erst wenn wir durch unsere gestärkten Seelenkräfte die Konzentriertheit des Astralleibes aufrecht erhalten können bekommen wir ein Bewusstsein der Bilder, Begriffe und Wesen hinter den sinnlichen Erscheinungen. Dieses Bewusstsein unterscheidet sich vom Tagesbewusstsein. In Wachen können wir uns frei und selbstständig auch unwahre Vorstellungen von der Welt bilden. Heute bilden wir anfangs, materialistische Vorstellungen. Diese entsprechen nur teilweise oder nicht den geistigen Wahrheiten der Welt. Sind wir in der geistigen Welt, sind uns unwahre, materialistische Gedanken wertlos. Um die höheren Stufen der Erkenntnis erreichen zu können, müssen wir auch unsere Art wie wir unsere Vorstellungen erringen ändern, unter unsere bewusste Kontrolle bringen. Was in uns an niederen Trieben, an den Ängsten der „Tiere1“ lebt, versucht dies zu verhindern. So werden wir erst wenn wir unsere Schwächen, unsere Tiere besiegt haben, wenn wir uns selbst wie eine neue gereinigte Schale, einen Tempel für den Geist aufrecht erhalten können, bewusst in einer geistigen Welt leben können. Wir erringen, dass was man ein bewusstes Bilderbewusstsein (Geistselbst) nennen kann. Wir sehen den Inhalt der geistigen Welt in imaginativen Bilderwelten und das bei vollem Ichbewusstsein. Steigen wir in unserer Entwicklung zur inspirativen Erkenntnisstufe, erlangen wir ein überpsychisches Bewusstsein, dass Lebensgeist genannt wird und auf der Stufe der intuitiven Erkenntnis, kann der Mensch eine Bewusstseinsstufe erreichen die spirituelles Bewusstsein genannt wird. Imagination Wir gehen von unserer Wahrnehmung der physischen Welt aus. Diese vermittelt Eindrücke auf unsere Sinnesorgane (z. B. Ohren, Augen, ...). Ohne dabei bewusst tätig sein zu müssen, erfahren wir von diesen Sinneseindrücken. Das Auge muss nicht von sich aus die Dinge der Welt ergreifen und ein Bild aufbauen, vielmehr wird ein Bild von der Welt in unserem Auge ohne unser bewusstes Zutun zum Entstehen gebracht. Das unterscheidet die höhere Wahrnehmung von der niederen (sinnlichen). Die höhere Wahrnehmung erreichen wir einerseits nur durch die Ausbildung aktiver Wahrnehmungsorgane (Lotusblumen). Andererseits sind die Sinneseindrücke im Verhältnis zu Wahrnehmungen der höheren Welten gröber und lauter. Die Sinneswahrnehmung tritt uns oft als „laut schreiende“ Sensation entgegen. Die erste Stufe höherer Erkenntnis kann erreicht werden, in dem die Sensation der Sinneswahrnehmung, bewusst zurückgedrängt wird. Hinter jeden physischen Gegenstand wirken geistige Tatsachen. Verschwindet unserer Sinneswahrnehmung der Gegenstand (wir wenden z. B. unseren Blick ab), so bleibt uns ein Erinnerungsbild desselben im Bewusstsein. Hinter dem Gegenstand wirken die bildende Kräfte die wir auf der zweiten Stufe menschlicher Erkenntnisfähigkeit2, der Imagination kennenlernen können. Der heutige Mensch lebt zumeist alleine mit der 1. Stufe der Erkenntnis (der materiellen Erkenntnis). Um die Fähigkeit der Imagination zu erreichen, müssen neue Wahrnehmungsorgane gebildet werden. Wesentlich ist hierbei sowohl das selbstständige Herausbilden als auch die aktive Verwendung durch den Menschen. Nur wer diese Organe selbstständig verwenden kann, wird mit ihnen „sehend“ werden können (siehe Kapitel „Höhere Wahrnehmungsorgane ausbilden, ...“). Durch Konzentration und Meditation wird eine solche Bildung neuer höherer Wahrnehmungsorgane in die Wege geleitet. Eine Meditation löst das Erleben der Seele von den Sinneseindrücken und stärkt die Fähigkeit zum Seelenerleben. Meditationsinhalte die das Seelenleben hinlenken dazu, die hinter dem Sinnlichen wirkenden Kräfte zu erkennen, schaffen auch an der Bildung entsprechender Wahrnehmungsorgane, den Lotusblumen oder Chakren. Sie bilden sich unter der Anwendung entsprechender Meditationen und Aneignung von Eigenschaften und Tugenden wie dies im Kapitel „Höhere Wahrnehmungsorgane ausbilden, ...“, beschrieben ist. Den an sich arbeitenden Menschen, treten dann neue ihnen aus dem Sinnlichen unbekannte Erlebnisse und Wahrnehmungen entgegen. Die Imagination kann auch als die erste Stufe des Hellsehens bezeichnet werden. Der Mensch hatte früher vor dem dunklen Zeitalter ein altes, nicht selbstbewusstes Hellsehen. Dieses erlosch, so können wir heute nur die sinnliche Welt um uns wahrnehmen. Treten wir in ein neues Hellsehen ein so wird uns wieder wahrnehmbar sein wie wahre Schönheit der Welt. Der Mensch wird erst wieder die Schönheit des Kosmos schauen können, wenn er sich durch die Geisteswissenschaft die Fähigkeit der Imagination errungen hat (B042, 28.11.1920). Im Gegensatz zum früheren atavistischen Hellsehen muss das neue Hellsehen eigenständig errungen werden. Hier ist es die Ausbildung des Denkens, das in die imaginative Wahrnehmung führt. Die Kraft des Denkens kann auch als Kraft der Imagination bezeichnet werden. Die „... Kraft, die erwähnt worden ist, stammt aus einer höheren Entwickelung der Denkkraft, jener Kraft, die sonst nur angewendet wird für Gedanken, die mit der äußeren Welt verknüpft sind.“, (B105, 1.5.1913). Das uns durch die sinnliche Welt gegebene Denken, hat zum Inhalt was uns aus der sinnlichen Welt entgegenkommt. Diese Art des Denkens bedient sich der Hilfe des physischen Gehirns. Gedanken bilden sich ab, kommen uns zu Bewusstsein, durch kleine Zerstörungen die sie verursachen im Nervensystem, in den Zellen. Im Schlaf werden diese Zerstörungen wieder regeneriert. Lösen wir unser Denken von rein sinnlichen Vorstellungen hin zu Gedanken die nicht aus der sinnlichen Welt entstammen können, so wird unser Denken leibfrei. Es muss sich nicht mehr des physischen Gehirns bedienen. Ein leibfreies Denken, ein imaginatives Denken, das ohne dem physischen Gehirn vor sich geht, können wir auf diesem Wege erlangen. Durch sinnbildliche Meditationen wie die Rosenkreuzmeditation (siehe „Übungen zur Meditation“) oder wenn wir den Spruch: "Die Weisheit lebt im Licht" (B015, 4.11.1910, Aufz. C, B105, 1.5.1913) meditieren. Diese Idee kann nicht von Sinneseindrücken herrühren. Wenn wir den Gedanken in uns Meditieren, wird dieser soweit zurückgehalten, dass er sich nicht mit dem Gehirn verbindet. Es entstehen keine Abnützungen der Gehirnzellen und es kann keine Ermüdung auftreten. Auch hier ist ein langes Üben notwendig. Es führt zu einer Befreiung der inneren Denkkraft. Wir werden uns dann nicht mehr als abgeschlossenes Wesen erleben, sondern wir fühlen uns dann mit allen, was wir sehen und hören verbunden, wie ein Teil davon. Es gibt dann nur eine äußere Welt für uns und das ist unser eigener Körper. Man kann so wirklich aus sich herauskommen. Können wir in der materiellen Welt nur den Augenblickszustand eines Vorganges beobachten. Wie etwa den Keim einer Pflanze, ihre Blüte, ihr Verwelken und sehen immer den Tod auch als Ende, so enthüllt uns die Imagination das fortdauernde Werden und Vergehen – verwandeln – Werden und Vergehen als einen durchgehenden Verwandlungsvorgang. In der Welt in die wir durch die Imagination blicken können, gibt es keinen Tod, es gibt nur Verwandlung, von dem einen in das Andere. Daher ist auch eine wesentliche Übung für die Erlangung solcher höherer Erkenntnisfähigkeit die Übung an den werdenden und vergehenden Zuständen einer Pflanze (B023, S. 52ff). Durch die Imagination werden wir dann fähig, seelische und geistige Dinge und Vorgänge wahrzunehmen. Es ist aber wichtig, sich frei zu machen von vorgefassten Meinungen und Vorstellung um das Neue das man noch nicht kennt auch offen und frei in sich aufnehmen kann. „Nur wenn man sich von vornherein eine bestimmte Meinung macht, was man eigentlich 'sehen' will, dann wird man dieses Gefühl nicht haben. Dann wird man für nichts halten, was in Wahrheit etwas unermesslich Bedeutungsvolles ist“ (B007, S. 347). Inspiration Durch die Imagination „... nimmt man die Verwandlung eines Vorganges in einen anderen wahr, durch jene (Anm.: Inspiration) lernt man innere Eigenschaften von Wesen kennen, welche sich verwandeln.“, (B007, S. 352). In der Meditation die zu einer Erlangung der Erkenntnisfähigkeit der Inspiration führen, müssen nun die Anknüpfungen zur sinnlichen Welt, wie sie in den Übungen der Imagination noch vorhanden waren immer mehr wegfallen. In der Rosenkreuz Meditation ist der Inhalt, das Kreuz und die Rosen noch der sinnlichen Welt entnommen, ihre Zusammenstellung aber nicht mehr. „Wenn nun der Geistesschüler versucht, aus seinem Bewusstsein das schwarze Kreuz und auch die roten Rosen als Bilder von sinnlich-wirklichen Dingen ganz verschwinden zu lassen und nur in der Seele jene geistige Tätigkeit zu behalten, welche diese Teile zusammengesetzt hat, dann hat er ein Mittel zu einer solchen Meditation, welche ihn nach der Inspiration führt.“ Wir lenken unser Bewusstsein darauf, was wir innerlich getan haben, um das Rosenkreuz hervorzubringen. Das Tun des Hervorbringens ist das Wesentliche. „Dann will ich alles in mir fühlen, was meine Seele getan hat, um das Bild zustande zu bringen, das Bild selber will ich mir aber nicht vorstellen ... Ich will mich also in kein Bild, sondern in meine eigene bilderzeugende Seelentätigkeit versenken.“. (B007, S.360). Man übt also seine geistigen Kräfte, um Vorstellungen und Bilder selbst hervorbringen zu können. Dadurch entstehen Kraftwirkungen und Ströme in den menschlichen Wesensleibern. „Durch diejenigen Übungen, welche zur Erlangung von Inspiration und Intuition unternommen werden, treten im menschlichen Äther- oder Lebensleib besondere Bewegungen, Gestaltungen und Strömungen auf, welche vorher nicht da waren. ... Es wird, ungefähr wie in der Gegend nahe dem physischen Herzen, ein neuer Mittelpunkt im Ätherleib bewusst, der sich zu einem ätherischen Organe gestaltet. Von diesen laufen Bewegungen und Strömungen nach den verschiedensten Gliedern. ... Die wichtigsten Strömungen gehen zu den Lotosblumen. “ (B007, Kap. „Die Erkenntnis der höheren Welten“, S. 369). Diese Strömungen gehen dann von den Lotusblumen in den Umraum des Menschen, je entwickelter der Mensch umso größer ist dieser Umkreis. Nach und nach lernt der Schüler, diese Strömungen zu lenken und zu gebrauchen. Der Ätherleib muss dazu in besonderer Weise ausgebildet werden. „Wenn das geschehen ist, können ungehindert die im Ätherleibe sich vollziehenden Bewegungen und Strömungen sich mit der äußeren seelisch-geistigen Welt berühren und mit ihnen sich verbinden, sodass äußeres geistig-seelisches und inneres Geschehen (dasjenige im menschlichen Ätherleib) ineinanderfließen.“ (B007, S.370). Der Erkenntnisvorgang der Inspiration muss nicht Wahrnehmung und Idee zum Begriff verbinden. Der Begriff ist unmittelbar ohne Nachdenken vorhanden. Diese Form der Erkenntnisfähigkeit muss geübt werden, um die einen unmittelbar aus dem Zusammenfluss des Ätherleibes mit der Umgebung zukommenden Begriffe auch anzunehmen, und nicht durch Nachdenken zu verfälschen. Um die Inspiration zu erlangen, muss nun nicht nur das Denken bewusst erfasst und gestärkt werden, sondern auch und vor allem die Kraft des Fühlens (Kraft der Inspiration). Eine Meditation, deren Inhalt selbst von Gefühl und Empfindung durchdrungen werden sollte ist: "Die Weisheit erstrahlt in dem Licht" (B015, 4.11.1910, Aufz. C, B105, 1.5.1913), wir fühlen uns inspiriert durch das Erstrahlen der Weisheit, wenn wir uns erhoben fühlen, wenn wir innerlich durchglüht sind von diesem Inhalt, wenn wir mit enthusiastischen Gefühlen darin leben, dann haben wir mehr vor der Seele als Meditation in Gedanken. Diese benutzte Kraft der Empfindung verwenden wir sonst für die Sprache. Denn Sprache wird hervorgebracht wenn wir unsere Gedanken mit innerlichen Gefühl, Empfindung gründlich durchdringen. Die „... Kraft, von der wir gesprochen haben, ist nur eine höhere Entwickelung dessen, was im alltäglichen Leben von jedem menschlichen Wesen durch den Körper in der Sprache äußerlich angewandt wird in der Entwickelung des Organes für das Wort.“, ( B105, 1.5.1913). Die Gedanken des inneren Lebens, die von innerlicher Empfindung durchdrungen sind, werden tätig im Gehirn und bilden auf diese Weise das Organ, welches das physische Instrument der Sprache ist. Durch diese Meditation halten wir in unserer Seele die Kraft zurück, die wir im täglichen Leben im Sprechen benutzen. Die Sprache ist die Verkörperung der inneren Seelenkraft, welche die von Gefühl durchdrungenen Gedanken ausdrückt. Intuition Der Begriff der Intuition bezieht sich auf eine höhere Erkenntnis- und Wahrnehmungsart die durch geregelte, ausdauernde und ernst gemeinte Schulung erreicht werden kann. Es ist die Fähigkeit einer menschlichen Individualität sich mit anderen Wesen im Geistigen zu verbinden, verschmelzen um so das andere Wesen erkennen zu können. Keinesfalls ist mit Intuition der in der Umgangssprache verwendete Begriff beliebiger Einfälle von Ideen gemeint. „Intuition ist das im rein Geistigen verlaufende bewusste Erleben eines rein geistigen Inhaltes. Nur durch eine Intuition kann die Wesenheit des Denkens erfasst werden.“ (B027, „IX. Die Idee der Freiheit“). Bei der wahren Intuition, bin ich als Mensch so mit einem anderen Wesen verbunden, dass es in mir denkt. Meine Ideen fließen mir aus der geistigen Welt zu, weil in der Intuition bin ich mit einem geistigen Wesen in solch einer engen Verbindung, das dessen Gedanken in meinem Geiste offenbar werden. Es fließt mir neues, mir zuvor unbekanntes aus der geistigen Welt von einem lebendigen geistigen Wesen zu. Bei voll entwickelter Intuition kann der Mensch das andere Wesen in sich erleben. „Intuition bezeichnet hier eine Erkenntnis von höchster, lichtvollster Klarheit, deren Berechtigung man sich, wenn man sie hat, in vollstem Sinne bewusst ist. ... Ein Geisteswesen durch Intuition erkennen, heißt völlig eins mit ihm geworden sein, sich mit seinem Innern vereinigt haben ... in der Intuition dringt er in die Wesen selbst ein.“ (B007, Kap. „Die Erkenntnis der höheren Welten“, S. 357). „Wenn die Übungen der Intuition gemacht werden, so wirken sie nicht alleine auf den Ätherleib, sondern bis in die übersinnlichen Kräfte des physischen Leibes hinein.“ Dies sind aber nur im Übersinnlichen wahrnehmbare Veränderung. „Nun sind aber die Erfahrungen der Intuition zart, intim und fein; und der physische Menschenleib ist auf der gegenwärtigen Stufe seiner Entwickelung im Verhältnisse zu ihnen grob.“ (beide B007, S.371). Die Wirkungen des physischen Leibes stehen als starke Hemmnis und Hürde vor den Wahrnehmungen der Intuition. Erst durch intensive, ernste und mit allen seelischen Kräften durchgeführte Übungen können diese überwunden werden. Die Meditationsübungen zum Erlangen intuitiver Erkenntnis ist noch einen Schritt weiter, als die der Inspiration. „Die Übungen zur Intuition erfordern, dass der Geistesschüler aus seinem Bewusstsein nicht nur die Bilder verschwinden lässt, welche er sich zum Erlangen der Imagination hingegeben hat, sondern auch das Leben der eigenen Seelentätigkeit, in welche er sich für die Erwerbung der Inspiration versenkt hat. Er soll dann buchstäblich nichts von vorher gekanntem äußeren oder inneren Erleben in seiner Seele haben.“ (B007, Kap. „Die Erkenntnis der höheren Welten“, S. 368). Die Stufe der Intuition ist ein unmittelbares Erkennen der Wesen der geistigen Welt, dazu muss eigene Innere völlig schweigen lernen. „Es ist dieses aber von ganz besonderer Art. Es ist gegenüber allen vorhergehenden Erfahrungen etwas wirklich Neues. Man weiß, wenn man es erlebt: Dies habe ich vorher nicht gekannt. ... die geistige Welt beginnt für die Erkenntnis offen zu liegen in einer Form, die nichts mehr gemein hat mit den Eigenschaften der physisch-sinnlichen Welt.“ (B007, S. 369). Wie die Imagination die Ausbildung des Denken, die volle Kraft und Klarheit des Denkens, die Inspiration die Kraft des Fühlens, so ist die Intuition noch eine Stufe höher, eine Erlangung der Bewusstseinsstufe, die mit dem Wollen zusammenhängt (Spirituelles Bewusstsein). Das Wollen ist im Menschen in einem Tiefschlaf, so ist auch die größte Kraft des Wollens auszubilden wenn diese Stufe der Erkenntnis wirklich erreicht werden will. Der Meditationsspruch: "Die Weisheit der Welt erstrahlet im Lichte" (B015, 4.11.1910, Aufz. C, B105, 1.5.1913), leitet auf diesen Weg zur Intuition. Wir können unser eigenes Wesen mit der ausstrahlenden Kraft des Lichtes verbunden fühlen und können dieses Licht strahlen und vibrieren lassen durch die Welt. Wenn wir unsere Meditation mit der Kraft unseres Willens durchströmen lassen, so halten wir die Kraft zurück, die sonst in die Pulsation des Blutes übergehen würde. Das Leben des inneren Ich kann in das Pulsieren des Blutes übergehen. Diese Kräfte kann man beobachten beim blass werden durch Fürchten und rot werden durch Schämen. Wenn diese Kraft nicht ins Blut geht, sondern in der Seele bleibt, so fängt die Meditation des Willens an. Diese „Kraft ist eine höhere Ausbildung dessen, was sonst in der menschlichen Seele vorhanden ist, um zu veranlassen, dass das Blut schneller oder langsamer pulsiert, um eine größere oder kleinere Blutmenge zum einen oder anderen Organ des Leibes hinzuleiten, mehr nach der Mitte, wenn wir blass werden, mehr nach der Oberfläche, wenn wir erröten, mehr oder weniger nach dem Gehirn und so weiter.“, (B105, 1.5.1913). Während seiner Entwicklung vom Kinde, zum Jugendlichen, zum Erwachsenen wird der Mensch immer erzogen von seiner Umwelt, von seinen Erziehern zu gewissen Verhalten und Gewohnheiten. Wenn sich selbst seine Gewohnheiten (Charaktereigenschaften) ändern und festlegen kann, dann sind das Willensübungen (Willenserkraftungen). Wenn man das, was die Welt normalerweise aus einen macht, selbst macht, dann nehmen die lebendigen Gedanken, in die man sich durch die Meditation und Konzentration hinein gefunden hat, für unser Erleben etwas ganz Besonderes an. Sie werden nämlich immer mehr und mehr zu schmerzhaften Erlebnissen, zu inneren Leiderlebnissen des Seelischen. Und niemand kann im Grunde genommen zu höheren Erkenntnissen kommen, der nicht diese Leid- und Schmerzerlebnisse durchgemacht hat, diese müssen durchgemacht und überwunden werden. Der Mensch konnte in früheren Zeiten die Erde erleben als den Quell von Stärke, „Er fühlte diese Kraft wiederum als die Gabe gütiger göttlichgeistiger Wesenheiten und nannte das Stärke. Der Planet in Stärke durchkraftet mich“ (B042, 28.11.1920), dies ist heute nicht mehr möglich. Durch die Erringung von Fähigkeiten der Intuition, wird der Mensch wieder Erleben können die Stärke die ihm aus dem Irdischen erwächst. Der Mensch muss erst durch die verschiedenen Einweihungsschritte gehen, die ihn näher heranbringen an die geistigen Welten, ihn in größere harmonische Übereinstimmung mit dem Höheren bringen, sich heran entwickeln, sodass er durch die Stufen der Imagination und Inspiration bis zur Intuition gelangt, wobei er unter Verzicht des Eigenen, sich in die Dinge versetzten. Er ist dann in diesen Moment nicht diese eine Individualität Mensch, sondern ist diese Dinge selbst, erfasst die Art und den eigentlichen Name der Dinge. Die Intuition ist es, die ihm das vollständige Wesen, als Idee und Begriff eines Dings, einer Sache, einer Pflanze, eines Tieres, eines Menschen oder eines Vorganges gibt. Er erkennt die Idee, die sich im Geistigen dahinter verbirgt. Vereinfacht gesprochen ist es hinter der Sache die Funktion, die den Begriff bildet, wie bei einem Tisch, dass er in gewisser Höhe etwas trägt, zum Nutzen des Menschen. Bei einem Lebendigen, wie einer Pflanze hat ein solcher Begriff eine viel größere Fülle, dass Leben (Werden und Vergehen) ist Teil des Urgedankens einer Pflanze (Urpflanze). Bei Tieren treten Empfindungen, Erlebnisse dazu. Beim Menschen das jeweilige individuelle Schicksal und das Ich.
Höhere Wahrnehmungen und Erkenntnisstufen Die Erkenntnis entwickelt sich für den Menschen aus der sinnlichen Wahrnehmung in vier Stufen. Am Anfang steht erstens die materielle, sinnliche Wahrnehmung, diese Wahrnehmung hinterlässt zweitens in uns ein Bild, eine Erinnerungsvorstellung, aus dieser bilden wir uns, drittens einen Begriff der dieses Bild beschreiben kann und in der vierten Stufe bilden wir aus den Bildern und den Begriffen eine Einheit (ein Ganzes). In der ersten Stufen der Erkenntnis nehmen wir die materielle Welt direkt wahr, es ist die materielle Erkenntnis. Kommen wir zur zweiten Stufe der Erkenntnis, nehme wir die Bilder die hinter den materiellen Erscheinungen wirken direkt wahr, diese zweite Stufe ist die imaginative Erkenntnis. Auf der dritten Stufe der höheren Erkenntnisse ist eine Wahrnehmung der Begriffe unmittelbar möglich, diese ist die Stufe der inspirativen Erkenntnis. Auf der vierten Stufe, ist eine unmittelbare Wahrnehmung der Wesenheiten die hinter den Erscheinungen walten möglich. Diese ist die intuitive Erkenntnis (B005, Kap. „Die Stufen der höheren Erkenntnis“). Zu dieser Reihe: Erkenntnis höherer Welten/Meditation gehören auch: 1. Einweihungswege: https://www.youtube.com/watch?v=e8MSO9PglT4 2. Meditation: https://www.youtube.com/watch?v=Y9rwzufkT6U 3. Höhere Erkenntnis: Imagination Inspiration Intuition: https://www.youtube.com/watch?v=ceQ2lsq01eE 4. Vorbereitung, Gebet, Konteplation, InnereRuhe: https://www.youtube.com/watch?v=IQ8Vv1mMaRA 5. Sinnliche und höhere Wahrnehmungsorgane; Chakren (Lotusblumen): https://www.youtube.com/watch?v=Yn1qXA3V-ks 6. Nebenübungen: https://www.youtube.com/watch?v=eusOAm60RGc Literaturangaben: GA98 ,Rudolf Steiner,Natur und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1908 GA270/I,Rudolf Steiner,Esoterische Unterweisung für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum, Erster Band,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 GA202,Rudolf Steiner,Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physischen des Menschen,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1920 GA152,Rudolf Steiner,Vorstufen zum Mysterium von Golgatha,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1914 GA152,Rudolf Steiner,Vorstufen zum Mysterium von Golgatha,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1914 GA266/2,Rudolf Steiner,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden II 1910-,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1912 GA10 ,Rudolf Steiner,Wie erlangt man Erkenntnisse höherer Welten,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1904 GA13,Rudolf Steiner,Die Geheimwissenschaft im Umriß,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1910 GA4 ,Rudolf Steiner,Philosophie der Freiheit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1894
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