Schicksalsgesetz und Karma Durch das Ich und den veredelten Teil des Astralleibes lebt der Mensch von einer irdischen Verkörperung zur nächsten. Einem Leben auf der Erde, folgt ein Leben in der geistigen Welt, diesem wieder eine Verkörperung auf der Erde. Der Mensch ist als ein unsterbliches Wesen veranlagt. Der Ort, die Familie, die Kultur, die sozialen Verhältnisse in die wir hineingeboren wurden, sind von unserer ewigen Individualität abhängig. So ist der Mensch ein besonderes individuelles Wesen das sich von einem Leben auf der physischen Erde, zum nächsten in vielen Verkörperungen entwickelt, von einem vorhergehenden niedrigeren zu einem nachfolgenden höheren Zustand. Dieser Verkörperungsrhythmus ist im allgemeinen, im Bereich von mehreren hundert Jahren, die in der geistigen Welt bis zur nächsten Geburt verbracht werden, in besonderen Zeiträumen kann diese Dauer aber auch nur wenige Jahrzehnte betragen (Rudolf Steiner: Zyklen „Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge I-VI“). Der eine kann als ein unglücklicher Zeitgenosse und der andere als scheinbar glücklicher Millionär geboren wird, weil es eben deren beider Eigenschaften und Entwicklungsgang so erfordert. Einmal als Frau, ein andermal als Mann, als Mathematikerin, Künstler, Hausfrau, als Jude, Deutscher oder Araber, wie es den Schicksalsnotwendigkeiten eben entspricht. Und diese unsere Welt ist es nun auch, die verschiedene Körper, Rassen, Kulturen, Besitztümer, Staats- und Religionsangehörigkeiten den Menschenkindern, bei ihrer Geburt zur Verfügung stellen kann, um ihre Eigenheiten und Weltnotwendigkeiten ausleben zu können. Wie weiter oben geschildert nimmt der Mensch in seinem Leben nach dem Tode die Ergebnisse und Erträgnisse seiner Taten mit. Höhere Wesen bilden daraus die Keime für das Schicksal der nächsten Erdenleben. Wir können so verstehen, dass unsere Erlebnisse, Schicksalsschläge von uns selbst verursacht worden sind. Tritt uns ein Unangenehmes, seelisch schmerzvolles Erlebnis entgegen, so können wir unter dem Verständnis wiederholter Erdenleben lernen, unser Schicksal als unser Eigenes höheres Wollen anzunehmen. Wir sind es selbst, die in unseren vorherigen Verkörperungen uns diese Schwierigkeiten und Schicksalsschläge in den Weg gelegt haben. Das Unangenehme hat man sich also selbst verursacht und es ist etwas wie eine Gnade dieses Erlebnis durchleben zu dürfen. Damit eigene Unvollkommenheit überwindend und an anderen begangenes Unrecht ausgleichend. So kann der Mensch in sich die Kraft finden, gegenüber Schicksalsschlägen aufgeschlossen und ausgeglichen sich zu verhalten, denn das was dabei geschieht, ist ein von seinem Selbst gewolltes. Dieses Wissen gibt dem Menschen die Möglichkeit größere geistige und seelische Kräfte zu entwickeln. „Der Mensch hat in seinem vorigen Leben, störende Mächte geschaffen, die sich bei der Rückwärtswanderung nach dem Tode gezeigt haben“ (B007, Seite 118). Der Mensch hat zum Beispiel einem anderen etwas Schmerzhaftes, Schadendes zugefügt. Nun steht diese Tat, als Hindernis vor ihm. Daraus ergibt sich für ihn, als ein Zug des Schicksals, dass er dies an dem Menschen wieder auszugleichen hat. Er fühlt sich hingezogen zu diesem Menschen in diesen oder einem nächsten Leben, um dieses Hindernis seines eigenen Fortkommens ausgleichen zu können. Nun stellen sich dem Menschen wie in einem Vorausbild, all diese Hindernisse seines nächsten Lebens hin, an denen er sieht was er in diesen wird hinwegzuräumen haben, um in seiner Entwickelung vorwärtszukommen. „Die Taten dieses neuen Lebens sind durch jene des Vorigen in einer gewissen Weise verursacht. Diesen gesetzmäßigen Zusammenhang eines früheren Daseins mit einem späteren hat man als das Gesetz des Schicksals anzusehen.“ (B007, Seite119). Wenn einer ein guter Redner war, wird er bei der nächsten Wiedergeburt vermutlich ein schlechter Redner sein. Gute Mathematiker treten in der nächsten Inkarnation als mit keiner mathematischen Begabung ausgestattet auf. Es ist oft möglich, dass man dort wo man keinerlei Talente hat, in der vorhergehenden Inkarnation sehr Begabt war. Aber alles Obige tritt nur wahrscheinlich auf und nicht sicher, weil die Karmazusammenhänge viel komplizierter sind, als der Mensch in seinem Tagesbewusstsein verstehen könnte. Wenn man seine Begabung in der einen Inkarnation, aufgrund frühen Todes nicht vollständig ausleben konnte, so wird man ziemlich gewiss in einer nächsten Inkarnation mit der gleichen solchen starken Begabung ausgestattet sein. Eine Begabung als Mathematiker arbeitet sich z. B. in der nächsten Inkarnation in die innere Organbildung ein. Es werden z. B. die Augen durch das vorhergehende Denken in Formen, besonders ausgebildet. Bei einen guten Architekten können sich zum Beispiel, in der nächsten Inkarnation besonders die Gehörwerkzeuge ausbilden (B056, Seite 65ff). So sehen wir aus heutiger Erkenntnis heraus, den Menschen bestimmt durch das Schicksal wie er hineingeboren wurde in seine Umgebung. Diese Kulturumgebung, die familiär-genetischen Zusammenhänge prägen ihn, sowie seine ewige Individualität aus dieser Grundumgebung herauswächst und sich nach und nach als besondere Persönlichkeit verwirklichen kann. Der Mensch ist eine geistige Wesenheit, die sich auf Erden in einem physischen Leib verkörpern kann. Ist der Mensch nicht auf Erden verkörpert, lebt er mit den zu ihm gehörenden Wesensgliedern in der geistigen Welt. Es gibt also zwei verschiedene Zustände, die sich für ihn abwechseln: das Leben zwischen Geburt und Tod in einem irdischen Körper und das Leben zwischen Tod und nächster Geburt in den geistigen Welten. In zweiterer trägt der Mensch hauptsächlich an sich seinen Astralleib1 und sein Ich. In dieser Zeit bereitet er aufgrund seiner Vorinkarnationen und den Notwendigkeiten der Menschheitsentwicklung heraus, sein nächstes Leben auf der Erde in einer irdisch-physischen Verkörperung vor. Zum Vorteile unserer individuellen Entwicklung können wir hier leichte, glückliche oder auch tragische, leidvolle Schicksalswege für unser nächstes Erdenleben auswählen. Ist uns ein schweres Schicksal vorbestimmt so verlangt es uns auch ein entsprechend starkes Schicksalswollen ab, diesen Weg als Behinderter, Opfer von Gewalttaten, perfider Diktaturen oder ähnliches gehen zu wollen. Menschen die mit einer Einschränkung oder Behinderung leben, habe diese oft von dem Standpunkt eins höheren Ich gewählt, um am eigenen Fortkommen zu arbeiten. Es ist nicht das Hadern mit dem eigenen Schicksal oder das Herabsehen auf Menschen die einen anderen, vielleicht nicht so angenehmen Weg gehen, sondern das verstehen, tragen und anerkennen dieser Schicksalsentscheidungen. Vorstellungen die eine göttlich-moralische Welt kennt, die den Sinn der Menschheitsentwicklung kennt, wird auch die Fehler, Probleme und Katastrophen der heutigen Menschheit sehen. Schwierigkeiten an denen man verzweifeln könnte, im Anblick des göttlichen Ideals. Da kann sich der Mensch verirren und nur noch eine geistige Entwicklung suchen, nichts mehr mit der Erdinkarnation und dieser Welt voll Sünden zu tun haben wollen. Sich dann aber willentlich zu dieser Welt zurückwenden, um die eigene Aufgabe und Entwicklung überhaupt erfüllen zu können. Bedeutet das wahre anerkennen des Schicksals. Ein esoterisch-exoterischen Leben beginnt in dem Verwandeln der gewonnen geistigen Erkenntnisse, in ein möglichst liebevolles moralisches Schaffen für die Mitmenschen. Denn nur das Schaffen von Neuem ist wahres Leben, alles bewahren von bestehenden, festhalten an erreichtem Besitzstand ist doch nur ein Festhalten an dem, was einmal gelebt hat. Das eigene Schicksal und sich selbst besser verstehen, an sich arbeiten, um Schwächen zu überwinden und fehlende Talente und Eigenschaften zu erwerben. Gezielt und willentlich den täglichen Problemen, Ärgernissen und Leiden stellen. Wer die Probleme und Lebensprüfungen als das Unüberwindliche sieht und nicht die Chance, sich daran zu entwickeln, verliert sich im Verzagen. Wer das Gute vom Bösen unterscheiden kann, erlebt sich wie Umgeben vom Bösen und droht in Hoffnungslosigkeit zu versinken. So muss man sich mit aller Gewalt aufrichten dazu immer und überall, an jedem Menschen das Gute, Positive sehen zu wollen. Große Kraft und großer Mut gehören da dazu. Nicht Blindheit für das Schlechte (die Probleme), sondern bewusst objektive Beurteilung seiner Tatsachen, gepaart mit dem kraftvoll, liebevollen Blick für das Gute. So entsteht aus eigener Kraft heraus eine schicksalsbejahende Welt der freudvollen Hoffnung. Der Mensch kann, in unserer jetzigen Situation nur versuchen, die Wirrnisse und Schläge des Schicksals geduldig zu ertragen. Alle Probleme die von den Mitmenschen und ihren Schwächen entstehen zu erdulden. Vor lauter Verzweiflung nicht sich verschließen vor den Problemen, nicht verdrängen, nicht fliehen, bewusst die Schwierigkeiten sehen, fühlen, erleben. Und in hoffnungsvollen Glauben an eine gemeinsame Zukunft so viel Interesse, Zuneigung, Positives, liebevolles als möglich den Mitmenschen zu geben. Bewusst mit den Tatsachen und dem Ernst des eigenen Karma zu leben, heißt sich in Harmonie bringen mit dem eigenen Leben und seinen Schicksalsereignissen. Was uns zustößt und widerfährt ist unser Schicksal, von einem höheren Selbst gewollt. Nehmen wir das was unseren Ärger, Wut, Widerwillen erzeugt als das Wollen unseres eigenen höheren Selbst, auch die Freuden die uns entgegenkommen als etwas das uns aus einem höheren Gesichtspunkt geschenkt wird. Dann werden wir nicht mehr wie ein Spielball des Geschehens im Leben stehen. Sondern alles als eine Gnade und Geschenk ansehen können, dass unsere Entwicklung fördert und uns die Selbsterkenntnis ermöglicht. „Wahr aber ist: Wir tragen unser Schicksal mit unserem eignen Ich heran, und die Impulse bekommen wir nach Maßgabe unserer früheren Inkarnationen ...“, (B173, 3.1.1915). Solange wir in der Gedankenwelt leben die uns durch sinnliche Wahrnehmung zugekommen, sind wir abgeschlossen vom Schicksal und der Realität der geistigen Welt. Diese Gedanken müssen uns ersterben um dann Weltgedanken und Eigenschicksal aufnehmen zu können, denn in allem was uns in unserem Erleben umgibt, sind wir selbst enthalten. „Es ist schwierig, so mit seinem Schicksal zusammenzuwachsen, als uns dagegen zu wehren, aber das, was wir verlieren, wenn unser Gedanke erstirbt, das können wir nur wiedergewinnen, wenn wir auf diese Weise das, was außer uns ist, in uns hereinziehen ... wenn wir unser Karma, unser Schicksal im wahren Sinne erfasst haben. Da wecken wir uns wieder auf.“ (B173, 3.1.1915). Das Schicksal als eine Gnade ansehen; weil man sein Schicksal mit allen Problemen ausleben darf. Wenn das Schicksal diese Gnade nicht mehr gewährt, dann steht man auf eigenen Beinen und muss alles gelernt haben. Dazu bereit sein sich selbst die Schicksalsprüfungen aufzuerlegen, deren man aufgrund der eigenen Unvollkommenheit bedarf. Zum Verständnis des Schicksals, ist es eine Hilfe sich die Verschiedenartigkeit, wie Ursache und Wirkung auf Erden auftreten, zu verdeutlichen. Wir leben auf Erden in vier verschiedenen Reichen: Dem mineralischen Reich, dem pflanzlichen Reich, dem tierischen Reich und dem menschlichen Reich. In diesen sind die Ursachen für bestehende Wirkungen an unterschiedlichen Orten und Zeiten zu suchen. Im mineralischen Reich muss die Ursache im mineralischen Reich in derselben Zeit vorhanden sein, um eine Wirkung eintreten zu lassen. Ist keine Ursache vorhanden, kann es auch keine Wirkung geben. Formt sich ein Metall zu einer neuen Gestalt, so ist unmittelbar eine umformende Ursache (gießen, zerspanen, umformen, schmieden ,..) vorhanden. Im Pflanzenreich liegen die Wirkungen in der ätherischen Welt. Wir haben hier eine Ursache im Übersinnlichen, Außerirdischen und eine Wirkung im Physischen, diese müssen aber zeitgleich auftreten. Soll eine Pflanze wachsen oder verwelken, müssen die Kräfteursachen in diesen Augenblick anwesend sein. Das Tier wiederum bildet sich im Mutterleib aus den Wirkungen der Sternenwelt, aus dem Tierkreis und Planetenzusammenhängen. Es ist die Ursache in vergangenen überphysischen Vorgängen die das Werden des Tieres in seiner Empfindungs- und Beweglichkeitsfähigkeit zu suchen. „Da müssen wir aus dem Raum herauskommen und in die Zeit hineinspazieren.“, (B191, 16.2.1924). Im Menschenreich können wir die Veranlagung des Schicksals durch Ort, Zeit und Menschenumgebung finden, diese haben aber ihre Ursache in der Ausbildung des Schicksals, in der vorgeburtlichen Zeit zwischen Tod und Geburt (siehe Weltenmitternacht). Dieses Schicksal beruht aber auf den Ergebnissen unserer vorherigen Erdinkarnationen. Sodass wir die Ursache für die Wirkungen im Menschenreich im Physischen, aber zeitlich in den Vorinkarnationen suchen müssen. Der Mensch lebt in diesen vier Reichen und wichtig ist es, eben zu lernen die Unterscheidung zwischen Ursachen-Wirkungs-Verhältnissen dieser Reiche: „Mineralreich: Gleichzeitigkeit der Ursachen im Physischen Pflanzenreich: Gleichzeitigkeit der Ursachen im Physischen und Überphysischen Tierreich: vergangene überphysische Ursachen zu gegenwärtigen Wirkungen Menschenreich: vergangene physische Ursachen zu gegenwärtigen Wirkungen im Physischen.“, (B191, 16.2.1924). Was der Mensch als Schicksal erlebt, ist wie eine Rahmenhandlung in der er sich bewegen kann. Man kann darin eine Unfreiheit erkennen, weil das Schicksal oft unerbittlich ist, Schicksalsschläge wie mitleidlos, auf uns zukommen. Aber darin können wir immer auch eine Freiheit des Denkens finden. Und wo wir bis zur Freiheit unseres Denken kommen, dort beginnt auch die Freiheit des Wollens und Handelns innerhalb des Schicksalsrahmens. Was der Mensch im Zusammenhang mit seiner von Gott gewollten Entwicklung bisher erreicht hat, und sein Verhältnis zu seinen Mitmenschen in den Vorverkörperungen, wird von den höchsten Geisteswesen für sein weiteres Schicksal herangezogen. Was wir an guten und bösen unseren Mitmenschen getan, wo diese uns befördert oder wir sie, wo wir ihnen oder sie uns Leid zugefügt, wo wir oder sie Liebe haben walten lassen. Das wird in der einen oder anderen Weise, zu Begegnungen mit ihnen in diesen oder in den nächsten Leben auf Erden führen. Um dieses Verhältnis eben voranzutreiben, im fördernden Sinne oder auszugleichen was an Irrtum und Bösen geschehen. Wäre der Mensch ohne Sünde, ohne Sonderung von Gott, gebe es keine Widersacherwirkung, luziferischer und ahrimanischer Geister, dann würde der Mensch seine gottgewollte Entwicklung in ungehemmter Verbindung mit den guten göttlichen Wesen gehen. Die durch die Sonderung eingetretene Freiheit führt zur Sünde, zum Irrtum und zum Bösen. Um dies auszugleichen wurden dem Menschen das Karma geschenkt. Um die Sonderung zu überwinden und wieder zu den guten göttlichen Wesen zu finden. (B037, 22.3.1909). So ist das was wir im Menschenreich als Ursache-Wirkung des Karma erleben, bewirkt von den höchsten Engel-Hierarchien: Den Thronen, Cherubim und Seraphim. Es ist das was unserm Ich in seiner Entwicklung als Erlebnisse und Ereignisse entgegenkommt. Was wir anderen Menschen schlechtes getan haben, schädigt unser Wesen. „... dadurch, dass Sie einem Menschen irgendetwas Böses zugefügt haben. Das nimmt etwas weg von Ihrem Menschenwert, das macht Sie seelisch verkrüppelt.“, (B191, 23.2.1924). Das muss durch neues Schicksal ausgeglichen werden. „Dazu sind diejenigen Wesenheiten notwendig, die moralische Taten in Welttaten umwandeln, metamorphosieren. Das sind die Wesenheiten der ersten Hierarchie, Seraphim, Cherubim, Throne.“, (B191, 17.2.1924). Mit unserem Astralleib sind wir Teil der Wirkungen, die uns von dem jeweiligen Ort der Erde an Astralen gegeben sind und dieses Astrale lässt unsere Sympathien und Antipathien entstehen. „... so hängen die Sympathien und Antipathien, die wir als Menschen innerhalb des Erdendaseins entwickeln, und die wir uns mitbringen aus dem vorirdischen Dasein, ab von dem, was sozusagen die Tieratmosphäre ausmacht ... was tragen wir als Menschen denn in uns, was in unserem eigenen Inneren den mannigfaltigen Tiergestalten entspricht, die draußen sind? Hundert-, tausendfach sind diese Tiergestalten! Hundert-, tausendfach sind die Gestaltungen unserer Sympathien und Antipathien, nur bleibt das meiste davon im Unbewussten oder Unterbewussten.“, (B191, 17.2.1924). Was wir als vererbt bezeichnen, wie wir uns zur Welt stellen hängt in vielerlei Hinsicht von unseren Sympathien und Antipathien ab und diese kommen nicht aus der genetischen Vererbung oder dem kulturellen Umfeld, sondern aus dem wie wir in Tierreich drinnen stehen. Und dort leben wir in einem Abbild dessen was die zweite Hierarchie, die der Exusiai, Dynamis und Kyriotetes ist. „Dasjenige, was irdisches Abbild ist der hohen, herrlichen Gestaltungen dieser zweiten Hierarchie, das lebt im Tierreich. Das aber, was diese Wesenheiten, wenn wir mit ihnen verkehren zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, in uns verpflanzen, das lebt in dem, was wir als die uns eingeborenen Sympathien und Antipathien aus der geistigen Welt mit hineintragen in die physische Welt.“, (B191, 17.2.1924). Mit unserm Ätherleib leben wir im Pflanzenreich, der Ätherleib, die Wirkung der Bildekräfte hat Einfluss auf unser Innenleben, auf unser eigens inneres Wohl- oder Unwohlbehagen hinsichtlich der leiblichen Gestaltung. Hier erleben wir das, was uns schicksalsgemäß von der dritten Hierarchie zukommt. „Und je nachdem wir diese Beziehungen und Verhältnisse zu diesen Wesenheiten der dritten Hierarchie entwickeln, gestaltet sich unser inneres, ich möchte sagen, unser Wesenheitskarma, dasjenige Karma, welches abhängt davon, wie unser Ätherleib unsere Säfte zusammensetzt, wie er uns groß oder klein werden lässt uns so weiter.“, (B191, 17.2.1924). Und wir leben mit unserem physischen Leib in dem Mineralreich und in der spüren wir eigentlich keine Abhängigkeit. „Der Mensch ist also im großen unabhängig von dem, was die umliegende mineralische Welt ist. Er nimmt aus der mineralischen Welt nur das in sich auf, was einen unmittelbaren Einfluss auf sein Wesen nicht hat. Er bewegt sich frei und unabhängig in der mineralischen Welt.“, (B191, 17.2.1924). Archai, Archangeloi, Angeloi 1. Bestandstück des Karmas: Wohlbefinden, Wohlbehagen, Missbehagen. Dynamis, Exusiai, Kyriotetes 2. Bestandstück des Karmas: Sympathien, Antipathien. Seraphim, Cherubim, Throne 3. Bestandstück des Karmas: Ereignisse, Erlebnisse. Tabelle 2.: Wie der Mensch in seiner Erdenverkörperung schicksalsauswirkend eingebunden ist, in die Reiche der Pflanzen, Tiere und Menschen, wie die Umgebung auf seinen Ätherleib, Astralleib und sein Ich wirken in der Verbindung mit den Reichen der Engel-Hierarchien (B191, S.44). Was die Wesen der Hierarchien für unser Erdenleben als Schicksal ausarbeiten, beruht auf unserer eigenen Entwicklung, auf unseren vergangenen Taten, aber auch auf dem was uns in Zukunft zukommen soll. So ist unser Schicksal auf Erden vor allem eines: Es ist unser Wesen, das sind wir. „Denn wir sind eigentlich unser Karma selber. Das, was da herüberkommt aus früheren Erdenleben, das sind wir eigentlich selber,...“, (B191, 23.2.1924). Es hat für uns also keinen Sinn unzufrieden zu sein mit unseren leiblichen Ausprägungen, mit unserer irdischen und menschlichen Umgebung. Denn all das sind wir selbst, dass was wir für unsere Entwicklung brauchen. Wir werden uns dann erst richtig selbst kennenlernen. Wenn wir unser Karma so auffassen, dass alles was uns an Gutem und Schlechten entgegenkommt, von uns selbst verursacht ist. Sind wir in unserem physischen Leib verkörpert, erleben wir unser Ich-Bewusstsein durch dessen Spiegelfunktion. Wir erleben uns selbst, aber nicht die Auswirkungen unserer Gedanken und Taten auf unsere Mitmenschen. Gehen wir den Weg einer höheren Geistesentwicklung oder sind wir im Leben zwischen Tod und nächster Geburt, so hört diese Wirkung des physischen Leibes auf. Wir erleben dann unser Ich in unserem Umkreis, unsere Gedanken über unsere Mitmenschen, unsere Taten an unseren Mitmenschen erleben wir in ihrer Wirkung auf diese. „Und man hat eigentlich wie in einem mächtigen, ausgebreiteten Spiegelungsapparat seine vorigen Erdenleben, namentlich das letzte, aus den Seelen, mit denen man zusammen war, gespiegelt vor sich. ... Man lebt in all den Seelen mit den Spiegelungen seiner Taten auf, mit denen man im Erdenleben zusammen war. Auf der Erde war das Ich als ein Punkt gewissermaßen. Hier zwischen dem Tode und einer neuen Geburt spiegelt es sich überall aus dem Umkreis.“, (B191, 24.2.1924). Dieses Erleben des eigenen Ich an der Wirkung, die wir an unseren Mitmenschen hervorgebracht haben, hilft uns dann, einen neuen Astralleib für die nächste Geburt aufzubauen. „Und es kommt eine Zeit im letzten Drittel zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, da bilden wir uns aus diesen Spiegelbildern unseren astralischen Leib.“, (B191, 24.2.1924). Der Mensch lebt auf Erden zusammen mit anderen Menschen, mit diesen verbindet ihn sein Schicksal, im Leben zwischen Tod und nächster Geburt lebt er in beschriebener Weise wieder mit diesen Menschen, so bilden sich lose karmische Menschengruppen, die mehr oder weniger wechselnd auf Erden leben. „Wenn Sie in einem Erdenleben mit gewissen Menschen zusammen sind, so waren Sie auch in einem früheren Erdenleben — wenigstens im allgemeinen ...“, (B191, 24.2.1924). Wenn sich der neue Astralleib bildet aus den Gedanken, Worten und Taten die wir in den Vorleben den Mitmenschen getan haben, so kann verfolgt werden wie Liebe oder Hass sich verwandeln zu Fähigkeiten oder Unfähigkeiten im nächsten Leben. „Und indem der Mensch sich seinen astralischen Leib daraus bildet, mit dem er herunterkommt zur Erde, wandelt sich die Liebe des vorigen Erdenlebens, die von dem Menschen ausgeströmt ist, zurückkommend von anderen Menschen, in Freude.“, und diese zurückkommende Freude verwandelt sich im darauf folgenden Leben „... zur Grundlage, zum Impuls des leichten Verstehens von Menschen und Welt. Es wird zur Grundlage derjenigen Seelenverfassung, die uns trägt dadurch, dass wir die Welt verstehen.“, (B191, 24.2.1924). So sind Taten der Liebe oder das Hasses physische Ursachen in zeitlich vergangenen Vorleben, die ihre Wirkung in den folgenden Leben haben, so wird aus: „Liebe – Freude – offenes Herz. Antipathie oder Hass – Leid – Torheit.“, (B191, 24.2.1924). „Richten wir aber den Blick hinauf in die geistigen Welten, dann sehen wir, wie dasjenige, was einstmals Erdentaten der Menschen war, nachdem es durch Angeloi, Archangeloi, Archai, Exusiai, Dynamis, Kyriotetes durchgegangen ist, aufgenommen wird, sich oben als Himmelstaten verbreitet bei Thronen, Cherubim, Seraphim (es wird an die Tafel geschrieben): Tafel 3 1. Es empfangen Angeloi, Archangeloi, Archai im Ätherweben das Schicksalsnetz des Menschen. 2. Es verwesen in Exusiai, Dynamis, Kyriotetes im Astralempfinden des Kosmos die gerechten Folgen des Erdenlebens des Menschen. 3. Es auferstehen in Thronen, Cherubim, Seraphim als deren Tatenwesen die gerechten Ausgestaltungen des Erdenlebens des Menschen. Das, meine lieben Freunde, ist insbesondere in der Gegenwart eine bedeutsame, eine unendlich bedeutsame und eine unendlich erhabene Tatsachenreihe.“, (B201, 4.7.1924). Erst wenn man die ewige Individualität in jedem wirklichen Menschen sieht und entsprechend die wirtschaftlichen, rechtlichen, geistigen Bedingungen schafft, mittels der jeder Mensch auf Erden ein würdiges und menschengerechtes Leben auf Erde leben darf (und auch der jeweilige Mitmensch). Erst dann können wir von einer höher entwickelten menschlichen Gesellschaft sprechen. „Für eine geisteswissenschaftliche Astrologie und eine geisteswissenschaftliche Schule, wie die Waldorfpädagogik werden solche Erkenntnis, für die Zukunft hilfreich sein den Menschen zu helfen ihre seelischen Mängel und derer vorgeburtlichen Ursachen zu finden. Daraus ergeben sich dann Wege der Heilung. „... instinktgeschulte Erzieher, die oftmals so etwas aus ihrem Instinkte heraus tun, die schlecht veranlagte Kinder dazu bringen, lieben zu können, und sie dadurch zu auffassungsfähigeren Menschenwesen allmählich heranerziehen. Diese Dinge, sie machen eigentlich erst die Einsicht in karmische Zusammenhänge zu einem Lebensdienlichen.“, (B191, 24.2.1924). In einer Zusammenfassung aus dem Vortrag Rudolf Steiners vom 20.2.1912 in Stuttgart (B056, 20.2.1912) wird ausführlicher ein Weg geschildert, wie man sich bei freier kraftvoller innerer Tätigkeit eine Vorstellung bilden kann von seinen früheren Verkörperungen: Man kommt zu einer bestimmten Anschauung dadurch, dass man innerliche Dinge ausführt die keineswegs leicht sind, welche schwierig sind, die aber immerhin ausgeführt werden können. Sie stehen im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo jeder nur sich selbst als absolut richtig finden will. 1. Gewöhnliche Art von Selbsterkenntnis üben, die Art indem man auf sein Leben zurückblickt: Was bin ich den überhaupt für ein Mensch gewesen: Ein Mensch mit starker Neigung zum Nachdenken, einem innerlich nachsinnenden Wesen oder stets mehr die Sensationen der Außenwelt geliebt. Hat mir dieses oder jenes im Leben gefallen oder nicht gefallen. Wollte ich in der Schule gerne lesen aber nicht gerne rechnen. Gerne andere Kinder geschlagen, aber nicht gerne schlagen hat lassen. Was ist mir leicht, was ist mir schwierig geworden. Was hat mich so getroffen, dass ich gerne entfliehen wollte. Was hat mich so getroffen, dass ich gesagt habe, das ist mir recht. 2. Wozu war man veranlagt in: Intellektueller Weise, in derjenigen Weise die auf die Gemütsstimmung bezüglich ist, in derjenigen Weise die auf die Willensimpulse bezüglich ist. 3. Vor allem alles was man nicht gerne gewollt hat. (z. B. man wollte gerne Dichter werden, wurde aber zum Handwerker gezwungen), was gerne hat werden wollen, was man aber gegen seinen Willen nicht geworden ist. 4. Was einem gepasst hat im Jugendleben und was einem nie zu Teil geworden ist. 5. Was man im Jugendleben so recht entfliehen wollte. 6. Ein Bild derjenigen Dinge in seinem Leben, die einem so recht am wenigsten gefallen haben. Einleben in die Vorstellung, das man alles nicht gewollt und gewünscht hat, nun energisch zu wollen und wünschen. 7. Wie wärst du, wenn du lebendig, heftig alles das gewünscht hättest, was du nicht gewünscht hättest (Dabei ausschalten, was einen zu überwinden gelungen ist). 8. Im Gedanken ein Wesen schaffen, von dem man die Vorstellung haben kann, dass man es bisher nicht gewesen ist und dann stellt man sich vor, dass nun gerade dieses Wesen mit aller Vehemenz, Intensität gewesen wäre. 9. Es zeigt einem etwas, was man in dieser Inkarnation nicht ist, was man aber hereingebracht hat in die gegenwärtige Inkarnation. Sein tieferes Wesen wird einem Aufgehen, an diesem Bilde. 10. So schwer einen dieses Gegenbild auch geworden ist, man fühlt doch, dass man etwas damit zu tun hat. Nicht mit diesem Leben aber es bildet sich die Gewissheit heraus, dass es mit einem früheren Leben zu tun hat. 11. Wenn wir die aller stumpfsinnigsten Seiten unseres Wesens entdecken, dann können sie uns mit größter Wahrscheinlichkeit zu dem führen, worin wir in der vorhergehenden Inkarnation am allermeisten geglänzt haben. 12. Wenn Einer viele Sprachen kann, so kann sich dies in der nächsten Inkarnation in einer mehr unbefangenen Beurteilung seiner Mitmenschen auswirken. 13. Wenn man sich dieses Bild vor die Seele gemalt hat, dann kann man auch abschätzen wie sehr dieses Bild verblasst ist. Man bekommt das Gefühl oder den Eindruck, dass so oder so viel Personen zwischen einem und dem Bild stehen. Man bekommt z. B. den Eindruck, es stünden 12 Personen dazwischen, so muss man diese Zahl durch 3 dividieren und bekommt die Zahl der Jahrhunderte, die die letzte Inkarnation zurückliegt. 14. Man muss dies öfter durchführen und recht lebendig vorstellen, sodass man sich geradezu in einen Menschen imaginiert, der das gewollt hätte, was wir nicht gewollt haben. Je öfter man es wiederholt, desto klarer wird die Vorstellung. 15. Es wird hier eine Art von Erinnerungsvermögen ausgebildet, das man dem gewöhnlichen Erinnerungsvermögen gegenüber mit einem anderen Namen bezeichnen muss (Das gewöhnliche Erinnerungsvermögen ist die Vorstellungserinnerung). Dies ist eine Art von Gefühls- und Empfindungserinnerung. 16. Einen Hilfsgedanken formen, dass es einen fiktiven Menschen gibt, der für alle Zufälligkeiten die einem Geschehen verantwortlich ist (z. B. der den Blumenstock hinunter wirft, der einen trifft), mit diesem Hilfsgedanken kann es mehr und mehr gelingen seine eigene Wesenheit, die diese Inkarnation vorbereitet hat zu erkennen. 17. Ein Gescheiterer in uns führt uns zu Schmerz und Leid, weil wir dadurch etwas abstreifen (lernen) können. Hinter der äußeren lebt eine innere höhere Individualität. (Zusammenfassung aus: B056, 20.2.1912)
Schicksalsgesetz und Karma Durch das Ich und den veredelten Teil des Astralleibes lebt der Mensch von einer irdischen Verkörperung zur nächsten. Einem Leben auf der Erde, folgt ein Leben in der geistigen Welt, diesem wieder eine Verkörperung auf der Erde. Der Mensch ist als ein unsterbliches Wesen veranlagt. Der Ort, die Familie, die Kultur, die sozialen Verhältnisse in die wir hineingeboren wurden, sind von unserer ewigen Individualität abhängig. So ist der Mensch ein besonderes individuelles Wesen das sich von einem Leben auf der physischen Erde, zum nächsten in vielen Verkörperungen entwickelt, von einem vorhergehenden niedrigeren zu einem nachfolgenden höheren Zustand. Dieser Verkörperungsrhythmus ist im allgemeinen, im Bereich von mehreren hundert Jahren, die in der geistigen Welt bis zur nächsten Geburt verbracht werden, in besonderen Zeiträumen kann diese Dauer aber auch nur wenige Jahrzehnte betragen (Rudolf Steiner: Zyklen „Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge I-VI“). Literaturangaben: GA 235 - GA240, Rudolf Steiner, Esoterische Betrachtung karmischer Zusammenhänge. Band I bid VI GA13, Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, 1910 GA135, Rudolf Steiner, Wiederverkörperung und Karma, 1912 GA275, Rudolf Steiner, Kunst im Lichte der Mysterienweisheit, 1915 GA107, Rudolf Steiner, Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, 1988 GA135 , Rudolf Steiner, Wiederverkörperung und Karma, 1912
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