Die Ich wollende Menschheit „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen, Wenn die so singen oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt ins freie Leben, Und in die Welt wird zurück begeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu echter Klarheit werden gatten, Und man in Märchen und Gedichten Erkennt die ewigen Weltgeschichten, Dann fliegt vor einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort.“ Novalis Der Mensch als Teil der Welt, ein Mikrokosmos im Makrokosmos. Ein Geisteswesen, eine Seele im physischen Leib. Teil einer berechtigten Welt- und Menschenentwicklung. Heute ist es unsere Herausforderung uns als Geisteswesen zu begreifen, dass seinen Ausdruck findet im physischen Leib. Es unsere Verantwortung ist, die Welt und die Entwicklung so weit zu begreifen, dass wir uns und unseren Weg darin verstehen. In jeden Augenblick unseren berechtigten Entwicklungsweg zu finden. Zu verstehen und anzuerkennen, die Welt besteht aus Guten und aus Bösen. Den berechtigten Weg zu finden, dessen was höhere gute Geisteswesen als Entwicklung uns geben können und wollen. Gleichzeitig bewusst zu sein der möglichen Abirrungen vom Weg. Durch das Luziferische und Ahrimanische. Wir den Christus suchen, uns bemühen, eine Verbindung zu suchen mit dem Christus. Ein Christus Nachfolger zu werden im Geistessuchen und Geistesstreben. Das Böse ist heute in der Welt tätig, sichtbar, fast übermächtig. Das Erkennen, anerkennen. Mit dem Dasein und der Möglichkeit des Bösen leben. Im ständigen Gleichgewicht suchen und halten eines guten, berechtigten Weges. Das zeigt uns die Darstellung vom Ahriman, Christus und Luzifer (siehe obige Abbildung). Wollen wir Gemeinschaften begründen, so kann es nicht sein eine Reine, Lichte, Gute, Fehlerlose entwickeln zu wollen, die von der Erde luziferisch wegführt, nicht eine Utopische, Irdische, Vollautomatisierte, Leblose „Idealgesellschaft“ zu suchen, ein eher ahrimanisches Reich. Sondern das Böse auf dem Weg immer mit berücksichtigend und umwandeln wollend, den christlichen Weg immer aufs Neue anstreben zu wollen. Im heute, hier und jetzt sein, den Moment leben, voll Ich-bewusst mit allen Sinnen, Fühlen, Wollen und Denken in der Gegenwart anwesend sein. Nicht luziferisch im wonnigen Vergangenen individualitätslosen Himmelshöhen, nicht ahrimanisch Fähigkeiten und Zukünftiges haben wollen, was man noch nicht besitzt oder kann. Nicht hoffen, morgen wird es sich schon irgendwie selbst lösen, nicht antriebslos mit dem Bestehenden zufrieden sein. Das Heute, die gegenwärtigen Möglichkeiten erkennen und danach handeln. Das rechte Maß finden zwischen Erkennen der Unzulänglichkeit der bestehenden Situation, aber dem Willen nach vorhandenen Kräften und Fähigkeiten es zu verbessern. Die gegenwärtigen Zustände als bestehendes Schicksal anerkennen. Das eigene Schicksal erkennen, anerkennen und nicht ablehnen. Aber auch jederzeit das Neue, Zukünftige aufnehmen, ergreifen und erringen wollen. Jeder Mensch und sein Streben, ist für das Gesamte, an der Stelle an der er tätig ist, an der er lebt, wichtig für die Menschheit. Selbst die kleinste und unbedeutendste Arbeit kann und ist oft von größter Bedeutung. Es zählen nicht die materiellen Ziele von Geld, Macht, Erfolg, sondern die menschlich, moralischen Erfolge, die man für das geistige und seelische im Menschen setzen kann. Selbst der Misserfolg kann seine gute und heilsame Wirkung haben. Etwas verstehen, etwas verbessern kann man nur, wenn man dafür Interesse zeigt. Nur mit Interesse an einem Ding oder einer Sache, kann der Mensch sich dieser widmen, sich die Ideen dieser Sache verinnerlichen und sich innerlich damit verbinden. Verbindet man sich mit etwas, so kann man auch sein Interesse daran steigern, gesteigertes Interesse, besonderes Interesse an einem Ding oder einem Wesen wird als Liebe bezeichnet. Durch die Liebe erst kann das Ich sich vollständig mit dem anderen verbinden. Die Liebe verbindet uns, die Liebe ist in hoher Form das Einssein von Wesen. Wir erleben den anderen mit, wir freuen und leiden mit, durch Mitleid wissend. Was mit dem Interesse beginnt: Wer bist Du? Was brauchst Du? Was sind Deine Talente und Tugenden? Führt zu einer Gemeinschaft, die die Ich Entwickelung der Menschen will. Die sich fragt: Wer sind wir? Was werden wir tun wollen? Was brauchst Du? Was können wir? Wohin wollen wir? Der Mensch ist kein standardisiertes Einfaltswesen, sondern alle Menschen sind aus Gott geworden und von Gott geschaffen, aber jeder Mensch ist eine Individualität mit einem eigenen besonderen Schicksal. Zusammen sind wir die Menschheit. Die Mitmenschen in ihrem Eigensein, das uns erscheint wie ein Anderssein, anerkennen ihre Schwächen, zu sehen und ihnen zu helfen, diese zu tragen und in Tugenden zu verwandeln. Aber auch seine Stärken zu erkennen und diese gemeinsam zur Entfaltung zu bringen. Immer die Gesprächsfähigkeit erhalten. Der Makrokosmos ist dreigliedrig, der Mensch ist ein dreigliedriges Wesen, so auch die Menschengesellschaft in drei Gliedern gestaltet ist. So sollte für die irdische Welt gelten: a. Freiheit im Geistesleben, das Ich des sozialen Organismus und Wesens. b. Gleichheit vor dem Gesetz, die Seele des sozialen Organismus und Wesens. c. Brüderlichkeit im Zwischenmenschlichen Handeln, der Leib des sozialen Organismus und Wesens. In allen Dingen offenbaren sich dahinter befindliche geistige Wesenheiten und Vorgänge. Die physischen Offenbarungen sind nur eine Illusion, gegen die wahren geistigen Gegebenheiten. So ist der Mensch fortlaufend von den mannigfaltigsten Gegenständen, Gebäuden und Naturdingen umgeben. In allen diesem offenbaren sich ihm geheime Wesenheiten. Durch die Ausbildung seiner höheren Sinnesorgane kann der Mensch diese Wesen wahrnehmen. Verschiedensten Wesenheiten, Gute auf den Menschen auf fördernd wirkenden Wesenheiten und solche die auf ihn dämpfend, störend, zerstörend wirken. Der Mensch ist umgeben von den verschiedensten geistigen Wirkungen die auf ihn einströmen. Die Umgebung wirkt fördernd oder kann auch dämpfend, behindernd auf ihn wirken. Wir können lernen je nach Art, Beschaffenheit, Harmonie und Schönheit eines Objektes, das Fördernde oder Hemmende zu erkennen. Wir müssen uns heute bewusst werden, dass wir auch in einer geistigen Welt leben. Was als Problem, Herausforderung auf uns zukommt, ist nicht physisches Problem. Ist nicht Problem der anderen. Es zeigt uns das eigene Sein, an dem zu arbeiten unsere Aufgabe ist. Welt ist Geist, wo wir die Welt als Geist erfassen, da werden wir auch aus dem Geistigen heraus, Welt in besseres verwandelnd Wirken können. Die Menschheitsprobleme werden nicht durch äußere Maßregeln, sondern durch christliches Verwandeln des seelischen Inneren der Menschen gelöst werden. So suche, immer das Bestehende in Positives, Konstruktives und Schönes zu verwandeln. Wende und spreche nicht negativ & destruktiv. Schädige niemals jemanden wissentlich. Erledige Deine Aufgabe korrekt, mit aller Kraft und Freude zum Vorteil Deiner Umwelt. Der Mensch ist ein Mikrokosmos, in dem sich der Makrokosmos abbildet. Was die Wesen der Sonne, Erde, Mond, Planeten und Fixsterne im Kosmos sind, das hat seine Entsprechung im Menschen. Nur wenn wir die Welt und den Menschen als Geisteswesen auffassen können, dann kann es auch gelingen soziale Zusammenhänge zu bilden, die fruchtbar sind. Der Mensch kann aus der Erkenntnis von Mikrokosmos (Mensch) und Makrokosmos (Welt) zwischen Organismen bilden; Gemeinschaften, Unternehmungen bis hin zu Staaten, die denselben Weltgesetzen entsprechen. Wie der Mensch einen dreigliedrigen Aufbau hat, so auch jeder gesunde Organismus. Aber nicht nur die Gliederung, auch die Verbundenheit mit physischer und geistiger Welt sollte bei solchen Organismen an der Menschenerkenntnis orientiert sein. Heute ist die Zeit des Wiedererscheinens des Christus im Ätherischen und damit verbunden, aus der Geisteswissenschaft heraus, ein neues Christusverständnis zu entwickeln. Von unserem Verhältnis zu diesen hängt unendlich viel ab. Geisteswissenschaft, die uns Welt und Mensch besser verstehen lässt und uns zur wahren Christuserkenntnis und Welterkennen führen kann und wir so in eine bewusste Verbindung zur geistigen Welt kommen können. Denn fruchtbare Zukunftsimpulse können wir nur finden, in dem wir Moralimpulse aus der geistigen Welt aufnehmen können. Aber dann auch die moralische Technik, die jeweils notwendigen irdischen Fähigkeiten besitzen, diese Moralimpulse zur gedeihlichen Wirksamkeit für die Mitmenschen zu bringen. Viel hängt also davon ab, dass wir uns eine wahre Vorstellung von der Welt machen. Wer aus einem mechanistisch-materialistischen Weltbild heraus, den menschlichen Leib so denkt, als ob das Herz eine Pumpe wäre, der kann sich auch keine rechte Vorstellung von einem sozialen Organismus machen. Die Organe verlangen nach der Menge Blut, das sie benötigen und das Herz pumpt nicht das Blut, das Herz regelt und verteilt es rhythmisch, in einem ausgewogenen Gleichgewicht für den ganzen Körper. Das ist auch ein Grundsatz für jeden sozialen Organismus, die Organe wissen, selbst was sie nötig haben und die Sonne, das Herz, die Christuskraft verteilt das Notwendige in der Anschauung des Ganzen. Das Herz als der Ort der Ätherisierung des Blutes (siehe Kapitel II). Wo sich der Stoff des Blutes sich auflöst, zu ätherischer Substanz „das menschliche Blut, das eine physische Substanz, ein Stoff ist, sich fortwährend auflöst in ätherische Substanz, sodass in der Gegend des Herzens ein fortwährender Übergang des Blutes in feine ätherische Substanz stattfindet.“, (B001, 1.10.1911) und so moralisch-ästhetische Impulse in uns einströmen können. Der Mensch hat sein Herz, das diese Verbundenheit mit dem Christusimpuls erreichen kann und dann strömen moralische Intuition, moralisch-ästhetische Impulse in uns ein. Der Makrokosmos hat als etwas dem Herz entsprechenden die Sonne und so sollten auch soziale Organismen eine Gestalt, Organe, Blutbahnen, Glieder haben die der Makro- und Mikrokosmosischen Gestaltung entsprechen. Ein jeder sozialer Organismus braucht sein Herz das in Christusverbundenheit den Weg zur geistigen Welt eröffnet. „Im Grund genommen ist das menschliche Leben nur dadurch gerechtfertigt, dass wir unsere Gedanken in den Dienst des Guten und Schönen stellen und unser intellektuelles Wirken durchströmt sein Lassen von dem wahren, echten Herzblut des göttlich-geistigen Lebens, durchströmt sein Lassen von moralischen Impulsen.“, (B001, 1.10.1911). Also eine Art von kosmischem Design für soziale Organisationen zu finden. In der Anschauung des Vaters: Was uns zu dem gemacht hat, was wir sind; des Sohnes: Was wir selber daraus machen; des Geistes: Wo es hingehen will. Unter vollständige Anerkennung des Gegenwärtigen und einer Bejahung der Eigenart jedes Menschen. Moralische Impulse so verwirklichen, dass sie dem Schicksalswollen der Mitmenschen entsprechen. Unsere Gedanken sind Tatsachen, die Wirkungen erzeugen und unsere Tat gestalten eine zukünftige Welt. Es gibt das Böse, dieses ist zu beachten, nicht ablehnen, leugnen oder wegweisen, sondern erkennen und versuchen es in ein Gutes zu verwandeln. Immer mehr geht die Menschheit in die Selbstverantwortung. Gleichzeitig werden wir immer mehr in Lebenssítuationen kommen, wo der eine Mensch, die eine Menschengruppe nicht ohne der Hilfe des oder der anderen wird weiterkommen können. Es gibt Hürden, die kann der eine Mensch allein nicht überwinden, der Mitmensch sieht dies, hilft ihm, gemeinsam kommen sie weiter. „Du Arger fühlst Du nur die Leiden Anderer, fühle nun auch die meinen.“ (B149, 1.12.1918). Alles uns Umgebende auch alle Materie ist Ausdruck des Geistigen, es ist Geist, wenn auch in einem anderen Zustand. Alles was der Mensch schafft, Kunstwerke, Waren, Gebäude, Organisationen sind auch Ausdruck eines Geistigen. Geistige Wesen wirken durch unsere Werke. Der einen oder anderen Qualität von geistigen Wesen, wird durch unsere Werke und unsere Gemeinschaften etwas gegeben, wodurch sie sich im Materiellen ausdrücken können. All unser Tun sollte daher in einem unmittelbaren geistigen Zusammenhang stehen. Nichts sollte nur Symbol, sondern das sein, was es in innerster Wahrheit ist, dann „... spricht man berechtigt vom Geiste, wenn man den Geist als Schöpfer meint desjenigen, was materiell ist.“, (B075, 12.12.1919). Was wir in die Welt setzen, wird die Zukunft gestalten, nicht nur die unmittelbare, sondern auch die Zukunft der nächsten Verkörperung der Erden, den (neuen) Jupiter. Was wir an Moralimpulsen in die Welt einleben, wird die Welt der Zukunft bilden. „Wir müssen unsere Gedanken und Empfindungen in der entsprechenden Weise einrichten, in einer Weise, die uns als moralisches Ideal vorschwebt.“, (B042, 10.12.1920). Die Menschen können nur in neuen Gemeinschaften in neuen Kulturen oder was aus den alten Völkern sich als Kulturen heraus entwickelt hat wirken. Rudolf Steiner das soziologisches Grundgesetz: „Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert; die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen.“, (B166 ,Kap: „Freiheit und Gesellschaft“). Erst eine Menschengemeinschaft kann genug Kraft und Fähigkeit entwickeln, ihren Mitgliedern die Möglichkeiten zu geben sich frei und individuell zu entfalten. Es ist ein Zusammenklingen von Individualitäten und Gemeinschaft. Auch eine größere Gruppe wie ein Volk, ein Kulturraum, eine Nation, ein Staat, eine Gesellschaft sind und können der Organismus für ein gemeinsames geistiges Wesen sein. Wie ein Erzengel immer, der Sprach- oder Volksgeist ist. Aus diesem gemeinsamen Geist, Geisteswesen und der gesunden befruchtenden Verbindung zu dem oder den leitenden Geisteswesen gibt die Fruchtbarkeit des Kultur-, Geistes-, Rechts-, Wirtschafts-, Technologie-, Landwirtschaftswesen. „.. für die soziale Wirkung des innerlichen Erlebens einer in Gemeinschaft betriebenen Sache ... Wer einen solchen Sinn hat, der wird durchschauen, wie die wirtschaftliche Produktivität gefördert wird, wenn die auf Kapitalgrundlage ruhende Leitung des Wirtschaftslebens in dem Gebiete des freien Geisteslebens seine Wurzeln hat.“, (B179, „III. Kapitalismus und soziale Ideen“, S.98). Zukünftige menschliche Gemeinschaften stehen in Verbindung mit dem Christuswesen. Zukünftiges Wirken der Menschen, hängt mit ihrer Geistesentwicklung in diesem Sinne wie in der Wissenschaft vom Gral beschrieben ab. „... die Begriffe, die notwendig sind, um die wahre Wirklichkeit des Menschen wieder zu erfassen und damit die wahre Wirklichkeit der Welt einigermaßen zu begreifen, diese Begriffe müssen flüssig sein, diese Begriffe dürfen nicht scharf konturiert sein, denn die Wirklichkeit ist nichts Starres, sondern etwas Werdendes. Und wollen wir mit unseren Begriffen und Ideen die Wirklichkeit erfassen, so müssen wir mit unseren Begriffen dem Fluss, dem Werden der Wirklichkeit nachschreiten.“ (B46, 24.8.1918). „Aber nicht dadurch, dass man zum Beispiel schöne Phrasen zimmert über eine Vertiefung des menschlichen Innern, über allerlei soziale Impulse, die der Mensch sich anerziehen soll, kommt man dazu, in der menschlichen Individualität diese sozialen Impulse, diese sozialen Empfindungen, wirklich zu begründen. Dazu kommt man erst, wenn der Mensch lernt, so wie er in den letzten drei bis vier Jahrhunderten gelernt hat, mit seinem sinnlichen Organismus anzugehören der Sinnenwelt, wenn er lernt, mit seinem seelischen Organismus einer seelischen Welt anzugehören, wenn er lernt, mit seinem geistigen Organismus einer geistigen Welt anzugehören, wenn er herunterzutragen vermag Ideen über die große Bestimmung der Menschheit in das einzelne alltägliche Leben. ... Denn nur das Leben der Alltäglichkeit, das wirklich durchgeistet, durchseelt ist, ist auch in Wirklichkeit praktisch.“, (B196, 21.8.1921). Heilen, Heilung Um die Freiheit zu erlangen, musste der Mensch getrennt werden von Gott. Die Sonderung, die Sünde trat ein. Sonderung von Gott hat aber Krankheit und Tod gebracht. Die Heilung liegt im freien Entschluss des Menschen diese Erbsünde, die Sonderung von Gott zu überwinden. Als freie Individualität wieder Eins zu sein mit den guten Göttern. Gesund macht uns daher das Durchdrungensein mit Liebe und Wahrheit. Unser Streben sollte es also immer sein keinen Hass, keine Furcht und kein Böses in unsere Seele einziehen und sein zu lassen. Füllt der Mensch sich mit der reinen Liebe zu seinen Mitmenschen, zur Natur, zur Welt und zum Göttlichen so wird auch seine Seele, sein Geist und in weiterer Folge auch sein Körper gesund. Widersacherwirken in uns ist Sonderung von Gott, dies führt im Ausgleich bei uns in dieser oder einer nächsten Inkarnation zu Krankheit und Schicksalsnotwendigkeiten. Jeder gute Gedanke kann uns langfristig gesehen gesund machen. Der im Kapital III geschilderte Weg der inneren Läuterung führt hin zu einer Verbundenheit mit dem großen Hüter der Schwelle, dem Christus und einer bewussten Verbindung zur geistigen Welt. Dies wird uns gesund machen. Im alten Ägypten wusste man noch von der heilenden Wirkung, die das wirkliche Verbundensein mit der geistigen Welt bedeutet. Der Tempelschlaf war Heilung, die von den damaligen Ägyptischen Priestern angewandt wurde (B148, 5.8.1908). Die größte Heilung brachte den Kranken damals, wenn sie in diesen Tempelschlaf zurückgebracht wurden bis zu der lemurischen Zeit in der es noch eine geschlechtslose Fortpflanzung gab. „Da stand vor dem im Tempelschlaf liegenden Kranken die Gestalt der Gebärerin ihresgleichen ohne die Befruchtung durch ihresgleichen. Da stand vor ihm die hervorbringende Frau, die Frau mit dem Kinde, die da jungfräulich ist, Göttin, die in jener lemurischen Zeit eine Genossin der Menschen war, und die mittlerweile dem Blick der Menschheit entschwunden ist.“ (B148, S.41). Die Göttin Isis als die reine jungfräuliche Mutter. Und in späterer Zeit die Mutter Christi die neue Jungfrau. Seit dem Ereignis von Golgatha kann es keinen Priester wie in der ägyptischen Zeit mehr geben, der die Heilung übernimmt, heute ist jeder selbst für sich und seine Entwicklung verantwortlich. Seine Seele so zu gestalten, dass sie reif wird sich zu durchdringen mit dem berechtigten Geist, dem eigenen höheren Selbst. Heute müssen wir selbst im Inneren dem Geist einen Tempel errichten. Novalis sagte „Ein blühendes Land ist doch ein königlicheres Kunstwerk, als ein Park. Ein geschmackvoller Park ist eine englische Erfindung. Ein Land das Herz und Geist befriedigt, dürfte eine deutsche Erfindung werden; und der Erfinder wäre doch wohl der König aller Erfinder.“ Heute kann man sagen, ein Land in dem Liebe, Herz, strebende Seele und Geist walten wird eine Erfindung sein derer die sich aus der Wahrheit, aus der Wissenschaft vom Geist herauf als Weltenbürger1 erkennen, die unabhängig von jeder Herkunft in Christusverbundenheit und größten Ernst und Tugendhaftigkeit, gemeinsam an Tempeln für den Geist bauen. Und aus dem heraus tätig werden. Rechtes Maß im Handeln finden (B110) Was wir selbst tun können, was wir selbst ausdrücken können, was wir selber verstehen und in Ordnung bringen können, dass müssen wir auch selbst tun. Das können wir nicht jemanden anderen delegieren. Der kann das in Wahrheit niemals so gut wie wir. Was er besser kann das sollen wir ihm lassen und nicht an uns reißen. Es ist nun der Augenblick, ab dem gilt die Selbstverantwortung für das eigene Wort und die eigene Tat. Das Handeln so einrichten, dass der Mitmensch davon in seiner freien Entfaltung nicht beeinträchtigt ist. Nicht handeln aus Angst vor Fehlern, ist ein unterlassen des Versuches der Hilfeleistung. Unüberlegtes Handeln ohne das Wollen des anderen zu beachten ist zwanghaftes Eingreifen in dessen Rechte und Freiheiten. Das bewegliche Gleichgewicht, sich strebend um das Gute bemühen, unter Mitfühlen dessen, was im Mitmenschen auftritt ist das rechte Maß des Handelnden. Solange nicht klar im Sein, hat man Schwächen in den Eigenschaften. Diese Fehler sind es die einen als Umwelt/Mitmenschen entgegenkommen. Je mehr man der Welt seinen Willen aufzwingen will, desto Stärker schallt es einen zurück (Entgegen). Es ist der Doppelgänger, dass unerlöste Selbst. Schlägt man mit Gewalt hinein etwas erzwingen wollend, so tritt einen ein Mensch mit solchen Eigenschaften unbesiegbar/mit größeren Kräften, als man selber hat entgegen. Das was man erzwingen will, zwingt einen selbst, solange es aus der Selbstsucht kommt. Auch wenn die Selbstsucht (einen) noch so selbstlos erscheint. Wie dem Magier der Magier, dem Rechtssystem-Nutzer der Rechtssystemausnutzer, der Vertragsgestalter, Schlampige, ... usw. Alles stellt sich einen entgegen unbesiegbar wie der Feirefis (B178). Man muss selbst zurücktreten, eigene Fehler und Selbstsucht überwinden (Geheimnisse Goethe) und den Christus in sich (B106, „Licht auf dem Weg“) kämpfen lassen. Frei, locker, spielerisch, konzentriert, für andere. Menschliche schöpferische Arbeit ist nicht das was schon oft geübt, organisiert, geplant, in allen Einzelheiten bekannt und abgesichert ist. Arbeit ist dort wo es lebendig ist, wo neues Erschaffen wird. Wo es keine Garantie oder Erfahrung, sondern nur die Idee davon, die Freiheit es zu tun und die Hoffnung es durchführen zu können gibt, dann wird dokumentiert und eingeübt. Es wird dadurch etwas Neues in die Welt gesetzt, dann geht das Leben wieder heraus, es wird abgesichert, dokumentiert, geht mit der Zeit in die Erstarrung über. Das Neue, die Störung des Bestehenden, die Herausforderung, die Schwierigkeiten, das Unbekannten, das ist die werteschöpfende Arbeit. Leben verändert und schafft Neues. Was zum Leben gekommen ist, geht über die Erstarrung in den Tod. Durch den Tod (Rückgang, Krise, Insolvenz, ...), wird neuem Leben Platz gemacht. Menschen mit Ideen, Ideale, fachliche, technische, soziale Fähigkeiten und den individuellen, geistigen, spirituellen, moralischen Voraussetzungen haben die heutigen Zivilisationen zu dem entfaltet, was sie heute sind. „Das moralische Handeln setzt also voraus neben dem moralischen Ideenvermögen und der moralischen Phantasie die Fähigkeit, die Welt der Wahrnehmungen umzuformen, ohne ihren naturgesetzlichen Zusammenhang zu durchbrechen. Diese Fähigkeit ist moralische Technik.“, (B27, Kap. „XII. Die moralische Phantasie“). Wo aus der moralischen Intuition heraus gearbeitet wird, kann dies fruchtbar werden wenn die entsprechenden fachlichen/beruflichen/irdischen Fähigkeit zur Umsetzung, die eben moralische Technik vorhanden ist. Sinnvoll Arbeit zu verrichten bedeutet, Bewusstsein vom Arbeitsinhalt und Ziel zu haben, durchdacht und unbeeinflusst von traditionellen und hierarchischen Kräften. Wer seine Ideen in die Welt einleben will, darf nicht auf den Erfolg der Angelegenheit fixiert sein. Geduld in der Umsetzung, Höflichkeit und Freundlichkeit im Verfolgen des eigenen Weges. Glaube an das Gute, unversiegbare Hoffnung. Im Gleichgewicht zwischen den Hindernissen, dem Widerstand gegen das Neue, frei, leicht und beweglich in der Umsetzung. In Liebe zu allen Wesen, aus durchwärmten Herzen, Leid und Freud der Mitmenschen fühlend. „Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist das Grundmaxime des freien Menschen. Sie kennen kein anderes Sollen als dasjenige, mit dem sich ihr Wollen in intuitiven Einklang versetzt; wie sie in einem besonderen Falle wollen werden, das wird ihnen ihr Ideenvermögen sagen.“, (B027, Kap.: „IX. Die Idee der Freiheit“). Das ist der wahre Begriff vom sittlichen Menschen, der sich aber auch allen Widerwirken und Hindernissen zum trotz, an seiner Idee und Ideal festhält und weiter arbeitet. Wenn das Leben leben will und soll, dann muss es auch soviel Kraft entfalten, damit es dies kann. Eine Kraft entsteht wie eine Wand, wo der Widerstand abprallt. Ich bin in der Tat. Der Mensch, Ewiges Tun.
Der Mensch als Teil der Welt, ein Mikrokosmos im Makrokosmos. Ein Geisteswesen, eine Seele im physischen Leib. Teil einer berechtigten Welt- und Menschenentwicklung. Heute ist es unsere Herausforderung uns als Geisteswesen zu begreifen, dass seinen Ausdruck findet im physischen Leib. Es unsere Verantwortung ist, die Welt und die Entwicklung so weit zu begreifen, dass wir uns und unseren Weg darin verstehen. In jeden Augenblick unseren berechtigten Entwicklungsweg zu finden. Zu verstehen und anzuerkennen, die Welt besteht aus Guten und aus Bösen. Den berechtigten Weg zu finden, dessen was höhere gute Geisteswesen als Entwicklung uns geben können und wollen. Gleichzeitig bewusst zu sein der möglichen Abirrungen vom Weg. Durch das Luziferische und Ahrimanische. Wir den Christus suchen, uns bemühen, eine Verbindung zu suchen mit dem Christus. Ein Christus Nachfolger zu werden im Geistessuchen und Geistesstreben. Literaturangabe: Heinrich von Ofterdingen, Novalis GA130,Rudolf Steiner,Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1962 GA186,Rudolf Steiner,Die sozialen Grundforderungen unserer Zeit - in geänderter Zeitenlage,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1918 GA194 ,Rudolf Steiner,Die Sendung Michaels,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1919 GA202,Rudolf Steiner,Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physischen des Menschen,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1920 GA23,Rudolf Steiner,Kernpunkte der sozialen Frage,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1919 GA183,Rudolf Steiner,Die Wissenschaft vom Werden des Menschen,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1918 GA77BRudolf Steiner,Kunst und Anthroposophie der Goetheanum-Impuls, Sommerkurs Dornach 1921,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1921 Näheres auch gerne auf der Homepage: http://imgaja.org/ICHwollendeMenschheit.html Mobil: http://imgaja.org/m/ICHwollendeMenschheit.html Sie können dort auch gerne den Text als PDF herunterladen, das Video als mp4 oder als Audio im mp3 Format. Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger
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