Heilwesen und Medizin Der physische Mensch ist der Ausdruck des Zusammenklanges des Weltwortes. Der menschliche physische Leib wird durch das Wirken der höheren Glieder (Ätherleib, Astralleib und Ich), sowie dem Wirken der höheren Hierarchien der Engelwesen gebildet. Dieses Wirken des Weltenwortes erschafft den gesunden heilen Menschen. Krankheit und Tod tritt durch das Wirken der Widersacherwesen und das daraus entstehende Karma auf. Es kann zu Krankheiten durch mechanische Einwirkungen, Wirken der Mitmenschen, Alterung oder körperliche Krankheiten kommen. Krankheit bedeutet das Auftreten eines Ungleichgewichts in dem menschlichen Organismus. Das Ungleichgewicht wird durch zu starke luziferische oder ahrimanische Wirkungen erzeugt. „Sehen Sie, der Mensch ist in seinem zeitlichen Leben zwischen Geburt und Tod so konstituiert, dass er die Kräfte in sich hat, die ihn fortwährend töten. Das sind die Kräfte, die ihn verfestigen, die wirksam sind, indem das Knochensystem entsteht, und die in ihrem krankhaften Sichausbilden zur Sklerose, zur Gicht, zur Diabetes und so weiter führen können. Diese Kräfte hat der Mensch in sich, ich möchte sagen, als die Verfestigungskräfte. Das ist das eine Kräftesystem. Das andere Kräftesystem, das der Mensch in sich hat, ist dasjenige, was ihn fortwährend verjüngt. Es ist das Kräftesystem, das besonders zum Ausdruck kommt, wenn man in Pleuritis verfällt, in Fieberkrankheiten, in alles dasjenige, was den Menschen innerlich verbrennt. Ich habe in der anthroposophischen Weltanschauung die Verfestigungskräfte ahrimanische Kräfte, und die Kräfte, die ins Fieber führen, die also Wärmekräfte sind, die luziferischen Kräfte genannt. Beide Kräfte müssen im Menschen in fortwährendem Gleichgewicht gehalten werden. “, (B171, 14.6.1921, abends). Die Krankheit kann dann geheilt werden, in dem diese Ungleichgewichtswirkungen ausgeglichen und ein neuer gesunder Gleichgewichtszustand hergestellt wird. Der Mensch ist durch den Sündenfall in der lemurischen Zeit, aus der reinen Verbindung mit den Göttern herausgekommen und in eine Verbindung mit luziferischen und ahrimanischen Kräften geraten. Krankheit bedeutet, das Menschenwesen entspricht nicht dem Götter-Ideal. Es ist etwas im menschlichen Organismus aus dem Gleichgewicht und die Krankheit versucht der Ideal- und Gesundheitszustand wieder herzustellen. Den gesundenden Ausgleich des Ungleichgewichtes zwischen luziferischen und ahrimanischen Wirken bringt der Heiland. Das Christuswesen, die Christuskräfte in der Welt und im Menschen selbst müssen gefunden werden und ihre heilende Wirkung unterstützt werden. "Weil der Mensch nach seinen eigenen, dem Irrtum unterworfenen Vorstellungen, sich den Einflüssen der Außenwelt aussetzte, weil er nach Begierden und Leidenschaften lebte, welche er nicht nach höheren geistigen Einflüssen regeln ließ, trat die Möglichkeit von Krankheiten auf. Eine besondere Wirkung des luziferischen Einflusses war aber diejenige, dass nunmehr der Mensch sein einzelnes Erdenleben nicht wie eine Fortsetzung des leibfreien Daseins fühlen konnte. Er nahm nunmehr solche Erdeneindrücke auf, welche durch das eingeimpfte astralische Element erlebt werden konnten und welche mit den Kräften sich verbanden, welche den physischen Leib zerstören. Das empfand der Mensch als Absterben seines Erdenlebens. Und der durch die menschliche Natur selbst bewirkte «Tod» trat dadurch auf. Damit ist auf ein bedeutsames Geheimnis in der Menschennatur gedeutet, auf den Zusammenhang des menschlichen Astralleibes mit den Krankheiten und dem Tode.“, (B007, „Die Weltentwicklung und der Mensch.“). Ein von Widersacher unbeeinflusster Astralleib bringt die Bilder der Sternenwelt in den menschlichen Ätherleib. „Die physische Stofflichkeit erfährt eine Weiterbildung ihres Wesens, indem sie zum Weben und Leben im Ätherischen übergeht. Und Leben hängt davon ab, dass der organische Körper dem Wesen des Irdischen entrissen und vom außerirdischen Weltall herein aufgebaut wird.“, (B185, S.16). Der Ätherleib, der Astralleib und die Ich-Organisation bauen sich am menschlichen Organismus die Organe auf, die ihrer eigenen Organisation entsprechen. Der Ätherleib wirkt am physischen Leib, der Astralleib am Ätherleib und physische Leib, die Ich-Organisation an Astralleib, Ätherleib und physischen Leib. Zu Bewusstsein kommt der Mensch nicht durch diese aufbauende Tätigkeit sonder durch eine danach einsetzende Abbauende. „Das bewusste Denken geschieht nicht in Vorgängen des Gestaltens und Wachstums, sondern in solchen der Endgestaltung und des Welkens, Absterbens, die fortdauernde dem ätherischen Geschehen eingegliedert sind.“, (B185, S.17) „Der astralische Leib baut sich seine Organe auf; er baut sie wieder ab, indem er die Gefühlstätigkeit im Bewusstsein der Seele entfalten lässt; das Ich baut sich seine «Ich-Organisation» auf; es baut sie wieder ab, indem die Willenstätigkeit im Selbstbewusstheit wirksam wird.“, (B185, S.17). Die drei höheren menschlichen Leibesglieder sind bildend und aufbauend an den jeweils unteren Leibesgliedern tätig, die Tätigkeit des Ätherleibes begrenzt sich zwischen physischen Leib Astralleib, wie sich dessen aufbauende Tätigkeit wieder zwischen Ätherleib und Ich-Organisation begrenzt. Dort wo die jeweilige Aufbautätigkeit endet und Abbau Tätigkeit einsetzt, kann Denken, Fühlen und Wollen wirksam werden. Menschliches Leben entsteht durch das Hereinwirken höherer Welten durch die höheren Leibesglieder. Gesundheit ist vorhanden, solange das Gleichgewicht zwischen den Leibesgliedern nicht gestört ist und die Aufbau- und Abbauprozesse dem Lebensalter entsprechend sind. „Der Mensch ist, was er ist, durch Leib, Ätherleib, Seele (astralischer Leib) und Ich (Geist). Er muss als Gesunder aus diesen Gliedern heraus angeschaut; er muss als Kranker in dem gestörten Gleichgewicht dieser Glieder wahrgenommen; es müssen zu seiner Gesundheit Heilmittel gefunden werden, die das gestörte Gleichgewicht wieder herstellen.“, (B185, „I. Wahre Menschenwesen-Erkenntnis als Grundlage medizinischer Kunst“). Richtig gefundene Heilmittel können dann hemmend oder stärkend auf die Tätigkeit von Ätherleib, Astralleib oder Ich-Organisation wirken, um mitzuhelfen dieses Gleichgewicht wieder herzustellen. „... an Heilmittel wird man nur denken können, wenn man ein Wissen darüber entwickelt, wie ein Erdenstoff oder Erdenvorgang zum Ätherischen, zum Astralischen, zum Ich sich verhält.“, (B185, „I. Wahre Menschenwesen-Erkenntnis als Grundlage medizinischer Kunst“). Die Stoffe des physischen Leibes werden vom Ätherleib erfasst und auf eine höhere Stufe emporgehoben, in ein Lebendiges verwandelt. Der physische Leib kann allein durch seine Tätigkeit nicht auf die lebendige Stufe gelangen und kann bei Krankheiten auch nicht zur Heilung beitragen. Dies kann nur über den Ätherleib geschehen. „Damit wird aber die Gesundheit als der Zustand erkannt, der im ätherischen Organismus seinen Ursprung hat. Heilen muss daher in einer Behandlung des ätherischen Organismus bestehen.“ (B185, Kap. II). Bei Gesundheit darf es kein Hereinwirken von Naturvorgängen in den menschlichen Organismus geben. Die Tätigkeit des Ätherleibes liegt in der Überwindung der Naturvorgänge. Hervorgerufen wird das Kranksein aber durch die den Ätherleib gestaltenden höheren Glieder, wenn Astralleib und Ich-Organisation in einer von Widersacherwirkung beeinflussten Art zu stark in die unteren Leibesglieder einwirken. „... wenn die Wirkungsweise der höheren Glieder in Unregelmäßigkeit verfällt. ... Man muss in dem Wesen des Krankseins eine intensive Verbindung des astralischen Leibes oder der Ich-Organisation mit dem physischen Organismus sehen.“, (B185, „I. Wahre Menschenwesen-Erkenntnis als Grundlage medizinischer Kunst“). Wir es hier also mit einem Ungleichgewicht zu tun haben, das eine gesunde Tätigkeit des Ätherleibes behindert. Die Tätigkeit des Ätherleibes besteht darin die Stoffe des physischen Leibes aus dem Wirkungsbereich der Erdkräfte herauszuheben. „Er ist ein solcher Stoff, wie ihn die Chemie betrachtet, nur als ein Bestandteil des Erdenkörpers. Kommt er zum Leben, so muss er aufhören, ein bloßer Erdenteil zu sein. Er tritt aus der Gemeinschaft mit der Erde heraus. Er wird einbezogen in die Kräfte, die vom Außerirdischen nach der Erde von allen Seiten einstrahlen.“ (B185, Kap. III). Der Ätherleib erfasst die Substanzen des physischen Leibes und verwandelt sie in lebendige, pflanzliche Substanzen und zersetzt sie dann auch wieder. „Das ergibt einen Substanzenstrom. Lebloses wandelt sich in Lebendes; Lebendiges wandelt sich in Lebloses.“ (B185, Kap. V). Dadurch entsteht die Pflanze. Beim Tier wird ein Teil dieses Substanzenstromes aufgehalten, nicht in fertige pflanzliche Substanz umgewandelt, sondern vom Astralleib verwandelt und zu tierisch, empfindender Substanz emporgehoben. „Und die empfindende tierische Substanz ist ein Ergebnis dieses gestaltenden astralischen Leibes.“ (B185, Kap. V). Beim Menschen wird dieser Substanzstrom wieder aufgehalten, dann von der Ich-Organisation erfasst und zur menschlichen Organisation gehoben. „Es entsteht ein dreifacher Substanzstrom. In diesem ersteht die menschliche innere und äußere Gestalt. Dadurch wird sie zum Träger des selbstbewussten Geisteslebens. Bis in die kleinsten Teile seiner Substanz hinein ist der Mensch in seiner Gestaltung ein Ergebnis der Ich-Organisation.“ (B185, Kap. V). Ist der Mensch erkrankt, so befinden sich die Wirkungen seiner Leibesglieder in einem Ungleichgewicht. Astralleib und Ich wirken in einer von den guten Göttern nicht gewollten Art auf Ätherleib und physischen Leib. Diese krankheitserregenden Kräfte finden auch eine Entsprechung in den Pflanzen und Mineralien der Erde. Kräfte die von einer geisteswissenschaftlichen Medizin gefunden werden müssen, um sie zur Unterstützung des Heilungsprozesses anwenden zu können. „Die Erkenntnis der Heilmittelwirkungen beruht auf dem Durchschauen der in der außermenschlichen Welt vorhandenen Kraftentwickelungen. Denn, um einen Heilvorgang zu veranlassen, muss man Substanzen in den Organismus einführen, die in diesem sich so ausbreiten, dass der Krankheitsvorgang allmählich in einen normalen übergeht.“ (B185, Kap. XV). Krankheit bedeutet einen Vorgang im Organismus, der nicht mit seiner Tätigkeit zusammen stimmt. Ein Vorgang, der von außen angeregt ist. Das Heilmittel bringt äußere Vorgänge in den Organismus, die den auch von außen angeregten Krankheitsvorgängen entgegenwirken. Es dazu eine Kenntnis der Wirkung von Krankheitsvorgängen und der Heilmittel im Organismus notwendig. Heilmittelerkenntnis ist daher „die Wirkungen zu beobachten, die sich aus dem Zusammenhange der inneren Kräftekonstitution einer Substanz im Verhältnis zu den Kräften ergeben, die von der Erde ausstrahlen oder in sie einstrahlen.“, (B185, Kap. XVI). Es ist die Verantwortung einer geisteswissenschaftlichen anthroposophischen Medizin, die brauchbaren Errungenschaften einer heute allgemeinen materialistischen Medizin zusammenzuführen und beständig weiter zu forschen an einer gültigen wahren Menschenerkenntnis zur Erweiterung der Heilkunst. Zu erforschen wie das Geistige und Seelische über das Ich, den Astralleib und Ätherleib in den physischen Leib wirken. „Das Rückenmarks-Nervensystem mit allen seinen Verzweigungen ist dasjenige, in welches die astralische Organisation vorzüglich eingreift. Es ist daher der Träger dessen, was im Menschen seelisch ist, der Reflexvorgänge, nicht aber dessen, was im Ich, in dem selbstbewussten Geiste vorgeht. Die eigentlichen Gehirnnerven sind diejenigen, die der Ich-Organisation unterliegen. Bei ihnen treten die Tätigkeiten der ätherischen und astralischen Organisation zurück.“ (B185, Kap. VI). In welche Substanzen welche Kräfte für welche Auf- oder Abbauprozesse eingreifen. „Es gibt in den Nerven zweierlei Vorgänge: Das Zerfallen der Eiweißsubstanz und das Durchströmen dieser zerfallenden Substanz mit Äthersubstanz, die zu ihrer Strömung durch Säuren, Salze, Phosphoriges und Schwefeliges angefacht wird. Das Gleichgewicht zwischen den beiden Vorgängen vermitteln die Fette und das Wasser. Dem Wesen nach angesehen sind diese fortdauernde den Organismus durchsetzende Krankheitsprozesse. Sie müssen durch ebenso fortwirkende Heilungsprozesse ausgeglichen werden.“ (B185, Kap. VII). In welchen Teilen des Physischen, welche Prozesse sich ausdrücken. „Man hat es zu tun mit zwei Kräftesystemen. Das eine hat seinen Ursprung in den Nervenvorgängen; das andere in der Blutbildung. In den Nervenvorgängen entwickeln sich krankmachende Vorgänge, die bis zu dem Grade gehen, dass sie von den ihnen entgegenwirkenden Blutvorgängen fortdauernd geheilt werden können.“ ,(B185, Kap. VII). Im menschlichen Blute ist, als Substanz der Kohlenstoff das in enger Beziehung steht zum Geistigen des Menschen, zu seinem Ich. «Blut ist ein ganz besonderer Saft». Das Herz als der Ort der Ätherisierung des Blutes, (siehe Kapitel II). Wo sich der Stoff des Blutes sich auflöst, zu ätherischer Substanz so moralisch-ästhetische Impulse in uns einströmen können. Der Mensch hat sein Herz, das diese Verbundenheit mit dem Christusimpuls erreichen kann und dann strömen moralische Intuition, moralisch-ästhetische Impulse in uns ein. In der Ätherisierung der Blutes wirkt das Ich. „Das Blut ist ebenso ein Ausdruck des individualisierten Ätherleibes wie das Gehirn und Rückenmark ein Ausdruck des individualisierten Astralleibes. Und durch diese Individualisierung kommt das zustande, was sich in dem «Ich» auslebt.“, (B192, 25.10.1906,S.55). Durch das Blut kann der Geist in den Menschen wirken und den menschlichen Leib aufbauen. „Das Blut nimmt die durch das Gehirn verinnerlichten Bilder der Außenwelt auf, gestaltet sie zu lebendigen Bildungskräften um und bildet durch sie den jetzigen Menschenleib aus. Das Blut ist so der Stoff, der den menschlichen Leib auferbaut.“, (B192, 25.10.1906, S.56). „Das Blut hat in seiner Plasma-Substanz und in dem Faserstoff diejenigen Kräfte, die dem Wachstum und dem Stoffwechsel im engeren Sinne dienen. In dem, was als Eisengehalt bei der Untersuchung der roten Blutkörperchen erscheint, liegen die Ursprünge der heilenden Blutwirkung.“ (B185, Kap. VII). „Das Eiweiß ist diejenige Substanz des lebenden Körpers, die von seinen Bildekräften in der mannigfaltigsten Art umgewandelt werden kann, sodass, was sich aus der umgeformten Eiweißsubstanz ergibt, in den Formen der Organe und des ganzen Organismus erscheint.“ (B185, Kap. IX). Das Leben heißt wesen, aus etwas unbewegten, unselbstständigen, totem, ein Bewegtes, in sich selbst zur Veränderung Fähigen zu werden. „Im Tun liegt das Wesen des Organismus, nicht in seinen Substanzen. Die Organisation ist nicht ein Stoffzusammenhang, sondern eine Tätigkeit. Der Stoff trägt den Anreiz zur Tätigkeit in sich. Hat er diesen Anreiz verloren, so hat er für die Organisation keine weitere Bedeutung.“ (B185, Kap. XVIII). So muss Gesundheit und Heilung in der Kräftewirkung gefunden werden. Es kann nicht in toten Substanzen gesucht werden. Erst die heilende Wirkung von Kräften, die den Kräften der Krankheit entgegenwirkt, in der Erkenntnis von dem, was Heil ist, was der gesunde Organismus ist und was ihm zum Gesundsein fehlt, ist die Erkenntnis von der richtigen Medizin. Eine Erkenntnis des Lebens und der Menschheitsentwicklung, von Luftseelenprozess und Lichtseelenprozess, von Wachen und Schlafen, von den Auf- und Abbauprozessen ihren Urgründen und Sinnhaftigkeiten. „Die Ich-Organisation braucht diesen Übergang der organischen Substanz in den leblosen Zustand. Aber sie braucht eben den Vorgang des Überganges; nicht, was dann durch den Übergang entsteht.“ (B185, Kap. XVI). Der Mensch ist keine chemisch-biologische Maschine die Gefühle und Gedanken hervorbringt. Sie ist ein Wesen aus physischen Körper, Seele und Geist. „Das Leben besteht im Grunde genommen in dem Gleichgewichtsuchen zwischen dem Nüchternen, Trockenen, Philiströsen und dem schwärmerisch Phantastischen. Seelisch gesund sind wir, wenn wir das Gleichgewicht finden zwischen dem Schwärmerisch-phantastischen und dem trocken Philiströsen. Körperlich gesund sind wir, wenn wir im Gleichgewichte leben können zwischen dem Fieber und der Sklerose, der Verknöcherung. Und das kann auf unendlich viele Weise geschehen, darinnen kann die Individualität leben.“, (B075, 13.12.1919). Ein Verständnis für die geisteswissenschaftlich anthroposophische Medizin kann gefunden werden im Hinblick auf das, was in früheren Zeiten, im alten Ägypten war der Tempelschlaf. Es ist etwas das für den heutigen Menschen, in seinem wesentlich verfestigteren physischen Leib, so nicht mehr in Frage kommen kann. Aber die Wirkung der Heilung durch geistige Kräfte und das Erlangen vergangener Zustände eines heilen Menschenleibes, kann daran betrachtet werden und vermittelt Verständnis für die Heilwege geisteswissenschaftlicher Medizin. „Nun müssen wir mit einigen Strichen uns einmal das Wesen des Tempelschlafs, der zu den Heilmitteln der ägyptischen Priester gehörte, vor die Seele stellen. Derjenige, der in irgendeiner Weise an seiner Gesundheit Schaden gelitten hatte, ... wurde der Betreffende in den meisten Fällen in den Tempel gebracht und dort in eine Art Schlaf versetzt. Es war das aber kein gewöhnlicher Schlaf, sondern eine Art von somnambulem Schlaf, der so gesteigert war, dass der Betreffende fähig wurde, nicht nur chaotische Träume zu haben, sondern regelrechte Gesichte zu sehen. … Da stand vor dem im Tempelschlaf liegenden Kranken die Gestalt der Gebärerin ihresgleichen ohne die Befruchtung durch ihresgleichen. Da stand vor ihm die hervorbringende Frau, die Frau mit dem Kinde, die da jungfräulich ist, die Göttin, die in jener lemurischen Zeit eine Genossin der Menschen war, und die mittlerweile dem Blick der Menschheit entschwunden ist. Die nannte man die heilige Isis im alten Ägypten. Die Menschheit konnte diese Isis normalerweise nur damals sehen, als der Tod noch nicht eingezogen war; da waren die Menschen in normalem Bewusstseinszustande Genossen solcher Gestalten, die sie umschwebten und die ihresgleichen auf jungfräuliche Art hervorbrachten. Und als die Isis nicht mehr die sichtbare Genossin der Menschheit war, als sie in den Kreis der Götter entrückt wurde, da interessierte sie sich immer noch aus der geistigen Welt heraus, für die Gesundheit der Menschen, so sagten die Priester. Und wenn man den Menschen in abnormer Weise, wie im Tempelschlaf, zu einer Anschauung jener alten Gestalten, jenes heiligen Isisbildes brachte, dann wirkte die Göttin immer noch gesundend, denn sie ist das Prinzip im Menschen, das da war, bevor die sterbliche Hülle den Menschen umgab. Ihren Schleier hat kein Sterblicher gehoben, denn sie ist die Gestalt, die da war, als der Tod überhaupt noch nicht in die Welt gekommen war. Sie ist das im Ewigen Wurzelnde, sie ist die große heilende Wesenheit, die die Menschheit wieder erringen wird, wenn sie sich aufs Neue vertiefen wird in die spirituelle Weisheit. “, (B148, 5.8.1908).
Der physische Mensch ist der Ausdruck des Zusammenklanges des Weltwortes. Der menschliche physische Leib wird durch das Wirken der höheren Glieder (Ätherleib, Astralleib und Ich), sowie dem Wirken der höheren Hierarchien der Engelwesen gebildet. Dieses Wirken des Weltenwortes erschafft den gesunden heilen Menschen. Krankheit und Tod tritt durch das Wirken der Widersacherwesen und das daraus entstehende Karma auf. Es kann zu Krankheiten durch mechanische Einwirkungen, Wirken der Mitmenschen, Alterung oder körperliche Krankheiten kommen. Krankheit bedeutet das Auftreten eines Ungleichgewichts in dem menschlichen Organismus. Das Ungleichgewicht wird durch zu starke luziferische oder ahrimanische Wirkungen erzeugt. „Sehen Sie, der Mensch ist in seinem zeitlichen Leben zwischen Geburt und Tod so konstituiert, dass er die Kräfte in sich hat, die ihn fortwährend töten. Das sind die Kräfte, die ihn verfestigen, die wirksam sind, indem das Knochensystem entsteht, und die in ihrem krankhaften Sichausbilden zur Sklerose, zur Gicht, zur Diabetes und so weiter führen können. Diese Kräfte hat der Mensch in sich, ich möchte sagen, als die Verfestigungskräfte. Das ist das eine Kräftesystem. Das andere Kräftesystem, das der Mensch in sich hat, ist dasjenige, was ihn fortwährend verjüngt. Es ist das Kräftesystem, das besonders zum Ausdruck kommt, wenn man in Pleuritis verfällt, in Fieberkrankheiten, in alles dasjenige, was den Menschen innerlich verbrennt. Ich habe in der anthroposophischen Weltanschauung die Verfestigungskräfte ahrimanische Kräfte, und die Kräfte, die ins Fieber führen, die also Wärmekräfte sind, die luziferischen Kräfte genannt. Beide Kräfte müssen im Menschen in fortwährendem Gleichgewicht gehalten werden. “, (B171, 14.6.1921, abends). Die Krankheit kann dann geheilt werden, in dem diese Ungleichgewichtswirkungen ausgeglichen und ein neuer gesunder Gleichgewichtszustand hergestellt wird. Der Mensch ist durch den Sündenfall in der lemurischen Zeit, aus der reinen Verbindung mit den Göttern herausgekommen und in eine Verbindung mit luziferischen und ahrimanischen Kräften geraten. Krankheit bedeutet, das Menschenwesen entspricht nicht dem Götter-Ideal. Es ist etwas im menschlichen Organismus aus dem Gleichgewicht und die Krankheit versucht der Ideal- und Gesundheitszustand wieder herzustellen. Den gesundenden Ausgleich des Ungleichgewichtes zwischen luziferischen und ahrimanischen Wirken bringt der Heiland. Das Christuswesen, die Christuskräfte in der Welt und im Menschen selbst müssen gefunden werden und ihre heilende Wirkung unterstützt werden. Literaturangaben: GA342,Rudolf Steiner,Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken I,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1921 GA13,Rudolf Steiner,Die Geheimwissenschaft im Umriß,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1910 GA27,Rudolf Steiner,Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1925 GA55,Rudolf Steiner,Die Erkenntnis des Übersinnlichen in unserer Zeit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1907 GA194 ,Rudolf Steiner,Die Sendung Michaels,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1919 GAx,Rudolf Steiner,Goetheanum, Freie Hochschule für Geisteswissenschaft, Allgemeine Anthroposophische Sektion, Erste Klasse,Manuskriptdruck, Dornach 2002,2002 GA316, Rudolf Steiner, Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst Das Video ist auch auf der Internetseite: http://www.imgaja.org/Heilwesen.html http://www.imgaja.org/m/Heilwesen.htm lanzusehen, dort ist es auch möglich den Text als PDF herunterzuladen. Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger Wenn Sie meine Arbeit unterstützen wollen wäre ich Ihnen sehr dankbar: http://www.imgaja.org/Kontakt.html Mobil: http://www.imgaja.org/m/Kontakt.html
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