Mantren aus der 1. Stunde Wo auf Erdengründen, Farb' an Farbe, Sich das Leben schaffend offenbart; Wo aus Erdenstoffen, Form an Form, Sich das Lebenslose ausgestaltet; Wo erfühlende Wesen, willenskräftig, Sich am eignen Dasein freudig wärmen; Wo du selbst, ο Mensch, das Leibessein Dir aus Erd' und Luft und Licht erwirbst: Da betrittst du deines Eigenwesens Tiefe, nachtbedeckte, kalte Finsternis; Du erfragest im Dunkel der Weiten Nimmer, wer du bist und warst und werdest. Für dein Eigensein finstert der Tag Sich zur Seelennacht, zum Geistesdunkel; Und du wendest seelensorgend dich An das Licht, das aus Finsternissen kraftet. Und aus Finsternissen hellet sich -Dich im Ebenbilde offenbarend, Doch zum Gleichnis auch dich bildend, Ernstes Geisteswort im Weltenäther Deinem Herzen hörbar kraftvoll wirkend - Dir der Geistesbote, der allein Dir den Weg erleuchten kann; Vor ihm breiten sich die Sinnesfelder, Hinter ihm, da gähnen Abgrundtiefen. Und vor seinen finstern Geistesfeldern, Dicht am gähnenden Abgrund des Seins, Da ertönt sein urgewaltig Schöpferwort: Sieh, ich bin der Erkenntnis einzig Tor. Der Hüter spricht: Aus den Weiten der Raumeswesen, Die im Lichte das Sein erleben, Aus dem Schritte des Zeitenganges, Der im Schaffen das Wirken findet, Aus den Tiefen des Herzempfindens, Wo im Selbst sich die Welt ergründet: Da ertönt im Seelensprechen, Da erleuchtet aus Geistgedanken Das aus göttlichen Heileskräften In den Weltgestaltungsmächten Wellend wirkende Daseinswort: O, du Mensch, erkenne dich selbst. Der Hüter spricht weiter: Doch du mußt den Abgrund achten; Sonst verschlingen seine Tiere Dich, wenn du an mir vorübereilt'st; Sie hat deine Weltenzeit in dir Als Erkenntnisfeinde hingestellt. Schau das erste Tier, den Rücken krumm, Knochenhaft das Haupt, von dürrem Leib, Ganz von stumpfem Blau ist seine Haut; Deine Furcht vor Geistes-Schöpfer-Sein Schuf das Ungetüm in deinem Willen; Dein Erkenntnismut nur überwindet es. Schau das zweite Tier, es zeigt die Zähne Im verzerrten Angesicht, es lügt im Spotten, Gelb mit grauem Einschlag ist sein Leib; Dein Haß auf Geistes-Offenbarung Schuf den Schwächling dir im Fühlen; Dein Erkenntnisfeuer muß ihn zähmen. Schau das dritte Tier, mit gespaltnem Maul, Glasig ist sein Auge, schlaff die Haltung, Schmutzigrot erscheint dir die Gestalt; Dein Zweifel an Geistes-Licht-Gewalt Schuf dir dies Gespenst in deinem Denken; Dem Erkenntnisschaffen muß es weichen. Erst wenn die drei von dir besiegt, Werden Flügel deiner Seele wachsen, Um den Abgrund zu übersetzen, Der dich trennet vom Erkenntnisfelde, Dem sich deine Herzenssehnsucht Heilerstrebend weihen möchte. Rudolf Steiner, 1924 (GA270)
Sie können dieses Video auch gerne auf der Homepage : http://www.imgaja.org/HS-K1-S01g6.html ansehen. Mobil: http://www.imgaja.org/m/HS-K1-S01g6.html Dort ist es mit den Mantren in Textform zu sehen. Näheres in der Gesamtausgabe Rudolf Steiner hier sei auf die ´ - Philosophie der Freiheit GA4 - Theosophie GA9 - Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? GA10 - Die Geheimwissenschaft im Umriss GA13 - Esoterische Unterweisungen GA270 hingewiesen, auch auf die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft und auf meine Homepage imgaja.org, in meinen Büchern: - "Mensch" können Sie eine Zusammenfassung der Anthroposophie finden, sowie Hinweise zum Rosenkreuzer Einweihungsweg und den Nebenübnungen. - "Herzdenken" können Sie zusammengefaßt die Mantren der ersten Klassenstunde finden., 1. Rosenkreuzer Einweihung: "„Die sieben Stufen sind folgende: 1. Studium 2. Imaginative Erkenntnis 3. Inspirierte Erkenntnis oder Lesen der okkulten Schrift 4. Bereitung des Steins der Weisen 5. Entsprechung zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos 6. Hineinleben in den Makrokosmos 7. Gottseligkeit“, Rudolf Steiner, GA99, Theospophie der Rosenkreuzer, 6.6.1907 2. Die Nebenübungen: 1. Gedankenkontrolle (Übung für das 1. Monat) 2. Initiative des Handelns (Übung für das 2. Monat) 3. Gelassenheit / Gleichmut (Übung für das 3. Monat) 4. Positivismus / Verständnis für jegliches Wesen (Übung für das 4. Monat) 5. Glaube / Unbefangenheit (Übung für das 5. Monat) 6. Inneres Gleichgewicht / innere Harmonie (Übung für das 6. Monat) Rudolf Steiner GA95, S.117ff Gesprochen von Gerhard Anger. Die hier gewählte Form eine Lesung, eine digitale Aufzeichnung, hochgeladene bearbeitete Version im Internet und etwaige spätere Wiedergabe hat eine dem gegebenen Umständen, der vorlesenden Person und der zuhörenden/zusehenden Person entsprechende Wirklichkeit. Ich wünsche Ihnen meditative, konzentrierte voll bewusste, fromme, andächtige Stimmung und viel Erkenntniskraft herzlichen Dank Gerhard Anger Kontakt: http://www.imgaja.org/m/index.html Sehr geehrte Damen und Herren ich freue mich sehr Sie herzlich begrüßen zu dürfen! Es handelt sich hier um eine Stunde der ersten Klasse der freien Hochschule für Geisteswissenschaft, wie sie von Rudolf Steiner 1924 gegeben worden ist. Es handelt sich hier um Esoterische Unterweisungen, die von der geistigen Welt, aus der Sphäre des Erzengel Michael gegeben worden sind. Wir können sie auch ganz berechtigt als einen Gottesdienst, einen christlichen, einen christlich-michaelischen Gottesdienst betrachten. Daher würde ich sie bitten, wenn Sie dies als etwas Berechtigtes ansehen die Klassenstunde in Ruhe ohne Störung von Außen, konzentriert, bewusst und andächtig sich anzuhören und anzusehen. Mit herzlichen Dank Anmerkung: Die Mantren der Esoterischen Unterweisungen der ersten Klasse der freien Hochschule wurden Anfangs von Rudolf Steiner ausschließlich für die Mitglieder dieser Hochschule (Klasse) gegeben. Darüber hinaus wurden die Stunden Stenographisch aufgezeichnet. Über die Zeit kamen die Mantren in die Hände Unbefugter. Aus rechtlichen Gründen mussten die Texte dann 1992 auch veröffentlicht werden. Heute sind die so veröffentlichten Klassenstunden auch im Internet zu finden. Daher sehe ich es als berechtigt und notwendig an sie in dieser hier gewählten Form darzustellen.
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