Geld Die Verwendung von Geld tritt gemeinsam mit der Arbeitsteilung auf, sobald sich Arbeit vom Naturzusammenhang löst. Geld vereinfacht den Warenaustausch. Geld ist was sich vermittelnd in den Warenaustausch hineinstellt. Das Geld erhält seinen Wert, durch sein Eintauschbarkeit in Waren, Dienstleistungen oder Rechte. Der Geldwert hängt also unmittelbar damit zusammen, dass eine Ware vorhanden ist. So entsteht ein Geldwert gleichzeitig mit der Entstehung von austauschbaren Dingen, Waren, Dienstleistungen oder Investitionsgüter. Verlieren diese Dinge ihren Wert, wenn zum Beispiel Lebensmittel durch zu lange Lagerung verderben, so bestünde der damit entstehende Geldwert noch immer fort. Es gibt aber dann keinen entsprechenden Warenwert mehr. Dies ist ein Phänomen des heutigen Finanzsystems, dass das Geld mit den Waren entstanden ist, dass Geld aber von den Warenlebenszyklen entkoppelt wurde und auch wenn Waren wieder verschwinden, das Geld seinen Wert zum Teil behält. Geld sollte den Zusammenhang behalten zu der Güteraustausch des Wirtschaftslebens. Geld, das für Waren verwendet wird, muss auch seinen Wert entsprechend verlieren, wie die mit ihm in Verbindung stehenden Waren oder deren Wertschöpfungsmöglichkeiten (Produktionsmittel) ihren Wert verlieren. „Das Geld müsste, genauso wie die anderen Güter, sich abnützen. Das heißt, wenn wir nicht abnutzbares Geld im volkswirtschaftlichen Körper drinnen haben, dann verschaffen wir unter Umständen dem Geld einen Vorteil gegenüber den abnützbaren Gütern.“, (B024, 3.8.1922). Geld ist als ein Mittel zur Erleichterung des Warenaustausches entstanden: Wird eine Ware gegen eine andere getauscht, so wird dabei ein Wert festgelegt für die Menge der Ware A in ihrem Austausch gegen den Wert der Menge der Ware G. Kann eine solche Ware G nicht vollständig selbst verbraucht werden, so kann die Ware G auch dazu verwendet werden um sie gegen eine Ware B und falls noch genug Vorrat vorhanden ist, auch gegen eine Ware C zu tauschen. Es ist also möglich solange die Ware G gegen andere Waren A,B,C,D,.. zu tauschen solange genug Vorrat der Ware G vorhanden ist und solange die Verkäufer der Waren A,B,C,D,.. die Ware G als Austauschmittel ansehen und sie als einen Wert betrachten der ihren angebotenen Waren entspricht. Ein Austauschmittel für Waren ist also das Geld (Ware G), wenn es von denen die Waren anbieten als etwas anerkannt wird, was den Werten ihrer Waren entspricht. Und es kann einen solchen Wert auch nur darstellen, wenn es selbst aus den Waren hervorgegangener Wert ist. «Alles Geld hat sich einmal aus Ware in Geld verwandelt.»", (B024, 2.8.1922). Das sind zwei Bedingungen für das Geld, es muss in einem wirklichen Verhältnis zu vorhandenen und handelbaren Waren stehen und die Menschen müssen ihm in ihrem Bewusstsein einen entsprechenden Wert geben. Durch dieses Bewusstsein ist das Geld auch als ein Rechtsdokument anzusehen. Das Geld wird von einem verantwortlichen Gremium (z. B. Zentralbank) herausgegeben. Z. B. für die Warenherstellung verliehen, es erhält dadurch seinen Wert, fließt im Wirtschaftskreislauf und verliert seinen Wert, wenn es wieder vom Konsumenten über das Unternehmen an die Ausgabestelle fließt. Das Geld macht die Wertschöpfungs- und Warenströme abrechenbar. Es entspricht dem Bewusstsein von den Wertschöpfungstätigkeiten, ein jeder Preis entsteht im Bewusstsein der beteiligten Menschen durch die vereinbarte Leistung und Gegenleistung. Das Geld ist also „... in fluktuierendem Sinn eine Buchhaltung ...“, (B157, 5.8.1922) die alle weltweiten Leistungs- und Warenaustausche darstellt. Das Geld ist der herausgelöste frei bewegliche Buchungswert der Wirtschaftsströme. Der Wert des Geldes bildet sich dabei aus dem Zusammenhang und Zusammenwirken von Verbrauch und Herstellungsmöglichkeiten. Es ist, wie der Ausdruck eines Weltbuchhaltungssytems an dem sich die Wirtschaftsvorgänge darstellen und abwickeln. „Wir haben eigentlich im Grunde genommen dasjenige, was man die über die ganze Weltwirtschaft ausgedehnte Buchführung, Buchhaltung nennen könnte.“ (B024, 6.8.1922). Der Wert des Geldes bildet sich durch und verändert sich auch ständig an den Einflussfaktoren Produktionsmittel, Einkommen, verfügbare Geldmenge, Herstellungsmöglichkeiten, Preise und Verbrauch. „Das Geld ist nichts anderes als der äußerliche ausgedrückte Wert, der durch Arbeitsteilung erwirtschaftet ist und der von einem auf den anderen übertragen wird.“ (B024, 27.7.1922). Das heutige Finanzsystem verfolgt aufgrund der anerkannten Geldtheorien das Ziel einem möglichst geringen Geldwertverlust durch die Zentralbank. Die ihre Aufgabe in dem Erreichen niedriger Inflationsraten sehen und der Finanzwirtschaft, die das Geld der Anleger vermehren will. Das bestehende Finanzsystem berücksichtigt also nicht, das langsame Alt werden des Geldes und hat kein Bewusstsein von der dem Wirtschafts-Wertschöpfungs-systems entsprechenden Geldmenge. Die natürlichen Eigenschaften des Geldes müssen daher unbewusst und ungeplant wirken. Geldentwertung durch Inflation als degenerierte Form des Geldalterns. Und Börsenkrisen bei denen, jeweils viele Milliarden oder Billion an scheinbaren Geldwerten verschwinden, sind die krankhaften Wirkung einer unkontrollierten und viel zu großen Geldmenge. Das Geld verliert eigentlich mit dem Verschwinden von Waren und Wertschöpfungsmöglichkeiten seinen Wert. Das wird im heutigen Finanzsystem aber nicht wirklichkeitsgetreu dargestellt. Die Geldmenge wird heute durch seine Verbindung mit Grund und Boden, durch die Spekulationen an den Börsen oder durch Zentralbanken künstlich vergrößert. Es entsteht so Scheingeld, ohne dass dazu eine real wirtschaftliche Gegenleistung vorhanden wäre. Durch diese Umstände bekommt das Geld einen Vorteil gegenüber den Waren. Das Wirtschaftssystem hat so in sich das Merkmal, Arbeit an Waren oder Dienstleistungen bringt weniger Verdienst wie der Besitz von Geld. „Es genügt, wenn er gar nichts tut, wenn er seine gesamte Arbeitskraft dem sozialen Organismus entzieht und die anderen arbeiten lässt, dass er beleiht und die anderen arbeiten lässt.“ (B024, 3.8.1922). Diese Finanzblasen existieren solange die Funktion des Geldes nicht durchschaut und die Menschen in ihrem Bewusstsein die Illusion dieser großen unwirklichen Geldwerte aufrecht erhalten. Im 19.Jh. beginnen die volkswirtschaftlichen Impulse an finanzwirtschaftliche zu werden. "Damit wird das Ganze nicht nur unpersönlich, sondern sogar unnatürlich; es wird alles in sich selbst bewegende Geldströme hineingezogen.", (B024, 1.8.1922). Solange der Mensch in seinem Bewusstsein an den Wert des Geldes glaubt, hat es diesen auch, verliert ein Großteil der Menschen diesen Glauben, löst sich dieser Geldwert auf. Bezahlung von Waren, das Verbrauchsgeld Der Vorgang des Warenaustausches zwischen Hersteller und Konsumenten ist der Punkt des Wirtschaftslebens, an dem sich das Bedürfnis und die Herstellungsfähigkeiten treffen. Hier wird entschieden ob dieses Leistung (Ware) auch gebraucht wird, welchen Wert sie dem Verbraucher haben kann, ob die Bedürfnisse real befriedigt werden können. Der Wertbildungsprozess findet dort einen Haltepunkt. Das Zahlen gehört zum wirtschaftlichen Prozess unmittelbar dazu, ein Wert und ein Preis kommen nur dadurch zustanden, wenn für eine Ware auch unmittelbar ein Preis bezahlt wird. Folgt die Bezahlung erst später, ist der Zusammenhang mit der Ware nicht mehr unmittelbar gegeben, somit wird ein anderer Wert bezahlt. Zahle ich zum Beispiel Monate später, so ist die Ware unter Umständen schon lang verbraucht, der Produzent stellt bereits ganz andere Waren her und kann dann die späte Bezahlung, auch nur für die nun produzierten Waren verwenden. "Und etwas wird eine Ware des Marktes dadurch, dass ich es gleich bezahle.", (B024, 29.7.1922). Ein unpünktliches Bezahlen von Leistungen führt daher zu einem verzerren der Preise und eine Veränderung der herstellbaren Waren. Der Verbraucher bezahlt zwar für die Ware oder Leistung, alle Aufwendungen bis zur Bezahlung, wurden aber bereits von anderer Seite bezahlt. So kann der Hersteller das Geld das er erhält, nur für zukünftige Tätigkeiten verwenden. Das Vorhandensein von Waren und Leistungsfähigkeit, ist eine Vorleistung der Gemeinschaft, die uns als Verbraucher zur Verfügung gestellt wird. Je mehr es uns gelingt ein Bewusstsein des Wertschöpfungsprozesses und dessen was unsere Mitmenschen für uns leisten haben, desto fruchtbarer wird auch unser Verhalten im Wirtschaftsprozess sein. Den jeder Kauf hat eine Saugwirkung auf den Wertschöpfungsprozess, mit einem Kauf wird dem Anbieter Geld gegeben als Beauftragung für seine nächste (zukünftige) Leistung. Leihen Wer (Kapital) Geld geliehen bekommt, kann seinen Geist anwenden auf dieses geliehene Kapital. Der Geld verleiht, wird Gläubiger, der Geld leiht, wird Schuldner. Wenn jemand geistig befähigt ist, etwas für die Menschen sinnvolles zu tun, so muss es auch möglich sein im gesellschaftlichen Zusammenhang, dass dieser Mensch ein Kapital (Gestaltungsfreiraum) für sein Tun bekommt. Dieses Kapital ist Teil des wirtschaftlichen Gesamtorganismus und wird dem Schuldner geliehen, kann also auch Leihgeld genannt werden. Wer Geld verleiht, hat in diesen Moment einen Überschuss an Geld, wer Geld leiht, hat entweder eine Not und möchte diese überwinden oder will mit dem Geld Dinge verwirklichen die ohne dieses nicht tun könnte. So betrachtet geht der Geld Verleihende auch von der Bedingung aus, das später derselbe Grundsatz, nämlich das der andere ihm auch Geld leihen wird, aus. Weil der ehemalige Empfänger des Leihgeldes nun seine Not überwunden oder seine Idee verwirklicht hat und nun selbst einen Geldüberschuss zur Verfügung hat und nun auch Geld verleihen kann und will. Die Einführung des Zinses für Leihgeld verhindert dies nun aber weitestgehend. Wer Leihgeld bekommen hat, kann damit keinen Überschuss (Zins) aufbauen, da er den Überschuss den Verleihenden abführen muss. Verleihen ohne Zins ist also eine auf Vertrauen beruhende Gegenseitigkeit im Wirtschaftsleben, das verzinste Verleihen ist ein Verzicht auf direkte Gegenseitigkeit (Brüderlichkeit). „Der Zins ist die Ablösung für etwas, was zwischen Mensch und Mensch spielt, ist die Vergeltung für dasjenige, was im volkswirtschaftlichen Prozess als menschliche Gegenseitigkeit spielt.“ (B024, 2.8.1922). Aber der Zins ist auch ein Anteil, der den Menschen die Geld geliehen haben, als Frucht des so ermöglichten Tuns zur Verfügung steht. So entsteht Einkommen aus Kapitaleigentum. So entsteht das Interesse des Kapitaleigentümers, dass Kapital fruchtbar eingesetzt wird. Die Werthaltigkeit des Leihgeldes hängt von den Ideen und fachlichen Fähigkeiten des Menschen ab, der dieses Leihgeld für seine Unternehmung bekommt und was er daher daraus, an fruchtbaren wirtschaftlichen Dingen bilden kann (B024, 4.8.1922). Kapital kann nun in ängstlichen Sicherheitsstreben verliehen werden (Grund und Boden, Rohstoffe), dann wird dieses Verhalten neue Entwicklungen behindern, es kann in übermäßiger Gier nach schneller Kapitalvermehrung und hoher Verzinsung verliehen werden, dann geht die Tendenz des Verleihens hin zu rücksichtsloser Wirtschaftstätigkeit (share-holder-value). Oder das Verleihen des Geldes sieht des Leihenden, sein fachlichen und moralischen Fähigkeiten in einer christlichen Menschlichkeit an. „Leihgeld muss nach und nach ganz in Schenkungsgeld übergehen. Leihgeld darf sich gewissermaßen nicht zurückstauen in das Kauffeld hinein, um das zu stören.“ (B024, 4.8.1922). Werden Investitionsgüter geschaffen, so beginnen diese noch nicht da gewesene Überschüsse zu schaffen. Überschüsse, die entstehen weil menschliche Geisteskraft für die Schaffung von neuen Maschinen und Werkzeugen verwendet wurde. Werden diese Überschüsse nun zum Vorteil weniger in Grund und Boden/Finanzbörsen investiert hat diese eine deutlich verschlechternde Auswirkung, im Gegensatz dazu diese Überschüsse, in neue geistige Tätigkeiten hineinzuschenken. So kann erkannt werden, am zukunftsträchtigsten sind Schenkgelder, sind Gelder die für geistige Arbeit, für Innovation, für Ausbildung verwendet werden. Unternehmer können ihre Tätigkeit nur durch geliehenes Geld verwirklichen. Ob es nun Eigen- oder Fremdkapital ist, es ist doch immer nur eine Art Leihgeld, das von der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt wird. So ist eine gegebene Tendenz der Unternehmer dieses Leihgeld zu verbilligen oder zu entwerten, mit einer möglichst geringen Gegenleistung, zu bekommen (B024, 30.7.1922). Das heutige Finanzsystem verunmöglicht diese Tendenz weitestgehend, will es sogar aufwerten. Viele unternehmerische Tätigkeit ist aber nur möglich, wo Leihgeld entwertet wird. So kommt es anstatt zu einer natürlichen Leihgeldentwertung, zu Zahlungsunfähigkeiten der Unternehmen. Viele diese Zahlungsunfähigkeiten (Insolvenzen) haben ihre Ursache in der nicht vorhandenen Leihgeld-Entwertung. Geld fließt aus der Verbrauchsgeldsphäre der Leihgeldsphäre zu. Um hier ein Gleichgewicht zu halten, muss das nicht mehr benötigte Leihgeld auch wieder abfließen. Dies tut es in Richtung der Schenkgeldsphäre. Geld kommt jung aus der Verbrauchsgeldsphäre, ist älter in der Leihgeldsphäre und stirbt in die Schenkgeldsphäre hinein. Dort dient es idealerweise noch für einen einmaligen Konsum. Reguliert sollte die Leihgeldmenge von einer Assoziation die durch Leihgeldvergabe (Investitionen in Handels-, Unternehmens-, und Industriekapital) die Leihgeldmenge vergrößern und durch Desinvestition, Investitionsende und Schenkung die Leihgeldmenge verringern kann. Letztlich muss im Lebenslauf des Geldes alles Leihgeld sich in Schenkgeld verwandeln. Schenken Menschen die Zukünftiges vorbereiten, Ideen und Fähigkeiten entwickeln tragen in der Gegenwart nichts bei zu den wirtschaftlichen Wertschöpfungen, sie verbrauchen ausschließlich. Aber seien es Künstler, geistig Schaffende, Ausbilder oder Kinder sie bereiten dadurch vor was in der Zukunft in der menschlichen Gesellschaft wertschöpfend sein wird. Sie können ihr gegenwärtiges Tun nur mittels Schenkungen durchführen. Würde man ihnen nichts mehr schenken, so könnten Kinder sich nicht ihrem Selbst entsprechen entwickeln, könnten Ausbilder nicht mehr den Kindern und der Kulturentwicklung entsprechende Ausbildungen anbieten, Künstler nicht mehr frei schaffend sein und Geistesarbeiter keine Ideen für die menschliche Gesellschaft entwickeln, Priester(innen) keinen Gottesdienst abhalten. Es ist also nicht die Frage wie viel jemand geschenkt (vererbt ,..) bekommt, sondern wie gut er mit dem Erhaltenen umgehen kann. Eine Gesellschaft ist dann zukunftsfähig, wenn es ihr gelingt Schenkgeld zu schaffen und an die entsprechenden Menschen zu verteilen. Dazu müssen Wege gefunden werden, verfügbares Kapital direkt zu geistig produzierende (Institutionen) zu leiten. Gepflogenheit das Kapital zu speichern, statt es in Schenkgeld zu verwandeln muss durch entsprechende Finanzinstrument uninteressant gemacht werden. "Es gibt nun die Möglichkeit, den Zinsfuß für den Naturbesitz geradezu auf hundert Prozent hinaufzutreiben dadurch, dass man möglichst viel von dem Naturbesitz in freier Schenkung vermittelt den geistig Produzierenden." (B024, 29.7.1922). Das Gleiche gilt auch für die Spekulation mit Kapital an den Börsen, dass unrentabel gemacht werden muss. Man kann das Schenken im Verhältnis zum Kauf-Verkauf-Vorgang und zum Leihvorgang als den aller produktivsten des Geldkreislaufes erkennen. Ausgehend hier natürlich davon, dass der Empfänger des Geldes auch etwas Sinnvolles damit anfangen kann. So wird ein Kauf-Verkauf-Vorgang den bestehenden Wertschöpfungsprozess aufrechterhalten, ein Leihvorgang für neue Unternehmungsideen, wird neue zusätzliche Wertschöpfungsfähigkeiten in die Realität umsetzen und Schenkgeld wird überhaupt neue Fähigkeiten und Erkenntnisse aus geistigem Schöpfen können, (B024, 1.8.1922). So wäre es wichtig für das gesamtwirtschaftliche Gebilde, wenn Kapital sich nicht stauen würde in Grund und Boden, oder Börsenspekulationen und dadurch die Gesellschaftsentwicklung behindert, sondern Kapital in Stipendien und Stiftungen fließen würde, die dann Verantwortung übernehmen, für eine menschengerechte Schenkung an Ausbildungs- und geistige Forschungsstätten. Das Schenken stellt hohe Anforderungen an den Schenkenden, dieser hat die Verantwortung, dass verfügbares Schenkgeld an die Menschen gegeben wird die dessen Bedürfen oder entsprechende moralische, geistige und fachliche Befähigung haben. Wie auch der Beschenkte eine Verantwortung gegenüber der menschlichen Gemeinschaft hat das ihm anvertraute entsprechend zu verwenden. „Wenn sie direkt schenken dann ist ihre Vernunft drinnen.“ (B024, 4.8.1922) Wer schenkt, verbindet sich karmisch auch mit dem den er beschenkt. Das Schenken das zur Finanzierung des Geisteslebens führt, ist die Grundlage für die Fähigkeitsentwicklung der Menschen. Ohne Ausbildung, ohne Kulturschaffen und geistiges Vordenken laufen die Menschen Gefahr in einen Stillstand zu verfallen. Die Probleme und Aufgaben der Menschheit werden nicht durch alte Lösungen, sondern nur durch neue aus dem Geist geschöpfte Ideen und Impulse gelöst werden können (B075, 23.11.19). Sinnvoll angewendet ist das Schenken ein Vorgang, wie eben die Geisteskräft für die Zukunft veranlagt werden. Schenkgeld ist im Grunde alles was für Erziehung ausgegeben wird, für freie geistige Entwicklung, für Schulen, Ausbildungsstätten und im geistigen Bereich tätigen Stiftungen ausgegeben wird. Schenkgeld kommt dem Geistesleben des sozialen Organismus zu gute und dieses Geistesleben ist der Ort wo das Ich dieses Wesens am stärksten und positivsten Wirken kann. Durch Schenkgeld kommt das Geistesleben, das Ich des göttlich geistigen Wesens das sich mit dem sozialen Organismus verbunden hat, zum irdischen Leben und Wirken. Wird Leihgeld nicht verwandelt in Schenkgeld, sondern in Grund und Boden oder Börsenspekulationen investiert (gestaut), so steigen die Preise von Grund und Boden dadurch werden die wirtschaftlichen Vorgänge im Allgemeinen verteuert, unbeweglich und erschwert, einige können sich so Einkünfte oder Reichtum auf Kosten der Funktionsfähigkeit der Wirtschaftsprozesse verschaffen. Gäbe es kein Geld, das von einem Menschen einem anderen geschenkt wird, so gebe es für Kinder kein Geld, damit sie bis zu dem Tag an dem sie selbst ein Einkommen haben ihre Leben und ihre Ausbildung bestreiten könnten. Eine Gesellschaft ohne Schenkgeld, eine Gesellschaft in der niemand mehr schenken will, wäre eine Gesellschaft ohne Zukunft. Schenkgeld wird aber von den Empfängern zum Verbrauch verwendet und mit dem Verbrauch geht das Leihgeld das nun Schenkgeld ist, wieder in seine Auflösung. Schenkgeld sollte so das älteste Geld sein, dass nur noch für den privaten Verbrauch (Konsum) an die Menschen gegeben wird die in den geistigen Bereichen arbeiten. Die Summe dessen was als Schenkgeld zur Verfügung steht, sollte sich orientieren an dem Gleichgewicht der Geldbereiche, des in das Alter kommenden Leihgeldes (Dauer1 der Investition läuft aus oder Desinvestition) und der Menge der hergestellten Nahrungsmittel (B024, 3.8.1922). Der Wert des lebendiges Geld Geld entsteht (wird geboren), ist jung, wird alt und Geld verschwindet wieder (stirbt). Geld ist etwas Lebendiges das in seinem Zusammenhang zur Wertschöpfungsfähigkeit (Produktionsmittel), Warenaustausch und Leistungen steht. Wenn Geld zum Beispiel im Jahr 2011 entsteht ist es jung, hat seinen höchsten Wert, wenn es älter wird, verliert es langsam seinen Wert. Wenn es nach einem Zeitraum von z. B. 30 Jahren seinen Wert vollständig verloren hat, dann wird man mit ihm in den wirtschaftlichen Vorgängen nichts mehr anfangen können. Wenn es ganz jung ist, findet es seine Verwendung als Kaufgeld im Wertschöpfungsprozess, durch Konsumzurückhaltung2 entsteht das Leihgeld, dieses wird dann, weil noch ein junges Geld für langfristige Investitionen, für Unternehmungen nehmen die über lange Zeiträume geplant sind, über Jahrzehnte, dann wird das Geld auch am wertvollsten sein. Will man Unternehmungen durchführen, die einige Jahre dauern sollen, so wird man älteres Geld, also Geld das weniger wert ist nehmen. Und Geld, das alt ist, das vor seinem Sterben sich befindet, das wird man dann als Schenkgeld weitergeben und so unmittelbar in einen Warenverbrauch führen. Mit neuen Waren die hergestellt werden wird dann wieder neues Geld in den Wirtschaftsorganismus kommen. Geld hat die Qualität von etwas lebendigen, eines lebendigen Lebewesens. Dieses Wesen kann Mammon genannt werden. Dieses Wesen entwickelt entweder sein Eigenleben, weil es von den Mensch frei gelassen wird (freier Markt in den Finanzmärkten) oder wird von den Menschen unter Kontrolle gebracht. Es gibt eine Verbauchsgeldsphäre, eine Leihgeldsphäre und eine Schenkgeldsphäre. Diese müssen von den verantwortlichen Menschen bewusst erfasst werden. Wie ein wildes Tier gezähmt werden muss, so auch das Wesen des Geldes. Wo es unkontrolliert und frei sich bewegen kann, führt es zu wirtschaftlichen Verwerfungen, Störungen, Schäden. Wie dies an den Börsenblasen, Währungs-, Immobilien-, Derivatsspekulationen, Börsenhandel mit Leben (CO2 Emmisionshandel) und Lebensmittel und ihren katastrophalen Auswirkungen zu sehen ist. Was früher ausgeglichen wurde an Ungleichgewicht in Binnenwirtschaften, dadurch, dass Waren ausgeführt oder eingeführt worden sind oder was durch Aussenwertschwankungen einer Währung ausgeglichen worden ist, schlägt heute auf schwankende Kurse, Preise und Konjunkturstimmungen über. Das kann durch eine Regelung der Geldverteilung zwischen Kaufgeld, Leihgeld und Schenkgeld wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, verantwortlich dafür werden die Assoziationen sein. „Richtet das Kaufgeld eine Störung an, dann fließt Geld in der entsprechenden Weise zu oder ab in die Kaufgeldsphäre, die Leihgeldsphäre – so wie sonst aus anderen Ländern – oder Schenkgeldsphäre.“ (B024, 4.8.1922). Wir müssen verstehen, dass es kein einheitliches Geld gibt, sondern Kaufgeld, Schenkgeld und Leihgeld und das Geld ähnlich wie die Waren entsteht3, junges Geld ist, und altert, den Wert verliert4. Vielleicht auch Geld, das ein zukünftiges Datum hat, das bis zu seinem investierten Einsatz an Wert zunimmt und danach wieder abnimmt? Die Kosten für das Geld wären dann anfangs in der Investitions- und Aufbauphase geringer, in der Phase wenn die Unternehmung neu und erfolgreich arbeitet am höchsten und würde dann wieder abnehmen. Geld bekommt zu einem Zeitpunkt durch Warenkauf seinen Wert und es verliert dann über die Jahre seinen Wert. An seinen Lebensende sollte Geld verschenkt werden, in den Verbrauch gehen. Geld stirbt in die Schenkung hinein. Das Geld entsteht mit der Ware oder den Fähigkeiten, Waren herzustellen die auch benötigt werden. So hängt die Geldmenge mit den Waren und den brauchbaren Produktionsmittel zusammen. „Daraus werden Sie sehen, dass keinerlei Art von Geld etwas anderes sein kann als lediglich ein Ausdruck für die Summe der brauchbaren Produktionsmittel.“ (B024, 6.8.1922). Das Geld ist ein Recht, ein Anspruch auf den Erhalt einer gewissen Menge von Früchten die diese Produktionsmittel hervorbringen können5. Wer geistig arbeitet, kann dies, weil ihm andere seine wertbildende Arbeit an der Natur abnehmen. Dies tun sie, weil sie ein Bedürfnis nach den Früchten geistiger Arbeit haben. Der Schriftsteller benötigt während seiner Arbeit an einem Buch so viel Geld wie er nötig hat sein Leben während dieser Zeit zu bezahlen (Ersparnis von Arbeit an der Natur). Das ist dann auch der wirtschaftliche Wert seines Buches. Da ist der Zusammenhang von Produktionsmittel, Fähigkeit zur Warenherstellung, Wert- und Preisbildung. Geld mit konkreten Bezug zur Ernährungsfähigkeit würden diesen Zusammenhang offen legen (B024, 6.8.1922). Jeder Mensch benötigt für sein Leben eine gewisse Fläche an landwirtschaftlich nutzbaren Boden und für seinen Wohlstand eine gewisse Menge brauchbarer Produktionsmittel. Geld sollte also das Recht ausdrücken auf den Bezug einer gewissen Menge von Nahrungsmittel6, dadurch hat jeder Verbraucher auch wieder einen realen Bezug zu den Leistungen die für ihn erbracht werden. Gleichzeitig aber auch der verfügbare Grund und Boden, der darauf bezogenen Bevölkerung zugeteilt wird. Dadurch wird das Bewusstsein der Notwendigkeit sinnvoller Boden- und Produktionsmittelnutzung gefördert. Verwaltet kann dieser im individuellen Gemeinschaftsbesitz befindliche Grund und Boden dann von entsprechenden Assoziationen werden. Die eben diesen brauchbaren Grund und Boden, diese brauchbaren Produktionsmittel an die entsprechend befähigten Landwirte und Unternehmer verleihen. Damit wird sichtbarer, Geld ist nur ein Werkzeug für das Wirtschaften und die Wirtschaft sollte für die Menschen da sein. Geld schafft nichts, Menschen schaffen Lebendiges; Geld kann ein Werkzeug sein. Es steht nicht über, sondern unter dem Menschen und muss auch von ihm bewusst kontrolliert werden, sonst kann es unterdrückend und zerstörend wirken. Geld selbst arbeitet nicht, es schafft nichts, es kann nur an die Menschen gegeben diesen Möglichkeiten eröffnen. Der Besitz an Geld kann nicht für alle Zeit bei einem Menschen, Familie oder Gruppe sein, die dann daraus einen immer größeren Besitz zulasten der Mitmenschen erwirbt. Geldbesitz muss daher in einer gewissen weise eine zeitliche Begrenzung finden. „Geldbesitz geht nach einer bestimmten Zeit in geeigneter Form an die Allgemeinheit über.“ (B179, „III. Kapitalismus und soziale Ideen“). Ein Sparguthaben ist ein für die Zukunft zurückgehaltener (angesparter) Konsum und muss in seiner Summe mit der verfügbaren Verbrauchsmenge an Gütern und Leistungen in einem Verhältnis stehen. Sparguthaben beruhen auf einer erbrachten Leistung für die noch keine Gegenleistung erbracht worden ist, sie können aber nur soweit zur Anwendung gebracht werden, wie Warenangebote vorhanden sind. Hier liegt ein natürliches Verhältnis zwischen der Größe der Sparguthaben und der Wirtschaftsleistung.
Die Dreigliederung des sozialen Organsimus: Geistesleben Freiheit Rechtsleben Gleicheit Wirtschaftsleben Brüderlichkeit Angeleiten von Ausführungen Rudolf Steiners und der Anthroposophie zu den Fragen von Selbsterkenntnis, Welterkenntnis und Erkenntnis des sozialen Organismus. GA341 Rudolf Steiner, Nationalökonomischer Seminar, 1922 GA34 Rudolf Steiner, Lucifer-Gnosis, 1903-1908 GA340 Rudolf Steiner, Nationalökonomischer Kurs, 1922 GA23 Rudolf Steiner Kernpunkte der sozialen Frage, 1919 IBAN978-3928780087 Wilhelm Schmundt, Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU (1993),1997 GA4 Rudolf Steiner, Philosophie der Freiheit, 1894 GA328, Rudolf Steiner, Die soziale Frage, 1919 GA93 Rudolf Steiner, Die Tempellegende und die Goldene Legende, 1906 GA196 Rudolf Steiner, Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwickelung, 1992 Sie können sich dieses Video auch gerne auf der Homepage: http://www.imgaja.org/Wirtschaftsleben.html Mobil: http://www.imgaja.org/m/Wirtschaftsleben.html Dort ist es auch m,öglich den Text als PDF herunterzuladen Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger
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