Das Denken Im Denken verbinden wir das Wahrgenommene mit einem Begriff (ideellen Gegenstück) und machen es so zu unserer Vorstellung. Die Tätigkeit des Denkens hat dadurch seinen Inhalt. Diesen Inhalt bringt das Denken, der Wahrnehmung aus der Begriffs- und Ideenwelt des Menschen entgegen. Wenn ich irgendetwas über meine Wahrnehmung Aussagen will, so kann es nur mithilfe des Denkens geschehen. (B027, Seite 80ff). Unsere materielle Welt ist eine Schöpfung der geistigen Welt. Die Gedanken geistiger Wesen haben unsere Welt hervorgebracht. So sind in allen Dingen, die in und um uns sind Gedanken vorhanden. Gedanken haben die Dinge gebildet. Wir und alle Dinge der Welt sind so ein Ausdruck des Geistes. In der sinnlichen Wahrnehmung tritt uns dieser sinnliche Ausdruck entgegen. Gleichzeitig können wir durch die Intuition die Gedanken die in den Dingen sind mehr oder weniger umfangreich aufnehmen, denn wie der Mensch über die Sinne, so auch übersinnlich, mit dem Objekt in Verbindung steht. „... sie besteht als ein lebendiger übersinnlicher Zusammenhang zwischen dem Menschen und dem sinnlich angeschauten Objekte.“ (B184,S.140). In unserem Bewusstsein treffen somit zusammen, sinnliche Wahrnehmung als Ausdruck des Dings und deren geistige Wirklichkeit. Die volle lebendige Wirklichkeit, wird von unserem Verstand jedoch auf ein unserer jeweiligen geistigen Entwicklung entsprechendes Maß herab gelähmt und tritt uns als Begriff entgegen. Unser Denken kann nun beides zu unserer persönlichen Vorstellung verbinden. (B137, 15.4.1923). Diese Denkarbeit des Verbindens sinnlicher Wahrnehmungen mit Begriffen wird von uns durch das Wahrheitsempfinden geleistet. Nur wenn wir für uns vertreten können, dass der geistige Inhalt mit dem sinnlichen Ausdruck zusammen stimmt können wir dieses Urteil gelten lassen. Dies kann auch Logik genannt werden. Die Logik ist also ein „fühlendes Denken“ und der Denkzweck ist die Wahrheit. Dabei sollte das Wahrheitsgefühl der menschlichen Seele sagen, ob ein logischer Schluss korrekt ist. (B048, Seite 67, „Aus Mission der Andacht“). Ein solches Wahrheitsgefühl können wir nur nach und nach uns erarbeiten und erringen, um bis zu einer Fähigkeit zu kommen bei der wir ein durchleuchtet sein, unserer Begriffe und Ideen von unmittelbaren Fühlen der Wahrheit erleben, einer so genannten Logik des Herzens (B120, 30.3.1910). Um unser Denken zu entwickeln, können wir folgende Dinge beachten: „Erstens muss und soll der Mensch Interesse entwickeln für die äußere ihn umgebende Wirklichkeit, Interesse in Bezug auf Tatsachen und Gegenstände. Interesse an der Umwelt, das ist das Zauberwort, für die Gedankenerziehung. Lust und Liebe zu dem was wir tun, das ist das Zweite. Und Befriedigung an dem, worüber wir nachsinnen, das ist das Dritte.“ (B125, 11.2.1909). Wir können unser Denken nur ausbilden, wenn wir unser Gedanken auch aus den Dingen nehmen wollen. Wir ruhig zuhören, aufnehmen wollen was uns die Dinge, Wesen und Vorgänge der Welt sagen wollen, wenn unsere Denken ein gegenständliches Denken wird. Kein Willkürliches dahin Denken in persönlichen Vorurteilen, sondern ein wirklichkeits- und wahrheitsgetreues Denken. Das wir auch versuchen, Interesse für etwas was wir bisher ganz uninteressant gefunden haben, zu entwickeln. Eine Ehrfurcht gegenüber dem Höheren der Welt, den Menschen, der Wahrheit. Dann wird uns auch aufgehen können, das Denken hängt zusammen mit unserem Interesse für die ganze Welt. Interesse wenn wir es steigern, kann aber zu Liebe werden, sodass wir finden können: Denken ist Liebe geistiger Art (B027, Seite 137ff). Wenn wir erkennen, dass Denken mit Liebe zur Welt, zur Wahrheit zusammen hängt, dann werden wir auch weniger zu einem vorschnellen Urteil neigen und unsere Urteile nicht ihrer selbst willen lieben, sondern der Wahrheitssuche willen und dann werden wir auch unsere Urteile immer wieder auf neue hin prüfen. In allem was wir tun soll es uns um die Tätigkeit, das Ausprobieren, Kennenlernen und selbst Handanlegen gehen. Nicht das Gelingen, nicht der Erfolg, nur die Lust und Liebe am reinen Tun, soll uns leiten, das wird uns auch, wenn uns alles schlecht gelingen mag, helfen neue Eigenschaften und Fähigkeiten zu entwickeln. Wenn wir denken, kann uns diese Tätigkeit eine Befriedigung sein, wenn wir nicht denken des Urteils willen oder der Empfindung wegen die uns der Gedanke hervorruft, sonder allein der Wahrheit willen. Dabei nicht das Denken der alltäglichen Lebensgeschehnisse üben, sondern das Denken von ganz ungewohnten, neuen. „Es muss für einen Menschen, wenn er lebenspraktisch denken will, Gebiete geben, wo ihm die bloße denkerische Tätigkeit Befriedigung gewährt“; (B125, 11.2.1909). Denken über Fragen des Lebens, Lebenszusammenhänge stärkt und bildet. Arten des Denkens In der geistigen Welt tritt uns ein Gedanke lebendig, in seiner Gesamtheit entgegen. Manifestiert sich ein solcher Gedanke in unsere leibliche Organisation so tritt er uns nur noch als sein toter Schatten entgegen. Schattenhaft deshalb weil der Gedanke nur noch in Einzelansichten auftritt. Tritt uns zum Beispiel ein Mensch gegenüber so können wir über ihn uns Gedanken machen als wäre er ein Wesen, das nur aus Materie besteht. Wir können über ihn denken als wäre er ein rein geistiges Wesen. Einmal ist es eine materialistische Denkart, das andere Mal eine spirituelle. Zeit, Ort, erbliche Konfiguration und selbst Erarbeitetes geben uns die Fähigkeit Gedanken in der einen oder anderen Art denken zu können. So zersplittert ein lebendiger Gedanke, in zwölf verschiedene Arten ihn in uns denken zu können. Diese Arten geistige Gedanken zu denken drückt sich auch in zwölf verschiedenen Weltanschauungen aus. Diese Weltanschauungen sich bewusst zu machen, diese jeweils auch denkend zu erfassen, wird kann unser Denken beweglicher, konzentrierter und kräftiger machen. Durch diese Beweglichkeit können wir dann ein und dieselbe Sache aus verschiedenen Denkrichtungen aus durchdenken, wir nähern uns somit der Gesamtsicht der Sache. Der wahre, lebendige Gedanke, kommt durch hereinleuchten aus der geistigen Welt. Goethe hat solch ein Denken angewandt bei seiner "Urpflanze", seinem "Urtier" diese sind Dinge die nur durch bewegliche Gedanken entstehen können. Denke ich eine Sache aus einer materiellen Denkart, so steht es in völligen Widerspruch dazu, wenn ich diese spirituell denke. In Wahrheit sind sie aber nur zwei verschiedene, gleich berechtigte Ansichten von ein und demselben. D. h. aber auch, die Wahrheit eines Gedankens auf einem Gebiet, kann noch nichts aussagen über die allgemeine Gültigkeit des Gedankens (B057). Im Wesentlichen können vier Weltanschauungs- und Denkungsarten erkannt werden. Die Welt kann gesehen werden als eine Welt der Materie, kann gesehen werden als rein Geistiges, als Wirkung von Ideen oder einfach nur als das, was persönlich real wahrnehmbar vorhanden ist. Die Denkweise und Weltanschauung des Materialismus sieht die Welt als eine Welt der Materie an, dass alles sich aus der Materie ergibt und entsteht. Diese Materie teilt sich immer weiter in seine Einzelteile, die dann wiederum das Größere erklären. Alles andere, wie das Geistige wird als nicht beweisbare Phantasie betrachtet. Das Denken des Materialisten versucht, sich an dem erstarrten Stoff anzupassen und geht immer mehr in Vereinzelung und Verfeinerung. Die Denkart kann innere Begriffszusammenhänge nicht erkennen und sieht die Welt als unzusammenhängende Einzelteile. Eine auf dieser Denkweise aufgebaute Weltanschauung hat die Tendenz, Welt und Gesellschaft aufgrund ihrer Denkcharakteristik fortschreitend zu zersplittern. Entgegengesetzt dazu der Spiritualismus, der die Welt so denkt, dass allem der Geist zugrunde liegt und die Materie um uns ist nur eine Manifestation des Geistes. Die Materie wird als Maja (Illusion) abgelehnt. Man lebt nur in der Welt des Geistes. Materialisten werden für unwissende Ignoranten gehalten. Es gibt viele Geister, z. B. die Geister der Hierarchien, diese stehen hinter den Vorgängen und hinter den Erscheinungen der Welt. Der Spiritualist sieht die Welt erfüllt von eigenständig tätigen, wesenhaften Geistern der Hierarchien1. Das Denken wendet sich von der Welt ab und sucht das Höhere, Größere, Bewegliche. Der Realist (Realismus) erkennt nur das um ihn real Existierende an. Nur das, was er erkennen kann, ist für ihn existent. Die Welt der realen Wahrnehmung ist ihm einziger Inhalt der Welt. Ihm ist egal ob diese aufgebaut ist aus Materie oder Geist, wichtig ist nur, dass sie so wie sie ist, existiert. Aus der Denkart des Idealismus heraus, gibt die Welt nur einen Sinn, wenn in ihr eine Tendenz liegt. Eine gemeinsame Idee der vorwärts Bewegung. Ohne das Ideelle ist sie sinnleer und tot. Es muss laut Ansicht der Idealisten, das Ideal im Weltprozess drinnen sein. Diese geben dem realen Prozess recht, sind aber keine Realisten, sondern sagen, das Reelle hat nur dann Sinn, wenn es vom Ideellen durchströmt ist. Die Ideen bilden und formen die Welt. Erweiterung auf zwölf Denkarten Zieht man eine horizontale Linie zwischen Idealismus und Realismus, so kann die Art, die Welt zu denken eingeteilt werden in einen oberen Bereich des Materialismus und in den unteren Bereich des Spiritualimus. Die oberhalb der Linie gelegene Art zu denken zeigt eine größere Unbeweglichkeit andere Meinungen anzuerkennen, die unterhalb der Linie befindlichen zeigen hier größere Aufgeschlossenheit und Beweglichkeit (B057, Seite 46ff). Der Materialismus lässt nur die Existenz der Materie zu. Sie beschreibt diese durch immer weitere Zerstückelung in ihre Einzelteile. Es ist eine Art von, zufälligen Entstehen der Welt ohne inneren Sinn oder Zusammenhang. Wenn man darüber hinausschreitet und eine Art von Idee, nämlich die mathematische Nachvollziehbarkeit aller Materieller, atomphysikalischer oder lebendiger Vorgänge annimmt so verwandelt sich das materielle Denken in den: Mathematismus In jeder Wissenschaft ist nur, soviel Wissenschaft darin wie Mathematik darin ist. Man erklärt die Welt nur durch die materiellen Energien, Teile, Atome etc. und der Bewegungen und Abhängigkeiten. Für alles muss es Formeln und mathematische Berechnungen geben. Jede Form, Bewegung, Farbe wird so mathematisch nachgewiesen. Man kann dadurch nur schwer Gefühle nachweisen oder man wird hierdurch unwissenschaftlich (durch die Gefühle), daher werden Gefühle hier nur als besondere Ausprägungen physikalischer oder biologischer Prozesse angesehen. Geht man noch einen Schritt weiter, dass man in der Materie nicht nur die Idee des Mathematischen nachweislichen sieht, sondern alle Ideen die man erkennen kann, die in den Weltenprozessen enthalten sind, so geht man weiter in die Richtung des Idealismus ist angelangt beim: Rationalismus Es leben Ideen in der Welt, der Rationalist lässt aber nur die Ideen gelten, die er findet und äußerlich sinnlich erkennt. Lässt man zu den selbst sinnlich erkannten Ideen auch moralische oder intellektuelle gelten, so ist man beim: Idealismus (siehe oben) Geht man wiederum einen Schritt weiter, so muss man annehmen, dass wenn es Ideen in der Welt gibt, diese nicht einfach so existieren können, sondern es müssten diese Ideen getragen werden von irgend einer Wesensart, die in der Welt vorhanden ist, hier ist man beim: Psychismus Der Psychismus nimmt an, das die Welt aus Weltprozessen besteht, in denen Ideen wirksam sind. Diese Ideen können ja nicht einfach in der Luft hängen, sondern müssen in einem Wesen leben. Es setzt also die Existenz von Wesen voraus; die Ideen tragen nach denen die Weltenprozesse voranschreiten. Nimmt man die Existenz von Wesen an die Ideen tragen, so kann man ja auch weiter annehmen, dass diese nicht nur passiv sind, sondern aktive Wesenheiten darstellen. Dann ist man bei: Pneumatismus Die Pneumatisten haben eine Sympathie für das Aktive, Tätige und Willensartige in der Menschennatur. Die Wesen die Ideen haben und hinter den Weltenprozessen stehen sind aktive und handelnde Wesen. Es müssen daher individuelle Wesen sein. Es werden Geister in der Welt angenommen. Es ist nicht klar, ob eines oder mehrere Geistwesen in der Welt sind, aber es ist eine Geistlehre, die Lehre von einem Pneuma. Sie fragen den Spiritisten warum da so viele Geister, warum da die Zahl anwenden. Wenn man z. B. die Verschiedenartigkeit der Zahlen versteht und weiß, das da kein allgemeiner Begriff für die Zahlen da sein kann, dann kann der Pneumatist weitergehen in seiner Erkenntnis. Man kann als Pneumatist zu der Erkenntnis kommen, das es nicht nur einen einheitlichen Geist gibt, sondern mehrere, man kann sich die Geister als verschiedene Hierarchien vorstellen, dann ist man angelangt beim: Spiritualismus (siehe oben) Wenn man nicht zur Erkenntnis der Wirksamkeit von Wesenheiten in der Welt kommt, sondern annimmt es gibt gewisse geistige Grundwesen die die Welt ausbilden so ist man beim: Monadismus Es gibt aber verschiedene Stufen von Wesen die Vorstellungen aus sich heraustreiben können und damit die Welt erbilden. Diese haben verschiedenste Qualitätsstufen von den dumpfesten bis zum höchsten Bewusstsein. Das sind die Monaden. Es muss viele Monaden geben und Monaden von der verschiedensten Klarheit. So stellt sich der Monadist die geistigen Wesen nicht in derselben Konkretheit vor wie der Spiritualist, nimmt deren Existenz jedoch als gegeben an. Er sagt nur; das es Monaden gibt; wird aber nicht zu konkret und sagt nur das es Monaden verschiedenster Stufen gibt. Welcher mit ganz unklaren traumhaften Vorstellung bis hinauf zu ganz starken und konkreten Vorstellungen. Man nimmt nur eine abstrakte Eigenschaft für eine einseitige Weltanschauung aus den Monaden heraus. (Es ist ein abstrakter Spirituismus). Wenn man aber nicht zugeben kann, das dasjenige was existiert, Wesen sind von verschiedenen Graden des Vorstellungsvermögens, dann wird man nur Kräfte suchen hinter der Realität. Man stellt sich dann, was man als Realität erkennt, so vor, dass darin wirksam sind Kräften, welche die Realität beherrschen, dadurch kommt man zum: Dynamismus Die Realität ist überall von Kräften beherrscht. Wenn ein Stein zu Boden fällt, so ist dies die Schwerkraft. So gibt es auch die magnetische Kraft, die Elektrizität usw. Diese Kräfte werden als übersinnlich und unsichtbar angenommen. Der Dynamismus sucht in allen Vorgängen der Welt solche beschriebenen Kräfte, die diese Vorgänge bewirken. Wenn man sagt an irgendwelche unsichtbaren Kräfte zu glauben, dann ist das ein Aberglaube, denn nur das real sichtbar- und erkennbare ist vorhanden, so ist man wieder angelangt beim: Realismus (siehe oben) Es gibt nun Menschen die sagen, ich habe kein Recht zu behaupten diese Welt sei eine wirkliche. Denn alles was ich erkenne ist ja nur hervorgerufen von Vorgängen und Phänomenen in mir, dann ist man beim: Phänomenalismus Man kann von der Welt, die einen umgibt sagen, es ist die reale, aber man kann ja von keiner anderen reden. Die Welt ist ja nur die Welt, die mir erscheint. Die Welt der Farben und Töne entsteht ja nur in mir durch Vorgänge und Prozesse in meinen Augen, Ohren und Sinnesorganen. Es sind Prozesse die in meinen Ohren vorgehen, die mich Töne wahrnehmen lassen. Ich kann nicht sagen, dass diese Welt eine reale wirkliche ist. Was ich wahrnehme, sind nur die Phänomene die mir sagen das ist eine reale Welt. Man kann nun sagen, was man in den Phänomenen erkennen glaubt ist ja etwas, was man zu dem mit den Sinnesorganen wahrgenommen hinzufügt. Wahr ist ja nur was die Sinne sagen, dann ist man beim: Sensualismus Der Mensch akzeptiert nur, was er erkennen kann. Erkennen kann man nur, mit seinen Sinnesorganen, nur dass ist real. Es gibt keine Phänomene oder Vorgänge die mir die Welt verdeutlichen, es gibt auch nicht unbedingt eine reale Welt, ob die Welt nun materiell ist, lässt sich auch nicht eindeutig klären. Einzige Grundlage der Erkenntnis kann das einzeln wahrgenommene sein, dem nichts hinzugefügt wird. Sagt man nun es gibt nur das was die Sinne wahrnehmen und das ist Materie. Es gibt also nur das was die materiellen Sinne über materielle Dinge sagen, so ist man: Materialist (Siehe oben) Das Denken beeinflussende Stimmung der Seele Die Stimmung der Seele und damit die Art wie sie die Welt sehen und erdenken will, gleichgültig von welcher Denkart oder Weltanschauung sie geprägt ist kann in verschiedene Arten unterteilt werden. Okkultismus Dieser sagt dass irgendetwas hinter allen Dingen ist, ob es nun geistiges oder materielles ist, aber dies ist nicht wahrnehmbar und bleibt verborgen. Dieses Verborgene kommt nicht an mich und meine Seele heran, sowie ich selbst nicht bis zu diesem Verborgenen kommen kann. Es offenbart nicht seine Art in den Dingen, denn die Dinge sind nur Maya. In dem äußeren Sinnenschein, in der Maya drückt sich nicht das Wesen der Dinge aus. Diese Welt ist Maya, und man muss auf eine andere Weise, als durch das äußere Wahrnehmen der Sinne und die gewöhnlichen Erkenntnismittel das Innere der Dinge suchen. Die heutigen Naturwissenschaftler sind in diesem Sinne oft Okkultisten des Materialismus, den sie reden von Quanten, Energien usw. als Aufbau und Grundlage der Welt. Aber keiner kann behaupten, dass er an diese Atome oder Quanten jemals herankommen kann. Das Atom und die subatomaren Teilchen bleiben im Okkulten (verborgenen). So kann diese und die folgenden Stimmungen der Seele bei vorher angeführten Denkarten (Weltanschauung) auftreten. Transzentalismus In der Welt ist irgendetwas hinter allen Dingen, wie hinter meiner eigenen Wesenheit auch. Etwas äußeres und etwas dahinter verborgenes Stehen sich gegenüber. Aber ich nehme nicht wie der Mystiker an, dass dies in meine Seele herein fließt und ich kann es auch nicht in meiner Seele wahrnehmen. Ich fühle nur, das es da sein muss, draußen. Man setzt voraus, dass außer unserer Seele und außer dem was unsere Seele erfahren kann, dass Wesen der Dinge steckt. Aber dieses kann nicht in die Seele selbst hereinkommen (wie es z. B. der Mystiker voraussetzt). Man nimmt an, dass hinter allem etwas ist, was man nicht erreichen kann. Wenn ich die Dinge wahrnehme, so kommt das Wesen der Dinge an mich heran; nur die Wahrnehmung selber ist nicht dieses Wesen. Für die menschliche äußere Erkenntniskraft ist das Wesen der Dinge überhaupt nicht erreichbar. Mystik Es ist das inneres Suchen, wenn die Seele ruhig geworden ist und der Gott dann in der Seele aufleuchten kann. Nicht der Wille, die Erfahrung oder das Logische können einen bei der Erkenntnis der Welt weiterhelfen, dies ist die Stimmung der Mystiker. In seiner eigenen Seele erlebt der Mensch etwas von der Welt, was er äußerlich nicht erleben kann. Da erst enthüllt sich die Welt der Geheimnisse. Man kann sogar Mystiker des Materialismus werden, wenn man z. B. den Saft einer Pflanze genießt oder einer anderen Pflanze und dann wartet, was dadurch im Organismus bewirkt wird. Dann ist man Mystiker der Materie. Ein Mystiker des Idealismus war z. B. Meister Eckhart. Der vor allem in der eigenen Seele die Möglichkeit hatte, aus im inneren verborgenen Quellen herauszuholen die Ideale der Menschheit, sie als inneres Göttliches zu empfinden und als solches sich vor die Seele zu stellen. Empirismus Man bemüht sich nicht, einen besonderen Zusammenhang hinter den Erscheinungen zu suchen, sondern lässt die Erscheinungen an sich herankommen und wartet, was sich einem darbietet. Die Erfahrung die sich einem darbietet einfach hinnehmen, ein Mensch der Erfahrung sein. Nicht viel über die Dinge nachdenken, ob hinter den Erscheinungen dies oder jenes noch ist. Voluntärismus Wenn man in seiner Seele alles auffasst, was willensartig ist. Alles was auftritt ist Wille. Je nach der Art die Denkens, können die realen Dinge Willen sein, die Naturkräfte, die Härte des Steins, alles was Realität ist oder alles ist Wesen, alle diese Wesen sind Willenswesen. Logismus Hier kann sich die Seele in die Lage versetzten, wirkliche Gedanken, Begriffe und Ideen in sich gegenwärtig sein zu lassen, in einer solchen Art, dass eine solche Seele von einem Begriff oder einem Gedanken zu einem anderen kommt, wie wenn sie auf einer sichtbaren Ebene zueinander gehören würden. Gnosis (Gnostiker) Wenn man darauf gestimmt ist, durch gewisse in der Seele selbst liegende Erkenntniskräfte, nicht durch die äußerlichen Sinne oder dergleichen, die Dinge der Welt kennenzulernen. Ein Gnostiker des Spiritualismus ist z. B. eine einfach vorzustellende Situation, da kann man in seiner Gnostik tief hineinleuchten in die Zusammenhänge der Welt (Die Gnostik ist im Spiritualismus in ihrem Haus). Aber man kann eben auch Gnostiker aller anderen Weltanschaungsrichtungen sein, ein Extremfall wäre ein Gnostiker des Materialismus. Dieser wird analysieren alle Wirkungen von Stoffen, die er zu sich nimmt, in seinem Inneren. Ein Gnostiker des Idealismus kann in sich zu ganz klare Erkenntnisse der Ideen der Welt kommen. Die zwölf Denkarten und Weltanschauungen stehen in einem Zusammenhang mit dem Tierkreis (siehe Abbildung). Der Fixsternhimmel hat Einfluss auf den Astralleib, Ätherleib und die Konfiguration des physischen Gehirn. Je nach dem wie wir durch unseren Geburtsort und Zeitpunkt in einer Beziehung steht zu dem Tierkreis, erhalten wir eine jeweils feine Ausgestaltung. Diese gibt dem Menschen eben eher die eine oder anderer Art einer Weltanschaungs- und Denkungsart in dem seine physisches Gehirn ausgeprägt ist. „.., dass das menschliche Gehirn in einer gewissen Beziehung ein Abbild des ganzen Sternenhimmels ist.“ (B068, 22.7.1992 und B073). In den Sternen, in den höchsten Sphären der geistigen Welt, da ist der Ort, wo die Götter wohnen. Diese Strahlen im Licht herab auf den Menschen und das Menschenhaupt ist ein Ebenbild des Sternenhimmels. Der Wölbung des Sternenhimmels ist nachempfunden die Wölbung des Menschenhauptes. Was also die Götter uns als Urgedanke, an lebendigen Gedanken heruntersenden können wir in unserem Haupt denken. So kann man sagen, es denkt in mir. So kann jede der erwähnten Weltanschauungen und Weltanschauungsstimmungen in den Menschen in starker und schwacher Form vorkommen, sodass sich ergeben eine Vielzahl möglicher Ausprägungen, eben durch die verschiedenen Sternenkonstellationen, die Einfluss haben auf die jeweilige menschliche Verkörperung. Die Denk- oder Weltanschauungsstimmungen stehen in Beziehung zur Seele und zu den Planetensphären (siehe Abbildung). Die Seele ist in ihren Stimmung mehr dem irdischen oder geistigen zu- oder abgewandt, dies steht in einem Verhältnis zu den Planetensphären. Es kann nun als eine Übung angesehen werden, sich eben einzelne Weltanschauungen und Weltanschauungsstimmungen zu versetzen. „Besonders günstig liegt es, wenn ein Mensch die verschiedenen Seelenstimmungen - Okkultismus, Transzendentalismus, Mystik, Empirismus, Voluntarismus, Logismus, Gnosis - wirklich so übungsweise erlebt hat, dass er sie sich vergegenwärtigen kann, sie gleichsam in ihrer Wirkung auf einmal empfinden kann und dann alle diese Stimmungen - wie auf einmal - in das eine Sternbild des Phänomenalismus stellt, in die Jungfrau.“, (B057, 22.1.1914). Die oben genannten Weltanschauungen können noch modifiziert werden durch einen ganz bestimmten Ton, den sie erhalten können. Die drei Seelentöne haben ein Abbild in der äußeren Welt, denn sie verhalten sich in der menschlichen Seele so wie Sonne, Mond und Erde. Der Theismus entspricht der Sonne (als Fixstern aufgefasst), der Intuitismus dem Mond und der Naturalismus der Erde. Theismus (Sonne): Wenn der Mensch sich an alles Äußere hält, um seinen Gott zu finden, wenn er seinen Gott im Äußeren sucht. Wenn ich hinaus schaue so offenbart sich mir in allen der Gott, der die Welt erfüllt. Intuitismus (Mond): Wenn der Mensch seine Weltanschauung vorzugsweise daraus sucht, was in seinem Inneren intuitiv aufleuchtet. Der welcher das Beste, was er in seiner Seele haben kann, aufsucht dadurch, dass er es in seinen Intuitionen aufgehen lässt, der ist wie der den Mond besingende und vom silbernen Mondenglanz in seiner Seele angeregte intuitistische Dichter. Naturalismus (Erde): Der Mensch, der nicht über die Naturvorgänge hinausgeht, sondern bei den einzelnen Erscheinungen stehen bleibt, so wie der der nie seinen Blick zur Sonne hinauf richtet, sondern nur auf das sieht was ihm die Sonne hervorbringt auf der Erde. Anthropomorphismus (Mensch): Wenn der Mensch sich in Bezug auf alle Weltanschauung nur an das hält, was er an oder um sich selbst erfahren kann. Eine Ansicht der Wahrheit kann in jeder der einzelnen Weltanschauung gefunden werden, die umfassende Wahrheit aber nur wenn es gelingt sich selbst in die verschiedenen Weltanschauung und Stimmungen zu denken, stimmungsgemäß und anschauend zu versetzen. Gerade in diesen Übungen liegen Möglichkeiten sich mit dem Geistigen zu verbinden. Denn die Menschheit war früher in ihren Gedanken und Anschauen eben an diese geistige Welt hingewendet, die durch den Tierkreis beschrieben ist. Um den Menschen zu einer freien Entwicklung zu führen, erlosch dies. Heute kann der Mensch frei und unabhängig von den höheren geistigen Wesen seine Gedanken, Urteile und Vorstellungen bilden. Sein Anschauen ist auf die sinnliche Welt gerichtet, diese lässt ihn in seiner Gedankenbildung weitestgehend frei und unbeeinflusst. So kann der Mensch eine eigene Gedankenbildung in sich entwickeln (diese geht in ihrem Wesenhaften nicht zum Materialistischen hin), in ihm lebt seine eigene Ideenwelt auf. Diese Welt holt er tätig (aktiv) aus der eigenen Geistigkeit. Dadurch kann der Mensch, je mehr er seine Gedankenwelt reinigt2, seine eigene Wesenheit erkennen. Durch die Trennung von der geistigen Welt ist der Mensch anfangs auf die Anschauung der sinnlichen Welt angewiesen um einen Inhalt für seine Gedanken zu haben. Arbeitet der Mensch an der Reinheit, Beweglichkeit der verschiedenen Denkungsarten, Klarheit und Kontrolle seines Denkens, so kann er sich erleben als Geistiges, das sich nun mit kosmischen Inhalten füllen kann. Die Gedankenbildung muss hierin von seiner Bezogenheit auf die Materie oder Weltanschauung wieder dem kosmischen Geiste sich zuwenden. Was Anschauung der Materie und zur Gedankenbildung aus dem Materiellen heraus war, kann so zu einer geistgemäßen Anschauung und Gedankenbildung werden. Die Ideen des Menschen verbinden sich mit dem lebendigen Schauen. Wenn das Sinnliche und das Geistige an den Dingen von dem Menschen verbunden werden kann, dann wird sein Sehen und Denken anschauend, sein Denken also „sehend“ (B051, der zweite Michaelbrief, Seite 65). Gedächtnis, Errinnerung Das Gedächtnis gibt uns die Möglichkeit, bereits erlebtes wieder in uns wach zu rufen. Es gibt uns die Möglichkeit unser Sein als einen durchgehenden Faden von Erlebnissen betrachten zu können. Hätten wir kein Gedächtnis, keine Erinnerungsfähigkeit so wäre unser Leben eine Reihe von Einzelwahrnehmungen, die wir nicht in einen Zusammenhang bringen könnten. So ist aber der Inhalt des Gedächtnisses also die Erinnerung an unsere persönlichen Erlebnisse auch ein Individuelles, was wir nicht mit anderen Menschen inhaltlich teilen. Das Gedächtnis ist in seiner Wirkungsweise und seinem Umfang abhängig von verschiedenen Umständen wie zum Beispiel der Gesundheit des physischen Leibes. In unserem Gedächtnis lebt und webt ein Engel (Angeloi), und wenn wir uns erinnern an einen Gedanken, den wir gestern hatten, so ist er in diesem Erinnern tätig. Während wir uns Erinnern weilen wir in einer Welt, in der Engel wesen und weben (B044, S.204). Eine Beobachtung erzeugt eine bleibende Veränderung in mir. In mir bleibt ein Bild vom Wahrgenommenen zurück. Die Fähigkeit sich nach der Wahrnehmung ein Bild vom Objekt zu machen ist die Vorstellung (Vorstellungserrinnerung). Es ist die wahrgenommene Veränderung meines eigenen Zustandes durch die Anwesenheit des Objektes in meinem Wahrnehmungsbereich. Was wir in uns behalten können und uns auch wieder zu Bewusstsein rufen können an Erlebten, an wahrgenommenen, an Bildern, Urteilen und Vorstellungen, das ist es was wir als Erinnerung (Bild-, Begriffs- und Vorstellungserinnerung) bezeichnen können. Dieses Erlebte kann bildhaft, empfindungsartig oder begriffsartig3 sein. Das Bild (vom sehen, hören, usw...), hat sich während der Beobachtung mit mir selbst verbunden. Mein Selbst hat sich verändert und um etwas bereichert. Dem Inhalt meines Selbst, ist etwas Neues hinzugetreten, dieser Inhalt ist die Erinnerung von diesem Beobachtungsinhalt (von dem Ding oder dem Vorgang das ich gesehen, gehört habe) und einen aufgetauchten Begriff. An dieser Veränderung meiner selbst kann ich mich wahrnehmen. Durch den Zusammenhang, von Wahrnehmung, Auftreten des Begriffes, Bildung einer neuen individuellen Vorstellung und Zustandsänderung des Inhaltes meines Selbst kann ich von meiner Vorstellung sprechen die nun um Wahrnehmunginhalt, Gefühl und Begriff erweitert hat, dies kann auch als Erfahrung bezeichnet werden. Der Ort der Erinnerung ist der Ätherleib „Die in das Unbewusste gegangenen Vorstellungen, welche später erinnert werden, hat man, während sie unbewusst bleiben, als Vorstellungen in dem Gliede der menschlichen Wesenheit zu suchen, das in diesen Schriften als Lebensleib (Ätherleib) bezeichnet wird.“ (B184, S.134), dieser teilt sich der physische Leib mit. Der physische Leib führt dann, eine feinste innere Tätigkeit aus, die es ermöglicht die Erinnerung für das Bewusstsein zu erbilden. „Stelle ich einen Sinnesvorgang vor, so muss ich zuerst eine leibliche Tätigkeit in den Sinnesorganen entwickeln; in der Seele tritt als deren Ergebnis die Vorstellung auf, so muss eine der Sinnestätigkeit polar entgegengesetzte innere Leibestätigkeit (in feinen Organen) stattfinden, und in der Seele tritt als Ergebnis die erinnerte Vorstellung auf.“ (B183,S.130). Es ist ein Zusammenwirken von Ätherleib und physischen Leib das die Erinnerung ermöglicht. „Der Geistesforscher erlebt durch die Ablösung des Selbst von der Leibesorganisation die Erinnerung anders als das gewöhnliche Bewusstsein ... Zunächst empfindet er den Zug nach einem Erlebnis, das erinnert werden soll, wie die Hinlenkung der Aufmerksamkeit nach einer bestimmten Richtung ... Das Wesentliche dabei ist, dass das zur Erinnerung drängende Erlebnis als etwas empfunden wird, was im Zeithorizonte entfernt stehen geblieben ist, und was nicht etwa bloß aus den Tiefen des seelischen Unterlebens heraufgeholt wird. Dieses Hinwenden zu dem in die Erinnerung drängenden Erlebnis, ist erst ein bloß subjektiver Vorgang. Wenn nun die Erinnerung wirklich eintritt, dann fühlt der Geistesforscher, dass es der Widerstand des physischen Leibes ist, der wie eine spiegelnde Fläche wirkt, und der das Erlebte in die objektive Vorstellungswelt erhebt. Somit fühlt der Geistesforscher beim Erinnerungsvorgang zunächst ein Geschehen, das (subjektiv wahrnehmbar) innerhalb des Ätherleibes verläuft und das zu seiner Erinnerung wird durch die Spiegelung am physischen Leib.“, (B195, S.132). Vorstellungen Die Art und Weise, wie wir zu unseren Vorstellungen kommen ist nun für unsere eigene Person von größter Bedeutung. Wir können diese aus der eigenen Urteilsfähigkeit bilden oder von anderen Menschen übernehmen. Daher ist es für uns wichtig, auf die Art des Zustandekommens unserer Vorstellungen zu achten. Wir haben sozusagen die Pflicht gegenüber uns, unsere Vorstellung jederzeit zu prüfen, unser Urteil müssen wir jederzeit begründen können, nichts darf im Dunkeln vorgefasster oder fremd beeinflusster Denk-, Urteils- oder Vorstellungsmuster liegen. In dem Moment des Zustandekommens ist das Urteil, das aller Wertvollste was der Mensch besitzt, denn wir und diese neue Vorstellung sind nun eins. Unsere Wesenheit ist die Wesenheit dieser Vorstellung in reiner unabhängiger Art. Im nächsten Moment, unter anderen Voraussetzungen, ist es nur noch eine Gegebenheit unter anderen Gegebenheiten. Keine Verliebtheit in die eigene Meinung/Urteil, darf den Blick auf die Gegenwart trüben, in diesen Moment muss die alte Vorstellung/Meinung das aller unwichtigste der Welt sein. Jeder Moment kann etwas Neues bringen (z. B. eine neue zusätzliche Erkenntnis), dass alles bisher gewesene im neuen Lichte erscheinen lässt. Ein Weg ist zu gehen von den individuellen Vorstellungen des Einzelnen hin zu allgemeinen Vorstellungen, die für alle Menschen Geltung haben kann. Ein Beispiel für allgemeine Vorstellungen ist die Mathematik. Es gibt schon heute, menschliches Denken das über alle Grenzen hinweg, eine Einheitlichkeit hat. Ein mathematisches und geometrisches Denken lässt immer nur ein logisches Ergebnis zu. Ein Ergebnis, dass für alle Menschen gleich ist und das sich auch in Übereinstimmung mit der Welt befindet. Unsere Vorstellungen werden zu unserem Weltbild, zu unseren Gedanken von der Welt. Unsere Vorstellungen entstehen durch die Gedanken die wir uns von der Welt machen. Werden diese Gedanken wahr - entsprechen sie der Welt – werden unsere persönlichen Vorstellungen zu Weltgedanken. Das Erbilden einer Vorstellung ist eine innere Tätigkeit der Seele. „Wie das Samenkorn, wenn es zum Nahrungsmittel verarbeitet wird, aus derjenigen Entwicklungsströmung herausgehoben wird, die in seiner ureigenen Wesenheit liegt und zur Bildung einer neuen Pflanze führt, so wird die Vorstellung aus der ihr wesentlichen Entwicklungsrichtung abgelenkt, wenn sie von der vorstellenden Seele zur Nachbildung einer Sinneswahrnehmung verwendet wird. Die der Vorstellung durch ihr eigenes Wesen entsprechende Entwicklung ist die, in der Entwicklung der Seele als Kraft zu wirken.“ (B184, S.24). Eine wesentliche Tätigkeit der Seele, die zur Selbstbewusstwerdung beiträgt. „... so wenig liegt im Wesen der Vorstellung, nachgebildete Erkenntnis zu liefern. ... In Wahrheit ergreift in den Vorstellungen die Seele ihr eigenes sich entwickelndes Wesen. Und erst durch die eigene Tätigkeit der Seele geschieht es, dass die Vorstellungen zu Vermittlern der Erkenntnis einer Wirklichkeit werden.“ (B184, S.25). Sind die Vorstellungen aus eigener seelischer Tätigkeit gebildete Vermittler einer Erkenntnis, so wirken durch diese Vorstellungen bildende und entwickelnde Kräfte auf die Seele. In dem Meditieren entsprechender Mantren ist dies beschrieben, aber auch in den freien denkenden Tätigkeit erlebt sich die Seele wie schaffend. Es ist dann diese wahre Erkenntnis bildende Kraft im Sinne eines wirkenden geistigen Weltenwortes. Nutzen wir die Vorstellung für die Nachbildung von Erkenntnissen oder Sinneswahrnehmung dann ist es ein Hervorrufen von abgedämpften, toten und dieses entwickelt nicht entsprechende Wirkungen. „Diese Herabdämpfung geschieht durch jede sinnliche Wahrnehmung. So kommt, wenn die Seele einen Sinneseindruck empfängt, eine Herablähmung des Vorstellungslebens zustande; und die herabgelähmte Vorstellung erlebt die Seele bewusst als den Vermittler einer Erkenntnis der äußeren Wirklichkeit.“ (B184,S.26). Dieser Umstand sollte bei jeder Frage einer Ausbildung der Seele mit betrachtet werden. Wie dies Seele auf der einen Seite herabgedämpft wird, um die Wirkungen der Sinneswahrnehmung empfangen zu können. Muss sie auf der anderen Seite in Tätigkeit gebracht werden, um die der Wahrnehmung entsprechenden höheren Begriffe empfangen zu können. „... sich für das Vorstellen wie im Leibe die Nerventätigkeit, so im Geistigen eine Grundlage findet. Die Seele steht nach der anderen, vom Leibe abgewandten, Seite in Beziehung zu einem geistig Wesenhaften, dass die Grundlage ist für das Vorstellen des gewöhnlichen Bewusstseins. Dieses geistig Wesenhafte kann aber nur durch schauendes Erkennen erlebt werden. Und es wird so erlebt, indem sich sein Inhalt als gegliederte Imagination dem schauenden Bewusstsein darstellt. ... Dieses geistig Wesenhafte ist, was in meinen Schriften der Äther- oder Lebensleib genannt wird. Und dieser Lebensleib ... ist das Geistige, aus dem das Vorstellungsleben des gewöhnlichen Bewusstseins von der Geburt (beziehungsweise Empfängnis) bis zum Tode erfließt.“ (B184, S. 161).
Im Denken verbinden wir das Wahrgenommene mit einem Begriff (ideellen Gegenstück) und machen es so zu unserer Vorstellung. Die Tätigkeit des Denkens hat dadurch seinen Inhalt. Diesen Inhalt bringt das Denken, der Wahrnehmung aus der Begriffs- und Ideenwelt des Menschen entgegen. Wenn ich irgendetwas über meine Wahrnehmung Aussagen will, so kann es nur mithilfe des Denkens geschehen. (GA4 , Seite 80ff). Unsere materielle Welt ist eine Schöpfung der geistigen Welt. Die Gedanken geistiger Wesen haben unsere Welt hervorgebracht. So sind in allen Dingen, die in und um uns sind Gedanken vorhanden. Gedanken haben die Dinge gebildet. Wir und alle Dinge der Welt sind so ein Ausdruck des Geistes. In der sinnlichen Wahrnehmung tritt uns dieser sinnliche Ausdruck entgegen. Gleichzeitig können wir durch die Intuition die Gedanken die in den Dingen sind mehr oder weniger umfangreich aufnehmen, denn wie der Mensch über die Sinne, so auch übersinnlich, mit dem Objekt in Verbindung steht. „... sie besteht als ein lebendiger übersinnlicher Zusammenhang zwischen dem Menschen und dem sinnlich angeschauten Objekte.“ (GA21,S.140). In unserem Bewusstsein treffen somit zusammen, sinnliche Wahrnehmung als Ausdruck des Dings und deren geistige Wirklichkeit. Die volle lebendige Wirklichkeit, wird von unserem Verstand jedoch auf ein unserer jeweiligen geistigen Entwicklung entsprechendes Maß herab gelähmt und tritt uns als Begriff entgegen. Unser Denken kann nun beides zu unserer persönlichen Vorstellung verbinden. (GA84, 15.4.1923). Literaturangabe: GA4 ,Rudolf Steiner,Philosophie der Freiheit,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1894 GA21,Rudolf Steiner,Von Seelenrätseln,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1917 GA84,Rudolf Steiner,Was wollte das Goetheanum,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1924 GA119,Rudolf Steiner,Makrokosmos und Mikrokosmos,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1910 GA57 ,Rudolf Steiner,Wo und wie findet man den Geist?,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1909 GA151 ,Rudolf Steiner,Der menschliche und der kosmische Gedanke,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1914 GA96,Rudolf Steiner,Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1907 3-85636-017-4,Oskar Kürten,Der Sohnesgott, der Logos und die Trinität,Verlag Die Pforte, Basel,1982 . GA21,Rudolf Steiner,Von Seelenrätseln,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1917 GA35,Rudolf Steiner,Philosophie und Anthroposophie. Gesammelte Aufsätze 1904-1923,Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1925 Sie können dieses Video auch gerne auf der Homepage: http://www.imgaja.org/DasDenken.html ansehen. Mobil: http://www.imgaja.org/m/DasDenken.html Dort können Sie auch den Text als PDF herunterladen. Sowie die Audio oder Video Datei herunterladen. Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger Wenn Sie meine Arbeit unterstützen wollen würde ich mich sehr freuen http://www.imgaja.org/Kontakt.html http://www.imgaja.org/m/Kontakt.html Vielen Dank
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