Assoziationen (wirtschaftliche Gemeinschaftsbildung) Um den Wirtschaftsorganimus in einem gesunden, lebensfähigen Zustand zu halten ist ein Gleichgewicht zwischen Konsum und Investitionstätigkeit, ausgewogene und gerechte Preise, sinnvolle Verteilung von Verbrauchs-, Leih- und Schenkgeld, Entscheidungen über zu entwickelnde und produzierende Waren und die Einkommensverteilung notwendig. Wird dies nicht von Menschen bewusst geregelt, sondern willkürlich den angeblichen Marktkräften überlassen, so kommt es zu wirtschaftlichen Verwerfungen und Krisen, wie dies in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Andererseits kann eine solche Aufgabe auch nur dezentral und nicht zentralistisch geregelt werden, denn jede Form von Planwirtschaft schränkt die Entfaltungsmöglichkeit des Individuums ein und scheitert an der Komplexität der Aufgabe. Vielfalt und Umfang der Wirtschaft erfordern das konkrete Entscheiden von fachlich geeigneten Menschen möglichst gegebenheitsnahe. Den Entscheidungsträgern in diesen Assoziationen müssen die wirklichen Gegebenheiten, Probleme und Lösungsmöglichkeiten Vorort bekannt sein und es müssen aus den Bereich der Herstellung, Handel (Verteilung) und Verbrauch Menschen gemeinsam ihre Anschauungen so einbringen können, dass eine gemeinsame für alle tragbare Lösung gefunden wird. „Das Urteil, das im wirtschaftlichen Leben gebildet werden muss, muss aus der unmittelbaren Konkretheit gebildet werden. Und das kann auf keine andere Weise geschehen, als dass für bestimmte Gebiete, deren Größe sich aus dem volkswirtschaftlichen Prozess heraus ergibt, die Assoziationen gebildet werden, in denen eben gleichmäßig aus den verschiedensten Zweigen heraus alle drei Vertretungen sitzen desjenigen, was im wirtschaftlichen Leben vorkommt: der Produktion, der Konsumtion und der Zirkulation.“, (B024, 31.7.1922). In den Assoziationen kommen die Bereichen Produktion, Handel und Verbrauch Menschen zusammen die versuchen wirtschaftliches mit moralischen Denken in Verbindung zu bringen. „Es gibt keine andere Möglichkeit, als das wirtschaftliche Urteil nicht zu bauen auf Theorie, sondern zu bauen auf lebendiger Assoziation, wo die empfindenden Urteile der Menschen nun real wirksam sind, wo aus der Assoziation heraus fixiert werden kann aus den unmittelbaren Erfahrungen, wie der Wert von irgendetwas sein kann.“, (B024, 2.8.1922). Es ist nun einmal so wenn Waren nur nach Kostenrechnungsgesichtspunkten beurteilt werden, dann werden gerade Waren, die sich in den ersten Entwicklungsstufen befinden benachteiligt, dann werden Schaffens- und schöpferische Arbeiten (z. B. Forschung) zu wenig Gegenleistung erhalten und dies wird nachhaltig und vor allem langfristig eine Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Weiterentwicklung bringen. Wo Marktkräfte unkontrolliert wirken werden Menschen die in Positionen mit mehr Macht und Recht (Eigentum von Grund & Boden, Unternehmungen, Kapital) sind, immer verleitet sein diese zum persönlichen Vorteil zu nutzen. Sich selbst ein größeres Einkommen zu verschaffen. Damit die Preise zu ihren Gunsten verzerren (Immobilienpreise, Share-Holder-Value). Wo Entscheidungen auf überstaatlicher oder staatlicher Ebene getroffen werden, können ideologischer Wahn und Unfähigkeit verhängnisvolle Auswirkungen auf den Wirtschaftsbereich haben. In den wirtschaftlichen Einzelvorgängen muss der Egoismus(1) des Einzelnen wirken, aber um ein Wirtschaftssystem lebendig zu halten, muss dem ein Egoismus der Gemeinschaft entgegenwirken. Also ein Blick auf das Wohl der Gemeinschaft. Es ist also ein Gemeinschaftssinn, der in den Assoziationen wirken sollte, der in der Lage ist, die im täglichen Wirtschaftsleben wirkenden Einzelegoismen in ein Wohl für alle zu verwandeln. Eine Gemeinschaft von im Wirtschaftsleben stehenden Menschen, die sich Empfindung und Erfahrung für die Vorgänge erworben haben und die in einer Zusammenarbeit das Ziel verfolgen die Wirtschaftsvorgänge zum Wohle der Menschen, der Natur und der Welt zu gestalten. Es ist ein „... sich gegenseitig ergänzen, gegenseitig korrigieren, sodass die richtige Zirkulation im volkswirtschaftlichen Prozess vor sich gehen kann.“, (B024, 2.8.1922). In den Tauschvorgängen, im Kaufen und Verkaufen kann keine Selbstlosigkeit sein, aber in der Wirtschaftsstruktur, in den Zusammenhängen da muss Selbstlosigkeit wirken. Ein freigelassenes Geldwesen Mammon bewirkt, dass unkontrollierte Geldmengen zu sozialen, wirtschaftlichen und geistigen Schäden führen. Menschen die aus ihrer moralischen und fachlichen Kompetenz heraus dies entscheiden können, hätten hier den Auftrag, ständig für einen ausgewogenen Zustand zwischen den einzelnen Geldsphären zu sorgen. Heute ist eine viel zu große Menge an Leihgeld an den Börsen vorhanden. Diese müsste abgebaut (altes Geld muss verschwinden) oder in Schenksphäre verschoben werden. Für die Assoziation(2) sollten daher solche Menschen angeworben werden die gut beurteilen können, an welche Menschen Leihgeld und an welche Menschen Schenkgeld gegeben werden soll, sodass die für die wirtschaftliche Entwickelung günstige Verteilung von Kapital gegeben ist, eine Geldwesen gerechte Verteilung! Ganz junges Verbrauchsgeld das seinen Wert bekommt, in dem es gegeben wird an Menschen die aus der Natur neue Waren schaffen, viele Jahre altes Geld wird als Schenkgeld an den geistigen Bereich gegeben. „... denjenigen, der Geld verleiht, nicht in sinnloser Weise das Geld verleihen lassen, sondern der steht in Verbindung mit seiner Assoziation. Die vermittelt ihm die vernünftigste Art und Weise, wie er leihen kann, und vermittelt ihm die vernünftigste Art, wie er schenken kann.“, (B024, 4.8.1922). Es ist hier notwendig ein Übergehen der staatlich organisierten Zentralbanken an Bankinstitute der Assoziationen (B157, 5.8.1922). Heute werden die Produktions- und Logistikprozesse auf allen Ebenen bewusst gestaltet, sodass Rohstoffverfügbarkeiten, Warenwege und menschliche Fähigkeiten und Bedürfnisse sinnvoll zusammen kommen können. In der Frage des Umganges mit Geld, Preisbildung, Einkommen und Auswahl der zu produzierenden Waren wird heute noch auf diese bewussten Gestaltungsfähigkeiten zugunsten der „freien“ Marktkräfte verzichtet. Aber gerade diese bewusste Gestaltung ist die Herausforderung und auch die Lösungsmöglichkeit für die heutigen wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Probleme. Wie wir gesehenen haben, ist das Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Arbeit und geistiger Tätigkeit wesentlichen. Die Assoziationen können durch Verteilung von Leih- und Schenkgeld entsprechend steuernd eingreifen. "... wenn die freie Geistesarbeit zurückgeht. Dass dann zu wenig geschenkt wird, und sie werden daraus, dass zu wenig geschenkt wird den Zusammenhang erkennen." (B024, 29.7.1922). Heute ist das Geistesleben und das Wirtschaftssystem durch die zu geringe Schenkgeldmenge in einem ungesunden Zustand. Eine Gesundung können wir ".. .erreichen durch das assoziative Wesen, indem wir das Kapital ableiten in freie geistige Institute.", (B024, 29.7.1922). Dies können Menschen leisten, die direkt im wirtschaftlichen Leben darinnen stehen, die Zusammenhänge überblicken können. "... das Assoziationswesen dasjenige ist, was allein den volkswirtschaftlichen Prozess gesund machen kann, weil nämlich der volkswirtschaftliche Prozess, in der richtigen Weise angeschaut, dennoch dahin führt, dass man ihn auch in der richtigen Weise dirigieren kann." (B024, 29.7.1922). Dazu hilft es nicht sich starre Begriffen von dem zu machen, was sich in der Wirtschaft abspielt. Sondern zu einer lebendigen Anschauung, zur Imagination zu kommen. „Wir werden aber niemals eine wirkliche Volkswirtschaftswissenschaft begründen können, ohne dass wir zu bildhaften Vorstellungen übergehen, ohne dass wir also in der Lage kommen, uns die einzelnen volkswirtschaftlichen Detailprozesse bildhaft vorzustellen und sie so vorzustellen, dass wir im Bilde selber etwas Dynamisches drinnen haben und wissen, wie solch ein volkswirtschaftlicher Detailprozess wirkt, wenn er so oder so gestaltet ist.“, (B024, 2.8.1922). (1) Es ist das Streben nach eigenen Vorteil ist die Kraft die den wirtschaftlichen Prozess hervorbringt, daher ist dieser auch als eine Notwendigkeit anzusehen (B024, X.Vortrag). (2) Der Bedarf nach Tauschmittel in der Verbrauchgeldsphäre, nach Investitionen in der Leihgeldsphäre und nach freier geistiger Tätigkeit in der Schenkgeldsphäre entwickelt ein Saugen nach Geld das von der Assoziation wahrgenommen, beurteilt und für die Steuerung der Geldverteilung herangezogen werden kann.
Die Dreigliederung des sozialen Organsimus: Geistesleben Freiheit Rechtsleben Gleicheit Wirtschaftsleben Brüderlichkeit Angeleiten von Ausführungen Rudolf Steiners und der Anthroposophie zu den Fragen von Selbsterkenntnis, Welterkenntnis und Erkenntnis des sozialen Organismus. GA341 Rudolf Steiner, Nationalökonomischer Seminar, 1922 GA34 Rudolf Steiner, Lucifer-Gnosis, 1903-1908 GA340 Rudolf Steiner, Nationalökonomischer Kurs, 1922 GA23 Rudolf Steiner Kernpunkte der sozialen Frage, 1919 IBAN978-3928780087 Wilhelm Schmundt, Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU (1993),1997 GA4 Rudolf Steiner, Philosophie der Freiheit, 1894 GA328, Rudolf Steiner, Die soziale Frage, 1919 GA93 Rudolf Steiner, Die Tempellegende und die Goldene Legende, 1906 GA196 Rudolf Steiner, Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwickelung, 1992 Sie können sich dieses Video auch gerne auf der Homepage: http://www.imgaja.org/Wirtschaftsleben.html Mobil: http://www.imgaja.org/m/Wirtschaftsleben.html Dort ist es auch m,öglich den Text als PDF herunterzuladen Mit herzlichen Dank und Grüßen Gerhard Anger
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